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Die Situation der Gesellschaft

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2005, 16:29
von BEN2506
Hi Leute

Ich mache mir sehr sehr oft gedanken über die Menschen auf diesem Planeten und wieso es so ist wie es ist. Es gibt viele Dinge die ich einfach nicht verstehe und deswegen der Thread hier!

Ich beobachte, dass viele Menschen sich nicht um die wichtigen dinge kümmern und irgendwie so desinteressiert an dem "ganzen" sind. Das ist z.B. die eine Sache die ich einfach nicht verstehe. Wieso ist es (z.B. als Jugendlicher) wichtiger sich zu besaufen anstatt mal ein Buch zulesen und wieso zum Teufel machen sich so wenige Gedanken über unsere Zukunft. Ich frage mich interessiert es sie nicht wie die Menschheit sich in den nächsten 100 Jahren entwickeln wird ? Dominiert die einstellung "nach mir die Sinnflut" ? Wieso kann man so denken ? Ich habe die EInstellung, dass mir sehr sehr viel an der Zukunft liegt. Mir liegt viel daran dass aus "uns" was wird. Und wenn ich dann wieder im Fernsehen sehe : Kind ermordet, Geiselnahme, Krieg Krieg Krieg.... dann denke ich mir nur noch, welches kranke hirn dafür verantwortlich ist. Ich bekomme dann so eine Wut, dass kann sich keiner vorstellen. Warum geht es immer nur um Geld ? Warum arbeiten wir nicht für den Fortschritt ? Wieso werden Forschungen eingestellt, weil jemand sagt : Nun gibts kein Geld mehr, weil man es später vielleicht nicht als eine Bombe irgendwo abwerfen kann ? Das will einfach alles nicht in meinen Kopf rein. Und dann immer wieder diese disskusionen : (z.B) Nord Korea hat ein Atomwaffen prgramm. Kann man diese Menschen nicht einfach auf diese grenzenlose Dummheit ihrerseits aufmerksam machen ? Mensch wieso muss man den diese verdammten Atomwaffen bauen, wofür ?? Damit man damit auch noch ein paar Menschen töten kann, wenn man selber schon drauf geht. Und das nach dem Motto : Wenn ich gehe, dann nehme ich dich mit ? Und dann z.B. das Thema Militär : Im Kriegsfall wird man also eingezogen ? Das ist wirklich zum lachen... Tut mir leid aber was anderes fällt mir DA NICHT ein. Ich würde niemals in irgendeinen Krieg ziehen nur weil eine Regierung so becheuert und primitiv ist, den ausgelöst zuhaben ? Und wofür soll das denn sein ? Hat das IRGENDJEMANDEM geholfen ? :rolleyes: . Komisch..... . Man kann sich doch auf die wirklich wichtigen dinge konzentrieren und ich finde es so wiederlich wenn für eine neue hatcreme oder irgendwelche anderen Kosmetik produkte, tiere dafür verwendet werden um sie zu testen. Die können sich nichtmal wehren und nur weil da welche denken : Die Tiere können nicht so denken wie wir, sie sind was niederes, kann man sie also dafür verwenden oder was ? Wenn es um die Rettung von Menschen geht, dann ist es ok, wenn neue Medikamente erfunden werden! Aber doch nicht für so etwas unwichtiges wie Kosmetik ? Und was ist der auslöser ? Ein Mensch, der Geldgierig ist nie genug bekommt und mit seinem neuen Produkt wieder Geld einstreichen will. Mit genau diesen MENSCHEN müsste man diese versuche durchführen.

So das wars erstmal von mir.

Vielleicht kann ich hier ja eine kleine Disskusion starten! Nun schreibt was ihr davon haltet!

So long

BEn

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2005, 16:55
von e-noon
Also wenn ich mir das so betrachte... bzw. lese, dass man die Welt mit dem Atombombenvorrat x-mal in die Luft sprengen bzw. in ihre Bestandteile auflösen könnte, drängt sich mir der dringende Verdacht auf, dass einige Menschen sich eher weniger um die Zukunft scheren ^^
Das kann man imo durchaus verstehen: Welchen Vorteil habe ich persönlich schon davon, mich selbst zurückzuhalten für Menschen, die erst Jahrhunderte nach mir kommen werden? Was nützt es mir, wenn ich ein paar Tierarten erhalte oder es den Menschen auf der anderen Seite der Erde durch meine Spenden etwas besser geht? Keinen, zumindest keinen materiellen, und damit ist klar, wieso jene, deren erklärtes Ziel die Mehrung materieller Besitzgüter ist, sich Unbekannten gegenüber eher unsozial verhalten.
Ich handle und denke trotzdem relativ oft in materieller Hinsicht uneigennützig, zumindest auf den ersten Blick.
Wenn ich z.B. meinem Bruder bei seinen Hausaufgaben helfe, habe ich keinen direkten persönlichen Nutzen davon. Wenn es mir also nur darum ginge, würde ich ihm nicht helfen. Mir sind aber zufällig noch andere Dinge wichtig, sozialer Rückhalt, Familie und Freunde, ein gutes Gewissen usw. Um diese Ziele zu erreichen, muss ich mich öfters in materieller Hinsicht unwirtschaftlich verhalten ^^, meinem Bruder auch zum x-ten mal etwas erklären, anstatt ihm das Mathebuch vor die Nase zu knallen.
Anscheinend geht es aber heute vielen Menschen primär um materielle Dinge, vielleicht auch noch das Wohl einiger Leute aus ihrem Umfeld, aber globale Interessen, dh. das Wohl der Menschheit im Sinne, haben sie nicht. Das ist schade für die, denen genau das wichtig ist, da hier ein Interessenkonflikt entsteht, aber durchaus verständlich. Mich würde allerdings interessieren, wie jemand darauf kommt, zu denken, dass er nur Geld zum Glücklichsein braucht, oder wie jemand das nicht nur denkt, sondern wie es kommt, dass jemand so ist. Diese Einstellung hat nämlich den Vorteil, dass Geld sich für einige weit leichter erreichen lässt als sozialer Rückhalt und Freunde, und die Lebensqualität dieser Menschen würde durch eine solche Einstellung wahrscheinlich stark verbessert werden :)

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2005, 17:07
von Ipsissimus
ach, da kann der Zyniker mal wieder so richtig schwelgen

Streite dich nie mit Phänomenen über ihre Phänomenhaftigkeit - sie gewinnen immer :-)

dass viele Menschen sich nicht um die wichtigen dinge kümmern


die imo wesentliche Antwort besteht darin, daß es keine verbindlichen und allgemein akzeptierten Kriterien gibt, nach denen sich ermitteln ließe, was die "wichtigen Dinge" sind. "Dem einen sein Hui ist dem andern sein Pfui" kann als diesbezügliche Erklärung gar nicht überbewertet werden. Frag dich einfach mal, ob du auch nur einen Wert kennst, der von allen Menschen in gleicher Weise und ohne äußeren Zwang anerkannt wird.

Nachtrag: und bemühe dich dabei, mal nicht entlang von Proklamationen zu denken, sondern entlang der Faktizität

Kleiner Ausflug in eine materialistische Ethik

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2005, 19:06
von Maurice
Na da haben meine Vorredner ja schon quasi alles gesagt. ^^
In persönlicher Sache staune ich mal wieder über meinen Schatz, dass sie trotz so christlicher Prägung, so ein nüchternes Verständnis von Ethik hat. :kiss:

@Ben:Tja ich weiß gar nicht, wo ich hier anfangen soll, oder ob ich dies überhaupt tun sollte? Für die Statistik: Wie alt bist du? Nein ich will dich damit nicht abwerten, nur meine Einschätzung überprüfen, dass man dich, wenn ich richtig vermute, als Jugendlichen bezeichnet. Das ist nichts schlechtes an sich, nur gibt es da meines Empfinden nach noch deutlich mehr Personen, die die Welt verbessern wollen, als später. Dieser "ach die Menschheit ist so böse"-Trip, legt sich z.T. mit den Jahren oder man regt sicht einfach nicht mehr so darüber auf. Ich hatte auch mal so eine Phase, wo ich die Menschheit sogar als Krebsgeschwür für den Planeten gesehen hatte. Ein Öko-Pazifist war ich deshalb trotzdem nicht. :D
Nach meinem Menschenbild handelt JEDER nur so, wie es seinen Interessen entspricht. Dass dies nicht mit dem Wort "Egoismus" gleichgesetzt werden darf, folgt allein schon aus dem Grund, dass nicht jedes Interesse ich-gerichtet ist. Siehe dazu auch den entsprechenden Thread von mir.
Nun haben nicht alle Menschen dieselben Interessen, sondern imo nur ein gemeinsames Meta-Interesse, nämlich das Glück. Unterschiedliche Menschen können unterschiedliche Auffassungen darüber haben, was sie zu diesem Glück verhilft. Manche meinen die Gründung einer Familie würde ihnen zu Glück verhelfen, andere glauben sie müssten im Beruf möglichst erfolgreich sein, wieder andere setzen sich für die Natur ein usw. Nicht zu vergessen bleibt, dass alle nur versuchen ihre eigenen Interessen zu verwirklichen, in der Hoffnung, dass dies zu einer Vermehrung ihres Glücks (bzw. Verminderung ihres Leids) führt. Wie e-noon bereits gesagt hat, führt diese Differenz in den Interessen zu Interessenskonflikten. Dein Interesse Ben ist es z.B. wenn ich das richtig verstanden haben, dass es weniger Krieg auf der Welt gibt, dass der Tierschutz gestärkt wird, dass man rücksichtsvoller mit dem Ökosystem umgegangen wird u.a. Dagegen stehen die Interessen von anderen Menschen z.B. der Waffenindustrie, die davon profitieren, wenn es irgendwo Krieg gibt, oder einen Kosmetikhersteller, wenn er durch Tierversuche seine Gewinne steigern kann usw.
The Million-Dollar-Question is: Wo siehst du einen intrinsischen Werteunterschied zwischen deinen Interessen und denen, die zu dir gegensätzliche Interessen haben? Wenn es keinen intrinsischen Werteunterschied gibt, dann sind alle Interessen an sich erstmal gleich wertig, nämlich an sich ohne Wert. Nach welchen Maßstab beurteilst du also die Interessen? Wohl erstmal nach dem simplen und naheliegenden, dass dir deine Interessen wichtiger sind, als die der anderen. Wenn du also keine intrinsischen Werte postulierst (die man auch nicht beweisen könnte), dann ist dein Anliegen nur, wie die der Gegenseite, die eigenen Interessen zu verwirklichen und die Gegenseite dazu notwendigerweise daran zu hindern, ihre Interessen zu verwirklichen, die mit deinen in Konflikt stehen.

Ich denke das sind schon ein paar Punkte, über die du nachdenken kannst, weil ich einfach mal vermute, dass du dich aus dieser Perspektive noch nicht mit dem Thema befasst hast.

Damit keine Missverständnisse auftreten: Diese Ausführung soll nicht heißen, dass ich einen Werterelativismus vertrete. Ich würde es z.B. auch besser finden, wenn es weniger Krieg auf der Welt gäbe, der entscheidende Unterschied dabei ist nur, dass ich das nicht aus reinem Altruismus denke, sondern weil ich glaube, dass dies auch für mich von Nutzen wäre. Da es, wie es mir scheint, aber keinen großen Unterschied macht, ob z.B. irgendwo in Afrika Bürgerkrieg herrscht, ist es mir ziehmlich egal, ob dieser endet oder nicht.

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2005, 19:19
von Chennyboy
So BEN, als ein Mensch fragt man sich dies irgendwann zwingend.
Der Grund besteht meiner Meinung nach darin, dass das "moralisch Gute" in dem heutigen Welt keinesfalls belohnt wird, eher eine Flexibilität von "Gut und Schlecht".
Dafür ist imo die heutige Gesellschaftsstruktur verantwortlich. --->
Man lebt, um glücklich zu sein.
Glücklich ist, ungezwungen zu leben.
Ungezwungen zu leben heißt, alles tun zu können, was man will.
Um alles zu tun, was man will, ist es wichtig, gesund zu bleiben und Geld zu haben.
Gesundbleiben wird durch Fitness=Freizeit ermöglicht.
Freizeit wird durch Geld ermöglicht.
Geld ist nach der Analyse das Notwendigste, was ein westlicher Durchschnitsseuropär braucht.
Das ist natürlich nur definiert für ein Durchschnittsmensch, aber auf die Ausnahmen will ich jetzt nicht eingehen.

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2005, 20:57
von janw
Mal als erstes:
BEN, könntest Du Deine Beiträge etwas besser strukturieren, Absätze einfügen und so?
Es würde die Lesbarkeit ERHEBLICH verbessern ;)
Zum weiteren später mehr.

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2005, 21:15
von Traitor
@Ben: Alles schöne Beobachtungen, die du da machst. Und sicherlich alles Dinge, gegen die es sich lohnt, vorzugehen. Aber durch Reden darüber, Demonstrationen und Kaffekränzchen ändert sich daran leider nichts - die einzigen Möglichkeiten, etwas gegen wahrgenommenes Übel in der Welt zu tun, sind folgende: entweder im kleinen Rahmen sein Leben in den Dienst irgendeines gemeinnützigen / entwicklungshelferischen Programms stellen, oder die großen Dinge angehen, den langen Marsch durch die Institutionen zu beginnen und zu hoffen, dass man sich dabei genug Idealismus und Energie bewahrt, um etwas zu verändern, wenn man in einer Position ist, in der man etwas verändern kann.

@Maurice: Man kann schon ein objektives (bzw in deiner Diktion zumindest intersubjektives) Kriterium anlegen, den Sozialutilitarismus. Was man lediglich nicht kann, ist, dieses objektive Kriterium objektiv umzusetzen, da man eben nicht den totalen Überblick hat.

@chenny:
Um alles zu tun, was man will, ist es wichtig, gesund zu bleiben und Geld zu haben.
Gesundbleiben wird durch Fitness=Freizeit ermöglicht.
Freizeit wird durch Geld ermöglicht.
Geld ist nach der Analyse das Notwendigste, was ein westlicher Durchschnitsseuropär braucht.
Nein. Die meiste Freizeit hat man als Arbeitsloser. Als solcher ist das Existenzminimum absolut gesichert, weitere Verpflichtungen hat man nicht, man kann also sein komplettes Leben für Freizeit und "Fitness" verwenden. Und Arbeitslosigkeit ist nun wirklich etwas, das auch der durchschnittlichste Mensch erreichen kann.
Kennst du übrigens Bölls "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral"?

@Traitor:

BeitragVerfasst: Mo 17. Jan 2005, 21:29
von Maurice
Dass der Sozialutilitarismus ein objektives Kriterium darstellt, darüber lässt sich herzlich streiten. Selbst wenn du hier mit "objektiv" eine intersubjektive Einigung über Werte meinst, so ist diese intersubjektive Wertung von den Subjekten dahingehend abhängig, dass andere Subjekte zu einem anderen "objektiven" Maßstab kommen könnten. Ob ein Sozialutilitarismus global betrachet die dominaten ethische Ansicht ist, halte ich für fraglich. Zumindest in den Industrieländern halte ich einen Individualutilitarismus für dominanter, auch wenn es viele Leute nicht offen zugeben würde, geschweige denn sich alle diesem bewusst wären.

Darüber soll es hier aber wohl nicht gehen, deshalb belassen wir es besser bei diesen Randbemerkungen. :)

Danke für euer Feedback, aber...

BeitragVerfasst: Di 18. Jan 2005, 15:29
von BEN2506
Hi, danke erstmal für euer Feedback.

@ Maurice, es könnte sein das ich in deine Statstik mit meinen 15 bzw 16 Jahren fallen werde, aber ich glaube nicht das sich meine Einstellung in dem Punkt wesentlich ändern wird! Ich sehe die Menschen auch nicht als Krebsgeschwür auf diesem Planeten, aufgarkeinen fall. Es sind nur einige (ode rmehrere, aber nicht grundsätlich alle) Menschen, die einen solch großen negativen einfluss haben.

Wenn sich die Einstellung dahingehen ändern würde : wir versuchen was zu verbessern, dann wäre es ja wunderbar. Aber doch bitte NICHT nach dem Motto : Nach mir die Sinnflut, hauptsache Geld, alles was danach kommt ist egal. Ich hasse Menschen, denen alles recht ist um an Geld zu kommen, das verabscheue ich und ich will doch sehr stark bezweifeln, dass mir das irgendwann einmal "egal" wird.

Mich kümmert es was mit den Menschen in 100 und mehr Jahren ist, warum sollte es mich denn nicht kümmern ? Nur weil ich dann wahrscheinlich nicht mehr Leben werde ? Ich bin trotzdem ein Mitglied der Gemeinschaft "Menschheit" und ich werde, wo ich kann, versuchen etwas zu tun, was uns etwas nutzt und voran bringt. Versteht du was ich meine ? Natürlich bin ich auch kein "Ober-Öko", Aber wenn ich höhre, dass mal wieder eine Bohr-Insel einfach versenkt werden soll, dann werde ich sauer. Nur weil es denen da oben zu teuer ist sie komplett abzubauen und zu entsorgen. Wirklich toll.

@ Ipsissimus

Du hast da schon recht, dass man nicht (immer) pauschal sagen kann : Das ist wichtig und das nicht. Aber ich denke einfach das es doch Sinnvoller wäre gelder in Forschungen zu stecken, anstatt in neue Kosmetik Produkte ?

@ Traitor

Das soll hier auch kein Kaffekränzchen werden oder dergleichen, wenn es danach geht, dann könnte man hier einige Threads dichtmachen mit der Begründung : Mach mal lieber was dafür, anstatt hier Threads zu eröffnen.

@ Janw

Tut mir leid, ich habe mich jetzt mal bemüht mit den Absätzen ;)

Ben

BeitragVerfasst: Di 18. Jan 2005, 15:44
von Traitor
Das soll hier auch kein Kaffekränzchen werden oder dergleichen, wenn es danach geht, dann könnte man hier einige Threads dichtmachen mit der Begründung : Mach mal lieber was dafür, anstatt hier Threads zu eröffnen.
Da halte ich es mit der judäischen Volksfront ;)
An sich ist das Diskutieren in Foren verschwendete Zeit, es bewirkt nichts direkt. Aber man kann es als persönlichkeits-, meinungs- und argumentationsstilbildende Tätigkeit deklarieren, durch die man in die Lage kommt, später besser etwas real ändern zu können. Man muss es nur eben als auf solche sehr indirekte Wirkung beschränkt sehen und sich eingestehen, dass man entweder gar nicht mehr machen kann und/oder will oder dieses Erkennen und Bereden von Missständen nur ein kleiner, erster Schritt sein kann.

BeitragVerfasst: Di 18. Jan 2005, 16:11
von Ipsissimus
judäische Volksfront ... pfhh ... Volksfront von Judäa !! ... :-)

BeitragVerfasst: Di 18. Jan 2005, 17:46
von Chennyboy
Traitor:
Ich habe ja gesagt: "gesund zu bleiben und Geld zu haben" oder besser "gesund zu bleiben und Geld zu haben"
Das soll heißen, dass beides gewährleistet sein soll und nicht miteinander verglichen werden soll.
Und ich habe meiner Meinung nach nicht von Existenzminimum, sondern von Freizeit oder Vergnügen gesprochen.
Es ist einfach Fakt, dass man mehr Möglichkeiten hat, wenn man mehr Geld hat.
Nicht viele wollen umsonst arbeiten, nehme ich an.

BeitragVerfasst: Di 18. Jan 2005, 20:53
von Maurice
@Chenny: Freizeit und Vergnügen kann man auch als Arbeitsloser haben. ;)

@Ben: Ja das ist ja alles schön und gut, was du da schreibst, aber du wiederholst dich nur, statt auf meine zentrale Frage einzugehen, die ich dir gestellt habe.
Außerdem hast du mir noch keinen überzeugenden Grund genannt, warum mich die Menschen in 100 Jahren interessieren sollten. Ich kenne einen, aber ich will ja, dass du auch Gedanken machst. ;)

BeitragVerfasst: Mi 19. Jan 2005, 15:22
von BEN2506
Es geht einfach darum, dass WIR, also du und ich, ein Teil der Menschheit sind und es unsere Aufgabe sein sollte, dieser PRODUKTIV zu "helfen" und davon profitieren dann auch spätere Generationen. Und diese späteren Generationen sind mir nicht egal, weil sie auch ein Teil der Menschheit sind. Möglicherweise können sie dann irgendwann mal sagen, dass alles haben WIR hinter uns gelassen und das haben WIR ( nicht ich oder du ) vollbracht. Ich würde es deswegen sehr begrüßen, wenn es irgendwann so sein wird und das ist der Grund dafür.

Interessen unterschiede, ja gut, man kann sagen so ziemlich alles hat seine vor und Nachteile. Wenn man es aber nun aus der Sicht von ALLEN betrachtet, ist Fortschritt in richtung neuer Technologien sicherlich sinnvoller als eine neue Hautcreme, da stimmst du mir doch zu oder nicht ? Wir begrüßen doch sicherlich (fast) alle den Fortbestand, frieden usw... oder etwa nicht ?

Es ist doch unser aller Interesse das wir weiterbestehen werden und erfolgreich sein werden! Gruppenbewußtsein ? Motivation ? Das ist das was bei manchen Menschen fehlt und die dann so eine Einstellung nicht teilen. ( es kann natürlich auch andere Gründe geben, aber jetzt als Mehrheit) . Das ist eine Sache über die man streiten kann, ich weiß. Aber ich denke es ist der richtige weg.
So long

Ben

BeitragVerfasst: Mi 19. Jan 2005, 16:49
von Maurice
Ich hoffe das nervt niemanden, dass ich hier den Lehrer raushängen lasse. :D

Zitat von BEN2506:Es geht einfach darum, dass WIR, also du und ich, ein Teil der Menschheit sind und es unsere Aufgabe sein sollte, dieser PRODUKTIV zu "helfen" und davon profitieren dann auch spätere Generationen.

Und auf was stützt du diese Forderung, dass es unsere Aufgabe sein soll der momentanen Menschheit zu helfen und uns darüber hinaus auch in unserem Leben schon um das Wohl der kommenden Generationen zu sorgen?
Denn worin sollte denn eine allgemeine Verpflichtung gründen, sich um das Wohl der Spezies, der man angehört, zu sorgen? Aus dem alleinigen Ist-Zustand, dass ich ein Teil der Spezies bin, resultiert nicht automatisch die Soll-Forderung mich für diese einzusetzen.
Ich will damit nicht sagen, dass dein Ansatz generell falsch ist, mir fehlt es eben nur an Begründungen. Ich will dich damit auch nicht dumm anmachen oder lächerlich machen, sondern zum denken anregen, was du ja wohl auch als positiv ansehen solltest, oder? :)

Wenn man es aber nun aus der Sicht von ALLEN betrachtet, ist Fortschritt in richtung neuer Technologien sicherlich sinnvoller als eine neue Hautcreme, da stimmst du mir doch zu oder nicht ?

Mit deiner utilitaristischen Vorgehensweise, kannst du mich schon mal nicht als prinzipellen Gegner haben. ]Es ist doch unser aller Interesse das wir weiterbestehen werden und erfolgreich sein werden![/QUOTE]
Hier hingegen will ich kritisch anmerken, dass es uns erstmal egal sein kann, was mit der Welt nach unserem Tod passiert, weil wenn wir nicht mehr existieren, kann etwas nicht mehr für uns von Bedeutung sein. Dass es uns aber dennoch nicht egal ist, was nach uns passiert, hat seine Gründe.

BeitragVerfasst: Mi 19. Jan 2005, 17:01
von Ipsissimus
sollen, wollen und müssen, Ben - doch woher nimmst du bitte deine Wertesicherheit?

Du scheinst nicht wirklich zu verstehen, daß deine Sicht der Dinge nur EINE Sicht der Dinge unter derzeit etwa 6 Milliarden anderen Sichten ist. Und daß dein ernstgemeintes und tiefstempfundenes "sollen" für andere vielleicht eine Zumutung darstellt, deren abweichendes "sollen" und "wollen" ihnen anderes gebietet und vielleicht für dich eine Zumutung darstellt.

BeitragVerfasst: Mi 19. Jan 2005, 17:04
von Feuerkopf
Ich habe zwei wesentliche Gründe, mich um die Zukunft meiner Umwelt und meiner Spezies zu sorgen: Meine beiden Kinder.
In ihnen lebe ich nicht nur genetisch weiter, sondern auch durch das, was sie von mir und über mich gelernt haben, d. h. als Information, sozusagen.
Da mir ihr Überleben wichtig ist, habe ich ein vitales Interesse, in ihrem Sinne zu agieren.

BeitragVerfasst: Mi 19. Jan 2005, 17:20
von Maurice
Feuerkopf du hast gerade genannt, auf was ich mit meiner Frage hinaus wollte. :D
Dass uns die Welt auch nicht egal ist, wenn wir nicht mehr sind, kann meinen jetzigen Überlegungen nach nur damit begründet werden, dass wir Interesse an dem Wohl von Menschen haben, die nach unserem Tod noch weiterleben. Natürlich besteht dieses Interesse nur während wir leben und nicht wenn wir einmal tot sind, aber dieses Interesse besitzt nunmal faktisch ein guter Teil der Menschheit.
Es kann wohl sein, dass jemand auch ein Interesse an der gesamten Menschheit hat, aber das sollte wohl vergleichweise selten zum Fall auftreten, dass speziell am Wohle der Nachkommen Interesse besteht.

BeitragVerfasst: Mi 19. Jan 2005, 17:32
von Feuerkopf
Bin ich nicht eine aufmerksame Schülerin? ;)

Für mich gibt es aber durchaus noch andere Gründe, mich zu engagieren. Mir liegt z. B. etwas an der Erhaltung der Natur, ich möchte auch, dass andere Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können. D. h. meine Beweggründe sind nicht zwingend ich-gerichtet. Wir können uns gern noch einmal über die Existenz von Altruismus unterhalten, aber ich bin überzeugt, dass es etliche Menschen gibt, die ein Interesse am gedeihlichen Zusammenleben an sich haben und ihre Umwelt lieben, und dafür auch bereit sind, Mühe in Kauf zu nehmen und ggfs. Verzicht im eigenen Umfeld.

BeitragVerfasst: Mi 19. Jan 2005, 17:38
von Maurice
Feuerkopf es scheint mir, dass immer noch ein gewisses Missverständnis vorliegt. Ich bestreite nicht, dass es das, was du "Altruismus" nennst, gibt, mir gefällt lediglich die Unterscheidung "Egoismus - Altruismus" nicht.
Dass es auch Menschen gibt, die nicht nur ich-gerichtete Interessen haben, steht außer frage, das habe ich in dem Post davor ja auch selbst gesagt. :)