Das Tier Mensch

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Erdwolf
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Mo 3. Dez 2001, 18:17 - Beitrag #41

Ein rein instinktgesteuertes Tier wie z. B. das Krokodil kann das nicht

So dumm sind die auch nicht. Die studieren oft das Verhalten trinkender Herden an ihrem Gewässer und warten oft einige Zeit, um den optimalen Zeitpunkt abzupassen, wenn das Opfer sich sicher fühlt und gut zu reißen ist. Anschließend lassen sie sich langsam auf ihr Opfer zutreiben, um dann blitzschnell zuzuschlagen. Besonders geistreich ist dieses Verhalten natürlich nicht, denn letztlich ist es immer die selbe Jagdstrategie.

Traitor
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Mo 3. Dez 2001, 18:25 - Beitrag #42

die Seriösität von Fernsehsendungen könnte man durchaus auch nochmal in einem Thread aufgreifen

Diese Informationen gibt es nicht nur in Fernsehsendungen, sondern auch in zeitungen, Zeitschriften usw. Ich denke es sind durchaus seriöse Quellen, wenn auch Feuerkopfs Frage
Bärbel, vielleicht informierst Du Dich mal genauer, wieso Primaten zwar die Gebärdensprache erlernen, sich auch damit verständigen können, aber so etwas nicht selbstständig entwickelt haben.

das ganze etwas relativiert, da man nicht sicher sein kann, ob es nur antrainiert ist oder ob sie es wirklich verstehen.
Trotzdem ist es aber IMO ein deutliches Zeichen für die Intelligenz und das Bewusstsein von Tieren.

Nenn mir doch mal ein plausibles Beispiel, wo du denkst, daß das, was ich geschriebenhaben (nicht was du so reininterpretierst) durch naturwissenschaftliche Zeugnisse falsifiziert ist.

Wirklich widerlegt sind die Sachen natürlich nicht, aber es gibt Hinweise. Allerdings scheinen wir die für unterschiedlich wichtig zu nehmen.
zB:
Geht es aber um das Erkennen von Wirklichkeit und um Planung und Motivation, um reflexive Aktionen etc. dann wird halt ein Unterschied deutlich, der eine neue Qualität in die Natur bringt.

Hier würde ich sagen, dass die von anderen aufgeführten beispiele (zB Wölfe) durchaus für Reflexion sprechen. Aber man kann es halt auch als Instinkthandlung interpretieren. Kommt ganz von der Ausgangsposition an.

Thod
Harfner des Erhabenen
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Mo 3. Dez 2001, 18:51 - Beitrag #43

Hallo Feuerkopf,

auch ich schätze deine Beiträge :)
Ich denke, daß man Philosophie durchaus mit Naturwissenschaften "mischen" kann. Ich sehe es aber nicht ein, die Naturwissenschaftliche Sicht immer quasi als Filter auf philosophische Fragen anzusetzten. Die Frage, was den Menschen ausmacht, ist sein je her eine philosophische. (phl. Anthropologie)

Wenn wir nur die mechanischen Abläufe diskutieren wollen, steht das Ergebnis halt von vor herein fest, und an einer solchen Diskussion beteilige ich mich nicht gern. Wenn du das einen Elfenbeinturm nennst, ist das wohl ok. Aber ich habe wirklich ein paar Grundsätze angebracht, die anscheinend nicht verstanden wurden. Bevor ich also alles X-Mal wiederhole, ziehe ich mich dann doch lieber zurück. Meine Meinung habe ich ja schon kundgetan, und wer möchte, kann sie so oft er will nachlesen. Vielleicht kommen ja noch ein paar *neue* Argumente auf, denen ich mich dann gern auch gesondert widme.
Aber die Argumentationsschine: Es könnte doch sein, also ist es, die nervt mich ziemlich. ;)

Liebe Grüße,
Orald

Traitor
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Mo 3. Dez 2001, 19:00 - Beitrag #44

Die Frage, was den Menschen ausmacht, ist sein je her eine philosophische. (phl. Anthropologie)

Sogar unser Relilehrer gibt zu, dass philosophische, theologische und naturwissenschaftliche Anthropologie im Prinzip "gleichwertig" sind. *g* Jede von ihnen kann die Antworten nicht alleine bringen, eine gesunde Mischung muss her (leider hat die keiner)

Wenn wir nur die mechanischen Abläufe diskutieren wollen, steht das Ergebnis halt von vor herein fest

Das gleiche Argument könnte man auch auf die theologische Sicht anwenden (es steht von vornherein fest, dass ein Riesenunterschied besteht). Solche Totschlagargumente nützen wenig und zeigen eigentlich nur, dass du dieser Ansicht stark abgeneigt gegenüber stehst.

Aber die Argumentationsschine: Es könnte doch sein, also ist es, die nervt mich ziemlich

Wenn du mich meinst, den Eindruck wollte ich nicht erwecken. Natürlich heißt das nicht, dass es so sein muss. Aber "es" erscheint manchmal vielleicht wahrscheinlich, und dann gehe ich davon aus, bis ich gute Gegenargumente höre. (zumindest verhalte ich mich im Idealfall so *g*)

Thod
Harfner des Erhabenen
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Mo 3. Dez 2001, 19:09 - Beitrag #45

@ Traitor,
ich habe im letzten Satz nicht primär dich gemeint.

Nur:
eine theologische Sicht habe ich bisher in diesem Thread nicht einmal angedeutet. Ich bezog mich rein auf die philosophische Fragestellung. Und der Empirismus, incl. der Naturwissenschaften, ist letztlich Teil der Philosophie. Ich will das gar nicht ausklammern, ich habe hier sogar zur "Out of Africa"-These Stellung genommen, bezw. einen Teil daraus zitiert und als für mich durchaus einsichtig bezeichnet, aber das ist eben nicht alles.
Über die Grenzen NW-Erkenntnis sind wir hier noch keinen Millimenter hinausgekommen, und somit wird man zwar dem Körper und ein paar Verhaltensmustern, nicht aber dem ganzen Menschen gerecht.

Gruß,
Orald

Feuerkopf
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Mo 3. Dez 2001, 19:31 - Beitrag #46

Original geschrieben von Orald
. ... Aber die Argumentationsschine: Es könnte doch sein, also ist es, die nervt mich ziemlich. ;)

Liebe Grüße,
Orald


Orald, um verifizierbare Aussagen zu haben, bleibt uns vorerst nichts anderes übrig, als die biologische bzw. naturwissenschaftliche Schiene zu nehmen, nur dort sind Hypothesen wirklich überprüfbar. Wir können auch gern den Bereich der Psychologie hinzunehmen (Bio-, Neuro-, Entwicklungs-, Sozialpsychologie).

Der Austausch philosophischer/religiöser Argumente versandet letztlich im Bereich der persönlichen Überzeugungen, da sie angenommen, aber nicht beweisbar sind.

Himmel, was so ein paar Wochen Naturwissenschaften in meinem Kopf schon angerichtet haben...;)

Nein, ist irgendwie nicht fair, schließlich sind wir hier im Philosophie-Forum, da muss das auch Eingang finden. Allerdings besteht durch die - wie ich finde - unzulässige Vermischung die Gefahr, dass wir keinen Schritt weiterkommen in der Beantwortung der Frage, ob wir nun hochspezialisierte Tiere oder "was Besonderes" sind.

Thod
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Mo 3. Dez 2001, 19:38 - Beitrag #47

Der Austausch philosophischer/religiöser Argumente versandet letztlich im Bereich der persönlichen Überzeugungen, da sie angenommen, aber nicht beweisbar sind.

Dem kann ich sicherlich nicht zustimmen. Man kann Argumente auf ihre Wurzel hin untersuchen, und sehen, ob die Argumentationschine zum Grundaxiom widerspruchsfrei ist, und man kann verschiedene Aussagen auf ihre Axiome hin überprüfen, und schauen, ob man immer von den gleichen ausgeht, oder ob man sich je nach interesse mal diese mal jenes hinbiegt.
Einfaches Beispiel:
Einerseits kann jemand behaupten, der Mensch wäre von grundauf frei, und Verantwortungsbewusst, und darum für Selbstverwirklichung in allen möglichen Bereichen argumentieren.
Der selbe Mensch kann in Bezug auf Strafvollzug der Ansicht sein, daß ein Mensch auf grund seiner Entwicklung und der ganzen Determinanten überhaupt nie schuldfähig sein kann, und darum gegen jegliche Art von Strafe sein.
Sojemanden wird man dann wohl fragen können, wie der Mensch seiner Meinung nach wohl wirklich ist.

Worauf ich hinaus will: Aus dem Bauch heraus kann man philosophisch alles mögliche Behaupten. Ob das aber dann auch zu einer ernst zu nehmenden Position wird, was da gesagt wird, dass steht auf einem ganz anderen Blatt..

Gruß,
Orald

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