Ich weiß dass jetzt vermutlich sehr viele Leute auf mich "einprügeln"

werden, aber um es mal vorwegzustellen: ich bin entgegen der Meinung vieler Leute (nicht unbedingt hier im Forum) kein Nietzsche-Fan und wende das was ich sage auch nicht direkt auf mein Leben an, sondern lasse da einen gesunden Relativismus walten.
Zunächst einmal würde ich gern etwas über den Wert des Menschen an sich sagen. (das kann man natürlich überspringen, dann ab dem
--- weiterlesen, allerdings halte ich es für meine Stellungnahme zum eigentlichen Thema für nicht ganz unwichtig)
Der Mensch ist zunächst einmal ein Teil des Universums, und hebt sich zunächsteinmal von den "toten" Dingen ab. Die nächste Stufe ist dann wohl seine Vernunftbegabung, wobei man sich wohl fragen könnte ob es überhaupt Sinn macht, Vernunft höher zu bewerten als Instinkt, wenn man sich anschaut was dabei herauskommt.
Ein Mensch ohne die Instinke wäre vermutlich - gebunden an seinen Körper - gar nicht lebensfähig, weil er quasi keinen (gedanklichen) Antrieb hätte. Die vielen verschiedenen Fähigkeiten die ihm sein Hirn ermöglicht ( hier freue ich mich schon von Ausführungen unseres Biologen =) ) bezeichne ich wie oben schon verwendet der Einfachheit halber als Vernunft. Doch was genau ist "besser" daran, Vernuft zu haben? Dafür sprechen vielleicht Dinge wie unsere gesamte Bildung, Kunst, etc. . Allerdings gibt es dazu natürlich auch entsprechende Nachteile, (die vor allem bei genauerer Betrachtung der Menschheitsgeschichte klar werden: siehe Krieg, globale Umweltzerstörung,...), die es ohne eine Vernunftbegabung wahrscheinlich nicht gegeben hätte.
Jetzt möchte ich sicher nicht sagen dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn die Evolution mit den Affen aufgehört hätte. Allerdings bin ich der Meinung, dass der Mensch sehr überheblich ist, sich selbst die Krone aufzusetzen. Denn er vergisst dabei dass die Evolution nicht aufhört, bis das letzte Lebewesen im Universum zerstört ist bzw sich nicht mehr fortpflanzen kann.
Ich halte den Evolutionszustand Mensch für ein notwendiges Übel (denn zugegebenermaßen stört seine Unfähigkeit in vielen Bereichen mich ungemein), um schließlich eine weiterentwickelte Form zu erreichen.
(an dieser Stelle vielleicht nochmal ein Einschub an alle, die gleich zum Admin laufen und ich als Nazi anschwärzen wollen: Ich will auf gar keinen Fall auf deren bescheuerte Rassenlehre hinaus. Unter einer nächsten Evolutionsstufe verstehe ich eher z.B. ein erweitertes Erkenntnisvermögen, Loslösung vom Körper,...)
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Nach diesem hoffentlich nicht allzu ermüdenden Schlenker nun zum eigentlichen Thema:
Es macht meiner Meinung nach wenig Sinn, Menschen verschiedene Werte zuzuordnen, weil sie alle gleich geartet sind. Ob nun Hitler oder Einstein, Stalin oder Mutter Theresa, für mich gibt es nach den Ausführungen oben zunächst einmal keinen nennenswerten Unterschied. Diese Betrachtung wird den meisten wahrscheinlich zu undifferenziert sein, vermutlich zurecht, denn wir sind nunmal Menschen die hier auf dieser Welt leben. Außerdem wäre hier vielleicht noch anzumerken dass das ganze Universum naturwissenschaftlich gesehen völlig wertfrei ist, was mich im Grunde genommen sehr verärgert

, denn dies würde eventuell ein kulturell unabhängiges Wertesystem ermöglichen.
Nun sollten wir aber wiedereinmal auf den Weltethos zurückgreifen, wenn wir uns dieser Frage möglichst allumfassend zuwenden wollen. In den meisten Ländern besitzt das Leben den Menschen einen gewissen Wert für sich, und wenn dies nicht oder eher weniger der Fall ist (hier eventuell an asiatische Kulturen denken), so ist zumindest Mord immer eine "schlechte" / "böse" Tat, wobei es dort auch wieder auf die Motivation und die Ideale ankommt, und diese können wiederum sehr verschieden sein.
Was ich damit sagen will ist im Grunde genommen - es ist schon sehr kompliziert sich auf den Wert des Menschen als solchen zu unterhalten. Dabei wird man sich letztenendes nur dadurch einigen können, dass man einen Kompromiss eingeht, der letztendlich niemanden zufrieden stellen wird, denn der Wert des Menschen ist unabdingbar an allgemeine Ideale gekoppelt, und die sind auf der Welt teilweise sehr verschieden.
Deswegen würde ich es einfach vermeiden, einen bestimmten Menschen wertvoller als einen anderen zu bezeichnen. Zumindest, wenn man wertvoll als einen allgemeinen Begriff verwenden wird.
Nach sozialem Engagement, Intelligenz, ... kann man Menschen allerdings durchaus bewerten und sich auch einig werden. Wenn man allerdings Leute nach einem allgemeinen Wert für Menschen befragt (wie hier), wir man feststellen, dass sehr viele verschiedene Kriterien für "wertvoll" angelegt werden (wie hier ja auch).
Wenn ich gezwungen wäre einen solchen allgemeinen Wert für den Menschen zu benennen, würde ich mich wahrscheinlich Shockk oder Padreic zumindest von der Richtung her anschließen.