Zustand der Liebe und ihre "Wichtigkeit" im Leben

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
SoF
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Mi 25. Feb 2004, 01:44 - Beitrag #1

Zustand der Liebe und ihre "Wichtigkeit" im Leben

Ich weiß, es gibt da einen alten Thread dazu, der vor kurzem wieder hochgepusht wurde, aber mit meinem Thread will ich noch eine etwas andere Schiene fahren :) Ist zwar größenteils eine einzige Fragerei, aber für mich sind es eben alles nur Fragen ;)


Also, die Liebe ist wohl eines der, wenn nicht gar DAS stärkste Gefühl das man haben kann. Aber wieso ist es so stark bzw. was macht es so stark? So stark um andere (negative) Gefühle zu verdrängen oder vergessen zu lassen. Oder vielleicht ist sie nicht stärker, aber wir machen sie selber stärker, da man da eben andere (negative) Gefühle oder Gedanken vergessen kann. Liegt es an der "liebenden" oder an der "geliebten" Person wie stark sie für eine Person ist?

Und wie ist der Zustand der Liebe? Ist Liebe ein Zustand, der entweder da ist oder nicht da ist, oder gibt es unterschiedliche Schritte bzw. Stufen, aber was beeinflusst diese Schritte wiederrum? Und wenn es diese Schritte gibt, werden sich zwei Personen ja kaum gleich stark lieben. Hat diese Differenz irgendeinen Einfluss oder ist diese irrelevant? Kann die Liebe unendlich sein, nicht von der Zeit her gesehen, sondern vom Gefühl her? Wie würde es sich definieren? Ist es, wenn man für jemand anderen sein Leben gibt unendliche Liebe? Kann man eine Person zuuuu sehr lieben?

Und wie wichtig ist Liebe in einem Leben? Kann man ohne Liebe richtig glücklich sein? Hat das Leben überhaupt ohne Liebe einen Sinn, bzw. besteht der Sinn sogar darin dieses Gefühl "irklich" zu erreichen? Muss man sich dieses Gefühl erst verdienen oder sollte es jeder Mensch bekommen?

Feuerkopf
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Mi 25. Feb 2004, 10:14 - Beitrag #2

Das Hauptproblem dürfte die Definition des Begriffs "Liebe" sein.

Sie ist ein Gefühl, aber auch ein Körperzustand mit ausgeschütteten Glücks- und ggfs. Sexualhormonen. Das erklärt auch vordergründig die unterschiedliche Intensität.
Überwiegt die körperliche Sensation, wie es häufig zu Beginn einer Beziehung ist, dann wird die Liebe auch als intensiver wahrgenommen, weil man eben mit dem ganzen Körper involviert ist.

Das schöne an der Liebe ist, dass sie nicht weniger wird, wenn man sie verströmt, sondern wächst und gedeiht. Deshalb kann man auch mehrere Menschen gleichzeitig lieben, auf ganz unterschiedliche Art. Nicht nur das: Man kann auch Ideen und Dinge oder Tiere lieben.

Vor allem sollte man versuchen, sich selbst zu lieben, d. h. sich selbst anzunehmen, sich zu mögen, trotz der Fehler, die man unweigerlich hat. Erst, wenn man mit sich im Reinen ist, kann man sich ungehindert anderen widmen, zumindest ist alles wesentlich stressfreier, denn mangelnde Selbstliebe = mangelndes Selbstbewusstsein führt häufig zur Unsicherheit und zur Eifersucht.

Liebe empfinde ich als Geschenk, das man bekommt und das man machen kann. Deshalb mag ich sie auch so. :)
Ich mag ja auch Weihnachten!

Noriko
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Mi 25. Feb 2004, 16:59 - Beitrag #3

Definition:
Verlbitsein ist ein Zustand, Liebe ein Prozess.
Damit meine ich, das man entweder verliebt ist oder nicht, natürlich gibt es Abstufungen und es kann ebenso wachsen oder schrumpfen, dennoch ist es in meinen Augen als Status anzusehen.
Liebe hingegen kann wirklich wachsen und einen viel mehr beeinflussen als das reine Verliebtsein.
"Liebe macht blind" und eben dadurch kann sie einen beflügeln. man hat einen ganz anderes fokus, man achtet weniger auf manche Dinge, aber stärker auf andere.
Liebe ist wohl die grösste stärke und zugleich die grösste Schwäche der Menschen.

JaY
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Mi 25. Feb 2004, 17:41 - Beitrag #4

@ Noriko:

Du zitierst gerade Matrix in abgewandelter Form! :P

Dann zitiere ich:

Liebe ist nur ein Wort!

Es gibt wie bei allem zwei Seiten die Helle und die Dunkle. Ein Stück weiter wurde ein Satz aufgeführt der nicht beendet worden ist:

Liebe kann beflügeln oder einen in den Abgrund ziehen.

Für mich persönlich gibt es nichts schöneres als die Liebe auch wenn sie oft eine Wanderung auf einem schmalen Grat zwischen Rücksichtnahme und Aufopferung ist.

Liebe sie ist nicht nur ein Wort, sie ist wohl das komplizierteste was es auf der Welt und überhaupt gibt.

Liebe ist eine Form der Zuneigung in der man bereit ist auf gewisse Dinge zum wohl des Anderen oder zum Wohl der Partnerschaft zu verzichten auch wenn man es nicht möchte.

Liebe kann aber oft auch Leid schaffen, vorallems wenn sie vergebens ist. Ich möchte nicht wissen wieviele Kriege oder Morde im Namen der Liebe passiert sind.

Liebe ist was Wunderbares ohne möchte ich nicht leben.

Maurice
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So 29. Feb 2004, 09:31 - Beitrag #5

Re: Zustand der Liebe und ihre "Wichtigkeit" im Leben

Original geschrieben von SoF
Und wie wichtig ist Liebe in einem Leben? Kann man ohne Liebe richtig glücklich sein? Hat das Leben überhaupt ohne Liebe einen Sinn, bzw. besteht der Sinn sogar darin dieses Gefühl "wirklich" zu erreichen? Muss man sich dieses Gefühl erst verdienen oder sollte es jeder Mensch bekommen?

Das Thema "Sinn des Lebens" hatten wir doch da erst letztens. ;) Meine (vorläufige) Meinung dazu sollte ja mittlerweile klar sein und ich kann nicht nachvollziehen, warum "Liebe" der höhere Sinn des Lebens sein sollte.... klingt mir stark nach Pad. :D
Als individueller Lebenssinn kann man die Liebe durchaus nehmen.... aber für einen solchen kann man auch alles nehmen. ^^
Ich hab von dem Thema nicht DIE Ahnung, also halte ich mich diesmal besser etwas zurück. ;)

janw
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Sa 13. Mär 2004, 13:13 - Beitrag #6

Wie alle Gefühle ist Liebe zunächst mal eine Illusion, die uns unser Gehirn mittels angenehm empfundener Botenstoffe vorgaukelt. und weil wir alle letztlich Dopamin-süchtig sind, mögen wir die Liebe so sehr (janw ketzerisch :D )

Aber letzlich sind wir wohl die einzigsten Tiere, die so etwas wie Liebe in der Differenziertheit kennen, man könnte deshalb sagen, sie gehört zu uns wie zum Hund das bellen, sie abzulehnen hieße uns selbst zu verneinen.

Ihre Kraft kommt für mich aus zwei Quellen: zum einen aus ihrem suchtbefriedigenden Charakter (s.o.),
zum anderen daher, daß wir um vernünftig und genußvoll leben zu können, uns selbst ein Stück weit mögen müssen, Selbstwertschätzung ist sehr wichtig, und die Liebe zu einem andern oder einer Sache dann eine Spiegelung dieser Selbst-Liebe darstellt gewissermaßen, d.h. der/die/das andere wird auf eine ähnliche Höhe gehoben wie man selbst, und hebt einen dann im idealfall selbst auf ähnliche Höhe zu sich selbst, also Rückkopplung führt zum selbstverstärkenden System.

ThomasM
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Sa 13. Mär 2004, 14:38 - Beitrag #7

Hallo

Ich finde es sehr schwierig, Liebe zu definieren. Viel zu leicht kommen da Selbstsucht oder Sexualität ins Spiel, was ein kleiner Aspekt ist, aber bei weitem die Tiefe des Begriffes nicht erfasst.

Ich bin schliesslich fündig geworden und habe einen Text entdeckt, der das beschreibt, was ich unter Liebe verstehe. Hier ist er:

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so daß ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

Dieser Text hat mich umgeworfen. Er steht in der Bibel in 1. Korinther, Kapitel 13

Gruß
Thomas

janw
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Sa 13. Mär 2004, 14:47 - Beitrag #8

ja, das ist finde ich eine der besten Beschreibungen der Liebe in der Literatur.
Zumal, wenn ich das richtig erinnere, der Text dann noch so weitergeht: Es bleiben nun Glaube, Hoffnung und Liebe, die drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Auch, weil nur sie auf das Hier und Jetzt gerichtet ist - Glaube richtet sich an eine außenstehende Macht (Gott), Hoffnung auf die Zukunft.

Leider nur ist Kirche das Wissen um den Primat der Liebe etwas abhanden gekommen...

Nuvoin
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Di 23. Mär 2004, 17:52 - Beitrag #9

Ui, bei so einem Thema muss ich mich auch mal wieder melden. :D

Also, ich gebe euch dahingehend recht, dass Liebe sehr schön ist und einen Sinn zum leben gibt.
Lange Zeit habe ich auch in diesem Sinn gelebt (als ich keine Beziehung hatte), aber als ich dann eine längere Beziehung hatte, die sehr gut läuft und immernoch andauert und die ich auch nicht aufgeben will, ist mir klar geworden das die Liebe nicht so ist wie ihr schreibt. Ich finde viel mehr, dass man sich der Liebe empor heben muss...
Ich habe hier auch noch einen älteren Text von mir gefunden, der ist vielleicht Grundlage einer guten Diskussion (wobei meine jetzigen Gedanken schon wieder viel weiter sind):

Weswegen empfinden wir Menschen das Gefühl der Liebe? Wieso sind wir uns so sicher das es nicht einfach nur der Paarungstrieb ist? Vielleicht redet man sich auch nur ein das man jemanden zum lieben braucht, da man mit sich selbst nicht glücklich ist. Deswegen sagst man, man brauche jemanden damit man glücklich ist, um das Glück mit ihm zu teilen. Damit man denkt nicht alleine auf dieser Welt zu sein. Um sich sicherer zu fühlen. Aber vielleicht ist es ja auch so, das man nur dies alles bei jemand anderen sucht, da man es bei sich selbst nicht findet. Man ist mit sich selbst nicht glücklich, also versucht man mit jemand anderen glücklich zu sein. Man redet sich ein diesen Menschen zu brauchen. Aber braucht man ihn wirklich?

supastah84
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Do 25. Mär 2004, 22:42 - Beitrag #10

Die Unergründlichkeit der Liebe

Warum gibt es die Liebe? Warum ist es dem Menschen, dem angeblich am weitesten entwickelten Lebewesen unserer Erde, nicht möglich, gegen seine Gefühle anzukämpfen? Warum sind wir der Anziehungskraft mancher Menschen so schutzlos ausgeliefert? Warum können wir uns nicht aussuchen in wen wir uns verlieben? Und vor allem, so frage ich, warum sind es immer die falschen Menschen, in die wir uns verlieben? Menschen, die so unerreichbar sind?! Auch wenn sie uns noch so nahe sind, so sind sie doch meist zu weit weg!

Kann einem denn etwas Schlimmeres widerfahren, als unglücklich verliebt zu sein? Man weiß, man würde alles für diesen Menschen aufgeben, doch weiß man mindestens genauso gut, dass die Liebe trotz allem nicht erwidert werden würde. Ist das denn nicht absurd? Ist denn der Mensch nicht angeblich ein Wesen, das stets nach Vernunft und Moral handelt? Erinnern wir uns doch nur einmal an den sogenannten "Selbsterhaltungstrieb"! Geht dieser denn nicht über alles andere hinaus? Ist dies denn nicht etwas, das jeder Mensch in sich trägt? Hört denn der Mensch in Gefahrensituationen nicht automatisch auf diesen "Selbsterhaltungstrieb" und tut er nicht alles nur Erdenkliche um Gefahr, um Schmerzen, um Leid von seiner eigenen Person abzuwenden? Doch warum empfindet der Mensch dann Liebe? Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Warum kann der Mensch nicht auf den ihm innewohnenden "Selbsterhaltungstrieb" hören, wenn es um seine Gefühle geht? Warum liebt er einen Menschen, wenn er genau weiß, dass diese Liebe zu nichts führt, dass sie nicht erwidert wird und dass sie ihn auf Dauer innerlich zerstört? Oder sollen uns diese Gefühle einfach nur zeigen, dass wir noch am Leben sind? Sollen wir durch sie merken, dass der Mensch mehr ist, als nur ein Organismus aus Fleisch und Blut? Brauchen wir diese Schmerzen gar, um uns über andere Dinge überhaupt noch freuen zu können? Brauchen wir diese Unglück um zu wissen, was Glück eigentlich bedeutet? Doch ist dies denn nicht auch eine gefährliche Gratwanderung? Liegen doch Glück und Unglück, Liebe und Hass, Zufriedenheit und Enttäuschung nicht allzuoft sehr nahe beieinander? Ist es überhaupt möglich, den Pfad des Unglücks jemals ganz zu verlassen? Wird es dem Menschen denn jemals möglich sein, ein vollkommen zufriedenes Leben zu führen? Und wenn ja - könnte er denn überhaupt wissen, dass er glücklich ist? Oder würde dieses alle Zeit andauernde Glück dann nicht vielmehr zu einem Gewohnheitszustand und verliere somit immer mehr allzu sehr an Wert?

Doch ergibt es überhaupt einen Sinn, über das volkommene Glück nachzudenken, solange der Mensch noch Liebe empfindet...?

Agnitio-Opes
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Fr 26. Mär 2004, 11:07 - Beitrag #11

Original geschrieben von janw
Leider nur ist Kirche das Wissen um den Primat der Liebe etwas abhanden gekommen...


@janw
Die Frage ist, ob die Kirche jemals dieses "Primat" besessen hat!
Ich erinnere an das Buch und den Film: "Der Name der Rose", das/der einen guten Einblick auf die Ideologie der Kirche gibt.

Orginal geschrieben von Xardas
wobei meine jetzigen Gedanken schon wieder viel weiter sind


@ Xardas
Ich finde deinen Text gut, aber da du sagst, er sei bereits ueberholt, weiss ich nicht, was ich davon halten soll.
Warum erzaehlst du nicht von diesen neuen Erkenntnissen oder habe ich dich bloss missverstanden?

Original geschrieben von supastah86
Doch ergibt es ueberhaupt einen Sinn, ueber das volkommene Gluek nachzudenken, solange der Mensch noch Liebe empfindet...?


@supastah84
Eindeutig zu viele Fragen :P .... obwohl...jetzt glaube ich, es doch verstanden zu haben, sehr tiefsinnig.
Der letzte Satz hat's in sich - find' ich echt gut!

Mein kleiner Beitrag:
Liebe ist fuer mich nur ein Wort, solange ich nicht verliebt bin, entschied aber ueber (fast) alles, als ich es war....
und wird es auch wieder tun. (DENKE ich)

janw
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Fr 26. Mär 2004, 12:21 - Beitrag #12

@ agnitio-opes: Erstmal nur ganz kurz:

Der Name der Rose spielt im Mittelalter, Kirche fängt für mich aber schon im Römischen Reich an, also die beginnende Institutionalisierung. Irgendwo da hat das Streben nach Vorherrschaft und die innere Führungszementierung das Bewußtsein um den Primat der Liebe aus der Praxis verbannt.

Nuvoin
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Fr 26. Mär 2004, 15:02 - Beitrag #13

Ich finde deinen Text gut, aber da du sagst, er sei bereits ueberholt, weiss ich nicht, was ich davon halten soll.


Ich habe nicht gesagt das er überholt ist, nur das ich mittlerweile meine Gedanken wieder fortgeschrittener sind. ;)
Genau beschreiben wird jetzt erstmal schwer, aber im laufe der Diskussion wirds sichs schon noch zeigen. ;)

Warum ist es dem Menschen, dem angeblich am weitesten entwickelten Lebewesen unserer Erde, nicht möglich, gegen seine Gefühle anzukämpfen?


Ich denke schon das du gegen sie ankämpfen kannst. Nur vielleicht wars bis jetzt nur bei keinem erfolgreich. Aber kann mir vorstellen das es möglich sit.

Hört denn der Mensch in Gefahrensituationen nicht automatisch auf diesen "Selbsterhaltungstrieb" und tut er nicht alles nur Erdenkliche um Gefahr, um Schmerzen, um Leid von seiner eigenen Person abzuwenden?


Das kann schon sein, aber du vergisst hier einen Faktor: Die Chance auf Erfolg. Wenn man bei der Liebe etwas wagt, obwohl man eigentlich recht wenig Chancen auf Erfolg hat und denkt das es nur negative Auswirkungen hat, so tut man es manchmal trotzdem da man sich so sehr nach der Liebe (=Glück?) sehnt, das man dies vernachlässigt.
Wäre ganz praktisch wenn sich das manchmal auf andere Dinge übertragen lassen ließe. :D

Warum liebt er einen Menschen, wenn er genau weiß, dass diese Liebe zu nichts führt, dass sie nicht erwidert wird und dass sie ihn auf Dauer innerlich zerstört?


Ich bin der Ansicht, das die Einseitige Liebe nicht umsonst ist, bzw. jemanden nicht innerlich zerstörten muss. Ich war zB unglücklich verliebt, doch dadurch habe ich mir Gedanken über mich gemacht und mich so verbessert. Ich habe noch mehr Sport als sonst gemacht etc. Und im nachhinein bin ich richtig froh um diese gescheiterte(?) Liebe, da ich mich durch sie verbessern konnte.
Das heißt aber nicht das es überall so sein muss. Wenn man daraus nur Hass schließt und nichts weiter als Rache etc. wird es sicherlich nur Leid bringen und das zutreffen was du sagst.

Brauchen wir diese Schmerzen gar, um uns über andere Dinge überhaupt noch freuen zu können? Brauchen wir diese Unglück um zu wissen, was Glück eigentlich bedeutet?


Wenn du keine Schmerzen mehr erleiden würdest, sondern nur noch Glück empfinden würdest, dann würden deine Ansprüche so steigen das irgendwann das Glück für dich wie Schmerzen wären. Der Mensch brauch immer etwas Leid (mir fällt grade kein besseres Wort ein) damit er weiß das es ihm gut geht. Allerdings muss dies nicht in übertriebenen Maßen sein.
Aber es muss nicht die Liebe sein, die dir das klar macht.

Wird es dem Menschen denn jemals möglich sein, ein vollkommen zufriedenes Leben zu führen?


Nein. :D

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Fr 26. Mär 2004, 15:33 - Beitrag #14

@xardas

Wow, du hast den Text ja echt in seine einzelteile zerlegt! *froi*
Aber was soll ich dir darauf antworten? Wir scheinen ja zum größten teil einer meinung zu sein. Sehr gut finde ich deine aussage, dass das glück, wenn es zum dauerzustand wird, zum leid/schmerz transferiert. das war im prinzip auch das, was ich damit sagen wollte. nur haben mir in dem moment wohl die richtigen worte gefehlt!
Die aussage, dass man sich durch den zustand des unglücklichen verliebtseins in persönlicher hinsicht verbessern kann finde ich auch sehr gut. kann mich damit nur leider nicht identifizieren, da dies bei mir absolut nicht der fall ist. im gegenteil. so plagen mich doch tag für tag gedanken, ob ich nicht gut genug für sie sei. es artet teils sogar in existenzängste aus und zermattert mir mein gehirn. dass dies bei dir nicht der fall war (ist?), freut mich wirklich und ich kann nur allen anderen betroffenen das selbe wünschen! doch wer weiß - vielleicht dauert es ja auch seine zeit, bis dieser zustand eintritt. ich wage es ja zu bezweifeln, doch die zeit heilt ja bekanntlich alle wunden?!?!

Nuvoin
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Fr 26. Mär 2004, 17:09 - Beitrag #15

Naja, mir gings auch erst ziemlich mies. Vorallem wenn man bedenkt das ich schon vorher eine kurze Beziehung mit ihr gehabt habe. :shy:

Aber grade diese Frage (Warum!?) hat mich nicht mehr in Ruhe gelassen. Ich wollte sie beantworten. Aus diesem Grund habe ich angefangen über mich nachzudenken. Ich bin alle Möglichkeiten durchgegangen und habe darüber nachgedacht wie ich mich verbessern könnte. Dies hat mich dann auch zur Philosophie etc. geführt und war der Anfang eines neuen Lebensabschnitt. ;)

so plagen mich doch tag für tag gedanken, ob ich nicht gut genug für sie sei.


Könntest dich ja auch mal fragen ob sie gut genug für DICH ist? Wäre sicherlich mal ein neuer Aspekt. Vielleicht ist sie ja gar nicht dein Typ und verstößt gegen deine Prinzipien etc.?

dass dies bei dir nicht der fall war (ist?)


Wie gesagt, es war der Fall das es mir ziemlich mies ging. Aber zu dem Inhalt aus deiner Klammer: Momentan habe ich eine schon lange glückliche Beziehung. Aber trotzdem sage ich dir: es hat auch genug Vorteile Singel zu sein. Also schaue nicht immer auf das was du haben willst, sondern gucke auch nach dem was du hast.

Maurice
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Sa 27. Mär 2004, 10:40 - Beitrag #16

Aber trotzdem sage ich dir: es hat auch genug Vorteile Singel zu sein. Also schaue nicht immer auf das was du haben willst, sondern gucke auch nach dem was du hast.
Als Single hat man mehr Freiheiten und muss keine Verantwortung für einen Partner aufbringen... aber wenn die Beziehung funktioniert und sich beide Lieben sind das dann nicht Opfer die man gerne bringt und dessen Gegenleistung weit größer ist? Tja da tut sich bei mir das Problem auf, dass ich hier nur spekulieren kann und nicht aus eigenen Erahrungen sprechen kann.
Lasse ich meien Emotionen außen vor fallen mir nicht viele gute Gründe ein eine Beziehung eingehen zu wollen, aber sind es eben emotionale Sehnsüchte die ich leider nicht einfach abstellen kann, die mich wünschen lassen Liebe zu finden. Ach der unfreie Wille des Menschen...


@supastah84s Fragenkatalog: Warum sich der Mensch so komisch verhält? Weil er irational ist und dessen Denken- und Verhaltnsmuster von zu vielen Faktoren die zueinander unharmonisch agieren bestimmt wird und somit keine klare Linie bilden. Ob der Mensch jemals ohne Leid völlig glücklich wäre... das bleibt wohl erstmal Spekulation, denn wie wollen wir erst überhaupt zu dem Zustand der Leidlosigkeit kommen um zu überprüfen, dass wir dadurch kein dauerhaftes Glück empfinden?

Nuvoin
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Sa 27. Mär 2004, 13:17 - Beitrag #17

Ja, es hat viele Vorteile. Aber es hat auch viele Nachteile. Auch wenn diese ersteinmal geringer erscheinen. Beispielsweise musst du auf deinen Partner/Partnerin eingehen. Sprich, wenn ihr beide eine andere Meinung habt (kommt vor), dann müsst ihr euch auf die Mitte einigen. Und diese Mitte ist nicht immer in deinen Interessen. Könnte dir jetzt genug Beipspiele aufzählen. ;)

Deswegen gibt es sogar Menschen die bewusst auf eine Partnerschaft verzichten. Aber die meisten scheinen wohl, dass die Vorteile überwiegen. Das ist aber im Prinzip auch besser, sonst würden wir ja irgendwann aussterben. :D

Maurice
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Sa 27. Mär 2004, 19:16 - Beitrag #18

Wie schon oft genug erwähnt bin ich seit 19 1/2 Jahren Dauersingle, aber wenn sich die Problemlösungen in Sachen Liebe denen der anderen zwischenmenschlichen ähnelt wird das Treffen in der Mitte bei Unstimmigkeiten nicht zwingend notwendig sein, sondern nur ein Konpromiss, mit denen beide zufrieden sind, ich bezweifle ernsthaft, dass dieser dann immer die Mitte sein wird.
Es kommt immer auf die Art der Beziehung an, ich finde nicht, dass eine Beziehung unbedingt mehr Vor- als Nachteile besitzt. Wenn Menschen aber in großer emotionaler Erregung für jemanden sind (welche sie für gewöhnlich und wie es mir scheint nicht selten voreilig Liebe nennen) denken sie gar nicht an irgendwelche Vor- und Nachteile oder wiegen die emotionale Anziehungskraft weit schwerer als eine deutliche Überzahl an Nachteilen.

janw
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Sa 27. Mär 2004, 19:56 - Beitrag #19

also...ich halte eine Beziehung grundsätzlich für vorteilhaft gegenüber dem Singledasein, da wir Menschen nun mal keine Einzelgängertiere sind von unserer Biologie und vor allem eine Beziehung so furchtbar viele zusätzliche Erfahrungsmöglichkeiten bietet, und außerdem - stimmt tatsächlich, geteiltes Leid ist halbes Leid und bei Freude umgekehrt.


Tjaaa, und warum sollte ich gegen meine Gefühle ankämpfen, wenn es doch meine sind und positive noch dazu?

@Supastah: Wozu Liebe, wenn wir doch Vernunft haben? (Eine Deiner fragen mal verkürzt dargestellt)
Ich denke, mit Vernunft schaffen wir uns unsere Welt, passen sie den wechselnden Gegebenheiten an, aber wenn wir damit fertig sind, sind wir dann glücklicher? Der größte Schub für unser Glücks-und Selbstwertgefühl ergibt sich IMHO, wenn wir von anderen Menschen wertgeschätzt werden, sie uns das Gefühl geben, wichtig und werttvoll zu sein, nicht nur als Geldverdiener oder Fleischbeschaffer (dann können wir beim nächsten Beinbruch einpacken), weil wir da sind. Positive Gefühle füreinander, Liebe weit gefaßt, ist das was die Gesellschaft zusammenhält, bzw. IMHO sollte.

Nuvoin
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Sa 27. Mär 2004, 23:56 - Beitrag #20

@Vor- und Nachteile: Ich habe ja nur gesagt, dass es auch Vorteile hat, Singel zu sein. Welche nun überwiegen ist jedem für sich überlassen. Ich finde auch das eine Beziehung mehr Vorteile hat.
Allerdings ist es bei Liebe schwer einzuteilen was Vor- und Nachteil ist, da man vieles Doppelt sehen kann. Beispiel:
Man verbringt fast jede Zeit zusammen. Sagt der Erste, es ist ein Nachteil, da man keine Zeit für sich hat. Der Zweite sagt aber das es ein Vorteil ist, da man nur noch mit dem Menschen den man liebt zusammen ist.

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