Die Verwerfung der Begriffe "Egoismus" und "Altruismus"

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Ipsissimus
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Di 7. Dez 2004, 15:36 - Beitrag #21

das alles ist auch nicht nötig :-)

Evolution basiert darauf, daß alles, was nicht physikalisch unmöglich ist, irgendwann mal zufällig eintritt. Also werden da draußen masturbierende Männchen und Weibchen, schwule Männchen und lesbische Weibchen genauso rum laufen wie bei den Menschen auch und versuchen, ihren Juckreiz zu beseitigen :-) Aber nur diejenigen Männchen und Weibchen, die das mit und an Partnern des anderen Geschlechts machen, vererben sich weiter (wenn man mal von den seltenen Fällen von Fischen absieht, bei denen ein Weibchen seine Eier ins Wasser legt und ein zufällig vorbeischwimmendes Männchen sie befruchtet

Feuerkopf
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Di 7. Dez 2004, 20:36 - Beitrag #22

Und was ist mit Pflanzen? :s126:

Padreic
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Di 7. Dez 2004, 21:57 - Beitrag #23

Ich möchte mal ganz dezent auf's Topic hinweisen, dass da nicht 'Sexualität in Flora und Fauna', sondern "Die Verwerfung der Begriffe 'Egoismus' und 'Altruismus'" hieß. Soll ich's abtrennen oder wollt ihr zum Topic zurückkehren?

Padreic

Maurice
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Do 24. Feb 2005, 19:42 - Beitrag #24

Die Verwerfung der Verwerfung

Vielleicht nur Resultat meiner momentanen Laune zur Reduktion, aber bei dem Nachdenken über das Thema bin ich in der Schule zu folgenden Schluß gekommen:

Die beiden Gründe, mit denen ich die Begriffe "Egoismus" und "Altruismus" verworfen wollte, waren folgende:
1. Die Begriffe sind bei den meisten Menschen stark gefärbt.
2. Die beiden Begriffe schienen nicht den Fall I(A)=A+B beschreiben zu können.

Das erste Argument sollte nach meinen letzten Überlegungen deshalb nicht ausschlaggebend sein, weil die Konnotation der Menschen nicht ausschlaggebend sein sollten. Die beiden Begriffe in ihrer Definition sind an sich nur deskriptiv und nur die Meinung der Menschen macht sie normativ. Betrachtet man die Wörter, als das was sie eigentlich bedeuten, dann stellt ihre Verwendung kein Problem dar.

Das zweite Argument scheine ich nach ein paar logischen/mathematischen Überlegungen auch selbst widerlegt zu haben:
I(A)=A+B <=> I(A)=A + I(A)=B)
Ein Wir-Interesse (I(A)=A+B) lässt sich auf die beiden anderen Interessensformen reduzieren, weil man es als ein gemeinsames Auftreten von Ich- und Du-Interesse beschreiben kann.
Nach der ursprünglichen Definiton von Egoismus und Altruismus (I(A)=A bzw. I(A)=B) wäre ein Wir-Interesse ein sowohl egoistisches als auch altruistisches Interesse.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass meine genannten Definitonen von Egoismus und Altruismus nicht ausreichend sind, da man immer ein Interesse an der eigenen Glücksmaximierung hat und somit immer I(A) auch A sein muss und alles notwendig auch egoistisch sein müsste. Wir wollen aber eine klare Fallunterscheidung, weshalb ich nach weiteren Überlegungen zu folgenden Definitionen gekommen bin:
Als "Selbstzweck" seien die Interessen bezeichnet, deren Erfüllung das Glück direkt erfüllen sollen.
Als "Mittel zum Zweck" seien die Interessen bezeichnet, deren Erfüllung die Erfüllung eines oder mehreren anderen Interessen begünstigen sollen.
Interessen können daher sowohl Selbstzweck als auch Mittel zum Zweck gleichzeitig sein.
Als "altruistisch" seien die Handlungen bezeichnet, die das Glück einer anderen Person vergrößern sollen und dabei Selbstzweck sind.
Als "egoistisch" seien die Handlungen bezeichnet, die entweder nur das eigene Glück vergrößern sollen oder bei denen die Vergrößerung des Glücks einer anderen Person Mittel zum Zweck ist.
Es kommt also nicht auf die Handlung an sich, sondern auf die Absicht an, die dahinter steckt, ob eine Handlung egoistisch oder altruistisch ist. Ich betone dabei nochmal, dass diese Begriffe an sich nur deskriptiv und nicht normativ sind. Altruismus ist an sich nicht besser als Egoismus und umgekehrt.

Edit: Ich habe bei "Selbstzweck" und "Mittel zum Zweck" jeweils ein "sollen" ergänzt, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob diese Änderung sinnvoll ist. Vielleicht hat ja jemand Interesse doch nochmal über die Begriffe zu diskutieren. :)

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