Original geschrieben von Maurice
Was ist Leben? Meine Definition:
"Ein mit stochastischen Elementen versehenes System, welches zu aktiven Handlungen fähig ist, und das sich auf Grund von äußeren Einflüssen selbst oder über Generationen hinweg verändert."
Du zählst also, Computersystem zum Leben, Viren aber nicht. Interessant.
Original geschrieben von Maurice
Als "sterben" bezeichnen wir die letzten Momente eines Lebens, kurz bevor der Tod eintrifft. "Sterben" ist also ein kleiner Abschnitt des Lebens. Das ganze Leben "sterben" zu nennen, halte ich nicht für sinnvoll.
Ich würde dir da Wiedersprechen. (Nebst der Tatsache, dass du es etwas unklar formuliert hast) Ich würde das Sterben als all jene biologischen Prozesse definieren, die in letzter Konsequenz das Ende des Lebens bedeuten. Und da wir vom Augenblick der Zeugung an, biologisch Verfallen, insbesondere Genetisch, ist das Leben des Individuums, ein systematischer Verfall.
Ob es theoretisch möglich ist, das auch Leben existiert, dessen Biologie nicht auf zeitlichen Grenzen hinausläuft, ist unklar.
Ob wir den Mensch zum Tier zählen ist eine ästhetisch Frage. Sicherlich sind wir unstreitbar ein Säugetier, Wirbeltier, Allesfresser, etc pp, welche Einteilung man gerade bevorzugen mag. Sicher ist auch, das wir aufgrund unseres geistigen Potentials eine Sonderstellung einnehmen, ob diese Sonderstellung allerdings eine eigenen Arteneinteilung rechtfertig, ist wie gesagt, Geschmackssache. Es gibt viele Tiere, die Sonderstellungen Einnehmen. Genau so gut könnte man sagen, Pfeilschwänze wären keine Tiere, weil ihr Blut nicht auf Hämoglobin basiert.
Original geschrieben von E-Noon
Dazu gehört auch, dass der Mensch auf seine "Gaben", d.h. auf die Nutzung seines Verstandes freiwillig verzichten kann
Ich finde das Beispiel schlecht gewählt, da ich es nicht für möglich halte, auf die Nutzung des Verstandes bewusst zu verzichten. Denn es braucht Verstand um sich des Verstandes zu verweigern.
Im übrigen, bin ich mir nicht sicher, ob ein Mensch wirklich sich seiner geistigen Gaben verwehren kann. Er kann sie sicherlich unterdrücken, aber Einfluss auf die Handlungen würden diese Funktionen dennoch nehmen, wenn auch eventuell nur sublimativ.
Allgemein zum Leben: Was Leben ausmacht, halte ich im Groben für eine Definitionslücke des Menschlichen Wissen. Wir können nur leider Rückschlüsse auf irdisches Leben zulassen, ob Leben, auf anderen chemischen, physikalischen, oder energetischen Zuständen als der irdischen möglich ist, ist ungewiss.
Beschränken wir uns auf irdisches Leben, könnten wir natürlich sagen, Leben wäre alle jene Entitäten, die eine Erbsubstanz besitzen und Stoffwechselvorgänge durchführen. Ausgenommen wären hier vielleicht Erythrozyten und co. Da sie kein Erbgut besitzen, aber das ist zu speziell.
Allgemeinere Definitionsansätze sind da etwas schwieriger. Denn Fortpflanzung trifft auch auf eine Reihe abiologischer Vorgänge zu, Kondensation, Kristallisation, etc, Stoffwechsel ebenso. Man könnte Leben auch beschreiben als, beschränke Reaktionsräume, mit der Eigenschaft, dass sie dem 2.Grundsatz der Thermodynamik scheinbar wiedersprechen, nämlich, dadurch das der Entropie Grad durch biologische Vorgänge, örtlich, quasie von selbst, abnimmt. Etc etc etc.
Es gibt viele Ansätze, aber keine die endgültig sein werden.