Nunja, dass Moral Recht ist, ist bei dir keine Aussage, sondern eine Definition, wenn ich dich recht verstehe, oder? Ich glaube aber, dass die meisten hier Moral und Ethik im wesentlichen synonym verwenden. So werde ich es auch halten...
@Maurice:
Da ich nicht daran glaube, dass wir streng genommen irgendetwas erkennen können (erkennen = Wissen erlangen), glaube ich auch nicht, dass wir etwqas durch ein Bauchgefühl erkennen können. Ich schließe nicht aus, dass wir durch ein Bauchgefühl motiviert die richtige Entscheidung treffen können, doch hat das nichts mit Erkenntnis zu tun.
Deinen engen Erkenntnisbegriff teile ich nicht. Ganz davon abgesehen hab ich ihn nicht mal verwendet in meiner These. Worauf willst du also hinaus?
Ich halte es für besser, eine überlegte Entscheidung einer aus dem Bauch heraus vorzuziehen, weil ersteres meiner Einschätzung nach eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit hat. Zum anderen kann man erstere idR weit besser rechtfertigen. Deshalb sollte man in Standartsituationen stets überlegt und nicht nach Gefühl handeln.
Ich verstehe nicht, was du meinst. Wenn es darum geht, ob eine Entscheidung ethisch richtig oder falsch ist, kann doch Erfolg eigentlich nur heißen, dass die Entscheidung tatsächlich eine ethisch richtige Handlung nach sich zieht. Für dich ist aber doch immer das ethisch richtig, von dem man meint, dass es ethisch richtig ist, oder? Wenn man nach dir überhaupt sagen kann, dass etwas ethisch richtig ist.
Und ist es wirklich wichtig, was man rechtfertigen kann? Vor wem überhaupt? Und wozu? Wenn vor anderen, was hat dann dir Richtigkeit von etwas mit der Kommunizierbarkeit von etwas zu tun? Und wenn es vor sich selbst ist, warum soll man sich vor sich selbst nicht mit einem "Bauchgefühl" rechtfertigen können? (Wobei ich deinen Terminus "Bauchgefühl" eigentlich für nicht geeignet befinde; erstens hat es gleich eine abwertende Note, zweitens sehe ich keine sachlichen Gründe für den Begriff)
So sehe ich keinen Grund, warum man in ethisch-moralischen Fragen nicht auch nach einem Gefühl entscheiden sollte. Ich glaube, zumindest wir beide sind uns einig, dass man nur mit der Ratio keine ethisch-moralischen Entscheidungen treffen kann. An Kants Vernunftethik glaube ich nicht...
Der Punkt, auf den ich aber eigentlich am meisten hinaus wollte, war der, dass man durchaus wissen (nicht in deinem Sinne) kann, was richtig und falsch ist in einer Situation, ohne allgemeine Grundsätze zu haben.