Es gibt keinen wahren Glauben ohne Märtyrertum.
...um mal einen Aphorismus zu prägen. Natürlich wird nicht jeder gleich an's Kreuz genagelt, wenn er seinen Glauben vertritt, aber jedem der konsequent für Wahrheit und Liebe eintritt, werden Anfeindungen entgegenschlagen, bei manchen mehr und bei manchen weniger. Gesellschaftlich-materiell gesehen, überwiegen IMHO die Nachteile eines echt gelebten Christentums; eigentlich sogar die jedes konsequent gelebten Glaubens, der die Wahrheit hochhält.
Natürlich kann man durch den Glauben Freude und Frieden finden. Dies kann man aber nur (auf Dauer), wenn man nicht den Glauben ob ihnen sucht, sondern glaubt um des Glaubens und der Wahrheit und der Liebe willen. Ein Paradiesglauben bringt nur insofern Nutzen hinein, als man schon an ein Paradies glaubt, was bei von frühester Jugend an christlich geprägten Menschen quasi automatisch der Fall (und bei einem rein automatischen und gesellschaftlich geprägten Glauben kein echtes Christentum bei rauskommen wird), bei anderen aber erst mit dem christlichen Glauben einsetzt, so also eigentlich keine Rolle bezüglich des Nutzenaspekts spielt.
So denke ich, dass echtes Christentum nie primär über den Nutzenaspekt erlangt werden kann, auch wenn dieser immer eine untergeordnete Rolle spielen kann.
@Traitor
Nunja, meine Meinung dazu hab ich ja schon kundgetan. Die Art der praktizierten Selbstverwirklichung ist oft im Grunde eher eine Selbstüberschätzung und Selbstbelügung, während die Selbstaufgebung die wahre Selbstverwirklichung ist.
@Maurice und Ecthelion
Dass etwas Freude bringt, heißt nicht, dass die ursprüngliche Motivation in der Freude liegt. Auch darf man nicht vergessen, zu berücksichtigen, warum etwas überhaupt Freude oder Schmerz bringt. Genaueres dazu hab ich
hier geschrieben, auch wenn es schon eine Weile her ist und ich in Details vielleicht mittlerweile anderer Meinung bin...aber grundsätzlich vertrete ich das immer noch.
Padreic