Jede Mode hat ihre Zeit.
Vor Altern schufteten die Leute Jahr und Tag, um Pyramiden und Kathedralen als letzte Ruhestätte für die Mächtigen zu errichten. Heute überragen leerstehende Bürotürme die Städte der Menschen - kaum weniger sinnvoll.
Alles hat seine Zeit. Grabpflege war auch mal eine anerkannte Freizeitbeschäftigung.
Es ist kein Kult um Götter oder den Tod, es ist ein Kult um die Menschen.
Im Grunde ist es verschenkte Zeit und verschenktes Geld. Die Frage ist nur, wem man es geschenkt hat. Am deutlichsten wird dies beim chinesischen Totenkult, bei dem ganz einfach Geldscheine verbrannt werden.
Es geht darum die letzte Ehre zu erweisen.
Im Gegensatz dazu steht die Zerstörung von Grabstätten dafür, den Toten diese Ehre zu nehmen. Das erste, was man tun muss, nachdem man den König gestürtzt ist und umgebracht hat, ist, die Grabstätten seiner Ahnen zu besudeln.
Ins gleiche Horn wird geblasen, wenn Städte und Länder einem verstorbenen Kriegsverbrecher Erich Priebke das letzte Häuflein Erde verweigern.