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Das Absolute

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 00:16
von Ipsissimus
sagen wir es so

angenommen

ihr habt eine Wahl, eine einzige Chance, auf die ihr setzen könnt

ihr habt keine Gelegenheit, irgendetwas zu erklären, keine Gelegenheit, irgendwelche Gründe anzuführen

ihr habt die eine, einzige Chance, eine, genau eine, unwiderrufliche, nicht relativierbare Aussage zu machen, die eure individuelle Unsterblichkeit in Glückseligkeit sichert - ihr habt keine zweite Chance

was sagt ihr?


/edit worauf setzt ihr euer Sein, wogegen würdet hr euer schieres gesamtes Sein setzen?

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 00:31
von janw
Hm, gute Frage...

Zuerst mal, würde ich eine Frage stellen, die mir die Unsterblichkeit in Glückseligkeit sichert?
Ich weiß nicht recht...

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 00:33
von aleanjre
Hm. Ich muss eine Aussage treffen. Und wenn ich das richtige sage, darf ich für alle Ewigkeit glücklich leben. Wenn ich aber das Falsche sage... was dann? Und wer entscheidet darüber, was richtig oder falsch ist?
Ich wüsste kein Wort, dass mein gesamtes, schieres Sein umfassen würde... oder es wert wäre zu versuchen.

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 00:36
von Ipsissimus
kein Problem^^ du bist tot

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 00:39
von aleanjre
Du hast also entschieden, dass du das Recht hast, meine Überlegungen, die noch keine Aussage, dafür Fragen enthielten, bereits zur Disqualifizierung ausreichten?

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 00:58
von Ipsissimus
habe ich entschieden? Es ist nicht notwendig, daß du dich den ursprünglich gestellten Rahmenbedingungen stellst^^ wenn du dich ihnen versuchsweise stellen willst, bist du aufgrund deiner gegebenen Antwort tot^^

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 02:18
von janw
Nach einigem Überlegen...weiß ich nicht recht, ob ich die Frage wirklich stellen würde, selbst wenn ich wüßte, welche die garantiert richtige ist.

Was würde mich abhalten?
Ich fürchte, es wäre verdammt einsam dort, in der Unsterblichkeit in Glückseligkeit....

Oder, Ipsi, ist sie doch erstrebenswert, die Unsterblichkeit in Glückseligkeit, wenigstens für Dich? Wäre es gar... nicht so einsam, dort?

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 02:20
von Ipsissimus
janw, DU stehst auf dem Prüfstand^^ meine Frage könnte auch anders gestellt sein^^ wer bist du?

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 02:27
von Feuerkopf
Es geht nicht um eine Frage. Es geht um eine Aussage, wenn ich dein Anfangsposting richtig gelesen habe.
Es geht um Mut. Um den richtigen Satz zur richtigen Zeit.

Mein Sein setze ich auf die Liebe zu einem Menschen.
Den Satz habe ich bereits gesagt.

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 02:33
von janw
Ich seh es gerade, mit "Frage" war von mir eine Aussage gemeint...

Eine zu erwartende Einsamkeit würde mich davon abhalten, die Aussage zu treffen, aus jetzigem Blickwinkel.

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 02:46
von Ipsissimus
Feuerköpfle, das jeißt, du würdest deine "ewige Seligkeit" auf die Liebe zwischen dir und deinem Mann setzen?

janw, du windest dich^^ doch nimm, um des Spiels willen, an, daß dir das nichts nützen würde^^ keine Aussage = Tod

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 02:53
von janw
"Kein Sein ist für mich schlimmer als das allein sein", das würde ich wohl sagen, aus jetzigem Blickwinkel.
"Es"^^ würde dann schon wissen, wie es seinen Daumen zu halten hat...

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 02:59
von Ipsissimus
meine Aussage wäre immer noch "Fick dich. Du kannst mir Angst bereiten und mich verdammen. Du kannst nichts daran ändern, daß ich mich dir verweigere."

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 03:08
von aleanjre
Wenn du also gar keine Lust hast, das Spiel zu spielen, warum lässt du dich darauf ein? Denn in der Ausgangsposition stand nicht, dass man gezwungen wird, es hieß "Chance".
Wenn nichts sagen = Tod ist, was steht dann auf Verweigerung?

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 03:14
von Ipsissimus
wurde ich gefragt, ob ich leben will? wurde ich gefragt, ob ich sterben will? wer immer das für mich entscheiden wird: fick dich

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 03:44
von janw
Naja, "wer nicht kämpft, hat schon verloren", die Chance nicht zu nutzen, hieße gleich tot zu sein, vielleicht gar töter...

Ich weiß nicht, aber irgendwie fühle ich mich nicht ganz so "zugemutet". Fehlt mir da etwas, vielleicht ein Grad an Erleuchtung? Oder ein Grad an erlebtem Schlechtem?

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 04:33
von Lykurg
Nun, meine Aussage wäre wohl ein knappes "Ich glaube" - völlig ohne auf die Folgen irgendeinen Wert zu legen: Ich denke nicht, daß ewiges Leben in Glückseligkeit dem irdischen Leben eindeutig vorzuziehen wäre.

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 10:07
von C.G.B. Spender
Ist das Leben ein Spiel für euch?


Zitat von Ipsissimus:worauf setzt ihr euer Sein, wogegen würdet hr euer schieres gesamtes Sein setzen?
So kurz und knapp wie ein Aphorismus geht das bei mir noch nicht. Vielleicht so etwas wie:

"Wenn ich dein Traum bin, Kosmos, dann lasse mich an deinem Erwachen teilhaben."

Etwas ausführlicher....

Meine größte Glückseligkeit besteht darin, wieder ein fester Bestandteil der Schöpfung zu werden, ohne Ich. So wie es jetzt ist, weiß ich nur, dass ich ein Teil der Schöpfung, somit ein Teil Gottes bin, untrennbar verbunden, dennoch innerlich oft zerissen durch Verlangen. Ewige Glückseligkeit bedeutet, zu sterben und befreit zu sein vom physischen Körper, befreit zu sein von der Dunkelheit und aufzugehen im Urgrund des Seins.

Davon träume ich, wenn ich in der Sonne am Bach mit harten Steinen spiele, die von der Quelle des Lebens, dem nachgiebigen rinnenden Wasser, in Jahrtausenden gerundet wurden. Es ist viel von diesem Wasser in meinem Blut, und viel von diesem Wasser, ist das Blut der geheimnissvoll weiblichen Seele der Welt. Überall um mich herum sind Wege des Lebens, wie Flußtäler, wie Furchen in Herzen, die dafür beten gegangen zu werden. Doch sitze ich hier für einen kostbaren Moment, mit einem runden Stein in der Hand und bete für die Wege. Ich betete einst dafür, alle Wege gehen zu dürfen, doch ist es gerade dieses Verlangen, das mich hierhin brachte und mich nur einen einzigen Weg gehen ließ. Der Weg ist unendlich, unsterblich. Der Weg ist das Ziel.

Atmen.

Fließen.

Leben.

Weinen vor Freude.

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 10:56
von Feuerkopf
Zitat von Ipsissimus:Feuerköpfle, das jeißt, du würdest deine "ewige Seligkeit" auf die Liebe zwischen dir und deinem Mann setzen?


Seit über 20 Jahren, Ipsi, tu ich das.
Ob es ein guter Entschluss bleibt, wird die Zukunft zeigen.

BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2006, 16:19
von janw
@Ipsi:
Und "Es", das große Schweigen, wiegte seinen Kopf, und legte seinen Finger auf Deine Lippen..."Dein Leiden war wertvoll, es reicht für eine Ewigkeit in Glückseligkeit, mindestens..."^^