[Entschuldige meinen folgenden teilweise vielleicht etwas herablassend-emotional anmutenden Ton. Letztlich ist der auch nur eine Reaktion auf deinen Diskussionsstil...und vielleicht bis auf weiteres erstmal mein letzter philosophischer Beitrag hier. Daher musst du auch nicht unbedingt antworten, da ich vermutlich keine Lust haben werde, deiner Antwort zu begegnen, fällt sie in etwa so aus, wie ich erwarte. ]
@minimaler Existenzglaube
Erstens ist dann die Terminologie schlecht gewählt, weil es ja eben kein minimaler Existenzglauben ist. Zweitens würde ich dir empfehlen, dir etwas tiefgründigere Gedanken über Erkenntnistheorie zu machen. Du merkst, glaube ich, nicht, wie vorgeprägt dein Denken vom Materialismus/Empirismus ist. Versuch mal ein wenig unvoreingenommen zu sein. Das, was man naiver Realismus nennt, ist weit von dem entfernt, was wir naiv für unser Weltbild benutzen.
Es scheinen überall im Universum die gleichen Gesetze zu herrschen, weil die Materie überall gleich gestrickt ist. Wo ist das Problem?
Gerade das Warum dieses Gleichgestricktseins muss doch erst erklärt sein. Wenn du es einfach als gegeben hinnimmst, sehe ich das schon als wesentliches Problem. Etwas, was sich halbwegs philosophisches System nennen kann, sollte auf einer solchen Ebene noch keine Frage nach dem Warum aufgeben.
Und es tut mir wirklich leid, dass du bei so etwas das Problem nicht siehst. Man sollte in jeder philosophischen Theorie und ganz besonders immer in der eigenen zu erst nach Problemen und Schwachstellen suchen. Sonst endet man ganz schnell in einem Dogmatismus (wie Du, Maurice, auch wenn du es vielleicht nicht zugeben willst. Du bist dogmatischer als mancher Priester.).
"Energie" ist für mich deshalb eine Eigenschaft von Materie.
Was ist dieses Ominöse, was du Eigenschaft nennst? Du sagtest einmal, man könnte sich alles in der Philosophie anschaulich machen; ein Grund, warum du mit dem Energiebegriff Probleme hast. Andererseits nennst du irgendwelche komischen Eigenschaften der Materie, die sogar nicht nur einen bloßen Zustand beschreiben, sondern auch Gesetze des Wenn-Danns, d.h. wenn das und das Teilchen in dem und dem Zustand auf mich trifft, dann ändere ich meinen Zustand so und so. Zumindest beschreibst du so etwas wie reale Ursache und Wirkung, wenn ich dich richtig verstehe, und das ungefähr so. Das finde ich schon etwas obskur...
Wenn du dagegen Kausalität als bloße Regelmäßigkeit, die der Mensch nur als Kausalität interpretiert, definierst, dann hast du wieder das Problem des fundamentum in re...
Zum Definitionsunterschied: "Eine faktisch vollzogene Handlung entspricht der Willensfreiheit, wenn der Handelnde den zugrunde liegeneden Willensakt hätte unterlassen können." Ein Äquivalent fehlt dazu in deiner anderen Definition, zum Glück, denn das zeigt, dass vermutlich der Autor des philosophischen Wörterbuchs etwas mehr Ahnung von philosophischem Denken hatte...
So das war die These, aber mit was belegst du diese? Deine Gegenthese ist also, dass in den meisten seriösen Quellen eine andere Defintion steht, als die die ich gepostet habe. Wie wäre es mal mit einem Beispiel?
Die Mühe, ein Beispiel zu posten, muss ich mir ja gar nicht machen, da du dankeswerter Weise das schon übernommen hast.
Du immer mit deiner "Wahrheit". Bei dir klingt das immer so, als ob sie sicher zu erkennen sei. Vor allen in der Wissenschaft sollte mit diesem Begriff sehr vorsichtig umgegangen werden. Du hoffst wohl immer noch darauf, dass dir Gott irgendwann persönlich das Buch der Welt in die Hand drückt.
Bla, Bla, Bla....
Es erinnert mich an die Pawlowschen Hunde. Dir geht es nicht darum, worauf ich vielleicht damit hinaus wollte, sondern auf ein Reizwort wie "Wahrheit" in einem bestimmten Kontext schleuderst du einfach deine immer ähnlichen Anschuldigungen heraus...
Hier zeigt sich auch mal wieder deine Inkonsequenz. Du sagst, du willst utilitaristisch handeln. Statt den Naturwissenschaftlern zuzubilligen, das Modell anzunehmen, mit dem sie am besten arbeiten können, kritisierst aber in deinem dogmatischen Materialismus jedes idealistische Modell als Fehler...und nicht erkennbar mit irgendeinem Nutzensmodell, sondern viel eher dogmatisch oder wenn überhaupt von der "Wahrheit" her.
Das einzige in meinem Absatz, das auf eine sicher erkennbare Wahrheit deuten könnte, ist meine Erwähnung von naturwissenschaftlicher Wahrheit. Wenn du meine Beiträge kennst oder mir auch nur ein wenig Intellekt zubilligst, weißt du, dass ich weiß, dass naturwissenschaftliche "Erkenntnisse" nicht unumstößlich sind. Ich weiß, dass Newtons Theorie durch Einsteins Theorie abgelöst wird und aller Voraussicht nach immer wieder Theorien abgelöst werden. Naturwissenschaftliche Wahrheit kann somit immer nur eine praktische, relative und eben nicht absolut sichere Wahrheit bedeuten. Genauso wie man in der Umgangssprache eben auch von Wahrheit spricht. Meinetwegen hätte ich da noch Anführungsstriche setzen können...
Gib du mir erstmal eine ordentlich Definition von Raum und Zeit.
Nö, das werd ich nicht, weil ich keine hab. Ich glaube eben hier (vielleicht im Gegensatz zu dir...), dass ich die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen hab. Ich hab keine komplette philosophische Theorie in petto. Und das gerade auch weil ich bei allem, dem ich bisher begegnet bin, Mängel gesehen hab. Statt dann einfach die Mängel der Theorie wegzuerklären bzw. auszublenden, verzichte ich dann lieber auf eine konkrete Meinungsäußerung.
Wo ich kein vernünftiges Konzept habe, da schweige ich lieber oder deute nur und posaune nicht voller Dogmatismus etwas mangelhaftes heraus. Das habe ich vielleicht mal getan, aber jetzt mache ich das nicht mehr. Das dürfte doch nicht schwer zu kapieren sein.
Man muss über viele Fragen Jahrzehnte nachdenken, sich mit vielen Theorien beschäftigen, kräftig Introspektive betreiben etc. pp. Sonst kommt man zu irgendeinem Mist und zu keiner wirklich ernstzunehmenden Philosophie. So wie auch viele Idioten oder auch bekannte Philosophen vor einem... in diesem Zusammenhang hütet sich besser, etwas zu sagen, bei dem man Problem entdeckt hat, außer man nennt bei seiner Darstellung die Probleme mit und versucht sie gemeinsam mit anderen zu klären.
Ich schwanke noch, ob ich Raum und Zeit nur als Betrachtungsweisen einstufen soll oder als konstituierte Eigenschaften. Im Moment neige ich sehr stark zur ersten Option.
Was natürlich immer noch keine plausible Erklärung schafft, dass du zu irgendetwas neigst...dein Wort ist praktischerweise nicht Gesetz.
Imo wollen es sich idealistische Philosophien sich nur auf eine falsche Art und Weise das Leben einfach machen und erfreuen sich der Möglichkeit wild irgendwelche Entitäten zu postulieren, wie sie gerade lustig sind, die niemand weder beweisen noch widerlegen kann.
Solch ein schrecklicher Humbug! Wie kann man nur so ein Ignorant sein. Auf manche Idealisten mag das zutreffen, auf einige mehr in sehr abgeschwächter Form, aber in der allgemeinen Form ist es schlicht und einfach Blödsinn. Aber du ignorierst ja lieber alle Argumente, mit denen man zeigt, dass "idealistische" Annahmen, wie du sie zu nennen pflegst, keine wilden Phantasiegebilde sind, sondern es für ihre Annahme Gründe mit Hand und Fuß gibt, die vielleicht nicht zwingend sind, aber doch alles andere als nicht vorhanden.
Beweisen, widerlegen...Positivismus ist Blödsinn.
Vielleicht solltest du mal deine philosophischen Bücher weglegen und deine Position wirklich, wirklich kritisch überdenken. Meinetwegen warte damit, wenn es dir privat im Moment nicht passt, meinetwegen mache es auch nie. Aber so kratzt du nur an der Oberfläche dessen, was Philosophie wirklich bedeuten kann.
Padreic