Der Sinn des Lebens - Versuch einer Dekonstruktion

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Ipsissimus
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Di 23. Jan 2007, 14:01 - Beitrag #21

in gewisser Weise könnte man dich als einen Sozialutopisten charakterisieren, Henry^^ ähnliche Gedanken, wie du sie in deinem ersten Absatz formulierst, habe ich früher auch gedacht und gewollt, aber ich bin darüber müde geworden, sie Wirklichkeit werden zu lassen und habe den Weg des Zynikers eingeschlagen, der das Leid der Menschheit (was fast dasselbe ist wie das von der Menschheit erzeugte Leid) auf emotionaler Distanz hält durch boshaft-bösartig-zynische Kommentare. Daß die meistens, wenn auch manchmal in Übertreibung stimmen, tut dabei niemandem so weh wie dem Zyniker selbst.

Dein Posting strahlt eine ziemliche Lebensfreude aus; es ist wohl natürlich, aus einem solchen emotionalen Hochgefühl heraus Lebensfreude bzw. den Versuch, sie zu erreichen, als den Metasinn des Lebens aufzufassen. Das möge dir unbenommen bleiben, auch die damit verbundene tiefe Überzeugung. Ich bleibe jedoch dabei: als Proklamation prinzipiell von gleicher Art wie alle Proklamationen, zählt auch da nur der reale Erweis, nicht der Wunsch, nicht die Absicht.

Noch ein Wort zur Resignation: Ich stehe nicht auf dem Boden eines (wissenschaftlich - philosophisch - künstlerisch - merkantil - sozialen) Konsens, welcher in etwa besagt, daß nur solche Gedanken wert seien, gedacht oder niedergeschrieben und veröffentlicht zu werden, denen eine Option auf Zukunft innewohnt, die wie auch immer geartet eine Komponente des »Trotzdem!«, des »Kopf hoch und weiter!« bergen, die uns ermutigen, weiterzumachen mit unserem Leben, die Kraft geben. Die Märchenerzähler unserer Sozietäten sind sehr viel geeigneter für solche Ermutigungen. Ich sehe sehr wenig Sinn darin, mein »imprimatur« unter Bösartigkeiten zu setzen, die ohnehin mit oder ohne solche Billigung weiterbetrieben werden. Nichts scheint je bewirken zu können, daß sich die Spezies Mensch als Spezies selbst suspekt wird.

Ich finde, in diesem Kontext ist Resignation eine mögliche und angemessene Antwort^^

henryN
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Di 23. Jan 2007, 23:56 - Beitrag #22

Zitat von Ipsissimus:in gewisser Weise könnte man dich als einen Sozialutopisten charakterisieren,


...das macht mich doch schlagartig nachdenklich... ]
Henry^^ ähnliche Gedanken, wie du sie in deinem ersten Absatz formulierst, habe ich früher auch gedacht und gewollt, aber ich bin darüber müde geworden, sie Wirklichkeit werden zu lassen und habe den Weg des Zynikers eingeschlagen, der das Leid der Menschheit (was fast dasselbe ist wie das von der Menschheit erzeugte Leid) auf emotionaler Distanz hält durch boshaft-bösartig-zynische Kommentare. Daß die meistens, wenn auch manchmal in Übertreibung stimmen, tut dabei niemandem so weh wie dem Zyniker selbst.
[/QUOTE]

Oh ja, dieser Schmerz. Im tiefsten Grunde dessen aber liegt der gleiche Kern.
Solange der Zynismus, zu solch wertvollen Ausgangsgedanken führt, wie in diesem Thread, bin ich vollster Zufriedenheit. Und sind Zynismus und Resignation, nicht artverwandte Ableger von Emphatie? Von simpler Menschenliebe mag ich nicht reden. Dafür bin ich nun auch schon viel zu alt.
Hab nur den Weg der hunderttausendmillionen Fragen wieder eingeschlagen.

Zitat von Ipsissimus:es ist wohl natürlich, aus einem solchen emotionalen Hochgefühl heraus Lebensfreude bzw. den Versuch, sie zu erreichen, als den Metasinn des Lebens aufzufassen.


ooch, Lebensfreude. Wattn ditte? Ich spiele einfach nur mit Gedanken. Gebe zu, ich hab auch ein bischen viel mit meinem Bewußtsein herumexperimentiert.
und versucht diese virtuelle Realität mal tiefer zu ergründen.
Der "Sinn des Lebens" war eher der Grund für alle Abgründe. Deshalb liegt mir dieses Thema im "Sinn", und manchmal quer im Magen.
Vielleicht sollte man es einfach radikal abschaffen!? Den "Sinn des Lebens". Der Mensch strebt solang er irrt, äh irrt solang er strebt äh wierum nochmal...]
... zählt auch da nur der reale Erweis, nicht der Wunsch, nicht die Absicht.
[/QUOTE]


...es erweist sich tagtäglich... natürlich nur in der Kommunikation. Das ist mein Vorwurf an alle Mönche der Zeitgeschichte, die sich in die Isolation zurückgezogen haben. Kirchen, heißen diese Inseln glaube ich.....
aber sie wußten es halt auch nicht besser. Kaum war der Guru weg...


Zitat von Ipsissimus:... denen eine Option auf Zukunft innewohnt, die wie auch immer geartet eine Komponente des »Trotzdem!«, des »Kopf hoch und weiter!« bergen, die uns ermutigen, weiterzumachen mit unserem Leben, die Kraft geben...


Es geht ja auch nur um die Zukunft im selbstgeschaffenen Spiel, mit eigenen sich immer wieder ändernden Spielregeln. Und andere dürfen mitspielen, bei diesem Spiel... :-)

Ipsissimus
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Fr 26. Jan 2007, 22:28 - Beitrag #23

Henry, ich sähe es auch gerne, wenn alle Menschen Zenmeister wären^^ leider ist dem nicht so

henryN
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Mo 29. Jan 2007, 01:10 - Beitrag #24

Zitat von Ipsissimus:Henry, ich sähe es auch gerne, wenn alle Menschen Zenmeister wären^^ leider ist dem nicht so


Man muß doch nicht Zenmeister sein?!!!!!!!!!!!
Du bist doch auch keiner und ich auch nicht. Was ist schon Zen?!
Auch nur eine Variante. Na und Meister kann jeder werden. Der des eigenen Lebens vielleicht? (o.k. 5 euro in die Kalauerkasse ;-)

...

Ipsissimus
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Mo 29. Jan 2007, 09:34 - Beitrag #25

"Zenmeister" ist auch eher als Metapher gedacht^^ "Mensch, der sein gesamtes Potential vollständig verwirklicht hat, soweit ihm daran liegt" klingt so sperrig^^

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Mo 29. Jan 2007, 22:43 - Beitrag #26

Nochmal genauer

[align=center]Der Sinn

des Lebens

ist,

sich dieser Frage

nie

stellen

zu müssen[/align]

Ipsissimus
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Di 30. Jan 2007, 00:34 - Beitrag #27

sagtest du

DEIN Sinn des Lebens ist, dich dieser Frage niemals stellen zu müssen,

so sagte ich

ein glücklicher Mensch

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Mi 31. Jan 2007, 05:35 - Beitrag #28

Nun ja, wie immer stelle ich mir gerne Ideale vor, aber wie das so mit Idealen ist, sie haben meist wenig mit der Realität gemein.

Pragmatisch gesehen, indem man lebt, und nur wenige tun das, hat man schon den Sinn des Lebens gefunden. Zu leben, zu erleben, wahrzunehmen und Wahres anzunehmen. Das endliche kurze menschliche Dasein im Universum zu genießen, bevor es irgendwo anders hingeht, wahrscheinlich in das Nichts aus dem wir gekommen sind. Ein Nichts, welches vielleicht nur das Chaos verkörpert und nicht wirklich das Nichts ist. Eine Substanz, dunkle Materie, dunkle Energie, die Schatten der Seele in denen das Licht Wirkung und Schöpfung zeigt.

Der Sinn des Todes ist dann wohl, die Raumzeit zurück zu geben, an die Schöpfung, oder wenn es keinen Sinn des Todes gibt, wie kann es dann einen Sinn des Lebens geben?

Den Sinn brauchen wir. Das Uni- oder Multiversum braucht diesen Sinn anscheinend nicht, vielleicht aber sind wir die Sinngeber des Universums, indem wir uns auf den Weg zu Gott machen, um Universen zu erschaffen, jenseits von Hedonismus.

Die Erschaffung eines Universums durch uns selbst wäre unter Umständen trotzdem der ultimative Hedonismus.

Wie der Pinselstrich eines Malers, vielleicht macht dieser Maler dann gerade den schönsten Fehler, den er je gemacht hat, der Funke springt über und etwas wird zu Eigenleben geworden sein, die Fluktuation in der perfekten Ordnung.

Ergibt das alles einen Sinn? Oder wollte ich nur meine vorherigen wenigen Worte ergänzen? ;)

Wenn es einen Gott gibt, dann weiß er es, aber er sagt es uns nicht. Ein Rätselspiel.

henryN
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Mi 31. Jan 2007, 11:47 - Beitrag #29

Gott - ein Gedanke
Leben - ein Gedanke und Realität zugleich aber nur real durch Wahrnehmung
Sinn - ein Gedanke der Realität schafft
der Gedanke - nur eine Realität
sinnhaft - eine Dreierbeziehung zum Nichts und dem was ist, in einem Moment

....ich liebe Liebe zu dritt... ;-)

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Mi 31. Jan 2007, 20:42 - Beitrag #30

Für Wissenschaftler ist der Sinn des Lebens, Gottes Rätsel zu lösen. Auf dem Weg dahin, wenn es vielleicht auch nie ein Ankommen geben mag, (er)finden wir lauter nützliche Dinge, wie Rasenmäher und Atombomben. O.K., sagen wir, vibrierende Dildos und pulsierende Neutronensterne... (Gut, die Vergleiche hinken jetzt auf explosive Art, aber ihr wißt ja, worauf ich hinaus will. ;))

Zitat von henryN:Gott - ein Gedanke[...]

der Gedanke - nur eine Realität
Also ist Gott nur eine Realität, da ein Gedanke?

Wer sagt denn, das Gott real sein muß, wenn auch unsere wahrgenommene Realität nicht der Wirklichkeit entspricht? Und wie wirklich ist die Wirklichkeit ohne Beobachter?

Beschreibt nicht die Mathematik am besten die wirkliche Wirklichkeit? Allzu viel Platz für Gott soll da nicht mehr vorhanden sein, habe ich mir sagen lassen.

Und wer braucht schon Gott, wenn man Liebe zu dritt haben kann. *g*

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Do 1. Feb 2007, 14:22 - Beitrag #31

Für Wissenschaftler ist der Sinn des Lebens, Gottes Rätsel zu lösen.


huch^^ ist mir was entgangen?

henryN
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Do 1. Feb 2007, 16:39 - Beitrag #32

oi wej... es war nur ein Wortspiel....

in meinem "Bauchduden" ;)
"eine Realität" = eine von vielen, als Konstruktion, unter Vorraussetzung von Wahrnehmung, Stoffwechsel, Energieaustausch
"Wirklichkeit" = sich verändernde bewegliche "Existenzen" außerhalb, mit wiederum eigenen "Realitätskonstruktionen"
Gott = eine "Meditation" ;)
Rätsel = ein Grund mehr zum Leben und Denken ;)

den Begriff Wahrheit hab ich schon zerschreddert.... in lauter kleine süße weiße Streifen.... ;) (hab hier schon ne Menge gelernt :))

Ipsissimus
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Do 1. Feb 2007, 17:04 - Beitrag #33

ich habe schon oft gedacht, daß es völlig gleichgültig ist, ob wir uns den Blitzschlag als Zorn des Zeus oder als Entladung statischer Ladungen von Wolken vorstellen, solange die Erklärung mitsamt allen Ableitungen, die daraus gefoltert werden können, konsistenz zur Beobachtung bleiben^^ von daher ist "eine Realität" gut denkbar, aber wie weit reicht die Konsistenz?^^

"eine Meditation" ist interessanter, meditierst du Gott? oder meditierst du, Gott zu sein? oder meditierst du nichts? oder meditierst du nicht?^^

e-noon
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Do 1. Feb 2007, 17:07 - Beitrag #34

Nicht besonders weit, jedenfalls bei dem System nicht in die Zukunft (wär doch schön, vorher in etwa zu wissen, WO der Blitz einschlägt).

Lykurg
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Do 1. Feb 2007, 17:51 - Beitrag #35

solange die Erklärung mitsamt allen Ableitungen, die daraus gefoltert werden können,
War das Absicht? Bei dir kann man ja nie wissen...^^ (wobei ich eher an "gekeltert" dachte)

e-noon, derartiges kann man beeinflussen. Karl Kraus bezeichnete Blitzableiter auf Kirchtürmen als "das denkbar stärkste Mißtrauensvotum gegen Gott". Die Wahrscheinlichkeit, daß der Blitz dann dort einschlägt, ist hoch.^^ Und wenn es erst jemand wagt, ein Hochhaus zu bauen, das den Kirchturm überragt... :boah:

henryN
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Do 1. Feb 2007, 18:18 - Beitrag #36

Zitat von Ipsissimus: aber wie weit reicht die Konsistenz?^^


das erweist sich im Handeln, bzw. in dem Versuch der Interpretation, Vorhersage und des Eingriffs. Je mehr "Existenzen" und "Energieflüsse" und deren "Motivationen"
zwischen Ihnen bekannt sind, desto komplexer die Strukur der "Realität" im Bewußtsein und desto wahrscheinlicher die Fähigkeit, zu gestalten.
Diese Komplexität kann sich auch in Bildern formulieren. Und meiner Meinung sollte man dies auch tun. Glücklicherweise hat unser Bewußtsein die Fähigkeit zum "echten multitasking" bzw. Komplexität komplex aufzufassen. Ein Bild, das diese Komplexität formuliert, d.h. mehrere Spannungspole gleichzeitig aufmacht, würde ich immer vorziehen, wenn es darum geht, "schnell zu sein".
Ein Gedicht ermöglicht komplexe Erkenntnis, wenn die Elemente komplexe Beziehungen zueinander eingehen, und nicht unbedingt dem Schema folgen, "eins folgt aufs andere".


Zitat von Ipsissimus:"eine Meditation" ist interessanter, meditierst du Gott? oder meditierst du, Gott zu sein? oder meditierst du nichts? oder meditierst du nicht?^^


Meditation ist für mich eigentlich nur eine Form komplexer Wahrnehmungsfähigkeit. Eine Art des Denkens und Erkennens, alltagstauglich und ohne spezielle Maßnahmen, wie verschränkte Beine oder zusammengefaltete Hände. ;) (in solchen dingen bin ich doch ganz schön unbeweglich)
Quasi wie eine Versuchsanordnung verschiederner Dinge die einen Bezug zueinander haben. Die werden dann solange miteinander kombiniert oder aufgelöst, bis sich ein passendes Abbild einstellt, daß Handeln ermöglicht. Gott wäre somit für mich, das Ergebnis einer Meditation über das Sein und die Entstehung des Lebens. Das Nichts ist dabei natürlich auch ein wertvoller Schlüssel. (ein gefährlicher auch, wenn man dabei aus Versehen ein paar Löschtasten drückt ;))
Und nicht meditieren eine Chance, in Ruhe zu schlafen. :)

natürlich will ich "Gott" sein. Der, der in meiner "Realität" Gott ist. Die Quelle und die Gründe meiner Emotionen, Wahrnehmungen und Handlungen.

Humor und Witz stehen noch auf der "Bestelliste". Ich versprechs.;)

... und Bordieux hab ich auch angefangen zu lesen, endlich mal.... ;)

Ipsissimus
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Fr 2. Feb 2007, 13:16 - Beitrag #37

Glücklicherweise hat unser Bewußtsein die Fähigkeit zum "echten multitasking"


normalerweise nur bei Multiplen und selbst da nicht streng gleichzeitig^^

wenn ich dich richtig verstehe, sprichst du im folgenden von einem gestalttheoretischen "ganzheitlichen" Verständnisansatz. Der ist sicher im Rahmen psychologischer Analysen extrem leistungsfähig, aber im technischen Bereich?

henryN
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Mo 5. Feb 2007, 23:12 - Beitrag #38

...ging ja eigentlich auch um den "Sinn des Lebens" hihi und nicht um Blitzableiter.
(... Bordieux spricht von "Feldern". ...klingt auch interessant...)

janw
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Di 6. Feb 2007, 02:00 - Beitrag #39

Zitat von Ipsissimus:wenn ich dich richtig verstehe, sprichst du im folgenden von einem gestalttheoretischen "ganzheitlichen" Verständnisansatz. Der ist sicher im Rahmen psychologischer Analysen extrem leistungsfähig, aber im technischen Bereich?

Wobei ich mich frage, wieweit eine Übertragbarkeit auf das Technische mehr Relevanz besitzt, außer daß sie eben für Techniker interessant ist.
Techniker von mir wahrgenommen überwiegend als Simplifizierer der in Wirklichkeit komplexen Welt auf ein Maß, das ihren jeweiligen Anwendungen dienlich ist, jedoch wesentliche Aspekte der Welt ausblendet.
Wobei diese Techniker dann das Produkt ihrer Simplifizierung, das daraus gewonnene Konstrukt der Welt als "wahr" ausgeben, die ausgeblendenten Aspekte marginalisierend, wenn nötig durch Charakterisierung als "esoterisch" o.ä.
Aber nun, ich schweife ab...

henryN
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Mi 7. Feb 2007, 15:20 - Beitrag #40

Zitat von janw:Techniker von mir wahrgenommen überwiegend als Simplifizierer der in Wirklichkeit komplexen Welt auf ein Maß, das ihren jeweiligen Anwendungen dienlich ist, jedoch wesentliche Aspekte der Welt ausblendet.


das tue ich doch auch! Wie könnte ich in der "Schola" verweilen, wenn ich nicht mein Bankkonto ausblenden würde?
Da ich sowieso "ausblende", da ich nicht "Verbindung" zu allem aufnehmen kann, wäre ich doch gern auch mal wieder Techniker. :cool:
Setze mir ne dunkle Brille auf, und tue so, als wäre ich dabei und gan ;) z normal.

Welche Axiome seien gesetzt, daß der Quantencomputer, gesetzt dem Falle, er fängt doch noch an zu denken, daß er sich nicht auch noch die Frage nach dem "Sinn" stellt? Wer ist dann sein Gott? :|
Oder heißt es dann doch wieder: "Am Anfang war das Licht...."
:crazy:

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