@Noriko
Du suchst automatisch den Dualismus, aber Glück und auch Leid können durchaus selbst stehen. Es gibt Leute, die Leiden ihr Leben lang, wo ist da bitte Glück? Es gibt Leute, die sind glücklich ohne dass sie Leid erfahren. Und sie sind sich dessen bewusst. Für das Leben ans ich bedeuted dies, dass man sehr wohl ohne Leid existieren kann, zur Lebenswertigkeit gelange ich später.
@Traitor
Leztztlich macht es keinen wirklichen Unterschied, ob Glück einen Gegensatz oder Abwesenheit von Leid interpretiert. Denn in beiden Zuständen ist man nicht von Leid betroffen oder unglücklich. Das heißt dann auch wieder, dass man auch ohne Leid auskommt. Eine perfekte Harmonie kann man durchaus vertragen, nur ist gerade dann die Frage extrem wichtig, ob es wirklich so Lebenswertig ist, wenn alles einseitg ist. In perfekter Hamonie wie du sie forderst würde diese Frage aber nicht auftauchen, da sie letztlich ein Leiden in gewisser Weise darstellt, nämlich die Unwissenheit.
@SoF
Aber aus einem Leid ist die Freude doch um einiges größer als aus einem normalen Zustand, das sehe ich ja soweit richtig oder?
Das rührt letztlich daher, dass der Sprung vom "Ist-Zustand" zum "Soll-Zustand" größer ist. Glück heißt, dass man einen "Soll-Zustand" erreicht.
Damit kann man auch die Frage zur Freundins ehr gut beantworten, denn die Sehnsucht setzt den "Ist-Zstand" auf einer Skala nach unten und der Sprung wird größer, da hast du mit deiner Ansicht vollkommen recht. Aber muss man umbedingt erst Leiden, in diesem Falle sich trennen um am schluss glücklicher zu sein? Ist ein Glückspeak, der mit Leiden verbunden ist mehr wert als ein kontinuirliches nicht so hoch angesetztes Glücksgefühl? Ich denke nicht.
Es kann aber durchaus Positives geben, ohne dass man dazu Negatvies erfährt. Die Frage ist, ob es wirklich der richtige Weg ist. Für mich ist dies ein Weg, ich bin nicht gerne traurig, ich verdränge eben dies gerne oder ignoriere es gerne und bin dann und wann recht kalt dem negativem Ereignis gegenüber. Aber Freude empfinde ich gerne und lasse sie zu und kann von mir sagen, dass ich unausgewogen bin. Ich würde die Freude auch aufopfern um nicht mehr leiden zu müssen, dies sei aber mal dahingestellt, da OT.
Zu deinem Beispiel mit dem Frieden sei gesagt, dass dies nur ein Peak ist. Ich bin der Meinung, dass man einen Normalzustand nicht lobigen muss, sonst wäre er nicht mehr normal.
@Maurice
Du setzt nur den Trieb als Ziel vorraus und lässt das Subjekt dabei unter den Tisch fallen, das ist durchaus legitim nur denke ich, dass in unserer Gesellschaft das Subjekt doch eine Rolle speilt. Oder grade in unserer Gesellschaft, damit wir nicht zu Marionetten werden. Eine Emotion gibt uns das Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben, von einem "Ist"- in einen "Sollzustand" zu gelangen. Man kann aber auch rein logisch darüber denken, so dass man sagt: Das war gut. Ein Gefühl bringt eine Bestätigung oder eben das Gegenteil für eine Tat/Handlung.
Aber mal ein anderer Ansatz, warum ein Leben ohne Leid doch seine Vorzüge hat. Ich muss nicht leiden und werde nicht verletzt, ich bin zwar kein klassicher Mensch mehr, aber ich kann in gewisser Weise glücklich sein, auch wenn ich Glück nicht wirklich kenne. Es ist einfach eine andere Art von Glück. Das Glück, welches wir als das Glück unverletztlich zu bezeichnen. Dieses ist meiner Meinung nach auch erstrebenswert, nicht das generelle abschalten des Gefühls und kein Glück zu haben.