Philosophische Terminologie

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Traitor
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So 17. Apr 2005, 14:29 - Beitrag #21

Wirklich viele Fälle waren es nicht, laut Suchfunktion sogar nur genau drei ;) Zuvor aber gar keine, deshalb durchaus eine merkliche Steigerung.
Aber als derartige Erweiterung ist es sicher eine gute Idee, damit z.B. beim neuen Thread sich weniger Ansichten ausgeschlossen fühlen.

Maurice
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So 17. Apr 2005, 15:08 - Beitrag #22

Ich halte diesen Ausdruck für sicherer, wenn nicht alle Gesprächsteilnehmer das gleich Fachwissen teilen, weil meiner Erfahrung nach mit "Materalismus" ein wirtschaftlicher Egoismus verbunden wird, statt eine naturalistische Sicht der Welt.
Aber genug des ot. Wenn wir das vertiefen wollen, sollten wir den Teil abtrennen. ;)

e-noon
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Mi 10. Aug 2005, 15:36 - Beitrag #23

Synkretismus?

Traitor
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Mi 10. Aug 2005, 15:52 - Beitrag #24


e-noon
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Mi 10. Aug 2005, 16:02 - Beitrag #25

Hm, das hätte ich eigentlich auch selber gekonnt... Danke natürlich, aber war es nicht Sinn dieses threads, dass der Verwender des Wortes seine eigene Definition und den Zusammenhang kurz erklärt? Ich meine, der thread wäre wohl überflüssig, wenn man erst bei Wikipedia gucken soll, oder?

Traitor
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Mi 10. Aug 2005, 16:08 - Beitrag #26

Wenn es sich um philosophische Konzepte handelt, gebe ich dir recht. Aber in diesem Fall handelt es sich ja einfach um einen fest definierten philosophie-/religionswissenschaftlichen Begriff, zu dem sich abseits der Wortdefinition und etwas historischen Hintergrunds wenig sagen lässt.

e-noon
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Mi 10. Aug 2005, 16:22 - Beitrag #27

Wusste ich ja nicht ^^ dann hätte ich selbst nachgeguckt. Danke auf jeden Fall!
Vielleicht muss ich Ipsi aber mal direkt fragen, ich verstehe nämlich nicht so ganz, inwieweit dieser Synkretismus einer sachlichen Diskussion im Wege steht.

e-noon
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Sa 4. Feb 2006, 15:47 - Beitrag #28

Konjugationsinvariant?

janw
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Sa 4. Feb 2006, 17:50 - Beitrag #29

Realität ist konjugationsinvariante Komplexität.

So Padreics Sig derzeit, offenbar aus einem Uni-Skript entlehnt.

Was wollen uns diese Worte sagen?
Realität ist Komplexität, die konjugationsinvariant ist...konjugationsinvariant meint, daß ihr Inhalt, ihre Aussage durch Beugung nicht verändert wird. Beugung tritt bei Wellen oder sich wellenartig gebenden Teilchen auf, wenn diese in den Einflussbereich von Massen oder elektromagnetischen Feldern gelangen.
Ein Körper oder ein System, das Wellen aussendet, wird in seinen Eigenschaften , auch seiner Form z.B. außen teilweise durch diese Wellen repräsentiert.
Das Problem ist oft, daß diese Wellen von sehr kleinen Systemen derart diehct ausgesendet werden, daß sich auf einem Bild keine hinreichende Auflösung ergibt.
Wenn man nun ein Feld zwischen Objekt und Bildebene bringt, das durch bekannte Beugungswirkung die Wellen beeinflußt, erhält man ein höher aufgelöstes Bild und kann dann aus der bekannten Art und Ausmaß der Beugung auf das Objekt schließen.
Auf den Ausgangssatz bezogen heißt das, daß Komplexität für sich eine kaum deutbare Abbildung im Sinne der Entwicklung einer Wahrnehmung durch unser Bewußtsein ergibt, die Beugung durch den "Filter" unserer Weltbilder, Wissen um Bedingtheiten usw. ergibt dann für uns ein Bild, das den Aussagegehalt der Komplexität in für uns verständlicher Form wiedergibt.

Diesen uns so verständlich gewordenen Inhalt nennen wir Realität und gehen davon aus, daß der Inhalt dem der Komplexität, also des eigentlichen Objekts entspricht, daß also dieser Inhalt durch die Beugung nicht verändert worden ist.
Ob dem so ist, oder ob nicht doch der Filter unserer eigenen Beurteilungsinstrumente inhaltsgenerierende Kraft hat, bleibt dabei unserer Selbsteinschätzung oder Anmaßung überlassen.
Wie sagte Pippilotta Längstrümp? "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt."

Für die Physik mögen die Fachleute mich zusammenstauchen und es entsprechend emendieren^^

Padreic
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Sa 4. Feb 2006, 22:19 - Beitrag #30

Solche Missverständnisse wollte ich mit meiner Sig provozieren ;). Als Tipp: der Satz stand nicht in einem Physik-, sondern in einem Mathematikskript...

En Detail:
Euch ist vielleicht der Begriff der komplexen Zahlen bekannt. Normalerweise stört es ja, dass man keine Wurzel aus negativen Zahlen ziehen kann und deshalb definiert man sich eine Zahl i, deren Quadrat -1 ist: die sogenannte imaginäre Einheit. Die komplexen Zahlen sind dann alljenigen, die sich als a + b*i schreiben lassen, wobei a und b reelle Zahlen sind. Es stellt sich heraus, dass man in der Form Quadratwurzeln aus jeder negativen Zahlen darstellen kann, dass man so sogar Nullstellen zu jedem beliebigen (nichtkonstanten) Polynom bekommt.
Wenn man nun eine komplexe Zahl z = a + b*i hat, so nennt man a - b*i das Konjugierte zu z. Wenn man jetzt eine reelle Zahl hat, so braucht man natürlich kein i, um sie darzustellen, d.h. wenn x = a + b*i reell ist, ist b=0. D.h. wenn wir x konjugieren, passiert gar nichts!
Das ergibt die Deutung des Satzes: wenn man eine komplexe Zahl konjugiert und sich dabei nichts ändert, so hat man bereits eine reelle Zahl vorliegen.

e-noon
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Sa 4. Feb 2006, 22:44 - Beitrag #31

Kaum zu glauben, aber den mathematischen Teil hab ich tatsächlich verstanden *freu*
Das heißt natürlich, ich glaube, ihn verstanden zu haben ;)
Trotzdem danke für deine ausführlichen Ausführungen, Jan :)

@Pad: Heißt das nun, wenn wir Komplexität konjugieren, und es passiert nichts, dann ist das Realität? Irgendwie ist mir die Analogie von Mathematik/Realität nichts so unmittelbar einleuchtend ^^*

janw
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Sa 4. Feb 2006, 23:41 - Beitrag #32

Hab ich mir ja schönen Quark konstruiert *g*

Wobei, vielleicht läßt es sich ja doch irgendwie zu irgendwas verwenden...
Danke für die Klarstellung, Pad :)


e-noon, da auch die komplexen Zahlen existieren, wäre es eine ziemlich eingeschränkte Realität...^^

Traitor
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So 5. Feb 2006, 00:41 - Beitrag #33

@Jan: Davon abgesehen, dass du das Konjugieren falsch interpretiertest, war das, was du beschriebst, doch eben gerade keine Invarianz. ;)

@e-noon: Die Realität (Reellität) ist sozusagen die Untermenge des Komplexen, die konjugationsinvariant ist. Dazu gehe man doch wieder zur Physik über - wird irgendein physikalischer Vorgang durch eine Polynom-Gleichung beschrieben, so gibt es n Lösungen, von denen aber nur einige reelle Zahlen sind und nur diese Lösungen somit reale Physik beschreiben.

@Padreic: Ich muss zugeben, zuerst an konjugierte Matrizen gedacht zu haben und mir damit keinen rechten Reim drauf machen konnte. Dabei ist es so einleuchtend. *g*
Wenn gerade von Konjugation die Rede ist, ist die Verwendung des * als Multiplikationszeichen übrigens nett verwirrend.

e-noon
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So 5. Feb 2006, 00:47 - Beitrag #34

Jetzt verstehe ich langsam immer weniger ^^ ich zieh mich mal langsam zurück ...

Maurice
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So 5. Feb 2006, 02:11 - Beitrag #35

Bleibt die Frage, in welcher Weise diese Zahlen existieren. ;)
Imo existiere die Zahlen nur in Form von Gedanken. Aber das ist ein eigenes Thema.

Ipsissimus
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Mi 22. Feb 2006, 13:27 - Beitrag #36

ich verstehe den Satz so, daß es eine Menge an Vorstellbarem gibt, deren allermeisten Elemente durch bloße Vorstellung in unserem Geist zu etwas anderem werden können. Der Rest der Elemente erweißt sich als resistent gegenüber Änderungen durch bloße Vorstellung. Die Untermenge dieser Elemente nennen wir physikalische Realität.

Traitor
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Mi 22. Feb 2006, 14:17 - Beitrag #37

Sehr schöne Übertragung, Ipsi. :pro:

"Die Wirklichkeit ist eben anders als die konjugationsinvariante Komplexität"
Und Jan will uns jetzt sagen, dass die Welt nicht komplett durch reelle Zahlen, also durch reduktionistische Physik, beschreibbar ist? Schade nur, dass |R sogar bereits transzendente Elemente enthält. ;)

@e-noon: Ich versuche es mit Verzögerung nocheinmal. Du hast ein physikalisches Problem, etwa ein Pendel. Die Formel für seine Auslenkung kannst du aus einer (Differential-, aber das interessiert hier nicht)Gleichung gewinnen. Diese hat nun diverse, im allgemeinen komplexe Lösungen. Aber du weißt ja, dass die Auslenkung des Pendels eine ganz normale reelle Zahl sein muss, kannst also weitere Bedingungen an die Gleichung stellen und kriegst ein vernünftiges, reelles Ergebnis heraus, das die Realität beschreibt.

Maurice
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Mi 22. Feb 2006, 23:22 - Beitrag #38

@Jans Wirklichkeit: Traitor vergiss nicht, dass Jan "Wirklichkeit" und "Realität" nicht synonym verwendet. ;)

Aber du weißt ja, dass die Auslenkung des Pendels eine ganz normale reelle Zahl sein muss

*Klugscheisser-Modus an*
Die Auslenkung des Pendels ist keine reele Zahl, sondern sie lässt sich durch eine reele Zahl beschreiben. :P
*Klugscheisser-Modus aus*

Traitor
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Mi 22. Feb 2006, 23:40 - Beitrag #39

*Gegen-Klugscheisser-Modus an*
"Auslenkung" steht sowohl für das Phänomen der Auslenkung, wofür deine Aussage richtig wäre, als auch für die physikalische Größe "Auslenkung", und da diese dimensionslos (ein Winkel) ist, ist sie tatsächlich einfach eine reelle Zahl, also meine Aussage richtig.
*Gegen-Klugscheisser-Modus aus*
;)

e-noon
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Do 23. Feb 2006, 12:03 - Beitrag #40

Wenns um ein normales (sinusförmig schwingendes) Pendel und dessen maximale Auslenkung geht (s Dach ^^), müsste das ausrechnen doch auch lediglich mit reelen Zahlen gehen, nicht? Oder kommen da echt auch komplexe Zahlen raus?

Das Beispiel konnte ich soweit verstehen ^^ kannst du davon jetzt noch eine Übertragung in Bezug auf die Realität machen, bitte?

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