"verbal inspiriert" meint, daß die Bibel in ihrer kanonischen Gestalt wortwörtlich unter Aussschluss jeglicher Fehlerhaftigkeit Buchstabe für Buchtabe von Gott vermittels der Hände eines Menschen aufs Papier gebracht wurde (oder vielmehr auf den Papyrus); es meint überdies, daß jede Exegese des Kanons dem Prinzip folgen müsse, die Aussagen der Bibel im wortwörtlichen Sinne als Darstellungen der realen Realität aufzufassen, außer an den Stellen, welche in der Bibel selbst als "gleichnishaft" u.dgl. bezeichnet werden.
Dies ist die theologische Grundposition der meisten fundamental-christlichen Gruppen (die tendentiell aber auch in der römisch-kathoischen Kirche nachweisbar ist).
Am anderen Ende stünden Auffassungen wie etwa der (anthroposophischen) "Christengemeinde", bei denen die Interpretationen des Kanons so weitgehen, daß der Bezug zwischen Interpretation und Text oft genug verloren gegangen scheint, bezogen auf klassische Auslegungstradition.
Wenn also die Frage für euch überhaupt von Belang ist: woran orientiert ihr eure Bibelauslegung, neigt ihr eher der These der Verbalinspiration und -interpretation zu oder eher freien Auslegungen, irgendeinem Zwischending; und - highly interesting - womit ist für euch eure gewählte Auffassung begründet?