Paradoxie zwischen Arterhaltung und Evolution?

Folgender Text ist eine Notiz, über einen Gedanken, den ichschon seit ein paar Tagen habe, den ich aber bis gestern nicht ausformuliert habe. Wie gesagt es ist eine Notiz, also stellt nicht zu hohe Ansprüche an die Form.
Ursprünglich wollte ich den Text als Wachsapfel posten, aber ich denke, diese könnte durchaus Grundlage für eine Diskussion sein, weshalb ich daraus einfach einen eigenen Thread mache.
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Der biologische Zweck des Lebens ist ja die Arterhaltung, doch in welchem Verhältnis steht die Evolution zu dieser? Lebensformen verändern sich mit der Zeit über Generationen, neue Arten entstehen und alte sterben aus. Evolution bedeutet biologischer Fortschritt. Wer nicht auf verändernde Bedingungen reagiert stirbt aus. Wer sich über längere Zeit wandelt, ändert sich in seinem Wesen. Arterhaltung bedeutet die Erhaltung der Art, also dass die Art fortbesteht. Bedeutet das, dass sich eine Art nicht zu stark in ihrem Wesen wandeln darf, weil sie sonst zu einer anderen Art wird? Verstößt es gegen die Arterhaltung, wenn an die Stelle einer Art eine andere tritt? Wenn ja, dann stünde die Evolution in Konkurenz zur Arterhaltung und eine Art dürfte sich nicht weiterentwickeln. Aber war es doch bisher für das Überleben einer Art notwendig, dass sie sich verändert. Hier liegt ein eindeutiger Widerspruch vor, wo also liegt der Fehler? Das Problem sehe ich im Begriff "Arterhaltung". Was eine Art ist, ist eine recht willkürliche Festlegung, weil sich eine Lebensform fließend verändert und abgeschätzt werden muss, wie weit man den Begriff "gleich" dehnt.
Und hier liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt, nämlich der Begriff "gleich". Muss eine Art "gleich" bleiben, hat sie nur einen begrenzten Spielraum, wenn sie ihrer Bezeichnung treu bleiben soll. Die Lösung lautet wie folgt: Der Begriff "gleiche" muss dem Begriff "selbe" weichen bezüglich der Art zu ihrer Erhaltung.
Was meine ich damit? Um es verständlich zu machen, beschreibe ich ein kurzes Beispiel zum Begriff "selbe": Betrachten wir einen Baum über mehrere Jahre, so ist er natürlich die ganze Zeit derselbe, weil wir immer nur den einen Baum betrachten. Der Baum wird sich im Laufe der Jahre verändern, sodass es an uns liegt. ob wir ihn weiter den gleichen nennen oder ab wann nicht mehr. Wird der Baum dann gefällt und aus ihm z.B. eine parkbank gemacht, so nennen wir das Objekt nicht mehr "Baum" sondern "Parkbank", weil sich für uns die Form der Materie zu stark gewandelt hat. Dennoch handelt es sich noch um dieselbe Materie.
Überträgt man dieses Bild auf die Evolution einer Spezies, so existiert eine Art weiter, auch wenn sie sich so weit gewandelt hat, dass wir sie anders benennen. Der Spezies des Affens, von der wir abstammen ist also nicht ausgestorben, sondern lebt in uns weiter. Mit dieser Sicht lassen sich Arterhaltung und Evolution miteinander vereinbaren.
Nach folgenden Stammbaum und der genannten Betrachtugnsweise wäre somit z.B. der Australopithecus anamensis nicht ausgestorben, sondern würde in uns weiterleben.
http://www.willighp.de/evo/thema/images/stammbaum.gif
(Anmerkung: Ob der Stammbaum stimmt, spielt hier keine Rolle, er soll nur verdeutlichen, was ich meine.)
PS: Wenn ich es hier per IMG-Befehl poste, kann man die Schrift nicht lesen, als Dateianhang geht es nicht, weil es zu groß ist und so ist das Bild zu klein. Ihr müsst das Bild also auf Festplatte speichern und dann vergrößern, wenn ihr sehen wollt, wo die von mir genannte Spezies im Stammbaum vorkommt. Sorry.

Ursprünglich wollte ich den Text als Wachsapfel posten, aber ich denke, diese könnte durchaus Grundlage für eine Diskussion sein, weshalb ich daraus einfach einen eigenen Thread mache.
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Der biologische Zweck des Lebens ist ja die Arterhaltung, doch in welchem Verhältnis steht die Evolution zu dieser? Lebensformen verändern sich mit der Zeit über Generationen, neue Arten entstehen und alte sterben aus. Evolution bedeutet biologischer Fortschritt. Wer nicht auf verändernde Bedingungen reagiert stirbt aus. Wer sich über längere Zeit wandelt, ändert sich in seinem Wesen. Arterhaltung bedeutet die Erhaltung der Art, also dass die Art fortbesteht. Bedeutet das, dass sich eine Art nicht zu stark in ihrem Wesen wandeln darf, weil sie sonst zu einer anderen Art wird? Verstößt es gegen die Arterhaltung, wenn an die Stelle einer Art eine andere tritt? Wenn ja, dann stünde die Evolution in Konkurenz zur Arterhaltung und eine Art dürfte sich nicht weiterentwickeln. Aber war es doch bisher für das Überleben einer Art notwendig, dass sie sich verändert. Hier liegt ein eindeutiger Widerspruch vor, wo also liegt der Fehler? Das Problem sehe ich im Begriff "Arterhaltung". Was eine Art ist, ist eine recht willkürliche Festlegung, weil sich eine Lebensform fließend verändert und abgeschätzt werden muss, wie weit man den Begriff "gleich" dehnt.
Und hier liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt, nämlich der Begriff "gleich". Muss eine Art "gleich" bleiben, hat sie nur einen begrenzten Spielraum, wenn sie ihrer Bezeichnung treu bleiben soll. Die Lösung lautet wie folgt: Der Begriff "gleiche" muss dem Begriff "selbe" weichen bezüglich der Art zu ihrer Erhaltung.
Was meine ich damit? Um es verständlich zu machen, beschreibe ich ein kurzes Beispiel zum Begriff "selbe": Betrachten wir einen Baum über mehrere Jahre, so ist er natürlich die ganze Zeit derselbe, weil wir immer nur den einen Baum betrachten. Der Baum wird sich im Laufe der Jahre verändern, sodass es an uns liegt. ob wir ihn weiter den gleichen nennen oder ab wann nicht mehr. Wird der Baum dann gefällt und aus ihm z.B. eine parkbank gemacht, so nennen wir das Objekt nicht mehr "Baum" sondern "Parkbank", weil sich für uns die Form der Materie zu stark gewandelt hat. Dennoch handelt es sich noch um dieselbe Materie.
Überträgt man dieses Bild auf die Evolution einer Spezies, so existiert eine Art weiter, auch wenn sie sich so weit gewandelt hat, dass wir sie anders benennen. Der Spezies des Affens, von der wir abstammen ist also nicht ausgestorben, sondern lebt in uns weiter. Mit dieser Sicht lassen sich Arterhaltung und Evolution miteinander vereinbaren.
Nach folgenden Stammbaum und der genannten Betrachtugnsweise wäre somit z.B. der Australopithecus anamensis nicht ausgestorben, sondern würde in uns weiterleben.
http://www.willighp.de/evo/thema/images/stammbaum.gif
(Anmerkung: Ob der Stammbaum stimmt, spielt hier keine Rolle, er soll nur verdeutlichen, was ich meine.)
PS: Wenn ich es hier per IMG-Befehl poste, kann man die Schrift nicht lesen, als Dateianhang geht es nicht, weil es zu groß ist und so ist das Bild zu klein. Ihr müsst das Bild also auf Festplatte speichern und dann vergrößern, wenn ihr sehen wollt, wo die von mir genannte Spezies im Stammbaum vorkommt. Sorry.