Was bedeutet Freiheit?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
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Mo 16. Aug 2004, 14:37 - Beitrag #21

Folgender Abschnitt klang imo danach, dass du den Menschen durch Vergleiche charakterisieren willst

Sry, aber ich weiss ehrlich nicht, was dies mit Freiheit zu tun haben soll! Um dir ein wenig entgegenzukommen, habe ich zum Vergleich, wie ich das mit dem Absolutheitsspruch: "Der Mensch ist nicht frei!", Differenzierungen gemacht.

Warum man Moralität außen vor lassen sollte? Weil sie in meinen Augen zu subjektiv ist.

Die sollten aber für die Allgemeinheit sprechen. Klar, dass der eine mehr doof ist als der andere, aber im groben Rahmen, um vom "Absolut" weg zu kommen, habe ich die Vergleiche gebracht. Und mit diesen Vergleichen wollte ich auch nicht Menschen bestimmen.

Und ohne Konsens kein Vergleich

Man kann Vergleiche machen ohne sich zu einigen.

Wäre das wirklich ein wünschesnwerter Zustand? Es gäbe keine Herausforderungen mehr, keine Aufgaben und keine Ziele die wir erreichen könnten. Wünschst du dir wirklich einen solchen Zustand?

Da gebe ich dir Recht, aber es geht hier um die Frage: "Ist der Mensch wirklich frei oder nicht?" und nicht wie es wäre wie Götter zu leben. Aber vielleicht ist Gott so ein Wesen und hat uns deshalb erschaffen. Ich glaube auch, dass in der Bibel stand ihm war langweilig und er wollte Gesellschaft.

Das wäre wohl schnell die pure Langeweile.
Ich dneke in so einer Situation würden wir uns freiwillig selbst wieder in unseren Fähigkeiten beschneiden.

Wie oben schon das Beispiel mit Gott genannt, würde ich sagen, wer über solche Macht verfügt kann sich auch selber Aufgaben stellen und nicht gleich irgendwelche Mankos an sich selber produzieren.

Du findest der Mensch kann seinen Charakter nicht verändern? Also ne das glaubst du doch nicht wirklich oder?

Aber sicher doch. Der Mensch, kann er sich bestimmte Charaktereigenschaften antrainieren? Vielleicht welche für eine kurze/bestimmte Zeit halten, aber nicht so, dass er sich von Grund auf verändert und einen anderen Charakter bekommt. Der Mensch ist wie ein Elefant. Du kannst einem Elefant durch Drill befähigen für kurze Zeit mit 2 Beinen auf dem Boden zu stehen, aber es muss irgendwann wieder runter auf seine 4 Beine. Mit dem Menschen ist es nunmal nicht anders. Keiner auf dieser Welt, kann zum Beispiel seinem Partner ewige Liebe oder Treue versprechen. Und wenn es doch welche machen, dann kommt sicher irgendwann der Augenblick, wo der eine zu seinem Partner sagt, hör mal ich bin dir Fremd gegangen. Oder ich habe mich in ein(e) andere(n) verliebt.

Und sein Aussehen nicht verändern können? Wie sieht es mit Sport oder Operationen aus?

Naja, gut, ich habe eher an Sachen wie seine naturale Haarfarbe zu ändern gedacht. Oder ein Mann sich komplett in eine Frau zu transformieren. <- Durch SchönheitsOps ist es begrenzt möglich, aber im Bereich "Geschlecht" wird es schwierig.

Nicht unbedingt, denn in die Matrix wurden die Menschen angeschlossen ohne sie vorher zu fragen, während man das Simulationsprogramm im Schiff freiwillig benutzt.

Selbst in diesem Fall ist man nicht frei, weil man genau weiss, dass man in einer Art Traumwelt ist und man in der Wirklichkeit nicht das tun kann, was man in der Traumwelt tun kann.

Maurice
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Mo 16. Aug 2004, 15:05 - Beitrag #22

@Vergleiche: Wie gesagt da gab es wohl einfach nur ein Missverständnis. :)

@Aussehen ändern: Man kann teilweise auch die Hautfarbe ändern. Siehe Jacko. Und was das Geschlecht angeht, so ist es heute kein Ding der Unmöglichkeit mehr eine Geschlechtsumwandlung vorzunehmen. Auch das Aussehen kann durch frühe Einnahme von Hormonen deutlich beeinflusst werden. Ich habe mal ein Bild von einem Jungen in der Zeitung gesehen, der mit schon , ich glaub es war 14 oder 15 diese Hormon-Therapie durchführte, weil es sich im falschen Körper geboren fühlte und sich später umoperieren will. Ich sag dir, der sah nicht aus wie ein Junge. Aber hier kann man auch diskutieren, an was man das Geschlecht eines Menschens ausmacht. Für mich hängt es an den Genen ab und die kann man nicht ändern, deshalb bleibt ein Mann immer ein Mann und eine Frau immer eine Frau, egal ob die Person was zwischen den Beinen hat oder nicht.
Aber das müssen wir hier nicht weiter diskutieren. ^^

@Charakter ändern: Das klingt für mich nach dem reinsten Nativismus. Welchen sinn macht für dich dann überhaupt Erziehung? Sie müsste doch nach dir sinnlos sein, weil man den Menschen e nicht ändern kann. Warum also noch versuchen ihn zu beeinflussen? Also ich kann mit diesem Standpunkt nichts anfagen.

Man kann Vergleiche machen ohne sich zu einigen.

Ich ging davon aus, dass man an einem Konsens interessiert ist.

@völlige Freiheit: Nur am Rande, ich will keine neue Gott-Diskussion anfangen: Wenn man grenzenlose Macht hätte, also quasi ein Gott wäre, warum soll man dann auch nicht in der Lage sein, seine Langeweile ganz wegzuwünschen? Warum etwas schaffen, was einem die Langeweile vertreibt, wenn man doch in der Lage wäre die Langeweile an sich zu beseitigen?

Selbst in diesem Fall ist man nicht frei, weil man genau weiss, dass man in einer Art Traumwelt ist und man in der Wirklichkeit nicht das tun kann, was man in der Traumwelt tun kann.

Hier könnte man die Frage einschieben, was denn eigentlich Wirklichkeit ist? Wenn die Wirklichkeit ein Synonym für die Welt ist, dann wäre auch die Matrix ein Teil der Wirklichkeit, weil sie ein Teil der Welt wäre. Es ist ja nicht so, dass auf der einen Seite die Welt ist und auf der anderen Seite die Matrix. Die Matrix ist ja in der Welt, somit ein Teil von ihr und somit auch Wirklichkeit.
Aber wenn wir darüber diskutieren wollen, dann machen wir besser einen eigenen Thread auf, weil es hier sonst zu ot wird.
Darüber hinaus bin ich mir mit meiner Definition von "Wirklichkeit" noch im unklaren, sodass das hier jetzt keine feste Meinung war, sondern lediglich ein Gedankengang. :)

Fanum
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Mo 16. Aug 2004, 15:27 - Beitrag #23

@Vergleiche: Wie gesagt da gab es wohl einfach nur ein Missverständnis.

Glaube ich auch ;)

@Aussehen ändern: Man kann teilweise auch die Hautfarbe ändern. Siehe Jacko.

Das ist außer Frage.

Und was das Geschlecht angeht, so ist es heute kein Ding der Unmöglichkeit mehr eine Geschlechtsumwandlung vorzunehmen. Auch das Aussehen kann durch frühe Einnahme von Hormonen deutlich beeinflusst werden.

Wie schon gesagt, beim Geschlechtsteil wirds schwierig. Auch, wenn jemand eine Behandlung über sich ergehen lässt, was ein anderes Geschlechtsteilaussehen verspricht, so wird dieses "Teil" niemals die naturalvorbestimmten Funktionnen vollrichten können. D.h. man ist net 100%ig in ein andres Geschlecht transformiert worden ;) So finde ich das. Und ich bin davon überzeugt, dass das Geschlecht, vielleicht anders als du,
1. Körperlich abhängig ist.
2. Psychisch abhängig ist.

Aber das müssen wir hier nicht weiter diskutieren. ^^

Glaube ich auch ;)

@Charakter ändern: Das klingt für mich nach dem reinsten Nativismus. Welchen sinn macht für dich dann überhaupt Erziehung?

Deswegen kann man sagen, dass ein elternloses Kind so wird wie es ist.

Warum also noch versuchen ihn zu beeinflussen?

Damit das Kind von den Eltern belehrt wird und Erfahrungen auskombinieren kann.

Warum etwas schaffen, was einem die Langeweile vertreibt, wenn man doch in der Lage wäre die Langeweile an sich zu beseitigen?

Wäre auch ne Möglichkeit. Er könnte auch bis ans Ende seiner Existens in einem Schlagzustand verbringen und einfach nichts tun.

Wenn die Wirklichkeit ein Synonym für die Welt ist, dann wäre auch die Matrix ein Teil der Wirklichkeit, weil sie ein Teil der Welt wäre.

Gutes Argument. Habe daran noch nie so wirklich gedacht. Also mit dir zu diskutieren ist echt spannend. Man könnte aus einem Thema weitere 100 Theman mit dir besprechen ;) Also, wenn es mehr Leute wie dich auf der Matrix gibt, dann wird das glaube ich mein Haupt-Allgemeinthemenforum ;)

Seraph
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Mo 16. Aug 2004, 17:13 - Beitrag #24

Original geschrieben von exs

Jetzt widersprichst du dich zu deinem vorherigem Post:


Nein, tue ich nicht. Erläuterung folgt.

Man ist in beiden Welten, Traum oder Matrix nicht in der Wirklichkeit. In beidem ist man in einem Art Schlafzustand. Bei der Matrix kannst du genau bennen, was dich "versklavt" bei einem Traum nicht.


Die Matrix hat nichts mit schlafen zu tun. Die Matrix ist auch kein Traum, da man nicht aufwachen kann, damit alles verschwindet. Die Matrix hat mit meiner Aussage bezüglich Träumen also nichts zu tun. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die Matrix kein freies Dasein ist. Dass brauchst du nicht anzweifeln, da du sonst den Kern des Filmes selbst anzweifelst, was ein Ding der Unmöglichkeit ist (Argumente gibt es im Film mehr als genug). Wie gesagt stellt höchstens das Ladeprogramm der Matrix eine Art Freiheit dar, wie sie jeder gerne hätte.

JaY
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Mo 16. Aug 2004, 22:46 - Beitrag #25

Ich glaube wir kommen etwas vom Kurs ab.

Nach sovielen Definitionen frage ich mich:

Ist Freiheit für jedes Individum etwas anderes oder gibt es eine allgemeingültige Erklärung zur Freiheit.

Wie gesagt Für mich ist Freiheit das was ich im Augenblick empfinde. Nach sehr langer Zeit spüre ich wieder was Freiheit für mich ist.

Im weitesten Sinne kann man es doch auch als Freiheit oder schlicht Frei bezeichnen wenn man nichts und niemandem Rechenschaft schuldig ist. Und so lebt wie man persönlich es für richtig hält. In dem man seinen Weg geht, sein Ding durchzieht, oder?

Maurice
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Mo 16. Aug 2004, 23:01 - Beitrag #26

Ist Freiheit für jedes Individum etwas anderes oder gibt es eine allgemeingültige Erklärung zur Freiheit?

Auf die Frage gibt es erstmal die Antwort, die bei jeder Begriffsfrage kommt. Wie du einen Begriff definierst kann jeder machen wie er will. Es gibt keine Definitionen an sich, die so objektiv sind, dass sie völlig nicht-subjektiv sind. Wir einigen und auf Definitionen und diese intersubjektiven Einigungen nennen wir dann "objektiv". Defintionen sind kritisch betrachtet immer auch subjektiv, weil sie immer von Subjekten kommen.

Oder wolltest du nun wissen, ob es eine "objektive" Definition gibt, also eine intersubjektive, auf die sich unsere Gesellschaft geeinigt hat? Wenn du nach einer solchen fragst, dann schau einfach mal im Lexikon unter "Freiheit" nach, da findest du eine solche Definition. ;)

JaY
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Mo 16. Aug 2004, 23:25 - Beitrag #27

Darauf wollte ich nicht hinaus.

Ich finde nur leider keine passenden Worte für meine Gedanken.

Aber ich probiers mal:

Freiheit ist wenn ein Feuer entflammt wird das mit Wasser nicht zu löschen ist. Der Drang selbst zu entscheiden. Freiheit ist pure Energie. Eine Kraft die nicht gebändigt werden kann und schon gar nciht gebändigt werden will.

Es ist das, was wir Menschen sind. Wir können frei über tun und sein entscheiden. Wir können uns für etwas oder gegen etwas entscheiden oder einfach neutral bleiben.

Verstehst du was ich meine. Freiheit ist ein Wort wie Liebe. Es gibt keine allgemeingültige Erklärung weil sie einfach zu viele Vacetten hat.

Maurice
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Mo 16. Aug 2004, 23:47 - Beitrag #28

Ob es eine allgemeingültige Definiton gibt liegt an der Gruppe, die den Begriff verwendet. Eine Buchstabenfolge an sich ist erstmal leer, erst durch den Inhalt der hinter dieser steht wird es zu einem Begriff. Wenn du mehrere verschiedene Lexika zur Hand nimmst und unter demselben Begriff stehen je ähnliche Sachen, dann ist das imo eine allgemeingültige Definition. Zumindest eine Definition die man in der Gruppe in der sie verwendet wird, also hier unserer Gesellschaft, als objektiv gilt, weil sie intersubjektiv anerkennt wurde. Also lasst uns morgen mal ein paar Lexika durchstöbern und schauen ob es eine allgemeine Definition von Freiheit gibt. :)

Wir können frei über tun und sein entscheiden. Wir können uns für etwas oder gegen etwas entscheiden oder einfach neutral bleiben.

Wenn du "Ich" als dein Bewusstsein siehst, dann nicht prinzipell. Wenn du dich als "körperliche Ganzheit" ansiehst, dann ja, aber dann eben nicht immer bewusst.

JaY
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Di 17. Aug 2004, 00:00 - Beitrag #29

Ich sehe Körper und Geist als eine Einheit. Das eine kann ohne das andere nicht sein und somit müssen sie Gemeinsam die Entscheidungen fällen. Der Geist befähigt ja erst den Körper zu evtl. Höchtleistungen. Denn am Anfang war der Gedanke dender Körper umsetzte oder es zumindest versucht. Er kann auch scheitern. Doch dann sind wir immer noch Frei. Wir kommen eben nur an die Grenzen unseres Körpers. An einem anderen Tag mögen dies wo ganz anders liegen.

Maurice
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Di 17. Aug 2004, 00:23 - Beitrag #30

Wir sollten hier besser nicht anfagen über Körper und "Geist" zu diskutieren, dafür ist der Thread nicht vorgesehen. ich weiß nicht, ob noch irgendwo ein Thread zu dem Thema läuft, ansonsten kannst du ja dazu auch ein Thema aufmachen, dann können wir uns da ein wenig drüber unterhalten, wenn du möchtest. :)
Meine Sicht darüber ist dir aber garantiert schon bekannt.


Zu der Freiheit des Wollens zitiere ich wieder, wenns genehm :) :
Nicht alles Wollen ist auch unser Willen, denn man kann durchaus in Willenskonflikte geraten, bei denen wir Gegensätzliches wollen. Wir können sogar etwas wollen, was wir eigentlich gar nicht wollen. Solchen Willenskonflikten können wir im Alltag ständig begegnen. Hier ein paar Beispiele: Früh morgens klingelt der Wecker, und da wir noch sehr müde sind, würden wir am liebsten einfach weiterschlafen, müssen aber aufstehen, um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen. Auf der einen Seite wollen wir zwar weiterschlafen, wollen aber auch nicht zu spät zur Arbeit kommen. Ein anderes Beispiel, was wohl vor allem Frauen bekannt sein sollte, ist die berühmte Diät und die Verführungen, denen man in solch einer Zeit ständig ausgesetzt ist. Beispielsweise der Anblick eines schmackhaften Stück Kuchens weckt in uns den Wunsch, dieses zu essen. Auf der anderen Seite wollen wir es aber nicht essen, weil wir ja unsere Diät konsequent durchziehen wollen. Unter dem Gedanken, dass man etwas will, was man nicht will, können sich vielleicht nicht alle etwas vorstellen, ich hoffe aber mit dem folgenden Beispiel zur Klärung beizutragen. Als ein Beispiel können Phobien zählen, die bei jemandem, z.B. beim Anblick eines bestimmten Tieres, große Angst erzeugen und den Wunsch, der Angstquelle aus dem Weg zu gehen oder gar vor ihr zu fliehen. Dieses Flüchten-wollen wird aber etwas sein, das der Betroffene durchaus nicht will. Er will in diesem Fall nicht nur eine entgegen gesetzte Handlung (sich der Angst zu stellen), sondern will auch den Wunsch der Flucht nicht mehr haben. Er will hier also etwas nicht mehr wollen. Das Wort Wunsch besitzt die gleiche Bedeutung wie Wollen, denn ein Wunsch ist ja das wollen einer bestimmten Sache.

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Di 17. Aug 2004, 00:46 - Beitrag #31

Moment ...

Momenent ...

Das Zitat trifft vielleicht auf die breite Masse zu aber leider in keinem Fall auf mich. Ich mag nämlich eigentlich gar keinen kuchen bis auf drei ganz spezielle.

Phobien hab ich auch keine.

Das mit der Arbeit klingt ganz palusiebel. Aber ich gehe gern auf die Arbeit. Von daher stehe ich gerne auf auch wenn ich noch müde bin.

Spaß bei Seite ich weiß was du meinst. Dennoch bin ich der Meinung das es unser "Freier" Wille ist das eine zu tun oder zu lassen. Es kommt nur auf die Prioritäten an. Ich würde zwar gerne schlafen, möchte aber lieber nicht zu spät zur Arbeit kommen. Hier ist die Priorität ganz klar mit der Arbeit gesetzt.

Ich selbst setzte mir diese Prioritäten, ich bestimme was mir wichtig ist. Ich entscheide frei über meine Prioritäten. Ich lasse mich evtl. davon beeinflussen aber dennoch ist es meine Entscheidung.

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Di 17. Aug 2004, 00:54 - Beitrag #32

Ich bestreite ja auch nicht, dass du (in der Regel) frei entscheiden kannst, was du tust, sondern nur, dass du völlig frei über dein eigenes Denken bist. Du kannst den Wunsch im Bett liegen zu bleiben vielleicht überwinden, indem du dennoch aufstehst, aber den Wunsch liegen zu bleiben wirst du nicht einfach ausknipsen können.

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Mi 18. Aug 2004, 02:28 - Beitrag #33

Im weitesten Sinne kann man es doch auch als Freiheit oder schlicht Frei bezeichnen wenn man nichts und niemandem Rechenschaft schuldig ist. Und so lebt wie man persönlich es für richtig hält. In dem man seinen Weg geht, sein Ding durchzieht, oder?

Finde ich auch richtig. Es ist sehr angenehm unabhängig und absolut unverpflichtet zu sein und nicht z.B. jetzt mal schnell den Müll rauszubringen, weil es Mama sagt. Man ist vielleicht von seinen Möglichkeiten nicht "frei", aber man fühlt die Freiheit bzw. merkt sie stärker, wenn man mehr Freiheit erhält als sonst. D.h., wenn z.B. Ferien da sind und man tun kann was man will. Man genießt die neue Freiheit.

Auf die Frage gibt es erstmal die Antwort, die bei jeder Begriffsfrage kommt. Wie du einen Begriff definierst kann jeder machen wie er will. Es gibt keine Definitionen an sich, die so objektiv sind, dass sie völlig nicht-subjektiv sind.

Finde ich absolut richtig. Kann mich speziel noch daran erinnern wie ich einst hier ein Thread im Philo-Forum eröffnet hatte mit der Themenfrage: "Ist der Mensch gut oder böse?" Da hat Maurice mich schnell darauf aufmerksam gemacht, dass besonders Begriffe wie "gut" oder "böse" alleine auf Moralfragen basieren bzw. auf philosophischen Meinung und für jeden ganz subjektiv sind. Es ist also völlig unmöglich zu sagen, so, das und das ist böse, weil..... Oder Fragen wie "Was ist Standard?" Standard ist für jemanden, das, was derzeitig andere vermehrt betreiben. Für den anderen, das, was er oft betreibt.

Freiheit ist wenn ein Feuer entflammt wird das mit Wasser nicht zu löschen ist. Der Drang selbst zu entscheiden. Freiheit ist pure Energie. Eine Kraft die nicht gebändigt werden kann und schon gar nciht gebändigt werden will.

Es ist das, was wir Menschen sind. Wir können frei über tun und sein entscheiden. Wir können uns für etwas oder gegen etwas entscheiden oder einfach neutral bleiben.

Also, was du hier versuchst du beschreiben würde ich eher "freier Wille" nennen und ja, davon hat der Mensch eine ganze menge. Freier Wille ist eine Befähigung den Menschen über seine Grenzen zu bringen. Freier Wille ist das, was Tiere nicht haben. Und, wenn man z.B. versklavt wird, stauts sich dieser Trieb immer weiter auf bis es ausbricht und der Gefangene ausbricht, selbst mit dem Risiko sein eigenes Leben zu verlieren.

Wenn du "Ich" als dein Bewusstsein siehst, dann nicht prinzipell. Wenn du dich als "körperliche Ganzheit" ansiehst, dann ja, aber dann eben nicht immer bewusst.

Wieso nein, wenn "Ich" für eigenes Bewusstsein steht? Mit der Freiheit, die er besitzt hat er die Möglichkeit zu entscheiden. Auch ohne ein "körperliches Ganzes" zu sein, denn das Bewusstsein ist weniger vom Körper abhängig.

Maurice, ein paar Sätze zu deinem letztem Essay. Also ich finde diese Wollenstörungen sehr interessant und würde mich sehr gerne mit dir noch mehr darüber unterhalten. Vielleicht machst du ein Thread dazu auf. Ich würde gerne wissen, wass diese Wollenstörungen hervorruft und wie man sie bekämpfen kann. Speziell, Phobien und Ängste. Bei dem einen Beispiel mit "mehr schlafen wollen, obwohl man jetzt ausstehen muss" kann ich mir erklären, dass eher ein Komflikt zwischen dem "Ich" und dem "Körper" entsteht. Genauso mit deinem anderem genanntem Beispiel. Bei Phobien und Ängste ist mir noch nicht ganz klar, wodurch sie hervorgerufen werden und was sie überhaupt sollen. Es scheinen keinen Zweck zu erfüllen. Da scheint wirklich ein Konflikt im Bewusstsein zu sein.

Maurice
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Mi 18. Aug 2004, 02:56 - Beitrag #34

@Psyche: Was du als Konflikt zwischen "Ich" und "Körper" bezeichnest, gibt es nach meiner Sicht der Dinge nicht. Aber les am besten meine beiden Essays, die ich hier im Forum gepostet habe, in denen sollte meine Sicht bezüglich "Körper und Geist" ausreichend erleutert sein. Deshalb will ich hier auch nicht in eine solche Diskussion einsteigen, weil das ot wäre.
Zu einem Teil des zweiten Essays (bezüglich der Frage ob es unter einer materiellen Sicht einen freien Willen geben kann) gibt es ja schon einen Thread, wenn du noch einen Teil speziell besprechen willst, kannst du dazu gerne einen eigenen Thread aufmachen. :)

@freier Wille und Tiere: Warum sollten Tiere keinen freien Willen haben? Ich finde sie haben keinen unfreieren Willen, als der Mensch, wenn dann nur einen weniger komplexen. Ein Tier ist es je selbst, das entscheidet und niemand anderes für dieses, eben wie es beim Menschen auch der Fall ist. Nebenbei ist die Unterscheidung Tier - Mensch, imo e etwas unglücklich, weil der Mensch (imo) auch ein Tier ist.

z.B. Ferien da sind und man tun kann was man will

Wenn du nicht in einem Willenskonflikt bist, kannst du jeder Zeit tun was du willst. Auch wenn du Schule hast kannst du auch frei entscheiden, was du tust (vorausgesetzt wie gesagt, wenn kein Willenskonflikt besteht). Du bist frei in deinem dir möglichen Handeln, du musst nur mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben.

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Mi 18. Aug 2004, 18:29 - Beitrag #35

zwischeneinwurf

Im Sinne eines "Wo Freiheit herrscht ist Krieg nicht weit" deutet Freiheit selbstverständlich auch einen Rahmen von Toleranz auf der einen Seite aber gesellschaftliche Normen und Wertvorstellungen (ersteinmal völlig unabhägig wie an zu diesen steht) auf der anderen Seite, die ein friedliches "Leben und Leben lassen" wohl erst ermöglichen.

Kennt ihr die Diskussion um "frei Software"? OK - ohne dieses sehr Hart-umkämpfte Gebiet zu sehr heranzuführen deutet es dennoch eine interessante Fragestellung im eigenen Verständnis von Freiheit: Ist ein "Stück" Software "frei" wenn damit gemacht werden darf was man will? Oder ist diese _nur_ frei, wenn alles was mit dieser gemacht wird als Resultat wieder frei zugänglich sein muss..?

Hier scheiden sich die Geister? Sozusagen an einem copyRIGHT versus einem copyLEFT [1]

Warum ich dieses Beispiel wähle? Weil es doch exemplarisch genau die Kernfrage von Freiheit betrifft:

Wessen Freiheit, in welchem Kontext?

Eine Antwort liegt dabei immer in einem Konsens einer sozialen Gemeinschaft (sei es ein Staat, dessen Wertevorstellung, oder auch viel viel kleiner gedacht: spielende Kinder untereinander; ein frisch verliebtes Paar, eine Familie, Familienbande und deren Traditionen)

Nun und an den "Flanken" postieren sich radikale Meinungen: Freihiet ist nur das was ich dir zugestehte ;) Oder: Freiheit ist das was ich zu tun Lust habe, ohne Blick auf mögliche "Kolateralschäden"


[1] http://www.gnu.org/philosophy/philosophy.html

Fanum
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Do 19. Aug 2004, 00:28 - Beitrag #36

Ist ein "Stück" Software "frei" wenn damit gemacht werden darf was man will? Oder ist diese _nur_ frei, wenn alles was mit dieser gemacht wird als Resultat wieder frei zugänglich sein muss..?

Ich finde das ist eine sehr interessante und berechtigte Frage. Meiner Meinung nach ist freie Software, frei, wenn es unter einer Lizenz herausgestellt wird, die jedem Benutzer erlaubt damit zu machen was man will. Ob er jetzt diese Software verbssert und unter einer anderen Lizenz herausstellt, die anderen Benutzer den Quelltext verbietet oder zu kommerziellen Zwecken verwendet, beruht auf seinem Gewissen und hat mit der als frei herausgestellten Software nichts zu tun.

Freiheit ist, wenn das "Ich", unabhängig von außenstehenden Personen, absolut frei von jeglichen Grenzen ist. Da haben außenstehende Personen bei dieser Frage imo wirklich nichts zu tun.

Maurice
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Do 19. Aug 2004, 00:36 - Beitrag #37

Fußnote

Sei mir die Frage erlaubt, in welche Richtung sich die Diskussion jetzt bewegen soll? Das Thema "Freiheit" ist wie wir sehen ein sehr umfassendes Thema, und ich halte es deshalb für ratsam, dieses Thema in bezug auf einen gewissen Aspekt gezielt zu betrachten. Oder aber wir es wird der ein oder andere Punkt als Anlss genommen speziell über diesen in einen eigenen Thread zu sprechen. Ich denke so käme mehr Struktur in das Thema.
Es ist nur ein Vorschlag von mir. Ich habe da gerade auch an keinen Aspekt besonders gedacht, es sollte in erster Linie eine mögliche Anregung für die anderen User hier sein. :)

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Do 19. Aug 2004, 01:40 - Beitrag #38

Ich habe da gerade auch an keinen Aspekt besonders gedacht, es sollte in erster Linie eine mögliche Anregung für die anderen User hier sein.

Das ist das Problem. Mir fällt langsam auch nichts mehr ein. Wir haben jetzt schon 30 Beiträge zu der Frage: "Was ist Freiheit?" Da hat man glaube ich alles schon gesagt, was es direkt zu dem Thema Freiheit an sich zu sagen gibt. Ich bin nur auf meinen oberen Schreiber eingegangen, weil ich sonst nichts zu sagen hatte :) - Also bitte nich übel nehmen. Wer noch irgendwelche "Aspekte" - wie Maurice sie nennt, hat, bitte raus damit.

Maurice
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Do 19. Aug 2004, 02:11 - Beitrag #39

Alles gesagt? Ich mags bezweifeln. ^^
Allein über die Frage nach der Freiheit des Willens, kann man Seiten füllen.
Wo ich gerade dabei bin: Ich finde den Ausdruck "freier Wille" etwas zweifelhaft, in bezug ob er sinnvoll ist. Ein "freier Wille" könnte verstanden werden, als ein Wille der frei von allem ist, aber dies würde keinen Sinn machen. Der "Wille" oder der "Geist" (ich sag dazu ja lieber Psyche) stehen immer im Verhältnis zu etwas, also in gewisser Weise auch in einer Art Abhängigkeit. Und wenn etwas abhängig, von etwas anderem ist, dann ist es wohl nicht frei.
Ich finde der Gedankengang spielt keine große Rolle, weil wir ja mit "Freiheit" in bezug auf den Willen/Geist etwas anderes meinen, als das was ich gerade eben angedeutet habe. Ich wollte nur eben den Gedanken ausführen, der mir gekommen war, dass man die Formulierung "freier Wille" als nicht ganz ideal sehen kann, da auch hier wieder "Freiheit" sehr schillernd interpretiert werden kann, wenn man will.

Nun gut aber noch einmal zurück zur Freiheit: Du hast gemeint es wäre jetzt alles zur Friehit gesagt. Wie sieht es aber mit "Meinungsfreiheit" aus? Das ist doch wohl auch ein Aspekt des Freiheits-Begriffs, oder? Ich habe vor einiger Zeit einen Thread dazu aufgemacht, in dem sehr lebhaft diskutiert wurde. ^^

Da fällt mir ein, dass du noch kein Statement zu meinem Einwand genommen hast, bezüglich dass auch Tiere einen freien Willen haben, da sie ja auch je selbst entscheiden.

Wie ich schon zu beginn gesagt hatte, ich finde das Thema des Threads zu allgemein gewählt, aber bot er vielleicht für den ein oder anderen ein paar Anregungen und hat dadurch für sich auch Sinn gemacht. :)

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Do 19. Aug 2004, 13:03 - Beitrag #40

Re: Fußnote

Original geschrieben von Maurice
Sei mir die Frage erlaubt, in welche Richtung sich die Diskussion jetzt bewegen soll? Das Thema "Freiheit" ist wie wir sehen ein sehr umfassendes Thema, und ich halte es deshalb für ratsam, dieses Thema in bezug auf einen gewissen Aspekt gezielt zu betrachten.


*lach* du wagst es einen thread über freiheit dirigieren zu wollen? du alter ketzer ;-)))

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