Angeregt von einem Beitrag von henryN kam mir der Gedanke, wie weit die Geistes- und Sozialwissenschaften eigentlich "auf dem richtigen Weg" sind - in dem Sinne, Wissenschaften zu sein, die Realität als etwas von ihnen Getrenntes erforschen wollen, in dem Sinne, dies auf objektivierbarer Grundlage zu tun - wobei die Frage sich natürlich stellt, wie weit Objektivität überhaupt möglich ist und ob diese jemals ernsthaftes Ziel von Geisteswissenschaft war. In dem Sinne auch und vor allem, wie weit die Geistes- und Sozialwissenschaften tatsächlich gefangen sind in einem Netz von Grundparadigmen, geistig-kulturellen Vorgaben.
Daraus resultierend die Fragen, ob Geistes- und Sozialwissenschaften ohne solche Voraussetzungen überhaupt möglich wären, wie sie dann "aussähen" bzw. ob nicht andere Voraussetzungssysteme geeigneter wären.
Ein seitlicher Fragenkomplex wäre, wie weit die gegenwärtige Zersplitterung der Geistes- und Sozialwissenschaften "Sinn" macht, ob sie nicht auf eine universelle Theorie reduziert werden könnten.
Ich stelle diese Fragen erst einmal so in den Raum, vielleicht ergänze ich später noch etwas zur grundlegenden Exegese.