Ich kenne den Marxismus leider nicht im Detail, ich weiß nur wie der russiische Kommunismus in der Realität ausgesehen hat und dieser ist bestimmt nicht das was ich mir wünsche. Abgesehen davon, dass dort unter der Parole der Herrschaft des Arbeiter und Bürgers eine Diktatur praktiziert wurde, beinhaltet die Ideologie, soweit ich weiß keine kritischen Bürger. Alle Bürger sollen treudoof dem System huldigen und wer was anderes sagt muss um seine Gesundheit fürchten. Nein das hat nichts für mich mit der von mir geforderten theleologischen Grundeindstellung zu tun, das ist eine tyrannisierende Deontologie.
deine Idee vom sozialen Utilitarismus anscheinend nicht vom einzelnen Menschen ausgehen kann. Während Christentum oder Humanismus darauf setzen, durch die Einstellung des Einzelnen, die auch aus diesem heraus erklärbar ist, eine bessere Gesellschaft zu schaffen, scheint bei dir die bessere Gesellschaft notwendige Grundlage für die Einstellung des Einzelnen zu sein, da dieser in einer normalen Gesellschaft von sich aus eher zum klassischen, unsozialen Utilitarismus käme.
Ja das ist bei mir durchaus Problem, nämlich wie man zu diesem imo Idealzustand kommen könnte. Aber auch hier sehe ich einen Kompromiss. Ich bin nicht so phantastisch und glaube, dass so eine Gesellschaft von heute auf morgen zu erreichen sei, wie es imo bei so einigen Gruppen der Fall zu sein scheint. Ich kritisiere auch, dass solche Gruppen der Ansicht sind, dass das Verhalten, dass später die Regel sein soll auch jetzt schon in möglichst reinster Form praktiziert werden sollte. Das einzige ich noch blödsinniger finde ist, wenn sie ihre "Revolution" mit Gewalt druchsetzen wollen. Ich hingegen plädiere für ein Verhalten, was an die Situation angepasst ist. Konkret für meinen "sozialen Utilitarismus" heißt das, dass sich niemand für die Allgemeinschaft aufgeben oder gar opfern muss, sondern sich einfach nur konstruktiv beteiligen soll. Das muss auch keine großen Kampagnen sein, es ist für mich schon ein Gewinn, wenn jeder versuchen würde seinen nächsten mit einem gewissen Respekt zu behandeln und auch gegenüber Fremden freundlich zu sein. Das klingt nicht nach viel oder gar vielleicht für eigentlich selbstverständlich, aber leider entspricht dies nicht der Realität. Allein wenn das praktiziert werden würde denke ich, dass es zu einer "Sozialisierung" der Gesellschaft führen würde. Was ich meine ist, dass die Gesellschaft durch die bewusste Rücksichtname dahingehend sensibilisiert werden könnte, dass sie nicht mehr bewusst anderen oder der Allgemeinschaft schaden wollen würden.
Allein durch rationale Nutzenüberlegungen eines Individuums scheint es durchaus unwahrscheinlich, dass man zu solch einer Position kommt, aber auf der anderen Seite sind wir uns wohl einig, dass es auch zu unseren eigenen Vorteil ist, wenn wir anderen gegenüber freundlich und hilfsbereit sind. Jemand der in einer Gesellschaft aufwächst, die stark von Egoismus geprägt ist und gesagt bekommt, dass es am nützlichsten sei imemr erst an sich zu denken wird wohl nur schwer von der Idee überzeugt werden können, dass es von höheren Vorteil für sich und für alle sein kann eben nicht nur fixiert auf den eigenen naheliegenden Vorteil bedacht zu sein. Es bedarf also wohl einer entsprechenden Erziehung um einen solchen kurzsichtigen, eindimensionalen Egoismus zu verhindern.
Ich hoffe ich konnte meine Idee etwas näher bringen.