Vom Sinn des Lebens oder Was hält Euch am Leben?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Maurice
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Mo 13. Mär 2006, 13:00 - Beitrag #41

Zitat von superconductor:also für den Sinn - sind wir konstruiert

Und von wen...?

superconductor
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Mo 13. Mär 2006, 13:14 - Beitrag #42

Zitat von Maurice:Und von wen...?


von Gott

Maurice
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Mo 13. Mär 2006, 13:16 - Beitrag #43

Mit dieser Antwort hatte ich gerechnet, aber da auch noch andere denkbar waren, habe ich nochmal nachgefragt. ;)

superconductor
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Mo 13. Mär 2006, 13:25 - Beitrag #44

[quote="Maurice"]Mit dieser Antwort hatte ich gerechnet, aber da auch noch andere denkbar waren, habe ich nochmal nachgefragt. ]

Kein Problem. Nach meiner Behauptung, dass wir den Sinn unseres Lebens nicht aus uns selber erschliessen können, käme ja auch anderes in Frage.

Doch kenne ich bis jetzt noch keine andere "Quelle" wie Jesus Christus, welche mich überzeugt hat nicht von dieser Welt zu sein. --> womit ich bei Gott gelandet bin - und nicht unglücklich ;)

Maurice
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Mo 13. Mär 2006, 13:49 - Beitrag #45

Obwohl ich dir zu gerne auf den Zahn fühlen würde, was deine Thesen angeht, mache ich das hier jetzt doch nicht, weil das wohl wieder zu ot werden würde. ^^*

superconductor
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Di 14. Mär 2006, 21:16 - Beitrag #46

gibt es nur DEN Sinn?

Um diesem Forum neues Leben einzuhauchen, nimmt es mich wunder, was ihr von folgendem hält:




  • Gibt es nur EIN Sinn des Lebens (also DEN Sinn - wobei die anderen falsch/unwahr sind)
  • braucht das Leben mehr als nur EIN Sinn (... um zu Leben)
  • ist kein Sinn auch EIN Sinn
natürlich meine ich dabei immer den "grossen" Sinn über dem Ganzen (und nicht kleinere - ähnlich wie Feinziele, neben dem Hauptziel).

:confused::confused:

Anaeyon
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Di 14. Mär 2006, 22:09 - Beitrag #47

Gibt es nur EIN Sinn des Lebens (also DEN Sinn - wobei die anderen falsch/unwahr sind)

Vielleicht könnte man sagen, die Evolution verfolgt ein Ziel, hat einen Sinn. Aber die Evolution, wäre sie ein Bewusstsein, würde sicher nicht auf jeden einzelnen Menschen eingehen, sondern die Menschheit als ein Etwas betrachten. Also als ein Weg zum Ziel. Solange uns die Evolution braucht, machen wir Sinn. Aber nur einen Sinn DEINES Lebens, das hört sich so nach monotono-religiösem an..

braucht das Leben mehr als nur EIN Sinn (... um zu Leben)

Die Frage verstehe ich nicht. Man kann Fragen ob Leben einen Sinn braucht, oder gar keinen, aber wozu jetzt mehrere?

ist kein Sinn auch EIN Sinn?

Nein, aber die perfekte Vorlage, dir einen eigenen zu suchen Bild

Ipsissimus
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Mi 15. Mär 2006, 00:09 - Beitrag #48

gibt es nur DEN einen Sinn? nein, es gibt keinen oder soviele, wie ich mir zu geben vermag. Es gibt insbesondere nicht die Absicht Gottes als sinnstiftendes Moment für irgendetwas Existierendes.

das Leben braucht keinerlei Sinn, es ist Selbstzweck. Ob einzelne Menschen die Illusion der Sinnhaftigkeit ihres Lebens und ihrer Existenz brauchen, hängt von den Einzelnen ab

kein Sinn ist insofern auch ein Sinn, als es sich nach der Befreiung von allen oktroierten Sinnhaftigkeiten sinnlos vergnüglich leben läßt

superconductor
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Mi 15. Mär 2006, 00:17 - Beitrag #49

Zitat von Anaeyon:
braucht das Leben mehr als nur EIN Sinn (... um zu Leben)

Die Frage verstehe ich nicht. Man kann Fragen ob Leben einen Sinn braucht, oder gar keinen, aber wozu jetzt mehrere?


Ich möchte darauf heraus, ob ein Sinn reicht um zu Leben (oder anders vormuliert - damit das Leben Sinnvoll ist).
Also eine Art Wertung des Sinnes an sich. Zu einem klar genannten Sinn, soll geprüft werden ob dieser Sinn ausreicht um zu Leben (das Leben füllen kann - in allen Umständen).

Ist es nun etwas klarer?

superconductor
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Mi 15. Mär 2006, 00:27 - Beitrag #50

Zitat von Ipsissimus: das Leben braucht keinerlei Sinn, es ist Selbstzweck. Ob einzelne Menschen die Illusion der Sinnhaftigkeit ihres Lebens und ihrer Existenz brauchen, hängt von den Einzelnen ab

kein Sinn ist insofern auch ein Sinn, als es sich nach der Befreiung von allen oktroierten Sinnhaftigkeiten sinnlos vergnüglich leben läßt


deine Aussage ist wiedersprüchlich, wenn nach dir das Leben keinerlei Sinn braucht, du aber selber sagst, dass kein Sinn insofern ein Sinn ist ...
Denn wenn es keinen Sinn braucht, hat es demnach auch keinen Sinn, was ja wiederum ein Sinn ergibt (->welchen auch immer).

Zitat von Ipsissmus: gibt es nur DEN einen Sinn? nein, es gibt keinen oder soviele, wie ich mir zu geben vermag. Es gibt insbesondere nicht die Absicht Gottes als sinnstiftendes Moment für irgendetwas Existierendes.


Nimmt mich wunder von wo du das weisst?
Genauer, weisst du das Gott allgemein nicht existiert;
oder dass er nicht die Absicht als sinnstiftendes Moment besitzt?

Ipsissimus
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Mi 15. Mär 2006, 01:13 - Beitrag #51

äh ... du fragst, ob das Leben einen Sinn braucht Meine Antwort steht in keinerlei Widerspruch zur Fähigkeit eines Menschen, ein Set von Aussagen als "Sinn" zu bezeichnen. Daß diese Fähigkeit eines Menschen vorhanden ist, bedeutet nicht, daß das Leben notwendig einen Sinn braucht

die von dir konstatierte Widersprüchlichkeit meiner Aussagen löst sich ebenfalls in dem Moment auf, wenn du berücksichtigst, daß es dir in deiner Fragestellung gemäß deiner Selbstbekundung um den einen, den großen, vielleicht göttlich gegebenen Sinn des Lebens geht, und daß mein Nein diesem Sinn gilt, nicht den vielen anderen, die Folge mehr oder weniger freier Wahl eines Menschen sind.

Fasse den Satz über die Absicht Gottes weniger als Nicht-Existenzaussage denn als Belanglosigkeitsaussage auf. Ob es Gott gibt, ob es einen mir von Gott gegebenen Sinn gibt, bleibt belanglos, solange sie sich mir nicht als selbiges erweisen.

Maurice
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Mi 15. Mär 2006, 20:00 - Beitrag #52

Also ich sehe das größte Problem dieses Threads immer noch in der Aufgabe "Sinn" zu definieren. Das zweitgrößte Problem wäre dann "Leben" zu definieren. Auf beide Probleme haben wir hier imo keine ausreichenden Antworten gegeben. Solange aber die einzelnen Begriffe nicht zumindest einigermaßen geklärt sind, kann man auf eine Frage, die diese Begriffe enthält, keine richtige Antwort geben.

PS: Der Mensch braucht keinen Sinn um zu leben. Das einzige was er braucht ist eine Kraft die ihn antreibt und Ressourcen, um diese Kraft aufrecht zu erhalten. (Wobei diese Antwort sehr fragwürdig ist, solange nicht die nötigen Begriffe geklärt wurden).

superconductor
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Do 16. Mär 2006, 00:35 - Beitrag #53

Definitionen

Sinn: Ziel, Zweck welches es zu erreichen gilt / zu erstreben ist.

Leben: das was sich von toter Materie unterscheidet (wobei das Problem/Verständnis hier auf Tot verschoben wird, was ich aber für klarer halte, da nicht so mehrdeutig).

das wäre mein Ansatz zu den Definitionen.

Aydee
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Do 16. Mär 2006, 10:21 - Beitrag #54

ja.
aber braucht das Leben / ein Mensch überhaupt einen Sinn?



_________________
Edit
Ipsi: "die Annahme eines externen Sinngebers, der befugt und berechtigt ist, mir auch gegen meinen freien Willensentscheid zu sagen, was mein Sinn zu sein habe und mir ein Leben gemäß diesem Sinn auch abverlangt, gegebenenfalls mit Strafandrohung."


bzw: "die Annahme eines externen Sinngebers, der befugt und berechtigt ist, mir auch gegen meinen freien Willensentscheid zu sagen, dass etwas mein Sinn zu sein habe und mir ein Leben gemäß diesem Sinn auch abverlangt, gegebenenfalls mit Strafandrohung."

Also dass da überhaupt erst einmal etwas sein soll, welches mir Sinn sein soll

Zweimal "soll" dem ich sehr widerstrebend gegenüber stünde ,-)

Ipsissimus
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Do 16. Mär 2006, 12:37 - Beitrag #55

Sinn: Ziel, Zweck welches es zu erreichen gilt / zu erstreben ist


ich lege solche Formulierungen ja immer auf die Goldwaage^^

"... welches es zu erreichen gilt / zu erstreben ist" impliziert für mich - bedingt durch die Subjekt-/Prädikatkonstruktionen "es ... gilt" und "zu ... ist", welche im Deutschen eindeutig den Charakter einer Verbindlichkeit aufweisen, also nicht mehr bloß freie Wahl andeuten - die Annahme eines externen Sinngebers, der befugt und berechtigt ist, mir auch gegen meinen freien Willensentscheid zu sagen, was mein Sinn zu sein habe und mir ein Leben gemäß diesem Sinn auch abverlangt, gegebenenfalls mit Strafandrohung.

Nun gibt es solche externen Sinngeber, etwa Gesetzgeber, Arbeitgeber, Schule, Eltern, und ihre an mich adressierte Sinnstiftung ist in unterschiedlichen Graden verbindlich.

Diesen "Sinnen" ist insgesamt gemeinsam, daß sie kontingente Setzungen von Menschen sind, sie sind nicht intrinsischer Teil der Struktur des Universums, könnten prinzipiell immer und jederzeit anders sein, sind also im weitesten Sinne beliebig. Es ist also nur Frage meines Wunsches und meines Geschickes, wohl auch meiner Bereitschaft, mit den Konsequenzen zu leben, ob ich mich diesen Sinnstiftungen entziehen kann zugunsten meiner ureigensten Sinnstiftung.

Die Existenz solcher "Sinne" verneine ich gar nicht, aber ich entziehe mich ihnen im Maße der von mir hierzu empfundenen Notwendigkeit. Ich bediene mich ihrer gegebenenfalls, aber ich bedarf ihrer nicht, und keinesfalls ergebe ich mich ihnen.


Die Frage nach einem überselbstzweckhaften, allgemein lebens-intrinsischen Sinn ist für mich hingegen auf der Ebene der Frage nach "Gott" angesiedelt. Es läßt sich trefflich drüber spekulieren, treffliche Theorien, Glaubenssysteme und Philosophien darüber schaffen. Und nichts dazu sagen.

Ich empfinde dieses intrinsische Moment nicht, also ist es für mich von gleicher Bedeutung wie Gott oder der Weihnachtsmann, mithin bedeutungslos. Die Suche danach ist nichts, worauf ich auch nur einen Moment meines Lebens noch verwenden möchte.

Maurice
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Do 16. Mär 2006, 16:52 - Beitrag #56

"Sinn" als "Zweck" oder "Ziel" zu umchreiben, ist für den Anfang wohl hilfreich, doch sind diese Begriffe wirklich Synonyme? Nehmen wir es erstmal so an.
Nun haben wir "Leben" vorher schon versucht zu definieren und dies mit "einen Stoffwechsel haben" umschrieben. Wenn ich also sage "Klaus lebt", könnte ich gleichfalls sagen "Klaus stoffwechselt". Was ist also das Ziel oder der Zweck, also der Sinn davon, dass Klaus stoffwechselt? Wir haben es hier mit einem Vorgang, mit einer Tätigkeit zu tun, die stets unbewusst abläuft. Können solche Tätigkeiten überheupt ein Ziel haben oder sind sie nicht vielmehr einfach nur? Wenn wir auch unbewussten Tätigkeiten einen Zweck unterstellen, was ist dieser dann beim Stoffwechseln? Wohl das Aufrechterhalten des Stystems und somit wieder das Sicherstellen des Stoffwechselns. Stoffwechseln wäre damit Selbstzweck. Das Leben wäre Selbstzweck. Der Sinn des Lebens wäre das Leben selbst.

Soweit waren wir aber schon zu beginn gewesen.
Mich selbst befriedgt diese Antwort nicht, da ich mir unsicher bin, ob man unbewussten Tätigkeiten eine Zielsetzung unterstellen sollte.

Ipsissimus
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Do 16. Mär 2006, 16:56 - Beitrag #57

möglicherweise haben wir ja schon am Anfang die Antwort gewußt :-)

Maurice
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Do 16. Mär 2006, 17:01 - Beitrag #58

Gewusst imo auf keinen Fall. ;)

PS: Kennst du irgendwelche Bücher, Aufsätze etc. wo es um die Frage geht, ob und in wieweit unbewusste Tätigkeiten zielgerichtet sind?

Ipsissimus
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Do 16. Mär 2006, 17:12 - Beitrag #59

da fällt mir spontan natürlich der Klassiker ein

Der Baum der Erkenntnis.
Die biologischen Wurzeln des menschlichen Erkennens.

von Humberto R. Maturana und Francisco J. Varela



aber mir stellt sich eigentlich immer wieder die Frage, wer Zielgerichtetheit feststellt. Wir können von einem natürlich ablaufenden Prozess sagen, er sei zielgerichtet, weil wir seine Ergebnsse sehen oder abschätzen oder vorherberechnen können. Ist der Prozess deswegen zielgerichtet? Impliziert die Begrifflichkeit nicht bewußte Zielgebung? Ansonsten ist es Folge von Selektion und Zufall, die imo ganz eindeutig kein Ziel haben, sondern einfach nur ablaufen.

Anders gesagt: das Ziel ist im Auge des Betrachters

Maurice
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Do 16. Mär 2006, 17:23 - Beitrag #60

Nein das Ziel einer Tätigkeit würde ich nicht vom Betrachter abhängig machen.
Bei Handlungen ist die Sache ja kein Problem, das es zum Begriff der Handlun ggehört, dass ihr ein Ziel zu Grunde liegt. Bleibt da nur das Problem, festzulegen, wann eine Handlung vorliegt, wenn man selbst nur die Außenperspektive auf eine Person hat.

Ist Verhalten oder Reflexe nun zielgerichtet? Im Alltag neigen wir z.B. dazu zu sagen, dass das Blinzeln der Augen einen Zweck hat, nämlich die Augen feucht zu halten und Schmutz und Keime abzuwehren.
Was meinst du Ipsi, ist diese Ausdrucksweise kritisch betrachtet überhaupt korrekt? Hat das reflexhafte Blinzeln streng genommen überhaupt einen Zweck?

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