Was ist das nichts!

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Erdwolf
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Do 16. Jan 2003, 12:29 - Beitrag #21

@Donavan: Die Gedanken kommen aus der grauen Masse zwischen deinen Ohren! :D

Es ist ja nicht nicht so, daß Gedanken etwas wären, das aus nichts entsteht oder einem einfach "zufliegt". Sie entstehen in unserem Gehirn.

Aussuchen in dem Sinne können wir sie nicht, den dazu müssten wir - wie du schon richtig bemerkt hast - eine gedankliche Metaebene besitzen, auf der das selbe Problem wiederum auftauchen würde, da die Entscheidung für einen bestimmten Gedanken auch ein solcher wäre und sich die Sache bel. weit fortsetzen ließe.

Eigentlich wird das ein bißchen OT.

Um mal wieder mehr auf's Thema zu kommen: Ich nehme an, hinter deiner Fragestellung mit den Gedanken liegt die Frage, woraus etwas Neues entstehen soll, wenn denn nicht aus dem Nichts.
Aber: Wenn ich die Flasche neben mir zerschmettere, wird sie zu etwas neuem, einem Scherbenhaufen. Oder - um ein etwas konstruktiveres Beispiel zu wählen - wenn ich diesem Scherbenhaufen recycle, dann wird der wieder zu einer Flasche.
"Neues" gibt es, weil wir es neu nennen.
Es verändert sich nur in Relation zu uns, oder wir in Relation zu ihm...

Fargo
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Do 16. Jan 2003, 13:34 - Beitrag #22

Ich würde mich hier an Thods Seite schlagen.

Vielleicht ist das Nichts möglich. Aber es ist nicht denkbar. Es ist jenseits aller Vorstellbarkeit. Es ist jenseits unserer Erfahrungswelt. Es wäre das Nichtvorhandensein aller Dinge. Es existierte keinerlei Schöpfung, und auch keinerlei Potenz und Wille zur Schöpfung, also kein 'Gott', was immer man sich unter diesem Begriff vorstellen mag.

Solange irgendetwas existiert, und sei es auch nur 1 Atom, gibt es kein Nichts. Es gibt dann nur zwei Arten, die 'Welt' zu betrachten: als Ganzheit, dann ist da Etwas. Oder als etwas Abgegrenztes, hie Welt (= Atom) und dort das vermeintliche Nichts. Aber nun hat das Nichts ja wieder etwas, nämlich eine Grenze zum anderen, und ist damit schon nicht mehr Nichts.

Fargo

Thod
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Do 16. Jan 2003, 13:39 - Beitrag #23

interessant in diesem zusammenhang ist auch, dass (ich glaube es war heidegger) davon gesprochen wird, dass wir das nichts nicht denken können, weil wir in einem kulturellen kontext einer seinsphilosophie grossgeworden sind. in china gäbe es im gegensatz dazu eine philosophie des nichts, wo das nichts eine ähnliche stellung einnähme, wie bie uns das sein.

beides zu denken ist aber sicher nicht möglich, und ob dies heute im chinesischen raum noch möglich ist, wage ich auch zu bezweifeln.

gruss,
thod

LordSephiroth
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Do 16. Jan 2003, 17:44 - Beitrag #24

@Erdwolf: Also gibt es nichts neues die Bausteine für alles sind schon mal da gewesen es ist aber nur niemand auf die Idee gekommen sie in dieser Form zusammenzusetzen.
Also hätten die Urmenschen einfach nur die richtige Zusammensetzung der Ideen-Teile(seis durch Zufall) für einen Computer finden müssen und sie hätten die Idee dafür gehabt?
Seh ich das richtig?

@Fargo: Es ist zwar richtig dass es eine Grenze zwischen dem Nichts und dem Vorhandenem geben muss es ist nur die Frage zu welchem Teil die Grenze gehört und ob diese Grenze überhaupt zu einem von beidem gehört. Bei Ländern ist es doch genauso. Oder ist es nicht Ansichtssache ob die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark zu Deutschland oder Dänemark gehört?

Erdwolf
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Do 16. Jan 2003, 18:11 - Beitrag #25

@Donavan: Das haben sie getan. Ansonsten würde ich mich jetzt nicht so mit dir unterhalten können. Es hat nur EINIGE Generationen gedauert...

Wie groß ist bitte die Wahrscheinlichkeit, daß ein Urmensch durch eine Fehlfunktion seines Hirns zufällig den komplexen Bauplan für einen Computer und alle dafür nötigen Technologien im Kopf hat und auch noch in der Lage ist, zu begreifen, was da in seinem Hauptspeicher apperiert ist?

Ich bezeifle sogar, das er überhaupt die Kapazitäten dafür hätte...

oberdau
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Mo 20. Jan 2003, 12:47 - Beitrag #26

wenn man davon ausgeht das es eine alles "erzeugende" energie gibt kann es kein nichts geben ich kann es mir allerdings ohne probleme selbst erschaffen

Traitor
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Mo 20. Jan 2003, 22:56 - Beitrag #27

Wenn du es dir selbst erschaffst , ist es aber kein Nichts, denn ein Nichts kann nicht geschaffen sein, denn Geschaffenes hat Seit.

Fargo
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Mo 20. Jan 2003, 23:37 - Beitrag #28

@ Donavan

Es ist zwar richtig dass es eine Grenze zwischen dem Nichts und dem Vorhandenem geben muss es ist nur die Frage zu welchem Teil die Grenze gehört und ob diese Grenze überhaupt zu einem von beidem gehört. Bei Ländern ist es doch genauso. Oder ist es nicht Ansichtssache ob die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark zu Deutschland oder Dänemark gehört?


Eine Grenze definiert beide Parteien. Sonst wäre das eine begrenzt, und das andere grenzenlos. Blick doch mal auf die Karte, schau Dir beispielsweise die Schweiz an. Ordne jede Grenze einem Nachbarland zu - in Gedanken darfst Du so eine Enteignung der Grenzpfähle ja vornehmen. Und was ist das Ergebnis? Ist die Schweiz nun grenzenlos? Oder hat sie eine Grenze, die durch die Grenzlinien der anderen definiert ist?

Fargo

blobbfish
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So 26. Jan 2003, 22:58 - Beitrag #29

Dass man sich das Nichts nicht vorstellen kann, hat Thod ja aschon erläutert, aber ich dennoch beschreiben, wie es bei mir aussieht:
Wenn ich Anfange, mi das Nichts vorzustellen, habe ich erstmal einen schwarzen Quader im kopf. Um diesen Quader ist ein eliptische Kugel. Dann verchwindet der Schwarze Kasten. Übrig bleibt also die Kugel, aber si ist schwarz, zumindest von innen. Aber ein Kogel hat ja einen Rand, den lasse ich dann auc verschwinden. ich hab dann einen schwarzen Raum, der merkwürdiger Weise wieder in einer Form ist, wie die Kugel, nur größer und ich sehe sie nicht komplett. Und so weiter halt.

Aber ich selbst finde die Frage nach dem Nichts seh interresant, auch wenn es in die Kategorie Fragen gehört, die man nicht beantworten kann. (Ich kenn da noch jede Menge^^)

@Vakuum
Also ein Vakuum ist schon mal nich Leer. Es sind zum Beispiel noch allerlei Feldlinien drinne. Nimmt man diese heraus (z.B.: Durch Abschirmung), dann bleibt immernoch etwas übrig. Nämlich virtuelle Feldteiclhen. Diese Teilchen entstehen aus dem Nicts (oder sollte ich besser sagen: Sie sind plötzlich da) und verschwinden Nahezu sofort wieder.


(oder sollte ich besser sagen: Sie sind plötzlich da)
Die _Formulierung gefällt mir deutlich besser. Der Mensch geht in der Regel davcon aus, dass alles aus irendetwas anderem entsteht. Dasselbe macht man, wenn man sagt: Das ommt au dem Nichts!. Es entsteht ja auch wieder etwas aus etwas anderem. Wir gehen nämlich davon aus, dass es bereits ein nichts gibt und daraus etwas entsteht. Hinterfregen aber nicht das Nichts sondern finden uns damit ab, dass es das Nichts einfach gibt. Da das Nichts aber eigentlich nicht vorhanden ist, kann etwas neues entstehen.

Ich hoffe ihr seid jetzt :confused: und macht :s16: oder :s44: .

Thod
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So 26. Jan 2003, 23:54 - Beitrag #30

man kann sprachlich schön mit dem nichts, oder gedanken über das nichts spekulieren. insofern man damit aber letztlich etwas benennt übersieht man leicht, dass es gar nicht das nichts ist, von dem man da redet...

gruss,
thod

blobbfish
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Di 28. Jan 2003, 15:34 - Beitrag #31

Hey, Thod, wenn ich das richtig interpretiere habe ch lediglich die Logik der Sprache missbraucht oder?

Kann gut sein, passiert mir öfters ^^

Thod
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Di 28. Jan 2003, 15:42 - Beitrag #32

das problem ist, dass wir einerseits begriffe haben, und diese andererseis sprachlich abbilden. dies mit allen vor und nachteilen. gerade hier in dem fall kann man gut mit etwas sprachlich spielen, was ansonsten nicht erfahrbar ist, und dann diese sprachlichkeit als erfahrung verstehen. das ist halt logisch nicht ganz sauber ;)

gruss,
thod

BioKom
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Sa 15. Feb 2003, 14:26 - Beitrag #33

Das große Problem beim Beschreiben von "nichts" ist wohl das es eine Art "sprachliches Grundatom" ist. Ähnlich ist es bei z.B. "alles" oder "ich".
Das sind schon Punkte, wo die Sprache das denken behindert und man nur weiter kommt wenn man nichtsprachlich denkt. Aber wie bringt man solche "Gedanken" rüber?
Wenn ich über "nichts" spreche, ist es bei mir in der Bedeutung wie ich es mir definiert(nicht sprachlich) hab.
Gibt es eine Sprache wo wir solche probleme nicht hätten? Ich denke: wenn ja, würd ich sowas nicht mehr Sprache nennen.

"Nichts" hat keine Masse, keine Ausdehnung, keine Position, keine Anzahl oder ihrgendwas anderes. Es existiert als gedankliches Konzept, aber nicht als mehr.

Woraus alles entstanden ist:
Alles ist aus ihrgendwas entstanden(nicht unbedingt ihrgendwann oder anderes), daraus folgt man kann alles ausschließen als erstes, dann bleibt aber nichts übrig. Also alles ist aus nichts(nicht aus einem, mehreren oder in) entstanden.
Der Gedanke ist bei mir klar im Kopf, aber hier im Text nur noch schwammig.(Zumindest ist er mehrdeutig.)

Padreic
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Sa 15. Feb 2003, 14:36 - Beitrag #34

@BioKom
Ich denke nicht, dass das Nichts wirklich ein eigenes gedankliches Konzept ist, man denkt es sich vielmehr als die Abwenheit von allem. Ein Konzept müsste Eigenschaften haben, das nichts kann keine haben, da es nicht ist.

Und wie kommst du darauf, dass alles aus irgendetwas entstehen muss? In der Zeit vielleicht, nur wer sagt, dass überall Zeit ist?

Padreic

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Sa 15. Feb 2003, 15:08 - Beitrag #35

@Padreic:
Und wie kommst du darauf, dass alles aus irgendetwas entstehen muss? In der Zeit vielleicht, nur wer sagt, dass überall Zeit ist?


Hm :/, stimmt ist wohl ein "actio->reaction" Gedanke.
Aber der Gegenschluß währe ja: Das Etwas aus nichts entstanden ist, wo ich wieder bein 2. Teil währe. Zwei Dinge die aus nichts entstanden sind, sind zusammen auch aus nichts entstanden.
Also ist etwas aus nichts oder aus etwas anderem entstanden. ^_^ *

Traitor
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Sa 15. Feb 2003, 18:27 - Beitrag #36

"Es ist nicht aus etwas entstanden" kann man nicht nur in "Es ist aus nichts entstanden", sondern auch in "Es ist nicht entstanden" umformen: es war schon immer da. Ich denke, das meint Padreic.

Padreic
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Sa 15. Feb 2003, 20:36 - Beitrag #37

Ja, Traitor hat ganz gut getroffen, was ich meinte.
Wobei dieses 'immer' nicht perpetum, also eine Aneinanderreihung von Zeit, ist. Eine solche könnte ich mir schlecht vorstellen, die Änderungen, wenn sie denn nicht völlig zirkulär oder nicht vorhanden sind, würden sich zum unendlichen summieren, was unmöglich ist. Bei nicht vorhandenen Änderungen kann man wohl kaum von vergangener Zeit sprechen. Und völlig zirkuläre Änderungen kann ich mir auch schlecht vorstellen. Thomas von Aquin war es, glaub ich, der zu dem Thema sagte, dass, wenn es kein erstes Ereignis gegeben hat, es auch kein zweites gab, auch keine drittes etc. und damit gar keins. Aber ob der Gedankengang so zwingend ist...
Vielmehr ist das 'immer' als aeternum gemeint. Hier gibt es keine Zeit in unserem Sinne, diese Ewigkeit übersteigt die Zeit.

Padreic

Crystal
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Sa 15. Feb 2003, 22:26 - Beitrag #38

Ich stelle mir das Nichts als eine alles materielle umschließende große Kugel vor. Überall, wo nichts direkt materielles ist, füllt das Nichts die "Lücken" auf.
Nichts bedeutet ja nicht einfach, dass da nichts ist, sondern das, was da nicht (oder noch nicht) ist, eben auch noch nicht gemessen, erfaßt oder beschrieben werden kann. Das Nichts ist nichts anderes, als eine Bezeichnung für etwas, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht da ist.

Die Beschreibung des Nichts von Thod´s Dozenten (mit dem Strumpf) gefällt mir sehr gut!

BioKom
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Mi 19. Feb 2003, 15:32 - Beitrag #39

@Traitor:
"Es ist nicht aus etwas entstanden" kann man nicht nur in "Es ist aus nichts entstanden", sondern auch in "Es ist nicht entstanden" umformen: es war schon immer da. Ich denke, das meint Padreic.


Wenn die beiden(laut deiner Umformung) äquivallent sind, wo ist dann der Unterschied?(<-Halt ich für ein Wiederspruch.)
Oder entweder die Aussagen sind gleich und können ineinander umgeformt werden oder nicht.

@Padreic:
Von der anwesenheit von Zeit bin ich auch nicht ausgegenagen.(Deshalb: "nicht unbedingt irgendwan" ;) )

Padreic
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Mi 19. Feb 2003, 22:55 - Beitrag #40

@Biokom
Vielleicht hat sich Traitor nicht ganz präzise ausgedrückt. Ich denke er meinte mit 'umformen' eine mögliche Konsequenz und keine Äquivalenz.
Übrigens denke ich, dass es sich bei "Es ist nicht aus etwas entstanden" und "Es ist nicht entstanden" wahrscheinliche wirklich um eine Äquivalenz, wenn auch nicht um eine rein formale handelt, da es, zumindest für mich, undenkbar ist, dass etwas wirklich aus dem Nichts enstanden ist. Klassisch gesehen, kann man sagen, dass es erst einen Akt geben muss, damit etwas entsteht, das Nichts diesen Akt aber nicht besitzt, da es nicht ist.

Padreic

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