Als ich letztens wieder mal weinend durch die Stadt lief, weil mein Leben so sinnlos ist, habe ich mir überlegt, ob es denn sinnvoll wäre, wenn ich an Schicksal oder irgendwelche höheren Mächte glauben würde, deren Plan ich verfolgen kann und die mich dann dafür belohnen. Dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass auch, wenn ein Gott mir sagen würde, was ich zu tun hätte, und selbst wenn ich es täte und daraufhin im Paradies landen würde, mein Leben zwar eventuell glücklicher wäre, aber trotzdem nicht "sinnvoller". Der Einzige, der meinem Leben einen Sinn geben kann, bin ich selbst, Gott kann es nicht (auch nicht für Gläubige, Gott ist nur ihr Sinninhalt, aber den geben sie sich ja selbst), Schicksal kann es nicht... kann es überhaupt irgendwas? Kann SEIN oder Seiendes überhaupt einen Sinn haben, der es vom Nicht-Sein unterscheidet, womöglich sogar das Seiende als sinnvoller erscheinen lässt, oder sind nicht Seiendes und Nichts gleich sinnlos?
Wenn dem so ist, wie sinnvoll ist es dann, das Wort "Sinn" überhaupt zu verwenden? ^^