Ceitlyn, schöne Gedanken hast Du da geflüstert. Um aber zu begreifen, warum es Menschen so schwer fällt, andere zu verstehen, muß man ergründen, woran das liegt. Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg dorthin, weil sich bisher nichts gegen meine Erkenntnisse stellen konnte. Der Mensch wird gerne laut, wenn er Gefahr läuft, abzustürzen, oder wenn er verbergen möchte, daß er das Urrecht anderer mißachtet hat, sei es aus Gleichgültigkeit, Überforderung, Unachtsamkeit oder in Absicht mit den denkbar besten Rechtfertigungen.
Ipsissimus, solange Du keine Beobachtung von dem darstellen kannst, was Du als Wirklichkeit empfindest, die meine Beobachtung angreift, daß es kein Ziel gibt, das nicht dem Vermeiden von Unwohlgefühlen und dem Erreichen von Wohlgefühlen dient, steht meine These im Raum, für deren apodiktische Wirkung ich sicher sehr viel mehr gearbeitet habe, als alle anderen hier zusammen. Mir ist bisher auch noch keine Relativierung begegnet.
Ich habe Deinen Bewußtseinsstatus nicht widerlegt, werde das auch nicht tun, weil ich Deine Sichtweise respektiere. Gleichwohl kann man nicht grundsätzlich davon ausgehen, daß alle Sichtweisen Gültigkeit haben, wenn die Mehrheit der Beobachter bei bestimmten Sichtweisen einen Konsens herstellt, der auf wissenschaftlichen Beobachtungen beruht und sich in allem bestätigt, was bereits wissenschaftlich beobachtet worden ist und allgemeingültiger Konsens wurde.
Ich verstehe nicht,
warum es so schwer ist,
einer Feststellung zu folgen,
wenn nichts gegen sie spricht.
Daß nichts gegen sie spricht,
werden wir noch sehen.
Dazu bin ich ja schließlich da ...
janw, es wäre besser gewesen, Du hättest alles gelesen, denn das, was Du mir als Lapsus unterstellst, habe ich bereits so erläutert, daß offensichtlich wird, wie wenig tatsächlich wissenschaftliches Forschen als solches gemeint war.
Die Quelle meiner Erkenntnisse ist ein unermüdliches Hinterfragen menschlich-unmenschlichen Verhaltens. Wenn Du mal so vielen Aktivitäten hinterhergelaufen bist, wohin sie Vernunftwesen geführt haben, und alle enden an dem Ziel, das ich Euch als das Ziel aller nannte, und kein noch so umständlicher Umweg zu einem anderen Ziel geführt hat, ist das doch sicher etwas, was auch jede n andere n hier nachdenklich machen müßte. Mich hat das sehr nachdenklich gemacht, und seit ich die Essenzen davon in meinem Leben verwerte, gibt es keinen Nebel mehr um mich herum.
Lykurg, ich habe keine Zweifel an den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sich in den allgemeinen Beobachtungskonsens fügen, wenigstens so lange, bis etwas auftaucht, das mich skeptisch macht. Deshalb muß man auch erkennen, daß Hedonisten auf einer Scheibe saßen. Moderne Philosophen verfügen über ein Erkenntnispotential, das man nicht verachten sollte, auch wenn es die wenigsten voll genutzt haben.
Maurice, was gefällt Dir nicht an meinem Wahrheitsanspruch, also daran, etwas auszusagen, was ich erkannt habe, das sich tausendfach um mich herum bestätigte, weil es sich widerstandslos einfügte in alles, was man finden kann, und weil sich auch nach zahlreichen Versuchen, in Zweifel gezogen zu werden, als den Tatsachen entsprechend behaupten konnte?
Dein Fehler ist die Vorstellung, man könne Ziele nur auf direktem Wege erreichen. Die meisten bewegen sich mehr oder wenige unbewußt in die Richtung des Zieles GLÜCKLICHSEIN! Da offensichtlich ist, daß es auch sehr viele Kreaturen gibt, die sich nicht wohl fühlen, es auch genügend gibt, die ihr Leben beenden, weil sie keine Hoffnung mehr haben, dieses Ziel zu erreichen, geht es ja nur um das Erkennen, daß wir uns auf unterschiedlichen Wegen dorthin befinden. Und die können auch in den Abgrund führen, bevor wir in die Nähe dieses Zieles gelangen konnten.
Schon die Tatsache, daß uns das Beschreiten des Weges Mühen abverlangt, die nicht immer von starken Wohlgefühlen begleitet sind, hätte Dir eigentlich die Erkenntnis bringen müssen, daß Glück bzw. alles, was mit positiven Gefühlen beschreibbar ist, das Ziel ist, dem wir uns nicht mal entziehen können, wenn wir bewußtlos sind. Denn dann sorgt unser Organismus mit einem permanenten Feuer in diese Richtung weiter für den Erhalt unserer Lebensfähigkeit, das aus dem Zusammenspiel unzähliger kleinster Einheiten besteht, die nichts anderes im Sinn haben.
Natürlich kann die Aufspaltung eines Enzyms den beteiligten Zellen keine Freudentränen entlocken, wenn der Körper, in dem sie ihr Werk vollbringen, eine Mozartsonate hört, genausowenig wie ein Bakterium etwas ahnen kann vom Glück der Stille. Was aber will die Vorstellung ad absurdum führen, daß sich Glückserfahrungen nicht nur auf unterschiedlichen, vielschichtigen und komplexen Bewußtseinsebenen abspielen, sondern auch in Bereichen, die unserem Verständnis nicht erreichbar sind, weil sie so einfach sind wie die Botschaft eines Lichtquantenpaares, das in Nullzeit über unvorstellbare Distanzen bei einem anderen Lichtquantenpaar ankommt ...?
Wenn Du hier schreibst und mit Deinen Gedanken Beachtung findest, möchte ich meinen, daß Du sehr direkt nach positiven Emotionen strebst, weil Du sie meist auch sehr direkt erreichen kannst. Mitunter mußt Du dich vielleicht etwas mehr anstrengen. Ich gebe jetzt die Hoffnung nicht auf und hoffe, daß Dir der Umweg über mein selbstgefälliges, überhebliches Gequassel nicht zu lange wird ...
Fällt Dir oder jemand anderem
die Befriedigung irgendeines Triebes ein,
mit dem sich letztlich
kein Wohlgefühl erreichen läßt?
Ich hoffe, es ist angekommen, daß nicht nur die menschliche Bandbreite von Wohlgefühlen gemeint ist, wenn ich sage, allen wahrnehmbaren Existenzen geht es um nichts anderes als um Wohlgefühle. Ich bin sicher, daß es sich im Kern des Pudels um das Wohlgefühl der Wahrnehmung handelt, für das in der kleinsten Partnerschaft ein Funke Energie genügt ... Und daß alles aus sehr kleinen Partnerschaften besteht, aus größeren und ganz großen, ist kein Phänomen, sondern ein logische Folge. Ich halte das, was dem Schöpfer eingefallen für genial, weil es so einfach ist, daß es unbegreiflich scheint.
Aus dem Nichts kann nichts entstehen,
aber aus einer Beobachtung, die nichtig ist,
weil jemand nicht genau hingeschaut hat.
Hat jemand die Diskussion "Sinn des Lebens" gelesen, die ich hier verlinkt habe?
Darf ich nochmal fragen, ob etwas bekannt ist, was kein Unwohlgefühl bzw. Wohlgefühl macht? Wenn nichts bekannt ist, müßte das doch nachdenklich machen, oder?