Seelenfrieden

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
ernesto
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Mi 15. Nov 2006, 00:12 - Beitrag #21

Im Alles sind alle Widersprüche eins.

Na ok, ich kann Deine Haltung verstehen. Besonders das mit dem Sexpartner aussuchen trifft Frauen bestimmt hart - insbesondere wenn ohne weiteres ein kleines Sümmchen Geld dabei ist.

Dass Du deshalb gleich in totale Ablehnung gehts, ist zwar hysterisch aber verständlich. Ich kaufe mir nie Frauen und selten besteche ich Mädchen mit tollen Autos, guten Essen und so. Ein bißchen lustiges Angeben ist schon drin, aber dann nur zum gemeinsamen Spaß. Außerdem hab ich nur gesagt, ich kann mir sexuell Alles aussuchen - das bedeutet nicht nur die Partnerwahl. Bei dieser kann ich mir beiweiten nicht auf ein Schnipps jede beliebige Frau zu beliebiger Stellung aussuchen. Schon weil ich hippig und untypisch bin. Mich interessieren so geschminkte und von Oberflächlichkeiten getriebene Frauen auch gar nicht. Am schlimmsten sind die, die der Karriere, Figur, Kosten und Mühen wegen keine Kinder kriegen wollen.

Doch ja, ich habe Glück, wie mmer, und kenne auch hierzulande, im subjektiv versumpften möchtegern-egomanischen Westen, eine Handvoll supertoller Mädchen, mit denen ich mir ein Leben vorstellen könnte.

Denn, ja, stimmt, bin Single, m27 - a b e r liebe Familien und Kinder über Alles, zumindest gleich unendlich. Ich habe zudem das Glück, einer großen glücklichen Familie anzugehören und habe schon Nichten und Neffen.

Ich plane, mir nach meiner Reise eine Frau zu nehmen (hihi), und mit ihr eine große Familie zu gründen.

Deine dumpfe Ablehnung, @aleanjre, wird wohl keine Argumente finden, sehr wohl aber Beledigungen (wie gehabt, jaja). Ich hoffe ich darf Deine Art gegen fremdartiges Gedankengut nicht auf Deinen Umgang mit Fremden umlegen - das wäre ja fast na du weißt schon. Überleg doch mal was ich Dir sagen will!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

aleanjre
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Mi 15. Nov 2006, 00:28 - Beitrag #22

Liebster ernesto, wie immer liest du nicht das, was man schreibt, sondern das was du glaubst dass man dir schreiben wird.
Ich lehne dein Sexualverhalten nicht ab, und ob du eine, fünf oder fünftausend Partnerinnen hast, ist mir egal.

Ich habe dich gefragt, wie du, der du dich als eine Art Missionar verstehst, mit Familien arbeiten würdest, die im größten Elend leben und deshalb von früh bis spät nur an ihren Mangel an Geld denken können, weil dieser Mangel für sie schlimmste Auswirkungen hat: nicht genug zu essen, keine warme Kleidung im Winter, keine ausreichende medizinische Versorgung.
Wie würdest du diesen Menschen raten, sich von ihrer Konsumfessel zu lösen und ein selbstzufriedenes Eins mit dem Universum zu erreichen?

Lykurg
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Mi 15. Nov 2006, 00:28 - Beitrag #23

@ernesto: Ich hatte nicht den Eindruck, daß aleanjres Kritik sich besonders auf dein Sexualleben bezog, das du meiner Meinung nach auch gerne für dich behalten kannst. Sie stellte eine deutliche Diskrepanz zwischen deiner durchscheinenden Zuneigung zu materiellen Genüssen und der wiederholt erfolgten Verurteilung anderer als konsumfixiert dar. Und diesen Widerspruch sehe ich genauso.

_______

Mir geht es gut, ich habe auch nicht viel, worum ich mir Sorgen machen müßte. Meine (stimmungsabhäng schwankende) Unzufriedenheit mit meinem Leben beruht daher im Wesentlichen auf der Feststellung eigener Unfähigkeit, charakterlicher Schwächen und ihrer möglichen Wirkungen. Das reicht völlig aus, um Momente der vollkommenen Zufriedenheit eigentlich nur im Vergessen zu finden, meistens im musikalischen Rausch.

ernesto
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Mi 15. Nov 2006, 00:32 - Beitrag #24

Ach ja, der letzte Absatz von Dir will von mir beantwortet werden, @aleanjre.

Familie, Vater totkrank (Krebs), Mutter arbeitslos und wenig Aussicht, 3 Kinder (Alter extrem: 1, 3, 4), Verwandschaft nicht vorhanden oder verfeindet, Ausgestossen in der Gemeinde, Mutter genetisch benachteiligt und wenig gebildet. 4-Jahriges Kind hat Down-Syndrom.

Ist das ok als Extrem-Beispiel? Habs nur ausgebaut um es mir besser vorstellen zu können.

Als Mutter würde ich(!) in diesem Fall ... bewußt den Kontakt zu Nachbaren fördern und Ihnen kleine Geschenke machen. Irgendwann würd ich schluchzend mein Leid vorbringen. Abchecken welche Person als mögliche Hilfestellung in Frage kommt und Beziehung aufbauen.

Aber gut, es gibt im Beispiel keine oder nur böse Nachbaren.

Dann bleibt nur eines: Eine Aushilfe für einen Nachmittag checken, in die Natur raus gehen, einen schönen Platz finden, hinsetzen, beruhigen, ruhig die Situation bedenken und realisieren. Einen, wenn auch harten, pragmatischen, möglichst machbaren Plan suchen.

Variante A) Unter außerster Selbstaufopferung gelingt es der Frau den harten Plan durchzuführen.
Dann OK, hart aber intensiv.

Variante B) sie findet einfach beim besten Willen keine Plan wie es weiter gehen soll.
Dann: Das Telefon packen, die letzten Bekannten anheulen, dann im Geindeamt anrufen, bei den Reichen und sittuierten Mittelreichen, dann Bezirksstellen, Vereine, Caritas bis hin zum Präsidenten. Hoffen und betteln.

Variante C) Sie glaubt einen Plan zu haben, doch der scheitert.
Dann nochmal in die Natur.

-----

So, ist doch ein Antwort oder? Puh, war nicht leicht.

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

PS: Wenn die Frau zufällig mich ansprechen würde, würd ich ihr Glück besorgen.

Lykurg
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Mi 15. Nov 2006, 00:42 - Beitrag #25

Unheimlich gefühlvoll, dieser Plan, und sicherlich sehr hilfreich.
Ist das eine Antwort? Ja, natürlich.
"Sie ist doch selbst schuld, soll sie von der Brücke springen" wäre auch eine. :rolleyes:

Es existiert eben Alles, insbesondere Ungerechtigkeit. Und das schon fast unendlich lange.^^

ernesto
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Mi 15. Nov 2006, 00:43 - Beitrag #26

Jene Frage die ihr also noch gestellt habt ist leidlich wichtig:


Wie kann ich mich gegen Konsum ausprechen und doch viel Geld haben und es verwenden?

Diese Fragesetllung ist analog zur folgenden Fragestellung:

Wie kann ich ein Ideal vertreten wenn ich selbst im Leben gegen sie verstoße?

Und diese Frage ist wichtig, denn...

Angenommen es gibt so etwas wie ein System, eine Art der Gemeinschaft, in der es praktisch und einfach nicht möglich ist gegen seine Ideale zu leben. Beispiel Supermarkt, wenn in weiter Ferne nur Schniedel-Märkte sind, so ist man u.U. ja quasi gezwungen meistens bei Schniedel einzukaufen.

Auch wenn man eigentlich nur BIO essen möchte. Wie kann ein solcher Mensch sich für BIO einsetzen aber Superbillig kaufen??

NATÜRLICH kann er das!!! Er soll es sogar!! Bitte, bitte, liebe Wiederkäuer der Medien: Bitte laßt doch die letzten Idealisten ihre Ideale verkünden auch wenn sie Ihrer zu schwach sind.

Der soziale Teufeskreis ist vorgezeichnet, wenn man den Traum, die Utopie, das Ideal, nicht auch dem Schwachen läßt!!!

Alles (=) Liebe, ernesto ~:)

PS: Ich lebe teilweise in einem Non-Konsum-Dorf, das sog Rainbow Gathering. Wenn wer will, kann er im google einfach: 'rainbow family' eingeben. Es kann gut sein, dass ich einst für immer dort bleiben werde. Doch wär ich blöd mir mein Glück vermiesen zu lassen von den scheiß Billig-Märkten? Unglück ist viel teurer als das Ungeliebte mit einem Auge anzunehmen.

aleanjre
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Mi 15. Nov 2006, 00:44 - Beitrag #27

Bleiben wir bei diesem Beispiel.
Welchen "Plan" könnte die Mutter da wohl durchziehen? Egal, wie viele Leute sie anbettelt, um für einen sterbenden Mann, ein Baby, ein Kleinkind und ein schwerbehindertes Kleinkind dazusein, würde man ihr niemals genug geben können. Sie bräuchte eine Wohnung, die deutlich über die Maße hinausgeht, die einer Hartz 4 - Empfängerfamilie zusteht. Diese Wohnung müsste behindertengerecht gebaut werden. Sie bräuchte eine Pflegekraft, die ihr bei dem Mann hilft, einen Zivi für das behinderte Kind und eine Hauswirtschaftskraft, die ihr bei allen anfallenden Arbeiten zur Hand geht. Nur dann hätte sie eine Chance, allen gerecht zu werden. Dazu eine fachgerechte psychische Therapie für sich selbst, eine umfassende Betreuung der Kinder, wenn sie eine Umschulung machen will. Wir sprechen hier nicht über ein paar Almosen. Egal, wie viel Geld du besitzt, es wäre nicht genug, um das Leid dieser Familie zu heilen. Höchstens lindern.
Und selbst, wenn du diese Mutter glücklich machen würdest: es gibt noch unzählige weitere Menschen im Elend. So viele, denen du nicht helfen könntest. So viel Leid, das mit Geld nicht berührt werden kann. Schmerz, über den niemals die Sonne lächeln wird, denn er ist zu tief innen, viel zu tief, um jemals heilen zu können, egal, was du tust, ernesto.
Ich gönne dir deinen Regenbogen und jede Art von Selbstzufriedenheit.
Aber für jemanden, der so glücklich ist, hast du es merkwürdig intensiv nötig, dieses Glück immer wieder betont auszusprechen hier.

ernesto
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Mi 15. Nov 2006, 00:59 - Beitrag #28

Mein Glück ärgert dich schon ?!

Kein Wunder, den mein Glück stammt von der Liebe zur Wahrheit und also zu Menschen.

Ach vergiß das mit dem Geld, ich hätts doch nicht bloß mit Geld probiert.

Frau oh Frau, bist Du emotional festgefahren!

Und selbst, wenn du diese Mutter glücklich machen würdest: es gibt noch unzählige weitere Menschen im Elend. So viele, denen du nicht helfen könntest. So viel Leid, das mit Geld nicht berührt werden kann. Schmerz, über den niemals die Sonne lächeln wird, denn er ist zu tief innen, viel zu tief, um jemals heilen zu können, egal, was du tust, ernesto.


Wo hast Du denn sowas her? Selber ausgedacht? Niemals, meine Liebe, niemals noch hat für einen Menschen niemals die Sonne gelächelt. Und verschone mich mit irgendwelchen Extremfällen.

Und meine liebe, emotional so sehr auf das Leid bedacht, @aleanjre. Soll ich Dir sagen warum ich das bessere Programm fahre? Nein, danke? Ohh doch: Weil ich schau, dass ich selbst anständig glücklich bin!

"Der Glückliche ist seines Glückes Schmidt. Vom Unglücklichen will man das Gegenteil lieber nicht behaupten."

He, gerade für Esoterische sollte doch einleuchten: Wer selber mehr als genug Glück hat, kann auch welches weitergeben!

Ich betrachte es als meine tiefe Verantwortung dem Planeten gegenüber, wahrhaft Glücklich zu sein!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

Yanāpaw
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Mi 15. Nov 2006, 01:28 - Beitrag #29

ernesto,


selbstverständlich werde ich dir antworten, wenngleich ich die Muße dazu höchstwahrscheinlich nicht heute Abend aufbringen werde. Was meinen Seelenfrieden angeht, was soll ich sagen, ich glaube kaum, dass Glaube an die Unendlichkeit und das Alles dazu beiträgt. Um präzise zu sein, ich weiß ganz genau, wovon mein Seelenheil abhängt und blinder Glaube ist es nicht.



@Seelenfrieden


Aber ich arbeite an meinem Seelenheil, heute Abend habe ich einen entscheidenden Schritt getan, auch wenn ich nocht nicht weiß in welche Richtung, zumindest war ich ehrlich, obwohl mich meine Schwäche und Unzulänglichkeit anwidern, habe ich sie dennoch eingeräumt und einen Teil meiner Selbstachtung wiedererlangt. Erstaunlich, welche Illusion ein Lächeln kreieren kann, wenn man verzweifelt genug ist sich darauf einzulassen, Vergebung, Verständnis, Liebe, ah süße Illusionen. Jetzt werde ich mich bei Beethoven der Illusion hingeben, bevor ich mich mit Grieg'scher Melancholie wieder zurück in die Ungewissheit der Realität hole. Eigentlich sollte ich längst im Bett sein, verpennen gibt wieder Ärger...

Lykurg
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Mi 15. Nov 2006, 01:44 - Beitrag #30

Dafür ist mir Grieg zu positiv geworden... Um melancholische Phasen auszuleben, greife ich auf härtere Drogen zurück - DSCH oder Mahler zum Beispiel. Auf Beethovens Ohr bin ich fast taub, komisch eigentlich. Jedenfalls ist die Wahl der richtigen Musik eng verbunden mit dem (kurzfristigen) Erreichen eines Gleichgewichts. *wühl*

Ich denke aber schon, daß diese Funktion bei vielen Menschen von ihrem starken Glauben erfüllt werden kann, oder aber der Besessenheit von einem politischen, ideologischen oder sonstigen Programm - und diese Erfüllung dann als Glückszustand empfunden wird. Solange man damit sonst niemandem auf den Wecker fällt, und anderen die Freiheit überläßt, für sich zu entscheiden...

Yanāpaw
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Mi 15. Nov 2006, 10:08 - Beitrag #31

Lykurg,


da ich kein Kenner klassischer Musik bin, waren das Perlen vor die Säue, ich liebe Beethovens 5te und seine "Mondlichtsonate"; Griegs "Morgenstimmung" reicht für gewöhnlich mich nachdenklich zu stimmen, in Ausnahmefällen greife ich auf Tschaikowski zurück. ^^

Ich hoffe mal ich hab da nicht durcheinander gebracht, aber ich bin noch etwas verschlafen, weil ich nämlich eben dieses habe und bereite mich schonmal auf einen pseudoautoritären Anpfiff vor.

Außerdem höre ich ja noch andere Musik außer Klassik und da gibt es auch so einiges um mich effizient zu desillusiionieren.


Ich denke blinder fanatischer Glaube ist der effizienteste Weg zum Seelenfrieden, hat man den Bezug zur Realität erstmal verloren, kommt der Rest von ganz allein. Aber das ist nicht mein Weg.
Ansonsten stimme ich dir zu.

So jetzt sollte ich mich beeilen...

aleanjre
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Mi 15. Nov 2006, 10:41 - Beitrag #32

Hihi, ernesto, ich wusste, dass du auf meinen letzten Satz anspringen würdest. Du bist leichter zu manipulieren als meine 5jährige. Die springt nicht jedesmal an, wenn ich mit Schokopapier knistere. ;)

Emotional festgefahren, aber nicht doch, mein Häschen. Mein Glück entspringt auch aus der Liebe zu Menschen. Meine Familie ist mein Glück, und bei weitem nicht das einzige.

Extreme Einzelfälle?
Bleib im Regenbogenland, mein Lieber. Dort, wo alles gut ist. Ich bin Krankenschwester, und ich habe Menschen gesehen, für die Zwielicht schon unerreichbare Helligkeit gewesen war - keine Einzelfälle, und schon gar nicht extrem. Und weder mit Liebe noch mit Geld hättest du da irgendetwas heilen können.

ernesto
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Mi 15. Nov 2006, 11:03 - Beitrag #33

Blinder Glaube???

Alles zu verstehen, blinder Glaube??

Die Ungerechtigkeit trifft meist den Ungerechten. Zuerst keine Argumente mehr finden und dann blinden Glauben nennen??

Befinden wir uns im geistigen Mittelalter hier?

Ich warte, wie immer, im Thread 'die Antworten' auf irgendeine einleuchtende Beründung warum das Unendlichkeits-Verständniss irgendwie schlecht oder blinder Glaube sein soll. Ich kann wohl lange warten.

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

PS: @aleanjre, ich glaub schon, dass Du's auch nicht immer leicht hast - aber glaubst du ich lebe in Watte oder was? Könnten wir uns nicht trotzdem sachlich über Wahrheit und Unwahrheit auseinandersetzen??

aleanjre
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Mi 15. Nov 2006, 11:15 - Beitrag #34

ernesto, wenn du mal Sachlichkeit vorlegen würdest statt ewige: die Welt ist schön, und Licht scheint über alles - Parolen, dann könnten wir gerne darüber diskutieren, ja.
Ich sehe Schönheit in der Welt. Eine Menge sogar.
Und ich sehe Menschen, deren Kinder sterben. Kinder, deren Eltern sterben. Menschen, die nach einem Unfall querschnittsgelähmt sind. Beide Beine verlieren. Alte Menschen, die von ihren eigenen Angehörigen wie ein altes Tempo weggeworfen werden. Nicht als Einzelfälle. Mehr Normalzustand. Dunkelheit geht nicht weg, indem man die Augen schließt und sagt: du bist gar nicht da!
Ungerechtigkeit trifft die Ungerechten?
Wie schön wäre es, wenn es so einfach sein könnte.
Ich weiß nicht, wie du lebst. Hoffen wir mal für dich, dass du immer so weiterleben kannst.

ernesto
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Mi 15. Nov 2006, 11:37 - Beitrag #35

@aleanjre

Eben weil ich dieses Leid ahne und im Ansatz kenne: Ich war z.Bsp. Zivildiener in Nicaragua. Dort hat ein Vater in meinem Schoß geweint, war für mich echt ein Schock - ich habe durch eine kleine Bemerkung die dünne Schicht des Glücks aufgekratzt und es schnellte mir Trauer und Leid eines ungerechten Bürgerkrieges entgegen, der Tod des Freundes neben ihm, ...

Ich habe erlebt wie 40 Kinder in einem Bus starben, der seit Jahren mit nur einem Bremskreis fuhr als der zweite sich auf einem Hügel verabschiedete. Ich sah die Reichen im Jeep beim Vorbeifahren Dreck in das Gesicht elender Kinder schmeissen.

Warum glaubst du denn mach ich mich selbst zum Propheten?? Wozu glaubst du denn diehnt die Reise in erster Linie??

Die Wahrheit ist unser Retter! Ich habe die schlichte Essenz gefunden: Alles! Das ist ein positives Fakt, mit dessen Hilfe ich der Lüge und des willkürlichen Macht-Mißbrauches das Handwerk legen will.

Es mag dein Eindruck erwecken, ich wollte hier bloß den Messias spielen. Doch ich übe (als Pause zum Programmieren), und will die 'frohe Botschaft' zu verkünden wissen!

Wieso wirfst du mir vor, ich würde vor der Dunkelheit die Augen verschließen?? Meinst du, ich hätte im Angesicht des Schreckens die Pflicht zu verzweifeln?

(Bitte beantworte die letzten beiden Fragen.)

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

PS: Auch meine Software stelle ich in den Dienst der Heilung. Ich bereite mich vor, der Welt eine Handvoll praktischer Open-Source zu schenken. In der Information sehe ich wegen ihrer grenzenlosen Teilbarkeit eine große Chance.

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Mi 15. Nov 2006, 12:50 - Beitrag #36

Was ich dir vorwerfe, ernesto, ist deine Intoleranz.
Du hast für dich einen guten Weg gefunden. Das finde ich großartig.
Warum musst du jeden, der diesen Weg nicht beschreiten möchte, kann, was auch immer, beschimpfen? "Emotional festgefahren" war noch eine relativ höfliche Bezeichnung für mich, du hast mir schon andere Dinge an den Kopf geworfen.
Es ist wunderbar, dass du dich wohl fühlst, das es dir gut geht, das du all deine Bedürfnisse mit Leichtigkeit befriedigen kannst. Und nein, niemand hat die Pflicht im Angesicht des Schreckens zu verzweifeln.
Aber mit welchem Recht beschimpfst du Menschen, deren Schmerz zu groß ist, um über die Wunder der Welt staunen zu wollen?
Du sagst, du hast schreckliche Dinge gesehen.
Vielleicht hast du auch schreckliche Dinge durchlebt.

Denkst du tatsächlich, dass du irgendetwas erreichen wirst, solange du deine Diskussionspartner als engstirnig, hysterisch, dumm, feindselig... bezeichnest?
Versuch es ruhig. Ich wünsche dir viel Spaß dabei.

ernesto
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Mi 15. Nov 2006, 12:58 - Beitrag #37

Ich glaube es wäre Zeit Frieden zu schließen. Ich gebe zu, dass ich aus einem Kalkül heraus provokant bis beleidigend war, auch Dir gegenüber, obwohl ich Dich überhaupt nicht gut kenne. Jede sinnlose Verfeindung tut mir leid und ich entschuldige mich dafür und werde jede unterwürfige Anmerkung unterlassen Dir gegenüber hier.

Nimmst Du meine Entschuldigung an?

Frage: Wie betrachtest Du Alles unabhängig von meiner Darlegung?

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

Aydee
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Mi 15. Nov 2006, 19:35 - Beitrag #38

OT. @ernesto

Weißt du, ernesto, ich wünsche dir wirklich dass du in deiner selbstzufriedenen alles-ist-glücklich-Welt niemals stolperst. Mir ist bisher kaum jemand mit einer solchen Menschen-fernen Einstellung, wie du sie hier im Forum präsentierst, begegnet. Ich wünsche dir, dass du es lernst, dich von außen zu betrachten - und dass du in deinem Erschrecken dann dazu fähig bist, dich zu ändern. Wenn es dir nicht gelingt dich von außen zu betrachten, braucht es keine Änderung: du scheinst mit dir zufrieden zu sein, und dir deiner Wirkung auf andere nicht bewusst (oder bewusst ignorierend)

imo wäre es dir wirklich ein Anliegen anderne diese von dir so verklärte scheinbar wunderschöne Wahrheit nahezubringen, braucht es etwas, was dir derzeit noch zu fehlen scheint (oder du verbirgst es gekonnt): Mitfühlen. Mit Fühlen.

Ich wünschte du könntest deine posts hier im Forum von außen lesen...
Ich fürchte, könntest du es, du würdest meinen Wunsch verstehen....

Einzig dieser letzte post von dir, von 11:58 Uhr, wirft ein etwas angenehmeres Licht auf dich


(Bedenke: immer imo)

Yanāpaw
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Mi 15. Nov 2006, 22:07 - Beitrag #39

ernesto,


Du erwartest, dass man dir ohne Beweise, Belege oder naehere Beschreibung etwas glaubt, nein nicht etwas, das ginge noch, du erwartest, dass man dir glaubt, dass du ein 27 jähriger, wohlhabender, erfolgreicher Programmierer bist, der nigerianische Männer getröstet hat, die Armen gespeist und die Kranken geheilt hat, ein Hengst vorm Herrn, nebenbei die Erleuchtung erlangt hast, wobei sich deine Schrift grundsätzlich von allen übrigen unterscheidet, sie besteht nämlich nur aus einem Fresszettel, auf dem "Alles" steht, ein Erleuchteter, der vor keiner Herausforderung kapituliert und der die Wahrheit, die absolute, als Prophet und Wohltäter in die Welt trägt.

Ja ich weiß, das war beleidigend, nein eigentlich war es eine etwas überspitzte Zusammenfassung, deiner Selbstbeschreibung.

Ich kenne kluge Menschen, sehr kluge Menschen, dumme Menschen, schöne und hässliche Menschen, arme und reiche, starke und schwache, was glaubst du wer redet mehr vom eigenen Geld, der Schlipsträger oder der deutsche Michel? Wer redet mehr vom eigenen Hengstsein, der Bulle oder der Ochse? Wer redet mehr von der eigenen Bildung, der Gebildete oder der Bild-Magazin-Leser? Wer schwärmt, konfrontiert mit der Möglichkeit der Anonymität, von der eigenen Schönheit, der Schwan oder das Entlein? Wer betont den eigenen Erfolg, der Erfolgreiche, oder der Niemand? Wer wird nicht müde das eigene Glück zu erwähnen, der Glückliche, Ausgegliche, der Zufriedene, oder der Zerüttete, der Unausgeglichene, der Unglückliche?

"Wäre ich nicht Yanāpaw, ich wollte ernesto sein", um ein Zitat eines der größten Feldherren der Geschichte zu persiflieren.

Ich sehe nur zwei Möglichkeiten, entweder, du läufst am hellichten Tage mit einer Lampe über den Dorfplatz um die Menschen zu finden, wobei dir der diogenische Gedanke wahrscheinlich abgeht, oder du behauptest eben jenes Genügsamkeit zu haben, bist aber nicht der Philosoph in der, sondern die Tonne.

Ich darf auf die Metaphorik der Tonne verweisen, nicht dass du dich beleidigt wähnst.


Ich als kleines Licht, könnte mir Eingebungen dieses Ausmaß', wir reden hier immerhin von unendlichem Verständnis, nur mit Halluzinogenen ermöglichen.


Ich hoffe du kannst aus alledem erkennen, warum ich an dem "Alles" zweifle.

ernesto
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Mi 15. Nov 2006, 22:23 - Beitrag #40

Vielen Dank für das Mitgefühl.

Ich wurde besonders anfänglich als überheblich bezeichnet. Das waren wir wohl alle. Mir wurde mitunter Beledigung vorgeworfen. Die meisten Schimpfwörter durfte ich einstecken.

Unterm Strich ist das doch egal. Sind wir hier im Emo-Kasperltheater oder was? Gehts hier, wer wen wie wo warum???

Ich habe die Wahrheit auf meiner Seite! Ich habe rationell argumentiert und werde es immer tun. Ich bin auch auf die Einwände eingegangen. Ich habe die Wahrheit immer klar durchsetzen können! Und was tut Ihr?

Sobald ich mich auf die langweiligen Tiefen der digitalen Menschlichkeit einlasse und mich offenbare, geht man darauf los, und wenn ich mich entschuldige dann wird das als einzig Gutes herausgepickt.

Seid Ihr den soo ego-Fixiert??? Ich sehe mich nicht von außern, ok, aber ich sehe NACH außen. Mir scheint, hier sehen sich die Leute nur untereinander und selber an. Die ganze Welt drumherum muß Euch wohl egal sein.

Wie gesagt: Wer sich der Welt zuwendet, dem ist Seelenheil versprochen. Im Ich findet man letztlich immer nur Leid und Schwäche. Niemand ist perfekt, und ist es es doch, dann ist er es übermorgen doch nicht mehr.

Doch die WELT, so wie sie WAHR ist, immerda, sie ist es wert beachtet zu werden - und ihr wesentlicher Charakterzug, unendlich zu sein, ist viel viel wichtiger als wir Würmer, wir kleinen Existenzen im Irgendwo.

Einige von Euch beklagen sich über Unglück und jammern Weltschmerzen. Das kommt nur vom Ich. Ja, ich habe Euch Egoismus vorgeworfen und Ihr habt ihn bestätigt. Ihr solltet mir für alle Beschimpfunge des EGO's danken.


ICH-Bezogenheit ist eine schlimme Krankheit und Behinderung! Welt-Bezogenheit ist Leben!

Kümmert euch nicht um mein Ich - ich tues auch nicht. Ach würdet Ihr verstehen - Euer verdammter Stolz ist Dreck. Was solls wenn dann und wann mal eine Beleidigung landet - hauptsache die Wahrheit ist klar!!

Netter Post, @Aydee, nur leider im selben Schema wie es ständig von den ich-kranken Massen wiederhallt. Du und ich - ich und du, mir scheißegal, entweder es geht um die Wahrheit oder lass mich in Ruh!

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

PS: "Wie kannst du behaupten, Alles sei Liebe und so böse sein?" "Ich kann,was ich kann, doch wenn ich über Wahrheit uniziere, dann gehts um die Wahrheit, egal was und wie ich bin!!"

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