Gehen wir davon aus, dass der Sinn des Lebens das Leben (Überleben) ist. So wäre mein Sinn des Lebens, auf die komfortabelste, zufriedenstellendste, gesundeste Art und Weise mein Leben zu führen um dann irgendwann meinem Schicksal (dem Tode) zu erliegen.
Gehen wir weiter davon aus, dass ich als Mensch einfach nur bestmöglich leben will und führen wir es weiter: der weitere Sinn meines Lebens ist es, Wissen zu erlangen, dieses zu perfektionieren und Sicherheit in meiner Existenz zu finden, und wiederum diese augenscheinlich zu perfektionieren. Wissen, weil genau dieses mich dazu antreibt, mit Elan und Willen weiter vorzugehen. Der Mensch kann sich nicht allzu lange nur mit sich selbst und nichts anderem beschäftigen, bis er wahnsinnig wird. Das halte ich also für eine Vorraussetzung, unter "normalen" Bedingungen leben zu können.
Weiterhin, geht es in meinem Leben um bestimmte Materielle Wünsche, die ich mir unter Umständen erfüllen möchte.
All das unter der Vorraussetzung, dass ich mich an meine Prinzipien, meinen selbstauferlegten Richtlinien und Pflichten halte (vorallem ethisch).
Dabei schließe ich die Existenz von Gott nicht aus, weil ich keinen Sinn darin sehe, etwas auszuschließen, was ich nicht sehe, bzw. nicht begreife. Ich sehe wohl auch viele Dinge, von denen ich meine sie zu begreifen, dies aber wohl nicht tue. Die Existenz von Gott auszuschließen, wäre für mich soetwas ähnliches wie die Existenz von etwas unsichtbarem, oder (für mich) unerreichbarem auszuschließen, was für mich absolut nicht vertrettbar wäre.
Also lebe ich mein Leben, nach den mir gesetzten Prinzipien, von denen ich meine, sie seien gut für mich und meine Umwelt und versuche ein gefälliges Leben zu führen, mit der Option eines Jenseitses.
Man muss nicht an Gott glauben, um spirituell vorranschreiten zu können, ebenso, wird Gott wohl den Menschen die nicht explizit an ihn glauben, nicht den Zutritt in das "Himmelsreich" verwehren, sollte dieses existieren (es ist also auch anzunehmen, dass evt. ein Gott existiert, nur kein "Himmel" wie wir ihn uns zunächst denken, sondern etwas anderes, womöglich sogar gar nichts, oder eine Art der Wiedergeburt). Denn aus meiner Sicht der Dinge, wäre der "Eintritt" gesichert, sobald man sich zu Lebzeiten als "guter Mensch" bewiesen hat.
Ein guter Mensch ist für mich jemand, der konstruiert, statt zerstört. Jemand der den "Hitze-Tod des Universums" nicht unnötig beschleunigt.
Dazu die "Richtlinien Suraks", die obersten Verhaltensgesetze der Vulkanier (Star Trek):
• Prinzipiell: Füge niemandem Schaden zu. Dadurch beschleunigt sich der Hitze-Tod des Universums und letztendlich auch dein eigener.
• Praktischer: Füge so wenig wie möglich Schaden zu. Wir sind Geschöpfe eines Universums, in dem die Entropie existiert, und deshalb gibt es kein Entkommen für uns. Aber wir sollten vermeiden, die Entropie zu fördern.
• Verletze nicht die innere, unsichtbare Integrität einer Person. Akzeptiere das Leben und die Gedanken der Anderen. Die Privatsphäre bleibt ein kostbares Gut und darf nicht angetastet werden. Wer sie in Frage stellt, erzeugt Pein und Qual. Begegne Anderen mit Höflichkeit; nimm ihre ausgestreckte Hand sanft entgegen.
• Ermorde niemanden. Der Speer im Herzen des Anderen ist der Speer in deinem eigenen: du bist er. Jedes Handeln führt zu einer Reaktion. Gewalt kehrt zurück. Wer einen Anderen ermordet, bringt seine eigene Freude um, für immer.
• Töte nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Kannst du das Leben zurückgeben, wenn du getötet hast? Überlege gut. Nimm nur das Leben, das nichts davon bemerkt. Wer den eigenen Tod spürt, verstärkt die Entropie. Zu sterben, ohne sich dessen bewusst zu sein, beschleunigt sie ebenfalls, aber in einem geringeren Maß.
• Verstoße die Furcht. Verstoße Hass und Zorn. Verstoße Habgier und Neid. Verstoße alle Gefühle, die das Entropische fördern, sei es Liebe oder Hass. Verstoße diese Emotionen, indem du Vernunft benutzt, um sie zu akzeptieren, und dann wachse über sie hinaus. Geh vorsichtig mit Gefühlen um, die nicht zu einer Verstärkung der Entropie führen. Achte darauf, dass sie Anderen kein Leid zufügen, denn damit würdest du die Entropie fördern. Beherrsche die Leidenschaft und verwandle sie dadurch in ein Instrument, das den Hitze-Tod verlangsamt.
• Verletze nicht diejenigen, die dich verletzten. Biete ihnen Frieden, immer wieder, bis du stirbst. Dadurch bekommst du selbst Frieden, auf die eine oder andere Weise, selbst wenn man dich tötet. Du kannst den Anderen nur das geben, was du selbst erfahren hast.
• Schätze die Vernunft über alles. Lerne klares Denken. Lerne zu unterscheiden: zwischen dem, was ist, und dem, was zu sein scheint. Dies ist der Schlüssel zu allem: die Wahrheit der Realität, die Realität der Wahrheit. Was ist, gibt dir Freiheit.