die erste frage ist die, was gut und böse ist.
klassisch ist es böse, wenn man mehr sein will als man ist, und gut, wenn man anstrebt, sein und wollen übereinzubringen.
die intelligenz muss also von innen heraus streben *wollen* und können.
in der derzeitigen entwicklung von ki stehen diese dinge nicht auf dem plan. man versucht durch schnelle kombinationen den eindruck von freiem denken durch komplexität zu simulieren. mit anderen worten: es geht nicht um intelligenz, sondern um die sumulation von intelligenz. man versucht, ein gebilde zu schaffen, von dem der mensch nicht mehr unterscheiden kann, ob es menschlich oder künstlich ist. durch komplexität und geschwindigkeit sollen denkvorgänge und wissensvergleiche angestellt werden.
mit menschlicher intelligenz hat das wenig zu tun. hier gibt es ja auch begriffe wie zb. soziale intelligenz o.a. diese bezieht wie auch die ethik ihren grund auf ein *selbst*. soetwas ist in der ki überhaupt nicht grundgelegt. die these, dass durch komplexe netzstrukturen ein selbst entstehe, ist imho völliger schwachsinn. (es gibt wohl ne startrek folge, wo die enterprise intelligent wird oder so, weil sie so ein komplexes netzsystem hat...) der sprung von komplexität auf intelligenz im menschlichen sinne zu schliessen, ist imho ein kategorienfehler, auch wenn er in der sf andauernd benutzt wird. hier liegen zwei völlig unterschiedliche phänomene vor, und auch wenn eine maschine ethik simuliert und menschliche verhaltenszüge nachmacht um durch entsprechende reiz-reaktions-chemata emotionen etc. hervorzuholen, so ist das kein denken, und auch kein gut und böse.
gruss,
thod
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