Selbstliebe als Grundlage der Liebe

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.

Liebst du dich Selbst

Umfrage endete am Di 26. Okt 2004, 13:39

Nein, ich habe Angst vor meinem Ich
3
19%
Ja
13
81%
 
Abstimmungen insgesamt : 16

Rosalie
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Fr 22. Okt 2004, 13:31 - Beitrag #21

@J.C.
Ich finde auch, dass wenn ich sehr selbstkritisch bin, ich trotzdem noch andere Menschen "richtig" lieben kann!
Selbstkritik und sich selbst lieben schließen doch einander nicht aus ..... gerade wenn ich mich selbst liebe, muß ich kritisch gegenüber mir sein .... ansonsten ist dies reiner Egoismus und hat mit Selbstliebe nicht viel am Hut. :s11:

J.C.
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Fr 22. Okt 2004, 13:38 - Beitrag #22

Original geschrieben von Padreic

Und wenn diese schon bei der eigenen Person scheitert, die doch das einfachste Objekt dafür sein müsste, wie soll sie dann im Bezug auf andere funktionieren?

Padreic


... ich denke, dass grad bei mir selbst, ich mich nicht viel einfacher Lieben kann, als ich das bei anderen Menschen kann.
Ich kenn bei mir dir gedanklichen Hintergründe, meine Beweggründe usw. Zudem kenn ich mich selbst besser als irgendjemand anders. Deshalb kann es gut sein dass ich mich selbst nicht Lieben kann, weil ich mich hasse, oder mir was an mir nicht passt.
Klar, es erschwert die Liebe zu anderen, macht sie aber sicher nicht unmöglich!


Original geschrieben von Rosalie
@J.C. Selbstkritik und sich selbst lieben schließen doch einander nicht aus ..... gerade wenn ich mich selbst liebe, muß ich kritisch gegenüber mir sein .... ansonsten ist dies reiner Egoismus und hat mit Selbstliebe nicht viel am Hut. :s11:


Ja, hab mich falsch ausgedrückt.
Meinte: Wenn ich mich nicht liebe, kann ich andere immernoch "richtig" lieben.

Feuerkopf
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Fr 22. Okt 2004, 15:33 - Beitrag #23

Wie soll ich beurteilen können, ob ich "richtig" liebe (was immer das in Deinen Augen sein mag), wenn ich nicht weiß, wie sich "richtig" lieben anfühlt, weil ich mich selbst nicht schätze?

Letztlich ist dies eine Theorie, über die man sich streiten kann. Allerdings kommt die Fromm'sche Theorie meiner Vorstellung sehr nahe.

Padreic
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Fr 22. Okt 2004, 18:51 - Beitrag #24

@J.C.
Wenn Liebe nur durch mangelnde Kenntnis des Gegenübers gegeben ist, dann ist das nicht wirklich Liebe zu nennen. Liebe ist es erst, wenn ich die Schwäche, die charakterlichen Abgründe und alles kenne und den anderen mit alle diesen akzeptiere und liebe (oder lieben würde, wenn ich sie alle kennen würde, weil das in der Praxis wohl nicht gegeben ist).

Padreic

Maurice
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Fr 22. Okt 2004, 18:59 - Beitrag #25

Leute, Leute, Leute muss ich denn immer wieder betonen, dass es keine Defintion von Wörtern an sich gibt? ^^*
Niemand hat das alleinige Recht der Bedeutung eines Wortes gepachtet. Wenn jemand das Wort X so und ein anderer anders definiert, dann hat an sich keiner mehr recht als der andere. Was diskutiert werden kann ist nicht welche Definition richtiger als eine andere ist, im Sinne des Wahrheitsgehaltes, sondern ihrer Nützlichkeit.
"Objektive Richtigkeit" eines Wortes gibt es nur, wenn man sich intersubjektiv einig ist, aber niemals völlig unabhängig von einem Subjekt.

Wombat
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Fr 22. Okt 2004, 20:36 - Beitrag #26

@Padreic
Im Normalfall liegt einem etwas am Leben, sonst würde man schon längst Selbstmord begangen haben. Für jemanden Sterben heißt sich für ihn opfern, damit er weiterleben kann.

Ein Mensch, der zum Perfektionismus neigt, akzeptiert Fehler bei anderen, aber nicht bei sich selber. Ich kann jetzt nur von mir reden und wahrscheinlich bin ich eine der seltenen Ausnahmen. Aber ich kann sehr wohl bezeugen, dass man sich nicht unbedingt selber mögen muss, um andere zu lieben.

Aber für die Mehrheit, und da gebe ich Dir Recht, gilt, dass sie sich selber erst lieben und dann erst andere.

Rosalie
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Fr 22. Okt 2004, 23:43 - Beitrag #27

@ttt-taboo
. Aber ich kann sehr wohl bezeugen, dass man sich nicht unbedingt selber mögen muss, um andere zu lieben.
o.k. aber was ist, wenn Du jemanden liebst? Möchtest Du nicht auch von der betreffenden Person geliebt werden? Und wie gehst Du dann mit der Dir entgegengebrachten Liebe um? Denkst Du dann ... auch laß mich in Ruhe, ich bin es nicht wert geliebt zu werden? Gerade wenn Dich jemand liebt, erkennst Du doch, dass es etwas liebenswertes an Dir gibt und Du dieses bisher (vielleicht) durch Deinen Perfektionismus übersehen hast. Sei ein bißchen milder zu Dir selbst .... kein Mensch kann perfekt sein und trotzdem hat jeder liebenswerte (auch für sich selbst - und jetzt nicht im egoistischen Sinne gemeint) Seite.

Rosalie

Chennyboy
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So 24. Okt 2004, 09:18 - Beitrag #28

Rosalie,
man koennte auch denken, dass der Andere ihn nur deshalb liebt, weil der Andere ihn noch nicht genau kennt.
Wenn der Andere ihn dann genau kennt, dann wuerde der Andere ihn nicht mehr lieben.
Ich glaube das ist schlecht formuliert. Aber verstehste?

Rosalie
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So 24. Okt 2004, 12:59 - Beitrag #29

ja ich verstehe was Du meinst, aber in diesem Falle würde ich eher von verliebt sprechen. Liebe ist etwas mehr, da kennt man den anderen (soweit dies möglich) und liebt ihn trotz seiner Fehler. Der Übergang von der Verliebtheit zur Liebe ist natürlich fließend und es bedarf einer geraumen Zeit bis man merkt, ob man den oder die betreffende Person wirklich liebt.

Rosalie

Wombat
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So 24. Okt 2004, 23:13 - Beitrag #30

@Rosalie

Ich weiß, dass ich liebenswert für andere bin ... aber deswegen muss es nicht für mich selber gelten.

wenn Du jemanden liebst? Möchtest Du nicht auch von der betreffenden Person geliebt werden?


Nur lieben um geliebt zu werden ... das ist wohl nicht der Sinn von Liebe.

Chennyboy
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Mo 25. Okt 2004, 10:05 - Beitrag #31

zit von ttt-taboo:
Nur lieben um geliebt zu werden ... das ist wohl nicht der Sinn von Liebe.

Wirklich nicht? Ich finde das ist ein wesentlicher Aspekt des Sinns von Liebe.
Man liebt einen ja genau deswegen, weil man auch moechte, dass es erwidert wird.

Rosalie
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Mo 25. Okt 2004, 10:51 - Beitrag #32

@ttt-tabao
Nur lieben um geliebt zu werden ... das ist wohl nicht der Sinn von Liebe.
ich sagte ja nicht, dass es der ausschließliche oder hauptsächliche Sinn der Liebe ist. Aber das dieser Wunsch nicht vorhanden wäre, ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Natürlich bewährt sich "wahre Liebe" (falls es sowas gibt und ich denke, ja) auch dann, wenn mich der andre nicht liebt und ich ihn trotzdem liebe oder vielleicht umso mehr liebe (?).

Berechnende Liebe - in dem Sinne: wenn du mich nicht liebst, liebe ich dich auch nicht - ist keine Liebe, denn dann wäre sie ja rational und dies ist Liebe eben gerade nicht. :s11:

J.C.
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Mo 25. Okt 2004, 11:07 - Beitrag #33

Original geschrieben von Chennyboy
zit von ttt-taboo:
Nur lieben um geliebt zu werden ... das ist wohl nicht der Sinn von Liebe.

Wirklich nicht? Ich finde das ist ein wesentlicher Aspekt des Sinns von Liebe.
Man liebt einen ja genau deswegen, weil man auch moechte, dass es erwidert wird.



Find ich auch das falsche Motiv.
Liebe sollte meiner Meinung nach selbstlos sein. Und nicht nach dem 1:1-Prinzip gehandhabt werden.
Ich gebe und ich nehme.
Liebe ist in der Beziehung zwischen 2 Menschen ein stetiges Geben.
Nichts anderes, man gibt und gibt und gibt.
Wenn der Andere einen auch liebt, giebt er im gleichen Stil.
Somit geht man nicht leer aus.
Aber wnen man zu jemanden lieb ist, ihn liebt, nur damit man selbst Liebe bekommt, ist das der falsche Beweggrund.

Chennyboy
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Mo 25. Okt 2004, 11:52 - Beitrag #34

Wollen wir das mal nicht so hypothetisch sehen.

Das mit nicht-erwiderte Liebe kann man hoechsttens als Schwaermerei sehen.

Feuerkopf
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Mo 25. Okt 2004, 12:21 - Beitrag #35

Nein,
es geht um die grundsätzliche Ausgerichtetheit der Liebe.

Wenn wir weiterhin Fromms Ideen zu Grunde legen, dann ist eine Liebe, die auf Gegenliebe besteht (wie ich dir, so du mir), eine sogenannte merkantile, kaufmännische Liebe und damit nicht "echt".

Fromm ist schon klar, dass die meisten Beziehungen so laufen, aber er hält Liebe für um so echter, je unkaufmännischer sie ist.
Das Ideal wäre ein in sich ruhender Mensch, der sich selbst schätzt und liebt und der ein Gegenüber liebt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Wenn er zurückgeliebt wird, um so schöner!

J.C.
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Mo 25. Okt 2004, 12:30 - Beitrag #36

Original geschrieben von Feuerkopf

Das Ideal wäre ein in sich ruhender Mensch, der sich selbst schätzt und liebt und der ein Gegenüber liebt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Wenn er zurückgeliebt wird, um so schöner!



Das ist doch genau das was ich gesagt hab ;]
Es wird keine Ressonanz-Liebe erwartet.

Chennyboy
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Mo 25. Okt 2004, 15:17 - Beitrag #37

Mal anders angefangen.

Nach meiner Meinung kann Liebe nur funktionieren, wenn beide sich lieben. Das heisst: ---><---

Nach euer Meinung wird also keine Liebe von den anderen erwartet, wenn man jemanden liebt. Das heisst: --->

Ok wenn man eure Meinung weitersieht dann kann es paar Wahrscheinlichkeiten geben. (Ich denke man muss auch bedenken, was der andere fuer sich empfindet.)

Entweder der Andere findet dich nicht gut, dann gibt es --->---> sowas. Dann kann man evnt. Missverstaendnisse klaeren und es kommt zum --->[

Oder der Andere kennt dich zunaechst noch nicht richtig, dann gibt es erst Recht --->[ sowas. Da muss man dann den anderen so umstimmen, dass am Ende doch ---><--- das hier kommt.

Also wird Ressonanz-Liebe erwartet.

Feuerkopf
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Mo 25. Okt 2004, 15:39 - Beitrag #38

Ich glaube, Fromm meint etwas anderes.

Ich kann einem anderen gegenüber meine Liebe anbieten, ohne Verpflichtung.
Und wenn das Gegenüber mich auch liebenswert findet, wird es gern und freiwillig Liebe geben.

In letzter Konsequenz bedeutet das wohl auch, dass man Abweisung ungekränkt hinnehmen kann, weil man sie nicht als persönliche Abwertung begreift.

Chennyboy
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Di 26. Okt 2004, 21:39 - Beitrag #39

zit:
In letzter Konsequenz bedeutet das wohl auch, dass man Abweisung ungekränkt hinnehmen kann, weil man sie nicht als persönliche Abwertung begreift.

Man MUSS es nicht hinnehmen KOENNEN, man MUSS es ja hinnehmen. Oder nicht?
Aber Abweisung versteht man nicht als persoenliche Abwertung, da hast du recht.

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