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So 30. Mai 2004, 21:58 - Beitrag #1 |
Schade, daß der Thread verschoben wurde. Ich weiß zwar nicht, wie Minaeo das Ganze gedacht hat, aber ich habe mich gefreut, die Gelegenheit wahrnehmen zu können für etwas, das als "Philosophieren für Anfänger" bezeichnet wurde, und Leuten wie mir die Möglichkeit bietet, sich einige Gedanken über die Welt zu machen, ohne zum Verständnis der Gedanken der Vorredner zum gleichen Thema genauestens über deren Beiträge nachdenken zu müssen. Die Diskussionen im Philosophiebereich haben sicherlich ihren Reiz, und doch scheinen sie für unerfahrene Einsteiger (in der Regel: mich) relativ kompliziert.
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Mairegen bringt Segen. Aber niemand sagt, wozu Juniregen gut sein könnte. Laß es uns herausfinden, hm?
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So 30. Mai 2004, 22:26 - Beitrag #2 |
Philosophie IST kompliziert, wenn man versucht sie ernsthaft zu betreiben.
![]() Aber ich kann verstehen was du meinst. Wer sich noch nicht so intensiv mit solchen Themen befasst hat wird sich wohl, das ein oder andere Mal, von den etwas längeren Posts hier, erschlagen fühlen. ^^* Aber wie sähe ein Kompromiss aus? Neulinge für sich allein diskutieren lassen unter Ausschluss der "Fortgeschritteneren"? Mir fällt keine bessere Bezeichnung, weiß ja jeder wer damit gemeint ist. ![]() Aber Juniregen ich muss dazu sagen, dass es hier noch recht human und imo einsteigerfreundlich zugeht. Ich hab schon Philosophie-Foren gesehen, da brauchte man wohl ein abgeschlossenes Philosophie-Studium um was zu den Themen sagen zu könenn, weil permanent auf irgendwelche Philosophen bezug genommen wurde und wenn man die nicht gekannt hat hat man fast nix verstanden. ![]() Vieleicht wäre es echt eine interessante Idee einen Thread für die Philosophie-noobs einzurichten. Nachteil wäre imo nur, dass es durch den (freiwillen Selbst-) Ausschluss von bestimmten Usern die Threads imo weniger interessant wären. Ich würd sagen allein der Post bräuchte eienn eigenen Thread, weil sehr ot. ^^* Aber wenns das auch schon gewesen sein sollte mit der Abschweifung, dann kann er ja auch stehenbleiben. ![]() |
"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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So 30. Mai 2004, 22:40 - Beitrag #3 |
Oje, das ist human? *seufz* Ich lese mir ja immer die Beiträge hier im Forum durch, weil ich gerne über philosophische Fragen nachdenke und auch wissen will, was andere Leute zu den selben Fragen meinen... aber die Beiträge zu lesen, ist anstrengend, und dann weiß ich meistens nicht, was ich dazu sagen soll, weil entweder meine Ansicht ohnehin schon vertreten wurde und ich kein simples "ja, das meine ich auch" hinzufügen will oder weil ich trotz wiederholten Nachdenkens nur die Hälfte verstehe. Und auch auf die Gefahr hin, noch weiter in die Grauzone des Off-Topic zu geraten, bist du der Meinung, daß einfach formulierte Ansichten zu bestimmten Themen eine Diskussion weniger interessant machen? Ich denke doch, daß Philosophie nicht von sich aus kompliziert sein muß, sondern durch sie ernsthaft Betreibende dazu gemacht wird.
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So 30. Mai 2004, 22:58 - Beitrag #4 |
Sorry Juniregen, aber LOL!
![]() Ist echt nicht bös gemeint, aber ich musste echt gerade lachen. ^^ Philosophie IST kompliziert und das macht doch gerade den Reiz aus. Wenn es auf alles sofort eine offensichtliche Antwort gäbe, wäre man ja in nullkomanichts mit den Problemen fertig. Ich vertrete aber voll und ganz den Standpuntk, dass Philosophie verständlich und auch für Laien zugänglich sein sollte und das gelingt mir in der Praxis für gewöhnlich recht gut, wenn ich dem Urteil anderer glauben darf. Und ich denke, auch hier versuchen die User für gewöhnlich nicht völlig abgehoben zu schreiben, sondern bemühen sich um allgemeine Verständlichkeit. Juniregen sind dir die Posts hier nur zu kompliziert im Sinne von komplex oder sind sie dir inhaltlich und formal unverständlich? Wenn das zweite zutreffen sollte würde mich das stutzig machen und dir gleichzeitig raten mal Kants "Kritk der reinen Vernunft" zur Hand zu nehmen, DA siehst du was kompliziert heißt. ![]() Wie gesagt das hier ist echt nicht bös gemeint und ich freue mich sogar ganz ehrlich darüber, wenn so jemand wie du hier mitliest, ich hoffe das wirst du auch weiterhin tun und auch ab und zu was posten. Es müssen keine Posts von 50 Zeilen sein, es können ja auch Nachfragen sein, wenn du was nicht verstehst, dann versuchen wir gerne es dir näher zu erklären. Ich denke ich kann hier für alle sprechen. ![]() Wenn mein PC wieder voll funktionstüchtig ist, können wir uns, wenn Zeit ist, auch gerne mal im Chat über das ein oder andere Thema unterhalten. ![]() PS: Ich finde die Thematik "Philosophie für Anfänger" imemr interessanter, verschiebt bitte einer der Mods das hier in einen Extra-Thread, dann können wir auch ohne schlechtes Gewissen weiter diskutieren. ![]() |
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So 30. Mai 2004, 23:28 - Beitrag #5 |
Naja, ich könnte jetzt wohl auch einfach sagen "ich bin zu dumm dazu", aber ich mag diese Art von Aussagen nicht, ich kann es absolut nicht ausstehen, wenn Leute sich selber mit falscher Bescheidenheit runtermachen, um sich vor tiefer gehendem Nachdenken zu schützen. Also gesteh ich jetzt einfach nur, daß mir der Unterschied zwischen "nur zu kompliziert im Sinne von komplex" und "inhaltlich und formal unverständlich" nicht ganz klar ist. Was ich gemeint habe, ist jedenfalls, daß ich mir manchmal schwer tue, die eigentliche Aussage der Postings hinter ihren netten Formulierungen zu begreifen, weil ich von den Formulierungen leicht abgelenkt werde.
Da du mir rätst, anhand Kants "Kritik der reinen Vernunft" das wahre Wesen der Kompliziertheit (<- seltsame Wortschöpfung, aber ich glaube, man versteht was gemeint ist) zu erfassen: Gibt es eigentlich eine Steigerungsform von "unverständlich"? Ich meine, kann man einen Text weniger als nicht verstehen? Jedenfalls werde ich mir das Werk gerne mal zu Gemüte führen (und gegebenenfalls über meine Erfahrungen dabei berichten)
Ich betrachte Philosophie eigentlich nicht als einen Weg mit dem Ziel, Probleme zu lösen und die "Wahrheit" zu entdecken. Vielleicht geht es anderen Leuten darum, Antworten zu finden, aber ich persönlich halte es für viel interessanter, Fragen zu finden. |
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Mo 31. Mai 2004, 00:01 - Beitrag #6 |
Fragen stellen sich automatisch und wenn man versucht philosphische Fragen zu beantworten entstehen dabei ständig neue, die es wiederum zu beantworten geht. Fragen zu finden sollte keinerlei Schwierigkeiten machen, stimmige Antworten mit denen man arbeiten kann sind da bezeiten eher eine Herausforderung.
![]() Ich glaube nicht, dass du "zu dumm" bist, aller Anfang ist eben nur schwer. Ich unterstelle dir mal, dass du dich entweder noch nicth sehr lange oder nicht sehr intensiv mit Philosophie beschäftigt hast und es dir deshalb schwer fällt, liege ich da richtig? Ich will für niemanden überheblich wirken, vor allem nicht für mich selbst. Wenn ich auf meien Anfänge schaue muss ich auch lachend den Kopf schütteln und das werde ich bestimmt auch in ein paar Jahren über einiges, was ich momentan denke und schreibe, aber das Denken entwickelt sich eben weiter. Sinngemäß hat ein Prof mal gesagt "Es ist keine Uszeichnung für einen Philosophen, wenn er meint es gäbe nichts mehr über was er nachdenken müsse." Was die "komplizierten" Posts angeht, so muss ich auch erwähnen, dass zumindest mein Schreibstil nicht künstlich oder aufgesetzt ist, sondern für gewöhnlich in der Form geschrieben ist, in der ich auch denke.... und nicht selten auch spreche. Ja ich bin wohl etwas merkwürdig, aber was solls. ![]() ![]() Inwiefern du von den Formulierungen hier abgelenkt wirst kann ich nicht verstehen, das musst du versuchen mir nochmal etwas genauer zu erklären, am besten mit einem kleinen Beispiel. ![]() @Kant: Habe einen netten Beispielsatz aus der Kritk der reinen Vernunft rausgesucht, ich hoffe der zeigt gut, was ich meine. ![]()
Wer will kann es gerne überprüfen, das ist EIN Satz! ^^* |
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Mo 31. Mai 2004, 00:01 - Beitrag #7 |
Ich hab jetzt mal die beiden Threads getrennt, wollte diesen aber nicht wieder in den Smalltalk verschieben, da, wenn es auch nicht die "ganz hohe Philosophie" sein muss, dieser Thread ja durchaus ernsthafte Postings enthält und als Bewertung des Forums und der Philosophie selbst IMHO in diese Kategorie gehört.
@Juniregen Ich denke auch, dass Fragen stets der Ausgangspunkt sein müssen. Aber es reicht natürlich auch nicht, schlicht eine Frage zu stellen und dann zur nächsten weiterzueilen, man muss ihr nachgehen, d.h. man muss sie erstmal samt ihrer Konsequenz gründlich verstehen und dann auch Antwortansätze untersuchen. Das müssen aber natürlich keine fertigen Antwortmodelle sein. Wer hat die auch schon? ![]() ![]() @Maurice Der Kantsatz beinhaltet in der Tat mehr syntaktische als inhaltliche Schwierigkeiten (eine Erfahrungen, die ich auch schon mit anderen Kant-Texten gemacht habe). Aber es ist wohl wie bei jedem philosophischen Stil so, dass, wenn man sich eingelesen hat, man sehr viel beser klar kommt. Aber wenn man eines bei der Lektüre philosophischer Texte lernt, dann ist es gründlich lesen...ich habe mir mal ein paar Zitate von Heidegger zu Gemüte geführt (aber natürlich noch keine ganzen Texte, die ja für ihre Schwierigkeit legendär sind). Sie waren eigentlich verständlich, aber man musste sie langsam Wort für Wort lesen und durchdenken, dann erschlossen sie sich einem...aber wenn man im normalen Tempo las, dann verstand man nur Bahnhof ![]() Padreic |
Eine profunde Wahrheit ist eine solche, deren Gegenteil ebenfalls wahr ist.
"Dass es ein Vergessen gibt, ist noch nicht bewiesen; was wir wissen, ist allein, dass die Wiedererinnerung nicht in unserer Macht steht." (Friedrich Nietzsche) |
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Mo 31. Mai 2004, 13:00 - Beitrag #8 |
Welch netter Beispielsatz, Maurice... *seufz* jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich aus Kants Schriften mit meinem jetzigen Wissensstand einen wie auch immer gearteten Gewinn ziehen könnte - wenn du jetzt noch sagen solltest, es ist einer der einfachsten Sätze im Buch, dann verschiebe ich die Lektüre auf unbestimmte Zeit.
![]() Aber du hast schon recht, ich habe mich bisher weder lange noch intensiv mit Philosophie beschäftigt. In meiner Schule hatte ich ein Jahr lang Philosophie, doch das Fach zeichnete sich bei uns vor allem durch die unzähligen Fehlstunden der Philosophielehrerin aus; sehr oft war sie laut Supplierplan in irgendwelchen Fortbildungsseminaren, und da Philosophie bei uns in Randstunden war (einmal eine erste und einmal eine letzte Stunde pro Woche), fiel das Fach normalerweise einfach aus und die Unterrichtsstunden wurden nicht nachgeholt. Und selbst wenn der Unterricht stattfand, ging es hauptsächlich darum, die für Schüler einfach aufbereiteten Gedankenmodelle diverser Philosophen auswendig zu lernen, selbstständiges Reflektieren darüberhinaus war nicht gefragt, obwohl das meiner Meinung nach durchaus interessant gewesen wäre. Wenn ich meine eigenen Gedanken entwickelt habe, konnte ich sie jedoch mit niemandem teilen und erst recht nicht in ernsthaften Diskussionen weiterentwickeln. Seltsamerweise legte unsere Lehrerin nicht den geringsten Wert auf Eigeninitiative der Schüler, vielleicht ist sie nur mangels anderer Ideen und Ziele Lehrerin geworden, jedenfalls erweckte sie den Eindruck, als sei ihr das eigene Fach nicht wichtig genug, um dafür Arbeit auf sich zu nehmen (Arbeit jetzt auch und vor allem im Sinne von geistiger Arbeit - denken ist nun mal schwierig, genau wie beinahe jede andere Tätigkeit, die jemand noch nicht gewohnt ist ![]() Was die Schreibstile im Philosophieforum angeht, so habe ich diese mittlerweile auch noch von einem anderen Standpunkt betrachtet und bin zu der Theorie gelangt, daß sie für eine Person mit mehr Erfahrung ganz normal logisch und einfach erscheinen; Neulinge wie ich sind noch nicht so geübt darin und betrachten sie deshalb als kompliziert. Ein und die selbe Sache kann meines Erachtens von verschiedenen Standpunkten sehr unterschiedlich erscheinen. Wenn ich davon rede, Fragen zu finden, so meine ich allerdings nicht, daß ich dann gleich zur nächsten Frage weitereile, wenn ich die erste gestellt habe. Könnte man sagen, daß Fragen den Grundansatz für Antworten liefern? Eine Frage, die ich als gut formuliert erachte, liefert Denkanstöße für mögliche Antwortmodelle, denen ich nachgehe, nachdem ich für mich persönlich klargestellt habe, wie nun meine momentane Frage lautet, über die ich nachdenken möchte. Und natürlich liefert das Antwortmodell wieder weitere Fragen, aber dennoch kann man imho nicht sagen, daß sich Fragen ohnehin automatisch stellen. Padreic hat es ganz gut ausgedrückt: zuerst sucht man nach der Frage und versucht sie zu verstehen, dann untersucht man mögliche Anworten und verfolgt diese Denkansätze weiter. Ob ich am Ende dieser Vorgehensweise eine fertige Antwort habe, bleibt dahingestellt, denn wie sollte eine fertige Antwort eigentlich beschaffen sein? Auf den ersten Blick läßt sich fertig vielleicht mit abgeschlossen gleichsetzen, doch ist eine abgeschlossene Antwort, also eine solche, die keine weiteren Fragen mehr aufwirft, falls dieselbige denn existieren sollte, wirklich ein begehrenswertes Ziel? Wenn ich mich mit Philosophie beschäftige, dann deshalb, weil mir Denken Spaß macht, weil ich gerne neue Ideen und Modelle finde, von einem Gedanken zum anderen springe und einzelne Gedanken aus verschiedenen Richtungen betrachte. Insofern ist es nicht mein Ziel, Probleme abzuhaken und irgendwann mit meinen Gedanken fertig zu werden, denn wenn ich eines fernen Tages nicht mehr weiß, worüber ich nachdenken soll, wäre das imho wirklich schade. |
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Mo 31. Mai 2004, 23:24 - Beitrag #9 |
Zuallererst zu Kant: Ich finde mein Beispielsatz ist ein typischer Satz für die "Kritik der reinen Vernunft". Ich habe durchaus schon Textpassagen von anderen Werken von Kant gelesen die imo zwar nicht einfach, aber dennoch recht gut verständlich waren. Nur die Kritik der reinen Vernuft ist (und da sind sich wohl alle einig) sehr schwer verdauerliche Kost. Wenn du Probleme mit dem Textausschnitt hast keine Panik, ich hab auch meine Probleme mit diesem Werk.
![]() ![]() (@Pad: Ich weiß nicht ob du "Sein und Zeit" kennst, aber ist der Text imo deutlich schwieriger, als die Zitate die du in deinem letzten Post verlinkt hattest.) Das ist imo auch ein interessantes Thema, was auch zu dem Thread hier passt, also wie sich Philosophie vor allem sprachlich präsentieren sollte. Hatte heute eine kontroverse Diskussion mit jemanden, der nicht meinen Standpunkt geteilt hat, dass Philosophen sich wenn möglich in der Alltagssprache für die Allgemeinheit verständlich ausdrücken sollten. Wenn ich deine Einstellung so lese gefällt mir diese schon sehr gut Juniregen. Es du scheinst wirklich interessant an der Thematik zu sein, das freut mich. ![]() ![]() Was den Philosophieunterricht angeht, soist es schade, dass er bei dir so verlaufen ist. Ich hatte damals zwei Stundne Philosophie in der Woche, was mir eindeutig zu wenig war. Von mir aus hätte ich jeden Tag Philosophie haben können, dafür wäre ich wohl auch Samstags in die Schule gekommen. ![]() Meine Mitschüler im Kurs waren nicht besondes motiviert und so manche Stunden arteten fast zu einem reinen Dialog zwischen meiner Lehrerin und mir aus. ![]() Ja was heißen "fertige Antworten" in der Philosophie? Ich denke statt fertig sollte man sie heir besser als abgeschlossen bezeichnen. Ich denke viele Antworten die man entwickelt sind nur von gewisser Dauer. Man denkt über die Themen imemr wieder nach (sollte man imo zumindest) und selbstnach mehrmaligen Überlegen findet sich immer mal wieder ein neuer Aspekt, der das Thema wieder in ein anderes Licht rücken kann. Abgeschlossen würde ich Antworten nur als solches bezeichnen, dass manche (zumindest für eine gewisse Zeit) in sich stimmig scheinen, also die Aspekte die man kläen wollte erklärt. Da sich Philosophie auch mit Metaphysik beschäftigt gibt es teilweise auch keine absoluten Antworten, diesich jedem aufzwingen, vieles ist auch einfach Ansichtssache. Auch wenn es zu manchen Fragen wie es den Anschein hat keine endgültigen Antworten gibt, so kann man doch dennoch über diese diskutieren, weil auch diese nicht selten Einfluß auf unser Weltbild und somit unser Handeln haben. |
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Di 1. Jun 2004, 13:47 - Beitrag #10 |
Philosophie ist so gesehen auch die Suche nach der Frage.
Wenn du etwas nicht verstehst, steht dir immer noch eine riesige Bibliothek, das Internet, zur Verfügung in der du Dinge die du nicht verstest gerne Nachschlagen kannst. Da einige meiner Themen relativ speziel sind, versuche ich meist noch einen Link hinzuzufügen. Vielleicht währe das schonmal ein Ansatz für die anderen, um themenfremde Benutzer an das entsprechende Thema heranzuführen ... gemeinsam werden wir wachsen *g* |
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Di 1. Jun 2004, 14:36 - Beitrag #11 |
Das Internet als Informationsquelle ist imho zwar nützlich, aber nicht unbedingt sehr vertrauenswürdig. Schließlich kann jeder beliebige Mensch zu jedem beliebigen Thema eine Webseite ins Netz stellen, und gerade bei den normalerweise privaten Homepages, wo Dinge wirklich gut und einfach erklärt werden, kann man nie genau wissen, wie weit sich der Administrator nun wirklich auf dem Gebiet auskennt. Ich selbst habe im Laufe der Zeit auch schon einige Webseiten veröffentlicht, die mir heute eher peinlich sind. Aber die Idee mit Links finde ich gut, dann weiß ich auch, auf welche Quellen sich der Autor jeweils bezieht.
Ja, Maurice, ein philosophischer Chat bzw. Mailaustausch wäre sicher interessant; gib mir bitte Bescheid, wenn dein Computer wieder so weit funktioniert. Nun, zwei Stunden Philosophie sind nicht viel. Wir hatten auch zwei pro Woche, jedenfalls laut Stundenplan, aber wie gesagt, durch die häufigen Fehlstunden der Lehrerin hatten wir durchschnittlich alle zwei bis drei Wochen Philosophie. Bei dieser Lehrerin dürfte das allerdings auch kein allzu großer Verlust gewesen sein. Ich hatte schon immer das Gefühl, daß sie sich eigentlich überhaupt nicht für das Fach interessiert, es war auch nur ihr Zweitfach. Philosophie war bei uns übrigens Pflicht; es gab aber auch noch ein Wahlfach Philosophie (allerdings von der selben Lehrerin), welches viele Schüler damals gewählt haben, um oft freie Nachmittage zu haben und ohne großen Aufwand eine gute Note zu bekommen. Ich habe mich damals im Wahlfach für Russisch entschieden, weil ich lieber etwas Neues lernen wollte; wäre der Unterricht öfter gewesen und von einem etwas enthusiastischeren Lehrer geführt, hätte ich vielleicht auch Philosophie gewählt. Möglicherweise haben einige Schüler in deiner Philosophieklasse auch nur die Möglichkeit genutzt, ein Fach zu bekommen, in dem man auf einfache Weise eine positive Note bekommt; es gibt an unserer Schule, wie so ziemlich an jeder, ja bestimmte Fächer, die jeder Schüler bestehen kann, wenn er sich nicht extrem störend aufführt und deutlichstes Desinteresse zeigt, dazu gehört bei uns Religion, Musik, Bildnerische Erziehung und eben auch Philosophie. Ob das bei dir auch der Fall ist, weiß ich nicht, aber ich glaube, daß Philosophie nur von wenigen Leuten wirklich für voll genommen wird; ein Schicksal, das leider zu viele interessante Fächer trifft. Gerade solche Fragen, die überhaupt keine "richtige" Anwort zu besitzen scheinen, finde ich für Diskussionen sehr geeignet, da sich so viele Faktoren auf die jeweilige Meinung einer Person auswirken. Abhängig davon, in welchem Land, welchem familiären Umfeld, welcher sozialen Situation, welchem Freundeskreis, ... eine Person großgeworden ist, wird auch ihre bevorzugte Antwort ausfallen, und die verwendete Argumentation. Außerdem, glaube ich, reden viele Leute auch freier über ihre eigene Meinung, wenn sie nicht das Gefühl haben müssen, dieselbige wird nach der Äußerung gleich eingeteilt in richtig oder falsch, denn bei ernsthaften Diskussionen sollte meiner Meinung nach zuerst einmal jeder Beitrag als gleichwertig gelten; nur so können sich neue Ideen entwickeln. |
Mairegen bringt Segen. Aber niemand sagt, wozu Juniregen gut sein könnte. Laß es uns herausfinden, hm?
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Di 1. Jun 2004, 18:48 - Beitrag #12 |
Darf ich daraus schliessen, dass du vorhast Philosophie zu studiern? Bei Heidegger sind ja weniger die Fremdwörter oder der Satzbau das Problem. Er definiert nur für so viele Wörter einen neuen Sinn (oder entdeckt einen alten wieder), dass schon fast eine Art Geheimsprache entsteht. Das Spiegel-Spiel der weltenden Welt entringt als das Gering des Ringens die einigen Vier in das eigene Fügsame, das Ringe ihres Wesens. Auf dem Spiegel-Spiel des Gerings des Ringes ereignet sich das Dingen des Dinges. Ich glaube wenn man nicht gerade die Kritik der reinen Vernunf lesen will sind viele philosophische Texte ziehmlich gut verständlich. Vor allem die Texte griechischer Philosophen sind kaum komplizierter als Schulbuchtexte. Auch Schopenhauer wollte verstanden werden (was man bei Kant nicht immer vermuten kann) und versuchte deshalb so einfach wie möglich zu schreiben, mehr oder weniger erfolgreich. Und bei den wirklich komplizierten Texten ists halt wohl eine Übungssache. Bei uns hat man lediglich in einem Jahr die Wahl zwischen zwei Stunden Philosophie und zwei Stunden Religion. Und der Philosophie-unterricht ist ein Witz. Neun von zehn Stunden bestehen aus vorträgen von Schülern, die erstens totlangweilige sind ![]() |
Doch hört! Ecthelion, das Antlitz bleich wie grauer Stahl, der Schildarm schlaff, stellte mit gespreizten Beinen sich über ihn, als Tuor fiel; und der Gnom stach auf den Dämon ein, doch er traf ihn nicht tödlich, sondern wurde selbst am Schwertarm verwundet, so daß seine Waffe ihm aus der Hand glitt. Da sprang Ecthelion, schönster der Noldoli, Gothmog mit seinem ganzen Gewicht an, gerade als dieser mit seiner Peitsche ausholte, und Ecthelions Helm trug einen Sporn, und diesen rammte er dem Untier in die Brust und umschlang mit seinen Beinen die Lenden des Feindes; und der Balrog schrie gellend und fiel nach vorn; doch alle beide stürzten in das Becken der königlichen Quelle. Dort fand diese Kreatur ihre verdiente Strafe, und Ecthelion sank, gezogen vom Gewicht des Stahls, in die Tiefe, und so hauchte der Herr der Quellen nach einem feurigen Kampf im kühlen Wasser seine Seele aus.
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Di 1. Jun 2004, 19:18 - Beitrag #13 |
@Ecthelion
Bei den griechischen Philosophen habe ich bisher nur etwas von Platon gelesen und das meiste ist recht verständlich, wenn man sich ein wenig eingelesen hat, nur der Parmenides ist sehr obskur und auch ein wenig schwerer verständlich... Unser Philosophie-Lehrer hat durchaus Ahnung und ein Unterrichtskonzept, aber drei Punkte stören ein wenig: Er fehlt oft. Er will es wirklich allen verständlich machen und geht so sehr langsam voran. Es ist ihm nicht wichtig, dass die Leute Sachen eigenständig weiterdenken. @Maurice Ich glaube, die verlinkten Zitate stellen auch nur das Einfachste aus Sein und Zeit dar...in unserem Schulbuch steht auch ein Ausschnitt (über das 'man'), der geht auch ganz gut. Ich selbst habe über diese Ausschnitte hinaus bisher nur kurz reingelesen und weiß, dass ich noch einige Zeit brauche, bis ich es mal lesen werde ![]() ![]() "Der Mensch ist Geist. Doch was ist Geist? Geist ist das Selbst? Doch was ist das Selbst? Das Selbst in ein Verhältnis, das sich zu sich selbst verhält, oder es ist in diesem Verhältnis jenes, dass dieses sich zu sich selbst verhält; das Selbst ist nicht das Verhältnis, sondern dass sich das Verhältnis zu sich selbst verhält." Padreic |
Eine profunde Wahrheit ist eine solche, deren Gegenteil ebenfalls wahr ist.
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Fr 4. Jun 2004, 22:10 - Beitrag #14 |
@Ecthelion: Ich habe nicht nur voir Philosophie zu studieren, ich tue es.
![]() @Pad: Ja die Passage über das "man" kenne ich auch und ich glaube auch zu verstehen, was er meint. Was ich mich aber auch an der Stelle frage ist, warum er es so merkwürdig ausdrückt und nicht etwas alltagssprachlich. Nein ich will kein Bild-Zeitung Niveau, aber warum muss Heidegger die Dinge von denen er spricht so ganz anders benennen, als man es für gewöhnlich tut? Ab und an schimmert bei dem text den ich von ihm lese eine "normalere" Sprache durch und ich denke mir dann immer "warum nicht diese Richtung?". Ich denke Heidegger ist jemand den man 2, 3 mal lesen muss, dann steigt man auch wesentlich besser durch, aber ich soll für das Seminar 40 Seiten lesen und die sind sehr mühsam, da habe ich nicht den Nerv den Batzen mehrmals durchzulesen. x_X Naja hier soll es ja nicht nur um Heidegger oder Kant gehen, sondern um "Philosophie für Anfänger"... Fragen wir uns also wie man und vielleicht auch speziell hier im Forum Philosophie einsteigerfreundlicher gestalten könnte! Ich weiß, dass hier Juniregen hier nicht der einzige User ist, der prinzipell Interesse an Philosophie hat, aber durch die Form der hier praktizierten Philosophie einfach eingeschüchtert sind, deshalb auch hier der Aufruf an die die sich das richtet in diesen hier Kritik und Ideen zu äußern. Ihr wollt doch eigentlich aktiv mitmachen oder nicht? Ich denke die die ich damit ansprechen wissen, dass sie gemeint sind. Also traut euch, es wird auch niemand den Kopf abbeißen. ![]() |
"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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Sa 5. Jun 2004, 19:24 - Beitrag #15 |
@ Unverständliche Ausdrucksweise der Board-Elite-Philosophen : Meiner Meinung nach halten sich wirklich 'unverständliche' Passagen in den meisten Post in Grenzen und die Ausdrucksweise steht IMO auf der Einschüchterungs-Skala wenn dann erst an zweiter Stelle. Wenn mich bisweilen etwas sprachlos macht, dann der immense Erfahrungs- und Wissensvorsprung vieler hier Schreibender. Da weiß man oft einfach nicht wie man zu dem Thema noch etwas produktives beitragen kann, angesichts solcher geistreicher und tiefsinniger Postings.
Bezüglich des Wissens um bekannte Philosophen und ihre Ideen und Theorien könnte man seine Defizite durch Bücherlesen bestimmt aufheben. Hierzu hat uns, schon vor ner Ewigkeit, unsere (übrigens sehr kompetente) Ethiklehrerin ein nettes Buch empfohlen. Soll gut geeignet für interessierte Einsteiger sein ; nur ein bei weitem unvollständiger Überblick mit vielen Lücken, aber als erste philophische Lektüre vermutlich nicht schlecht. Ich habs zwar auch noch nicht gelesen, mir aber vorgenommen es bald zu kaufen. ^^* (muss erst noch einen Berg anderer Bücher abarbeiten... ![]() Hier gehts zur Philosophischen Hintertreppe . Was bei Philosophie jedoch viel wichtiger ist als blosses Lesen ist es diese auch selbst aktiv zu betreiben ; was soviel heitß wie nachdenken, nachdenken, nachdenken... ![]() Die Früchtchen kann man ja dann später hier inform von neuen Threads oder postings als neus Diskussionsmaterial zur Schau stellen. . . . ![]() |
Deine Umwelt ist dein Spiegel. Wenn dir deine Umwelt nicht gefällt, dann musst du den ändern der vor dem Spiegel steht.
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So 6. Jun 2004, 12:09 - Beitrag #16 |
Und wie sieht es mit den Früchten bisher aus? Wenn dir was eingefallen ist, über das du sprechen willst (und was hier nicht schon x-mal steht
![]() ![]() Oder speziell die Schüler können vom Forum imo proftieren, indem sie das Thema, was sie momentan im Philosophie(/Ethik)-Unterricht behandeln hier einfach zur Diskussion stellen. Was den "immense Erfahrungs- und Wissensvorsprung" angeht, so bin ich der Ansicht, dass es primär nicht wichtig ist viele Bücher gelsen zu haben, ich halte es für die Diskussionen hier nur für ein gewisses "Zusatzmateriel", für entscheident halte ich die eigenen Überlegungen und Ideen. Ich kann mir außerdem nicht vorstellen, dass wenn hier eine Hand voll Leute längere Posts schreiben, sie somit den anderen alle Chance nehmen etwas zu schreiben. Die möglichen Meinungen zu einigen Themen sind doch so vielseitig möglich, dass man durch ein paar Posts doch nicht die Fülle all dieser ausschöpfen könnte, oder? ![]() Die Idee mit dem Link ist schon mal imo sehr gut und kann den Einsteigern wirklich helfen, doch muss man auch darauf achten was sich hinter den Links verbirgt. Allein eine Mqsse an Text in Fachsprahe hilft vielen wohl nicht weiter. Kurze, verständliche Überblicke dagegen sollten das Ziel sein. Das nur allgemein am Rande. Außerdem spielen hier Philosophen (imo glücklicherweise) meist nur eine Nebenrolle, von daher sind die Links meistens auch nicht nötig. Fallen euch sonst noch Ideen ein, wie man die Sektion zugänglicher machen könnte? Also die Idee bestimmte Threads nur für Anfänger einzurichten halte ich für weniger ratsam,weil meiner Erfahrung nach, solche Threads meist nur in Ansammlungen an Meinungen ausartet, statt (versucht) konstruktiven Diskussionen. |
"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
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Mo 7. Jun 2004, 15:41 - Beitrag #17 |
Ich habe bislang wenig Schwierigkeiten gehabt, in diesem Forum zu verstehen was gemeint ist - und hoffe, daß ich selbst keine Schwierigkeiten gemacht habe...
Ich würde sagen, Juniregen, nur Mut! Und wenn Du eine Frage hast, PN an denjenigen. Ich halte mir immer Platz frei. Ein Einsteiger-Forum fände ich etwas merkwürdig, man kann IMHO nur denken oder nicht, ein bißchen Philosophie gibts nicht. |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Mo 7. Jun 2004, 20:37 - Beitrag #18 |
Ich weiß nicht in wie weit der Plan, den Padreic und ich uns ausgedacht hatten, nun umgesetzt wird, aber ich denke in nächster Zeit könnte sich in sachen "Philosophie für Anfänger" einiges tun - einfach abwarten!
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Mo 7. Jun 2004, 20:45 - Beitrag #19 |
Öhm, kleine Zwischenfrage, ist nightmare noch Mod?
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Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Mo 7. Jun 2004, 22:45 - Beitrag #20 |
Auch eine kleine Zwischenfrage, an Maurice: Ist das Ergebnis eines eigenen Gedankenganges, egal ob meiner oder der einer anderen Person, nicht zwangsläufig eine persönliche Meinung? Sicher gibt es mehr und auch weniger gut durchdachte Meinungen, worin meines Erachtens der Unterschied zwischen den Interessierten und den Nur-interessiert-tuenden liegt.
Oder wolltest du damit sagen, daß die Anfänger bloß ihre Meinung kundtun würden, aber nicht auf die Meinung anderer eingehen und sich gedanklich bzw. in der Diskussion damit auseinandersetzen? |
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