@Seraphim
Es ist eben auch nichts anderes als eine Theorie aus meinen Augen betrachtet.
Wie schon gesagt: Es ist eine plausible Theorie, wenn auch nicht die einzige.
Schrenkt die Exsistenz eines Gottes die nicht ein? Ich meine wenn er will das du etwas tun sollst dann machst du es auch, ohne das du weißt dass er es will...
Hingegen wenn es so etwas nicht gibt kann alles passieren was passieren kann oder auch nicht... für mich die maximal erreichbare Freiheit.
Natürlich könnte Gott einem jederzeit die Freiheit nehmen, aber warum sollte er sie uns erst geben und sie uns dann wieder nehmen? Dass es eine Person gibt, die mir die Freiheit nehmen kann, ist m. E. noch keine Einschränkung meiner Freiheit, sondern die Einschränkung ist erst gegeben, wenn mir die Freiheit genommen ist.
@Traitor
Sollte "naturwissenschaftlich" heißen.
Die Naturwissenschaft kann Gott nicht widerlegen und es ist auch gar nicht ihre Aufgabe, ihn mit einzubeziehen. Sie geht (im Idealfall) weder von der Existenz Gottes noch vom Gegenteil aus. Philosophie und Theologie sind die Wissenschaften, die sich mit Gott beschäftigen.
Dass sie es nicht ausreichend erklärt. Nur zu sagen "Gott hat den Menschen frei geschaffen" oder ähnliches ist keine zufriedenstellende Erklärung, finde ich.
Man müsste natürlich auch noch klären, ob Freiheit überhaupt ein widerspruchsfreier Begriff ist, aus welchen Gründen Gott freie Kreaturen geschaffen hat, was Freiheit überhaupt bedeutet und wie es in der menschlichen Natur manifestiert ist. Besonders das letzte ist für eine völlige Erklärung der Freiheit notwendig. Aber an sich ist "Gott hat den Menschen frei geschaffen" wohl eine ausreichende Erklärung, warum der Mensch überhaupt frei ist, ohne auf (wichtige) Details einzugehen.
Läuft das nicht auf Formulierungsunterschiede hinaus?
Keineswegs! Beispiel:
Annahme: "Diese Annahme anzunehmen, hat keinen Sinn" Wenn die Annahme korrekt ist, hat das Annehmen keinen Sinn, und wenn sie falsch ist, sowieso nicht. Auch wenn die Annahme aller Wahrscheinlichkeit wahr ist, macht es keinen Sinn, sie anzunehmen.
Diese Annahme ist natürlich ein Extremfall, aber die Annahme, dass alles determiniert ist, ähnelt ihr m. E., da wenn alles determiniert ist, m. E. kein Sinn in der Welt und somit auch nicht in dem Annehmen der Annahme ist.
Stimmt. Aber wie ich weiter oben schrieb: "Diese Theorie [...] erscheint mir logisch, also sehe ich sie bis auf weiteres als richtig an." Bis auf weiteres halt, bis es eine andere Theorie gibt, die bessere Argumente hat.
Was ich damit (unteranderem) sagen wollte, ist, dass philosophische Theorien sehr viel länger halten als naturwissenschaftliche. Wer glaubt heute noch, dass Atome Haken und Ösen haben, aber auch heute sind die philosophischen Vorstellungen Augustinus' und Thomas von Aquin nicht ohne Anhänger.
@Persisteus
Gott ist nicht beweisbar... und falls er wirklich existieren sollte, würde er auch dafür sorgen, dass er auch weiterhin unbeweisbar bleibt. Wäre Gott keine Glaubenssache mehr, sondern eine Tatsache, dann hätten wir nicht mehr die Entscheidungsfreiheit. Seit dem Verstoß aus dem Paradies hat die Menschheit immer die Wahl gehabt, sich für oder gegen Gott zu entscheiden...
Glauben geht über Nicht-Wissen hinaus. Ich könnte wissen, dass Gott existiert und trotzdem Atheist sein, wenn ich sage, dass ich nichts davon halte, was Gott sagt, und ich meine eigenen Wege, gegen ihn, gehe. Ich könnte mich auch trotz des Wissens um Gott gegen ihn entscheiden.
Könnte man jedoch beweisen, dass es keinen Gott gibt, wäre natürlich die maximalste Freiheit erreicht... wird man diesen Beweis jedoch jemals führen können? Und ist dieser überhaupt erstrebenswert?
Ein Beweis, dass es Gott nicht gibt, ist m. E. schon deswegen unmöglich, dass sich ein möglicher Gott der Welt ja noch nicht offenbart haben muss. Und erstrebenswert ist so ein Beweis m. E. auch nicht, da erstens die Freiheit, wie oben erklärt, m. E. nicht durch Gott eingeschränkt ist und zweitens Gott doch eine Menge Hoffnung (Existenz des Guten, Leben nach dem Tod etc.) macht. Auch wenn es kein Leben nach dem Tod gibt, wäre es nicht schlecht, daran zu glauben, da man dem Tod dann wenigstens nicht mit Angst entgegensieht.
Padreic