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Es war einmal ein Suchender.

BeitragVerfasst: Mi 28. Sep 2005, 12:56
von Aydee
Er suchte nach einer Lösung für sein Problem, konnte sie aber nicht finden. Er suchte immer heftiger, immer verbissener, immer schneller und fand sie doch nirgends.

Die Lösung ihrerseits war inzwischen schon ganz außer Atem. Es gelang ihr einfach nicht, den Suchenden einzuholen, bei dem Tempo, mit dem er hin- und herraste, ohne auch nur einmal zu verschnaufen oder sich umzusehen.

Eines Tages brach der Suchende mutlos zusammen, setzte sich auf einen Stein, legte den Kopf in die Hände und wollte sich eine Weile ausruhen.

Die Lösung, die schon gar nicht mehr daran geglaubt hatte, dass der Suchende einmal anhalten würde, stolperte mit voller Wucht über ihn! Und er fing auf, was da so plötzlich über ihn hereinbrach und entdeckte erstaunt, dass er seine Lösung in Händen hielt.


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Hab das grad per Email bekommen :- ) und es ist irgendwie eine "schöne" Beschreibung von Wäldern und Bäumen :- ) ich denke es passt irgendwie in die Philosophie des Zen.... (Spricht man beim Zen eigentlich von Philosophie...?)

(falls falsches Forum, bitte verschieben)

BeitragVerfasst: Do 29. Sep 2005, 15:14
von AlterEgo
Nun, wahrlich ist dies eine interessante Ausdrucksweise für jenes Wortbild mit Bäumen und Wäldern, so scheints, unendlich wahr, denn beinahe hät' ich meinen Namen d'runtgesetzt, gesagt, ja, je mehr wir suchen, desto weniger ist's uns möglich zu finden, wonach unser Sinn stehen mag.

Doch halt, sprach mein Denken, ist's dann nicht so, wenn wir gar nicht suchten, fänden wir am ehesten und am schnellsten überhaupt? Wär' es dann nicht besser inne zu halten, bis die Lösung all' unsrer Probleme in den Schoss fiele?

Ach nein, so sagt' ich, dies wär' auch keine Lösung, denn nur wer suchet der findet und doch, wer zu sehr suchet, der werde niemals fündig. Nun mag auch hier, so scheint's am Ende gar langweilig, jener Weg am Sichersten, welcher von grossen Männern aufgezeigt wurde: Jener Weg in der Mitte zwischen Suchen und Warten.