Die "Grenzen des Objektes"

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Rangarid
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Sa 24. Jan 2004, 02:19 - Beitrag #1

Die "Grenzen des Objektes"

Als angehender Architekt habe ich mich in letzter Zeit intensiv mit der Überlegung nach den "Grenzen des Objektes" auseinandergesetzt. Es gibt in der Literatur viele verschiedene Ansätze und Hypothesen. Am besten nachzuvollziehen ist die Theorie der "Konglomeraten Ordnung".
Nach derselben ist ein Objekt mit seinen Grenzen das Konstrukt vieler verschiedener Einflüsse, ein Verbund vieler einzelner, in sich zweckmäßig geschlossener Einheiten.
Durch den Verlust bzw. die Beendigung nur einer dieser Einheiten stirbt die Konglomerate Ordnung eines Objekts und somit lösen sich deren Grenzen auf, bis neue Einflüsse die alten Bewegungsabläufe ersetzen.

Ich bin zu folgender Ansicht gelangt:
Die " Grenzen des Objektes " lassen sich nicht in einem absoluten, objektiven Grundsatz vereinigen, sondern sie definieren sich jeweils am Wesen des Objektes selbst.
Nun gibt es zu erklären, was ich für das Wesen eines Objektes halte, bzw. worin ich die Definition eines Objektes sehe.

Das Wesen eines Objektes erfasst sowohl Zweck, Sinn, Wirkung, Leistung, evt. auch eine Ideologie bzw. Botschaft, die durch das Objekt vermittelt werden soll, als auch alle sich darin und in ihrer Umgebung abwickelnden Handlungsabläufe und Vorgänge; also all das welches im weiteren Sinne über die rein physikalische Materialität hinausgeht.
Ein Objekt ist all das Existente, welchem ein Wesen innewohnt, folglich beinhaltet diese Definition auch viele Elemente aus der Natur. Im architektonischen Sinne jedoch, und damit beschäftige ich mich, ist ein Objekt ein vom Menschen bewusst mit einem Wesen beseeltes, geschaffenes Gebilde.

Wie seht ihr die "Grenzen des Objektes"? Was haltet ihr von, kritisiert ihr an meiner Theorie? Mich würde alles rund um dieses Thema interessieren.

Rangarid

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Mi 28. Jan 2004, 20:09 - Beitrag #2

Objekt in der Philosophie

Wie du schon sagtest, du siehst das "Objekt" aus der Sicht eines Architekten.

Wenn ich das Wort Objekt in einen philosophischen Kontext einordne (und das wird ja auch hoffentlich (; ein architekt mit den von ihm eingesetzen Objekten tun, um seinem Werk eine Art Sinn zu geben) sehe ich das ganze erstmal viel einfacher.

Objekt = lat. eigentlich "das Entgegengeworfene" würde ich im philosophischen Sinne als das Gegenstück zum Subjekt sehen, also alles was nicht "Ich", das Selbstbewusstsein oder wie man es auch nennen will ist.

Während sich die "klassische" Philosophie in Europa bis zum Auftreten eines gewissen F. Nietzsches quasi Erkenntnistheorietechnisch immer mit dem Subjekt als dem Mittelpunkt aller Erkenntnis beschäftigte, ist dieser Zustand ab diesem Punkt unhaltbar.

Im physikalischen Weltbild schon lange völlig unbedeutend musste der Mensch auch irgendwann philosophisch erkennen, dass er nicht so bedeutend ist wie er es vielleicht gern hätte, und dass er leider niemals etwas von den "Dingen an sich" erfahren wird.

Doch zurück zum Objekt. Das "Objekt" ist in der Philosophie eigentlich ein Begriff der sogenannten Objektphilosophie (eigentlich nicht sehr häufig verwendet), welche man als Gegenstück der Subjektsphilosophie (Platon, Descartes u.s.w.) verstehen kann. Darunter ließen sich alle philosophischen Strömungen summieren, die als Ausgangspunkt kein Subjekt, sondern von diesem Unabhängig existierendes Objekt besitzen.

Meiner Meinung nach ist das zwar ein nachvollziehbarer und auch durchaus haltbarer, allerdings wenig praktikabler Weg zur Überwindung des Nihilismus.

Ich denke das wäre die Antwort auf
Mich würde alles rund um dieses Thema interessieren
An deiner? Theorie an sich habe ich spotan nichts auszusetzen, sie hört sich auch in dieser scheinbar komprimierten Form relativ durchdacht an - wobei ich gestehen muss mich Architektur nicht viel am Hut zu haben.


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