Haben Gedanken über unlösbare Aufgaben einen Sinn?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
ciprian
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Mo 21. Nov 2005, 23:54 - Beitrag #21

Zitat von Padreic:@ciprian
Zitat:
ch sehe ihr redet die ganze Zeit von der Unendlichkeit. Zur Klarstellung: Es gibt keine Unendlichkeit. Nicht einmal die Mathematik traut sich richtig von der Unendlichkeit zu sprechen. Man sagt zum Beispiel etwas geht gegen Unendlich ( siehe Limes), aber man sagt nicht, dass etwas unendlich ist.

Das ist so schlicht und einfach falsch, wie Ipsi auch schon zum Teil ausgeführt hat. Im Groben:

Eine Menge heißt unendlich, wenn sie echte Teilmengen gleicher Mächtigkeit besitzt. Ihre Mächtigkeit ist dann tatsächlich eine Zahl, wenn auch keine natürliche, sondern eine unendliche Kardinalzahl. Die kleinste dieser unendlichen Kardinalzahlen bezeichnet man üblicherweise mit aleph_0 und das ist die Mächtigkeit der Menge der natürlichen Zahlen. Die Mengen der reellen Zahlen ist ebenfalls unendlich, hat aber eine größere Mächtigkeit, die ja nach Bejahung der Kontinuumshypothese oder nicht mit aleph_1 oder anderweitig bezeichnet wird. Doch das führt wohl etwas weit...
Auch in der Maßtheorie wird mit dem Unendlichen operiert, sogar mit der Zahl unendlich selbst. Sie weißt sog. messbaren Mengen Zahlen zu, ihr Maß. Z. B. entspricht das Standardmaß auf den reellen Zahlen ungefähr dem, was man sich so unter einer "Länge" vorstellt, und so ist das Maß der reellen Zahlen da auch unendlich.
Selbst in der Analysis gibt es Zugänge, die direkt mit unendlich großen und unendlich kleinen Zahlen operieren, in der sog. Nichstandardanalysis.

Zu all dem kann ich dir bei Bedarf auch Lehrbücher und/oder Internetseiten anbieten. Wenn du im Wissenschaftsbereich einen Thread darüber aufmachst, führe ich es auch gern weiter aus. Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: ich studiere Mathematik.

Deine Ablehnung der Philosophie zeigt übrigens vor allem eins: dass du darin unbewandert bist und ihr gegenüber ignorant. Über Einzelheiten bzgl. ihres Sinn und Zwecks würde ich mich in einem extra-Thread auslassen. Hier ist es Off-Topic.

Und noch gerad zur möglichen Existenz von logischen Gesetzen in der Realität: mir ist es nicht wirklich plausibel, wie sie da existieren sollten. Darüberhinaus deuten verschiedene erkenntnistheoretische Überlegungen in eine andere Richtung, die zumindest so weit geht, dass eine mögliche Existenz derselben für uns irrelevant und unwahrnehmbar wäre. Das reicht für mich aus, keine logischen Gesetze in der Realität anzunehmen und selbige Annahme auch abzulehnen.


@Padric

ich sagte: "Mathematik traut sich nicht richtig über Unendlichkeit zu sprechen" (oder so ähnlich).

Das habe ich aus der Erfahrung. Als der Analysis Prof. nur mit Bauchweh erklärte das unendlich nicht gleich unendlich ist, dass unendlich keine Zahl in diesem Sinn ist....
Und so weiter. Ich denke dass bekannt ist, dass der Unendlichkeitsbegriff schon immer Probleme gemacht hat.

Und in der Physik gibt es keine Unendlichkeit , und das ist ja wichtig. Die Mathematik ist ja keine Naturwissenschaft.

Und hier wird die ganze Zeit von Unendlichkeiten geredet obwohl es ja keine gibt.

ciprian
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Mo 21. Nov 2005, 23:58 - Beitrag #22

@Maurice

hat es einen Sinn über etwas zu reden, was es eigentlich nicht gibt?
(Unendlichkeit in der Natur)

Maurice
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Di 22. Nov 2005, 00:20 - Beitrag #23

Ich bin der Ansicht, dass der Mensch sich nicht nach Belieben bewusst komplett formen kann. Er kann nicht einfach immer wieder eine Meta-Position zu sich einnehmen und z.B. entscheiden, was er für Interessen hat. Der Mensch hat nunmal gewisse Interessen und Bedürfnisse und versucht diese zu befriedigen.
Ich z.B. habe das Bedürfnis mir über philosophische Fragen Gedanken zu machen und es stellt idR eine Befriedigung dar, dies zu tun. Sobald etwas Bedürfnisse befriedigt ist es nützlich und was Bedürfnisse befriedigt ist nützlich. Das ist mein Verständnis der Begriffe.

Als erstes möchte ich deine Formulierung kritisieren, dass es auf philosophsiche Fragen keine Antwort gibt. Es wurden auf viele philsophische Fragen bücherweise Antworten geschrieben. Ob und welche Antworten wahr sind, ist eine andere Frage. Ich selbst neige dazu die allermeisten Meinungen als generell unsicher zu betrachten. Es gibt aber auch andere Menschen, die auch in philosophischen Antworten sicheres Wissen zu sehen meinen.

Was ich noch kritisieren muss, ist wie du mit dem Wort "Beweis" bzw. "beweisen" umgehst. Solange nämlich die Prämissen einer These nicht bewiesen sind, kann auch diese nicht als sicher gelten. Jedes sicheres Wissen über die Außenwelt, worunter auch Aussagen der Physik fallen, setzt die Existenz einer Außenwelt voraus. Solange die Existenz dieser Außenwelt aber nicht bewiesen ist, sind keine Aussagen über die Beschaffenheit der postulierten Außenwelt sicher.
Nun beweise mir mal, dass eine Außenwelt existiert!
Deine Annahme, dass eine von dir unabhängige Außenwelt existiert ist bloßer Glauben, der imo auch nicht bewiesen werden kann. Folglich kannst du auch nie wirklich beweisen, dass irgendeine Aussage, die du über die von dir postulierte Außenwelt macht mit Sicherheit wahr ist.

ciprian
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Di 22. Nov 2005, 00:40 - Beitrag #24

ich habe bereits schon im andere thread geschrieben , dass in der Physik eigentlich nichts bewiesen werden kann. Physik baisert eben auf Experimente, und experimente können nicht die Wirklichkeit zu 100% wiedergeben.

Und eines ist auch ganz klar, die Physik hab wahrscheinlich überhaupt keine einzige Theorie die ein Teil der Natur richtig beschreibt. Es sind nur lediglich Annäherungen, die mit der Zeit immer besser werden.

Falls ich aber tatsächlich von Beweise in der Physik geredet habe, so habe ich eigentlich gemeint: Experimentelle Befunde die für die Richtigkeit einer Theorie plädieren.

Richtige Beweise gibt es nur in der Mathematik und diese hat mit der Natur nichts am Hut.

Ich kann von keiner Außenwelt reden, es ist unmöglich davon Proben zu bekommen, als kann ich darüber auch keine Aussagen machen.

Und als ich sagte.... es gibt keine Antworten, dann meinte ich eine richtige Antwort.

Warum hast du dir gerade als "philosophische Frage" eine Frage ausgesucht, deren Antwort nichts überprüfbar ist. Du wirst niemals wissen ob deine Gedanken nur Ansatzweise richtig waren.
(Die Unendlichkeit der Zeit ist nicht überprüfbar)
Und es ist auch anzunehmen, dass du auch etliche wichtige Parameter nicht kennst, und somit ist das Ergebnis deiner Gedanken kaum von großer Bedeutung. Ich denke es sollte sogar frustrierend sein, Jahre seines Lebens mit Fragen zu vergeuden auf die es keine richtige Antwort geben kann. Auch wenn du auf eine solche Frage eine Antwort gefunden hast, kannst du nicht wissen, ob das nun wirklich stimmt.
Sollte das nicht frustrierend sein? Warum soll das eine Befriedigung sein?

"Ich glaube auf eine Frage die Richtige Lösung zu haben, aber ich werde das nie herausfinden"

Unter der Annahmen, dass kleine unwichtige Paramter auf lage Zeit betrachtet eine sehr große Wirkung haben können, kann man davon ausgehen, dass deine Antwort nur zufällig eine richtige sein kann.

Maurice
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Di 22. Nov 2005, 00:53 - Beitrag #25

Es sind nur lediglich Annäherungen, die mit der Zeit immer besser werden.

Ich bin mal so frei und frage dich, woher du das weißt?

Und es ist auch anzunehmen, dass du auch etliche wichtige Parameter nicht kennst, und somit ist das Ergebnis deiner Gedanken kaum von großer Bedeutung. Ich denke es sollte sogar frustrierend sein, Jahre seines Lebens mit Fragen zu vergeuden auf die es keine richtige Antwort geben kann
Auch wenn du auf eine solche Frage eine Antwort gefunden hast, kannst du nicht wissen, ob das nun wirklich stimmt.

Verstehe ich dich richtig: Eine Antwort ist dann für dich eine "richtige Antwort", wenn sie sicher ist?
Und verstehe ich dich richtig, dass du es für sinnlos hälst über eine Frage nachzudenken, wenn man auf sie keine "richtige Antwort" geben kann?

Ich bitte dich erst etwas über die Fragen nachzudenken, bevor du herunter scrollst.





















Wenn du als sinnlos ansiehst, sich mit Fragen zu beschäftigen, auf die es keine "richtige Antworten" gibt und "richtige Antworten" sichere Antworten sind, dann ist es sinnlos sich mit naturwissenschaftlichen Fragen zu beschäftigen, weil die Naturwissenschaften keine sicheren Antworten, also "richtigen Antworten" geben kann, weil dies voraussetzt, dass die Existenz einer Außenwelt bewiesen ist, was aber unmöglich ist.

Bowu
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Di 22. Nov 2005, 00:55 - Beitrag #26

Das Ideal der Philosophie ist es dieses Bauchweh durch klare Begriffe und gute Modelle auszuschalten. Dabei ist die Philosophie doch gerade das wissenschaftliche der Wissenschaften - denn erst sie systematisiert und ordnet das ganze, erst sie liefert die Wissenschaftstheorie, die erklären wo die Möglichkeiten wissenschaftlichen arbeitens liegt.

Ich glaube du machst den Fehler von der Philosophie all das abzuziehen was auch in anderen Wissenschaften Thema ist, und vergißt das ihre übergeordnete Rolle ihre entscheidende ist.

Maurice
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Di 22. Nov 2005, 00:58 - Beitrag #27

Schön gesagt Bowu. :pro:

Ich habe aber leider den Eindruck, dass diesen Fehler aber noch genug andere Menschen machen. :rolleyes:


PS: Verschieb doch bitte einer einmal wenigstens ein paar der Posts in den neuen Thread. Es ist doch nicht wünschenswert, dass das Thema in zwei Threads diskutiert wird. :(

Ipsissimus
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Di 22. Nov 2005, 12:01 - Beitrag #28

im Grunde habe ich nach wie vor das Gefühl, ciprian, daß es dir gar nicht ums sachliche Diskutieren geht, wenn du dich auf einzelne Begriffe/Formulierungen ("unendlich ist keine Zahl") versteifst oder das Bauchweh deines Profs für ein Argument hältst und darüber großflächig Antworten und Widerlegungen, die dir gegeben werden, ignorierst, aber sei es drum.

Fasse ich die Quintessensz deiner Kritik richtig zusammen, wenn ich sage, daß deiner Meinung nach Probleme von Fachleuten gelöst werden, und daß solche Probleme, welche von Fachleuten für unlösbar gehalten werden, vom Rest der Menschheit ignoriert werden sollten?

Vielleicht hätten die Fachleute das gerne, aber ich befürchte, den Gefallen wird ihnen dann die überwiegende Mehrzahl der Menschen nicht machen. Menschen denken für sich selbst, auf eigene Faust, angetrieben von dir offenbar so unbegreiflichen Phänomenen wie Neugierde oder Zweifel, die weder vor angeblichen Unmöglichkeiten noch vor angeblich gesicherten Erkenntnissen halt machen. Was für dich sinnlose Energieverschwendung sein mag - darf ich übrigens in anderem Kontext annehmen, daß du stramm neoliberal gesonnen bist? - ist für andere intellektuelles Spiel, Training des Geistes an Problemen, auf die herkömmliche Problemlösungsstrategien nur eingeschränkt oder gar nicht anwendbar sind, oder auch nur die pure Freude. Dannnn kommst du mit deiner dazu noch fraglichen Nützlichkeitsdebatte und willst das alles am liebsten mit einem Federstrich ausradieren, nur weil du nicht verstehst, daß andere Menschen Dinge auch aus anderen Beweggründen als Nützlichkeit betreiben?

Ein bißchen anmaßend.

Maurice
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Di 22. Nov 2005, 12:44 - Beitrag #29

@Ipsi: Wobei du unter "Nützlichkeit" wohl wieder nur etwas verstehst, was man nur in Geld ausdrücken kann.
Ich verstehe unter dem Wort mehr als nur "wirtschaftlicher Gewinn", weshalb ich sagen kann, dass auch Philosophie in meinen Augen nützlich sein kann.
Aber das nur am Rande. ;)

PS: Um mal einen Standpunkt von Mill umgangssprachlich zusammen zu fassen: Wer nicht eigenständig denkt, und sich nur auf Autoritäten beruft, verdummt.

Ipsissimus
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Di 22. Nov 2005, 13:31 - Beitrag #30

"nützlich" ist mir alles, was mein situatives Lustempfinden steigert^^

mathew
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Di 22. Nov 2005, 16:31 - Beitrag #31

Haben Gedanken über unlösbare Aufgaben einen Sinn??

Hallo zusammen,


bei mir ist es so ähnlich, nur das ihr im Unterschied zu mir andere Sorgen habt!! ;)


Also ich meine mich aufgrund der Reaktionen der Umwelt auf meine Interessen, Vorlieben etc. auch rechtfertigen oder erklären zu müssen für meine eben Interessen oder Vorlieben. Ich habe hinterfragungswürdige Interessen, wo ich mir Fragen der Menschen häufig stellen muß, denen ich dies von mir erzähle. Als wir in der 3. Klasse damals in der Grundschule lernten, das Rheinland-Pfalz Deutschlands größtes Weinland ist, hat mich sonderlich interessiert auch deswegen, weil mein Großvater mütterlicherseits, damals, als er in Ruhestand geschickt wurde, ein über 1000 seitiges Buch von Rheinland-Pfalz geschenkt bekam über Städte, Landkreise, Straßen und Autobahnen usw und jeder fragt sich warum mich das interessiert. Ja der Grund ist der, dass ich gerne träume und gerne z. B. an Wein denke und nicht weil ich gerne Wein trinke, was ja verständlich wäre, wenn ich daran denke. Aber ein anderer Grund hat dieses Interesse bei mir: Meine Eltern sahen es gerne und zwar deshalb gerne, weil ich mehr wußte und dadurch Bewegungsmägel mit dieser geistigen Fähigkeit kompensierte. Auch überall wo ich mit meinem Dad hinkam, hieß es: den können Sie alles fragen, wieviel Einwohner z. B. Mainz hat der bekommt das einmal gesagt und kann sich das dann für immer merken. Könnt Ihr verstehen, warum mich das mit Zahlen interessiert? Weil ichdeshalb Anerkennung bekam und diese bekam ich in erster Linie deshalb, weil ich besser war als meine Mitschüler.


Mathew :)

ciprian
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Di 22. Nov 2005, 16:37 - Beitrag #32

@Bowu .... wir reden die ganze Zeit von der Natur. Die Natur wird durch die Naturwissenschaft (näherungsweise) beschrieben . Es ist theoretisch unmöglich zu 100% die Natur zu erfassen. Wie soll es die Philosophie schaffen gute Modelle zu erzeugen, wenn es die Physik theoretisch nicht schaffen kann die Natur zur gänze zu verstehen?

Wie soll die Philosophie die Grenzen der Natur ( die beste Annäherung ist die Physik), also wie soll die Philosophie die Grenzen der Physik kennen wenn die Philosophie doch die Physik nicht beherrscht. Die Physik basiert auf dem Experiment, Philosophie nicht.

Kannst du mir sagen, was "die Möglichkeiten wissenschaftlichen arbeitens" von "930klafgdsOLGFJ" ist?

Was kann die Philosophie ordnen? Kannst du zum Beispiel angenommen als Laie dich in die Arbeit von c++ Programmierer einmischen und dort Ordnung zu schaffen, wenn du davon keine Ahnung hast?


Was für Rüstzeug hat die Philosophie um die Probleme angehen zu können?

Wort hat die Philosophie.... und ich denke es kann euch jeder Mathematiker erklären, dass man Logik viel besser und exakter mit mathematische Methoden betreiben kann, als mit der Umgangssprache.

ciprian
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Di 22. Nov 2005, 17:01 - Beitrag #33

@Maurice

du verstehst es sonderlich gut nicht zu verstehen was ich die ganze Zeit zu sagen versuche.

ich habe es doch so oft geschrieben. Als richtig nimmt man etwas in der Naturwissenschaft an, wenn das Experiment die Theorie bestätigt.
Ich habe doch so oft das Wort "überprüfbar" verwendet.
Und ich habe auch so oft gesagt, dass die Naturwissenschaft nichts beweisen kann. Ich habe mich schon für die falsche Wortwahl "Beweis" schon vor langer Zeit entschuldigt.

Ich meinte. Warum nach einer Antwort (durch reine Gedankenkraft) suchen, wenn diese durch kein Experiment überprüfbar ist und wenn sie es auch in ferner Zukunft auch nicht sein wird.


Du redest die ganze Zeit von der Außenwelt. Es hat doch wenig Sinn über die Außenwelt zu reden, denn deine Aussagen über die Außenwelt sind nicht nachprüfbar, und sie werden es auch in ferner Zukunft nicht überprüfbar sein können.
Und eine Aussage kann nur dann als richtig (oder teilweise richtig) anerkannt werden, wenn es experimentell bestätigt wird.

Somit sind deine Gedanken und Aussagen über die Außenwelt von keiner Bedeutung den sie werden nie bewertet werden , ob sie richtig oder falsch sind.

Diese Gedanken führen zu keinem Ergebnis.
Und wenn man weiß, dass man zu keinem Erkebnis kommen kann, warum soll man dann danach suchen?

Beispiel: Gödel (Mathematiker) hat einmal bewiesen, dass es unmöglich ist xxxxxx zu beweisen. Hat es dann einen Sinn zu versuchen xxxxx trotzdem zu beweisen?

ciprian
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Di 22. Nov 2005, 17:21 - Beitrag #34

Ich denke wir sollten mal die Philosophie auf die Probe stellen um zu sehen in wie fern sie auch "ansatzweise richtige" (= experimentell bestätigbare) Anworten geben kann.

Warum erscheint der Himmel blau?

(Das ist eine Frage die die Naturwissenschaft beantworten kann, mal sehen ob die Philosophie das auch kann).
Im Vergleich zur Struktur der Raum-Zeit... Weltenstehung und Weiterentwicklung ist diese Frage sehr sehr sehr sehr sehr leicht.
Wenn die Philosophie sich tatsächlich in die Gewässer der Physik traut, dann soll sie doch mal zeigen, dass sie auch auf solche relativ simple Fragen eine Antwort liefern kann. Und dann können wir das Erbenis der Philosophie auf dieser Frage mit dem Ergebnis der Physik vergleichen und dann schauen welches Modell die genauere Annäherung ist.

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Di 22. Nov 2005, 17:31 - Beitrag #35

Frage(n) an dich, ciprian: Was ist Wahrheit? Was ist Wissen? Was ist Realismus? Warum bist du?

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Di 22. Nov 2005, 17:35 - Beitrag #36

Der Weg ist das Ziel wenn man eine Frage versucht zu beantworten. Und falsche Antworten sind auch wertvoll, gerade in der Philosophie!
Muss man dazu mehr sagen?

mfg Michi

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Di 22. Nov 2005, 17:35 - Beitrag #37

Kannst du mir sagen, was "die Möglichkeiten wissenschaftlichen arbeitens" von "930klafgdsOLGFJ" ist?


was ist "930klafgdsOLGFJ"? Und wofür oder wogegen ist der zitierte Satz insgesamt als Argument gedacht?


Wie soll die Philosophie die Grenzen der Natur ( die beste Annäherung ist die Physik), also wie soll die Philosophie die Grenzen der Physik kennen wenn die Philosophie doch die Physik nicht beherrscht. Die Physik basiert auf dem Experiment, Philosophie nicht.


Während ich in der Frage vor diesem Zitat, nach der Bedeutung des Kürzels oder was auch immer eine möglicherweise bedauernswerte Lücke meines Wissens offenbare, offenbarst du in dem zweiten Zitat etwas viel Ärgeres: Ignoranz. Die deswegen, weil sie sich in aggressiver Selbstbewußtheit ergeht, kein bißchen weniger ignorant ist^^

Wir können gerne die gesamte Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte beiseite lassen, vergessen, daß Logik und folgerichtiges Denken Werkzeuge sind, die überhaupt erst durch die philosophische Klärung als allgemein nutzbare Werkzeuge des Erkenntnisgewinns nutzbar gemacht wurden, lange ehe sich irgendeine Naturwissenschaft zu einem methodischen Ansatz bequemte. Wir können die ungeheure Verarmung und Verkürzung übergehen, die viele philosophisch längst in aller Breite und Tiefe abgehandelten Begriffe durch ihre Trivialisierung in Erfahrungswissenschaften erfuhren - so z.B. die Reduzierung des philosophischen Materiebegriffs oder des Kausalitätsbegriffs.

Was wir nicht vergessen und übergehen können, ist die Dummheit oder vielmehr fehlende Weisheit vieler Naturwissenschaftler, die sich in dem Begriff "Seiteneffekt" niederschlägt, gebündelt mit ihrer zunehmenden Kooperation und Abhängigkeit von Kaufleuten und Managern. Du weißt schon, technische Meisterwerke, wie Staudämme, die zum Wegbrechen einer ganzen Klima-/Vegetationszone führen, oder Kraftwerke, die zur Umweltverschmutzung in globalem Maßstab führen, Atomenergiefoschung, die zu Bomben führt usw. Die dummdreiste Treuherzigkeit der Versicherungen, "diesmal" alles zu berücksichtigen oder berücksichtigt zu haben.

"Von sich selbst begeisterte Fachblindheit" ist die Nemesis aller Natur- und Ingenieurswissenschaften. Die fehlende oder nur proklamierte, nicht aber betriebene Selbsthinterfragung der Einzelwissenschaften macht ihre übergeordnete Hinterfragung durch die Philosophie zu einer überlebenswichtigen Angelegenheit für die gesamte Menschheit.


Nun, der Tenor dieser Darlegungen ist ein wenig ein anderer als der des von dir vorgetragenen Angriff. Um direkter auf diesen zu antworten: Du meinst, Philosophie pfuscht im sachlichen Handwerk der Naturwissenschaften herum. Nun, wenn du in damit Recht hast, daß sich Fragen nach bestimmten Sachverhalten durch die Physik niemals werden beantworten lassen - wo dilletiert dann bitte die Philosophie auf sachfremden Territorium? Versuchen wir, die Physik zu einer Änderung der Maxwellschen Gleichungen zu bewegen? Oder Änderungen in den experimentellen Versuchen zur Relativitätstheorie?

Nein, wir sind an einer Stelle, von der du selbst aus dir selbst heraus bekundest, daß die Physik dort am Ende ist. Wir werden schon zur Kenntnis nehmen, wenn sich die Physik eines Tages dazu bequemen sollte, dort Antworten zu geben, wo sie heute vielleicht noch "Halt!" sagt, menschliche Phantasie und Neugierde aber trotzdem weiterfragen.

Bis dahin: wir werden weitermachen, ob es Fachleuten - um nicht den böseren Begriff zu nutzen - paßt oder nicht

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Di 22. Nov 2005, 17:43 - Beitrag #38

Zitat von ciprian:Du redest die ganze Zeit von der Außenwelt. Es hat doch wenig Sinn über die Außenwelt zu reden, denn deine Aussagen über die Außenwelt sind nicht nachprüfbar, und sie werden es auch in ferner Zukunft nicht überprüfbar sein können.
Und eine Aussage kann nur dann als richtig (oder teilweise richtig) anerkannt werden, wenn es experimentell bestätigt wird.

Somit sind deine Gedanken und Aussagen über die Außenwelt von keiner Bedeutung den sie werden nie bewertet werden , ob sie richtig oder falsch sind.

Diese Gedanken führen zu keinem Ergebnis.
Und wenn man weiß, dass man zu keinem Erkebnis kommen kann, warum soll man dann danach suchen?

Beispiel: Gödel (Mathematiker) hat einmal bewiesen, dass es unmöglich ist xxxxxx zu beweisen. Hat es dann einen Sinn zu versuchen xxxxx trotzdem zu beweisen?
Na wundervoll. Erstens: Nichts ist beweisbar. Zweitens: Über nicht beweisbare Dinge zu reden, lohnt sich nicht. - Wieso reden wir also? Schaffen wir uns also eine wortlose Welt! Dabei fühlen wir uns so richtig schön wissenschaftlich, wenn wir es wollen. Wir können uns dabei sogar als die größten, weil letzten Wissenschaftler fühlen, denn ein bis zwei Generationen später wird ein Konzept wie "Wissenschaftlichkeit" nicht mehr verstanden werden (eines wie "Brotbacken" allerdings auch nicht).

Übrigens: Laut dem aktuelle Wikipedia-Artikel über Realität umfaßt "physische Wirklichkeit" sämtliche Gegenstände der Außenwelt. Und kurz davor heißt es:
Zitat von Wikipedia:Für die Naturwissenschaften ist Realität das, was der wissenschaftlichen Betrachtung und Erforschung zugänglich ist. Dinge der Realität müssen messbar sein und können als Basis für Theorienbildung dienen.
Ist da nicht ein niedlicher kleiner Widerspruch versteckt? Entweder wird hier davon ausgegangen, daß die Außenwelt eben doch meßbar ist (bzw. das, was wir messen, als richtig angenommen), oder eine innere Trennung zwischen Realität und ? gezogen. Wie auch immer. Eine Haltung, Spekulation sei unnütz, erinnert mich stark an den Leiter des New Yorker Patentamts von 1899. Er wollte sein Amt schließen lassen, weil seiner Ansicht nach alle Erfindungen bereits gemacht seien. Der arme Kerl... so in die Geschichte einzugehen...

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Di 22. Nov 2005, 17:47 - Beitrag #39

Zitat von ciprian: Diese Gedanken führen zu keinem Ergebnis.
Und wenn man weiß, dass man zu keinem Erkebnis kommen kann, warum soll man dann danach suchen?

Beispiel: Gödel (Mathematiker) hat einmal bewiesen, dass es unmöglich ist xxxxxx zu beweisen. Hat es dann einen Sinn zu versuchen xxxxx trotzdem zu beweisen?


Eigentlich wurde die Frage - neben allen Ver-detaillierungen - doch schon beantwortet, falls ich mich recht erinnere. Befriedigung, Spaß...

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Di 22. Nov 2005, 19:58 - Beitrag #40

@ciprian:
Ich meinte. Warum nach einer Antwort (durch reine Gedankenkraft) suchen, wenn diese durch kein Experiment überprüfbar ist und wenn sie es auch in ferner Zukunft auch nicht sein wird.

Worauf Maurice wohl hinaus wollte, war die Frage, inwiefern man da überhaupt von 'überprüfen' sprechen kann. Dies ist natürlich keine physikalische Frage mehr, sondern eine philosophische. Besonders brisant wird diese Frage dann, wenn ich Aussagen der Form "Immer wenn X geschieht, geschieht danach Y." tätige. Wie in aller Welt komme ich dadrauf, dass, nur weil n-mal auf X Y folgte, dies auch beim (n+1)-ten Mal der Fall ist?

Beispiel: Gödel (Mathematiker) hat einmal bewiesen, dass es unmöglich ist xxxxxx zu beweisen. Hat es dann einen Sinn zu versuchen xxxxx trotzdem zu beweisen?

Um die Analogie weiterzuspinnen: Von der Kontinuumshypothese wurde gezeigt, dass sie innerhalb des Standardaxiomensystems unbeweisbar ist (was die Kontinuumshypothese genau ist, tut zur Analogie nichts zur Sache). Trotzdem untersuchen Mathematiker immer wieder Fragen wie: Angenommen die Kontinuumshypothese ist wahr, was kann ich daraus folgern? Oder: Gibt es vielleicht Gründe, die Kontinuumshypothese eher als wahr denn als falsch anzunehmen?

Ich denke wir sollten mal die Philosophie auf die Probe stellen um zu sehen in wie fern sie auch "ansatzweise richtige" (= experimentell bestätigbare) Anworten geben kann.

Warum erscheint der Himmel blau?

Ich könnte jetzt etwas daherreden von Lichtbrechung und so. Aber du willst ja anscheinend eine philosophische und keine physikalische Antwort auf die Frage, die wohlgemerkt physikalischer Natur ist. Ist das nicht widersinnig, eine nicht-physikalische Antwort auf eine physikalische Frage zu fordern? Diskreditiere ich den Klempner, nur weil er meinen Computer nicht reparieren kann?

Hat es einen Sinn zum Beispiel Jahre lang nach einer Antwort zu suchen (mit Philosophischen Methoden), wenn man schon im vorhinein weiß, dass es darauf keine Antwort gegeben kann, oder dass man es nicht überprüfen wird können.

Wie schon gesagt, Antworten gibt es zu Hauf, und ob sie nun richtig oder falsch sind, das hängt nicht völlig in der Luft; es kann durchaus Argumente für das eine oder andere geben. Nur weil etwas nicht naturwissenschaftlich-experimentell "überprüfbar" ist, heißt es nicht, dass es für etwas nicht auch Argumente geben kann. Und auch anderweitige Überprüfungsmöglichkeiten. Wie z. B. (bei nicht völlig theoretischen Fragen): Kann ich danach/damit leben?

Edit: Achso: Warum physikalisch den Urknall erforschen? Wo ist der Nutzen für mein Leben?

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