@Rosalie: Dein Standpunkt ist nicht nur Determinismus er ist sogar eine noch verschärftere Form davon nämlich "Fatalismus".
Ein starker Determinismus, wie ihn z.B. e-noon vertritt sagt, dass alles in seinem Ablauf strengstens bestimmt ist, durch die vorangegangenen Ereignisse. Auf ein Ereignis können nur bestimmte andere folgen und weil sich das auf beide Richtungen anwenden lässt, steht quasi alels seit dem Urknall fest. Anzumerken hierbei ist, dass die Geschehnisse dieser Welt an sich keinen Sinn haben. Es mag dann wohl schon immer festgestanden haben, z.B. dass Deutschland den zweiten Weltkrieg verliert oder der erste Mann auf dem Mond ein Amerikaner war, aber das hat an sich keine Bedeutung.
Anders eben beim Fatalismus, bei dem zwar alles auch schon immer feststeht, aber die Ereginisse von einer höheren Macht (Schicksal oder Gott) bestimmt wurden. Hier kann man durchaus unterstellen, dass diese höhere Macht sich etwas dabei gedacht hat, dass sie den Lauf der Dinge so festgelegt hat, wie sie es eben tat.
Dass der Mensch trotzdem einen freien Willen, also eine reale Möglichkeit besitzt, unabhängige Entscheidungen zu treffen, kann in beiden Fällen nicht sein. Wenn Gott schon immer alles weiß, auch das was noch nicht für uns eingetroffen ist, wie sollten wir dann anders handeln, als so wie es Gott vorhersieht? Wenn Gott weiß, ob ich mein Studium schaffe und ob ich später einmal Kinder haben werde, wie sollte es dann anders geschehen, als eben so? Wenn es nur so geschehen kann, dann bin ich nicht frei, weil meien Zukunft schon feststeht und ich keine Chance habe es zu verändern. Wenn ich aber "mein Schicksal ändern kann" und ich mein Studium abbreche und was anderes mache, dann müsste Gott sich geirrt haben. Und Gott irrt ja bekanntlich nicht.
Du kannst jetzt selbst entscheiden, ob du nun entweder dir deine eigene Freieheit absprichst oder dein Gottesbild dahingehend veränderst, dass Gott doch nicht alles weiß.