Tja, proxy_blue, das wüsste ich auch gerne...
Also, das Alte Testament scheint ein Sammelsurium an zu verschiedener zeit entstandenen Texten zu sein, die wohl überwiegend nicht konkrete Ereignisse wiedergeben, sondern sozusagen das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft widerspiegeln. Überwiegend, denn die Zeit in Ägypten und in Mesopotamien war real.
Über die monotheistische Religion bei semitischen Völkern ist schon viel spekuliert worden, es geht überwiegend dahin zu sagen, daß die Wüste als extremer Lebensraum solch ein Gottesbild anscheinend gegenüber einem Pantheon begünstigt hat, zugleich lebten die Juden in unfriedlicher Nachbarschaft zu anderen Völkern mit Götterbildniskult, und da war ein einfacher Gott ohne Bildnis sicher auch ein geeignetes Mittel, sich von "denen da" abzugrenzen.
Was da mit Moses war, ist eine gute Frage. Die Steinplatten haben später in der Bundeslade gelegen, die später verschollen ist, für Hinweise zur Ergreifung ist sicher eine Belohnung fällig...entweder ist das ein Gründungsmythos, und die Platte von einem Steinmetz behauen, dann aber hätte normalerweise ein König kraft seiner eigenen Autorität diese Gesetze erlassen, so gängigerweise. Da aber der eindeutige Bezug "von Gott" drinsteht, wer weiß...Kann natürlich sein, daß Mose als damaliger clan-chief die Platten hat behauen lassen und den Gottesbezug eingebaut hat, um sich mehr Autorität zu verschaffen, brennende Büsche glaube ich gibts sogar...
Jedenfalls geben wohl die 10 Gebote den damaligen Wertekanon recht gut kondensiert wieder, und der Verzicht auf Götterbilder vermied sicher auch Streitereien um das richtigere Bild, weiteres siehe oben.
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