komplexe Systeme - Aufmerksamkeitssysteme?

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henryN
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Fr 17. Aug 2007, 02:20 - Beitrag #1

komplexe Systeme - Aufmerksamkeitssysteme?

Ich würde gern einen Gedanken weiterspinnen der aus den ganzen Monaten hier heraus entstanden ist.

Wie wäre es, wenn man komplexe Systeme als Aufmerksamkeitssysteme betrachten würde?


Lebendige wie auch unlebendige. Für mich würde auch ein Atom ein komplexes System verschiedener Energieformen darstellen. Welche Schlüsse könnte man daraus ziehen?

Wie in verschiedenen sozialen und psychologischen Thematiken bereits besprochen, strukturiert die Eigenkomplexität die Fähigkeiten zur Aufmerksamkeit und Informationsverarbeitung. Je mehr ein System in der Eigenkomplexität verhaftet ist, um dieses aufrecht zu erhalten, desto bestimmter und vorhersagbarer ist die Informationswahrnehmung, Verarbeitung und der Stoffwechsel der Information. Ebenso andersherum. Die Komplexität der Umwelt und der Information setzt sich im System fort.

"Der Tee plückt uns und wir pflücken den Tee" aber womöglich muß uns erst der Tee pflücken bevor wir es andersherum tun könnten?

Ein Atom, wie auch der Mensch, sind stabile komplexe Systeme.
Aber sie sind nicht vollständig, bzw. können nicht wirklich alles beinhalten, weshalb sie in der Lage sind, mit ihrer Umwelt zu interagieren.

Ein spezifisches Beispiel ist mir in Erinnerung, als ich in der Schlange stand um in die Katakomben hineinzukommen:

Dort stehen mehrere Gruppen beieinander. Als Beispiel, sagen wir eine Gruppe von zwei Menschen. Jemand Drittes würde im Aufmerksamkeitsbereich dieser Gruppe auftauchen. Entweder dort stehen bleiben, weil er dort einen guten Platz für sich annimmt, im Verhältnis zueinander, oder einfach nur vorübergehen.
Auf jeden Fall findet eine Wahrnehmungsinteraktion statt. Die Gruppe positioniert sich anders, öffnet oder schließt den Kreis, macht Platz oder behauptet mehr davon........ In diesem Moment werden Räume und Verhältnisse umstrukturiert.

Könnte man nicht eventuell auch physikalische Systeme auf diese Weise beschreiben?
Bewegen wir uns in Interaktionsfeldern? Ist die Geschwindigkeit abhängig von der Interaktion mit der Umwelt? Je mehr das System "wahrnimmt" desto langsamer bewegt es sich?

Man stelle sich in diesem Zusammenhang ff. Alptraum vor: Du liegst auf den Schienen, die Lok nähert sich, aber aus irgendeinem Grund bist Du nicht in der Lage, Dich vom Fleck zu bewegen, denn du siehst nur den herannahenden Zug und die Gleise. Du bist nicht in der Lage eine Interaktion mit einem Raum ausserhalb dieses Systems herzustellen. Anders gesagt, Du siehst keinen Ausweg, nur Dich selbst, den Zug und die Gleise.....


Wie bewegt sich eigentlich das Licht? Woher bekommt es seine typische Geschwindigkeit? Lässt sie sich auf der Basis bestimmter energetischer Interaktionsverhältnisse berechnen?


Was verhilft den 100m Sprinter zu seiner hohen Geschwindigkeit? Die Muskelmasse allei kann es nicht sein. Bestimmte psychologische Simulationen sind dazu ebenso notwendig. Man könnte dabei auch an die Scheuklappen beim Pferd denken. Hinzu kommt die Interferenz mit dem gesamten Bewegungsapparat......

Dabei erinnere ich mich auch daran, wie ich es schaffte ein einziges Mal in meinem Leben, während der Schulzeit, die 3km unter 13min zu laufen wo ich doch sonst immer min. 15min brauchte oder vorher aufgab.....
Ich hatte eine simulierte Interaktion mit dem vor mir Laufenden hergestellt und mich dabei selbst vergessen.....

Meine Lieblingsstrecke waren die 400m (unter einer Minute und Dritter, was alle verwunderte), und das hatte bestimmt nichts mit meiner Sportlichkeit zu tun, den die tendierte eher gegen Null.......
In allen Belangen war, wurde mir nachgesagt, meine langfristige Ausdauer eher begrenzt, also auch keine Frage der Muskelkraft.........

Könnten einer Fussballmannschaft bestimmte Interaktionsmodelle dazu verhelfen, sich effektiver auf dem Platz zu bewegen?

a ist nicht F/m.

v ist nicht m/s

es sei denn man betrachte nur den uns derzeit zugänglichen IstZustand......

vergeht für den Betrunkenen die Zeit nun langsamer oder schneller?
Was, wenn man darn denke, das die 100m, die er zu seiner Haustür zurücklegt, für ihn in diesem Moment wie 2km sind?
Wir wissen ja bereits, dass sich mit realen und irrealen zahlen nicht mal jeder Punkt auf einer gerade Linie von A nach B beschreiben lässt.......

Ipsissimus
Dämmerung
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Mo 20. Aug 2007, 10:31 - Beitrag #2

verlass dich auf Wunder, solange sie sich fernhalten, aber werde misstrauisch, sobald sie passieren^^

absoluter Subjektivismus - alle Dinge sind nur das, was sie für ein einzelnes Subjekt in einem einzelnen Augenblick sind - dürfte eine der effektivsten Methoden sein, Interaktion komplett zu unterbinden. Sobald du, wie bei der Fussballmannschaft, von einem Interaktionsmodell sprichst, bist du wieder bei überindividuellen Regeln, die das Modell bestimmen.

Andererseits widerlegt das nicht per se deine Ausgangsfrage; diese wird vielmehr durch die Übertreibung deiner Darlegung in Frage gestellt. Auch ist für mich z.B. nicht ersichtlich, wie du von Aufmerksamkeitssystem auf "ein komplexes System verschiedener Energieformen" kommst, es sei denn, du würdest einen panpsychischen Kosmos voraussetzen.

Deine Beispiele funktionieren imo im Sinne von kybernetischer Rückkopplung, Wahrnehmung versus Neupositionierung versus geänderte Wahrnehmung versus Neupositionierung versus ... usw. Das ist zwar ein Aufmerksamkeitssystem, aber da daran Menschen beteiligt sind, stellt diese Feststellung eine Trivialität fest. Interessanter wäre es, wenn du in der klassisch als unbewußt geltenden Natur (also außerhalb Tier- und Pflanzenreich) zeigen könntest, dass derartige Rückkopplungen auf der Basis von Aufmerksamkeit ablaufen.


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