Was ist Wahrheit?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Mladi Voj
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Fr 4. Aug 2006, 13:17 - Beitrag #121

Zitat von superconductor:Wie definiert ihr Wahrheit?

Sehr gut gefällt mir folgende "Definition":
Wahrheit ist, wenn das Getane mit dem Gesprochenen übereinstimmt.

Doch ist diese die wahre Definiton von Wahrheit?




(Ohne jetzt sämtliche Postings in diesem Thread gelesen zu haben)


Die Neuro- und Kognitionswissenschaften haben vor einigen Jahren mal herausgefunden dass die menschliche Peripherie (Sinnesorgane) pro Sekunde ein Informationsvolumen in der Grössenordnung von ca. 10^9 Bits aufnehmen. Da dieses Volumen für die menschliche CPU (Gehirn) eine viel zu grosse Datenmenge darstellt, muss ein Reduktions- und Komprimierungsverfahren angewendet werden welches die Datenmenge um den Faktor 10^7 verringert (also ca. auf nur noch 100 Bits/sec).

Die CPU (Gehirn) wiederrum versucht aus diesem recht bescheidenen Restbestand die "Wahrheit" zu rekonstruieren.


Wahrheit scheint also der Teil Wirlichkeit zu sein der übrigbleibt nachdem das meiste bereits entfernt wurde:boah:

nils.ri
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Fr 4. Aug 2006, 14:53 - Beitrag #122

Ähm...

Vielleicht ist es erstmal einfacher, zu sagen, was Wahrheit nicht ist.
Imo nämlich das, was du, Mladi Voj, beschrieben hast.
Denn das ist der Informationsfilterungsprozess des menschlichen Gehirns, wobei die wichtigen Informationen von den unwichtigen getrennt werden.
Ich halte es aber für falsch, die "Restinformationen" als Wahrheit zu bezeichnen. Das fällt unter eine ganz andere Kategorie, meinetwegen "subjektive Realitätswahrnehmung" oder so.

Wahrheit ist für mich frei von jeglicher Subjektivität, das Objektivste sozusagen, und für den Menschen deshalb nicht erreichbar.
Man kann bestenfalls versuchen, ihr möglichst nahe zu kommen (-> z.B. Gerichtsverhandlung). Sie besteht aus Tatsachen, die einfach wahr sind.
Schwer zu beschreiben.Bild

Roban
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Di 1. Mär 2011, 21:58 - Beitrag #123

Zitat von Ipsissimus:Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben ... :-)
Dann will ich mal ein bißchen darauf herumtreten, darin rumbohren und mich wohlfühlen ... :D
Zitat von Ipsissimus:"Wahrheit" ist aus meiner Sicht der Dinge eine der am meisten überbewerteten Begrifflichkeiten der Menschheitsgeschichte. In ihrer idealistischen Absolutheit prinzipiell unerreichbar, als Ideal öfter missbraucht als nützlich, verweigert sich die Forderung nach "Wahrheit" dem relativ einfach zu beobachtenden Umstand, daß in der Lebenspraxis von Menschen Wahrheit fast bedeutungslos ist. Jeder Mensch lügt jeden Tag viele Male "in Wort und Verhalten", zumindest gemessen am Ideal (Maurice, zu dieser Allaussage stehe ich^^]Wer die Definition von Wahrheit benutzt, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wozu Wahrheit wichtig ist und was entsteht, wenn sie mißachtet, verzerrt oder verleugnet wird, kann nur zu einer solch schrägen Wertschätzung des Begriffes Wahrheit kommen.

Wahrheit ist nach meinen Erkenntnissen einer der am meisten unterbewerteten "Begrifflichkeiten" der Menschheitsgeschichte! Denn Wahrheit geschieht ständig. Das läßt sich auch in unzähligen Beweisen immer besser erkennen, je genauer wir all die Ereignisse wahrnehmen und konsensieren können mit immer genaueren Meß- und Erkennungsmethoden. Vielleicht ist an Ipsi vorbeigegangen, daß Wissenschaftler in Cern sehr viel Geld verbraten, um herauszufinden, ob es einen Code gibt, eine Formel, der die Evolution angeschoben hat, der unsere Welt und andere Welten entstehen ließ.

Was wir aus mehr oder weniger egoistischen Wahrnehmungen der Ereignisse (der Wahrheit!) machen, wird so oft mißbraucht von den jeweils Mächtigeren gemeinsamer Aktivitäten, daß wir ein weiteres Desaster nur verhindern, wenn möglichst viele begreifen, wofür ein verbesserter Umgang mit Wahrheit wichtig ist und was genau uns so große Schwierigkeiten dabei macht, daß wir Selbsttäuschungen und Lügen schon längst als unvermeidliche Begleiter unseres Lebens akzeptiert haben.

Früher vermischten wir, was sich tatsächlich ereignet hat und wir mit einfachen Wahrheitserkennungsmethoden :wand: als Wahrheit erkannten, mit mystischen Vorstellungen. Heute vermischen wir, was wir inzwischen bis in Atomkerne hinein wie Erbsen zählen können, mit Träumen, Spekulationen, Phantasien über Fortschritte in der Zukunft.
Zitat von Ipsissimus:Die meisten Menschen dürften aber ein relativ feines Empfinden dafür haben, welches Ausmaß und welche Charakteristika Lügen aufweisen dürfen, um noch sozialkompatibel zu bleiben oder sogar überhaupt erst Sozialkompatibilität herzustellen.
Wenn dem so wäre, würde sich nicht eine dicke rote Blutspur durch die Geschichtsbücher der Menschheit ziehen. Wenn dem so wäre, hätten wir im letzten Jahrhundert nicht so viele Menschen getötet wie nie zuvor! So etwas anzunehmen, ist in meinen Augen schon eine bedenkliche Form von Schwachsinn, die sich natürlich auch im Verhalten gegenüber anderen zeigt.

Beispielsweise gegenüber Leuten, die hierher kommen, um mit anderen zu diskutieren, und denen innerhalb weniger Posts derart massive Aversion entgegenschlägt, daß man glauben könnte, man befände sich in einer Klapsmühle. Punktum. Das Schöne ist, daß man alles sehr genau nachlesen kann hier, was in Gesprächen mit Mitmenschen oft nicht möglich ist und dann entsprechende Dispute, Zerwürfnisse und all das auslöst, was den Antidepressivakonsum bedenklich steigerte.
Zitat von Ipsissimus: "Wahrheit" ist imo ein Mythos]Absichten[/I] mithin - was schert mich mein Geschwätz von gestern, um einen unserer Altbundeskanzler zu zitieren.
Für Leute, die ihr Hirn über viele Jahre hinweg mit Selbsttäuschungen und Lügen deformiert haben, kann dann "Wahrheit" nur noch als anderen mehr oder weniger aufgedrängtes Bemühen beobachtet werden, sie von der Rechtmäßigkeit ihrer Interessen und ihrer Rechtschaffenheit zu überzeugen. Und sowas gerät dann so sehr in viel kluges Geschwätz mit Auslegungen, Deutungen und Interpretationen, daß Juristen, die sich eigentlich um das Eindämmen der Folgen daraus kümmern sollten, eine rechtswissenschaftliche Auslegungsmethodik daraus machten.

Obwohl ihnen niemand das Recht dazu gab, maßen sie sich mit diesem machtvollen Hebelchen wirkungsvoller Volksbeeinflussung am laufenden Band Gesetzgebungsrechte an. Und sie verursachen gefährliche Verschiebungen der Machtbalance unserer Gesellschaft, richten jede Menge Frustrationen an bei rechtschaffenen Bürgern und geben unsere Demokratie der Lächerlichkeit preis. Davon, daß sie sich auch in Internet-Diskussionsforen herumtreiben und mein Engagement auf subtile Weise in den Dreck ziehen, könnte ich ein Lied singen. Oder ein ganzes Buch mit Beweisen füllen.

Einfach die Wahrheit nicht so wichtig nehmen, ihr nicht so viel Bedeutung beimessen, nicht wahr, Ipsissimus. Dann bleibt alles, wie es ist. Und das ist ja soooooo gut für die, denen es gut geht. :stupid: Noch.

Aydee
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Di 1. Mär 2011, 23:39 - Beitrag #124

"Was ist Wahrehit?"

Jetzt gerade? Egal :-)

Wahrheit ist nach meinen Erkenntnissen einer der am meisten unterbewerteten "Begrifflichkeiten" der Menschheitsgeschichte!

nee, nicht "unterbewertet" - überbewertet, und zwar immer dann, wenn ihr Banner besonders hoch gehalten wird....

Roban
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Mi 2. Mär 2011, 11:12 - Beitrag #125

Zitat von Aydee:"Was ist Wahrehit?"

Jetzt gerade? Egal :-)

nee, nicht "unterbewertet" - überbewertet, und zwar immer dann, wenn ihr Banner besonders hoch gehalten wird....
Ja, Wahre scheint wirklich schon lange zu einem Wahrehit verkommen zu sein ...

Wenn Du "Wahrheit" mit all ihren aufgeblasenen, kompliziert ummantelten, von den jeweils Mächtigeren gemeinsamer Bemühungen gerne als Wahrheit betrachteten, aber von ihren Partnern als belastende bis schmerzlich erlebte Interpretationen meinst, stimme ich dir zu.

Ich meine aber "Wahrheit" als Grundlage eines möglichst gerechten Gebens und Nehmens, Konzept unserer Evolution, das überall auch ankommt, funktioniert, und die damit "in Wahrheit" Beschäftigten so zufrieden macht, daß es sich lohnt, anderen davon zu berichten, welche erstaunlichen Erfolge man damit erzielen kann. Und zwar in fast allen Lebenssituationen, weil Wahrheitsverzerrungen oft unbewußt durch Verwechseln von Wahrheit mit Wahrnehmung aus dem Ruder laufen! (Das passiert so schnell und schuldunbewußt, weil das menschliche Hirn eine hochentwickelte Trickkiste ist. Daniel Gilbert hat dieses weitverbreitete Phänomen vor einigen Jahren in einem Buch sehr schön beschrieben, nachdem er sich viele Jahre lang über Studien damit beschäftigt hat.)

Ich wollte dir jetzt aber nicht widersprechen, Aydee. Kann natürlich sein, mein Hirn trickst mich aus, und Du und alle anderen haben recht, was natürlich auch sehr viel Freude und Spannung bringt in unser sonst sehr langweiliges Leben ...

Es könnte ja auch sein, daß viele meiner irren Wahrnehmungen meine Denkfähigkeit schon zu sehr beeinflußt haben, zumal ich mit vielen harten Fällen zu tun hatte. Vor kurzem hat sich die Frau eines Freundes vor einen Zug geworfen. Sie hinterläßt zwei kleine Kinder und einen todtraurigen Mann, der ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen hat. Ich konnte mich mit dieser Frau regelmäßig unter den Tisch lachen, so viel Lebenslust konnte mit wenigen Worten entstehen. Dann immer mehr mitzuerleben, wie Ignoranz, Distanz, Verzweiflung über diese Gesellschaft, die Ohnmacht und die sich daran hängenden beruflichen Probleme trotz gut bezahlter Wunschjobs die Familie belastete und alles sich dann nach Jahren in einem solchen Akt entlastete, ist doch sicher das, was sich alle wünschen ... Fernsehgrusel pur auf der eigenen Haut. Spannung.

Nachher werde ich mit einer jungen Frau telefonieren, die sich vor Schmerzen kaum noch bewegen kann, weil Kieferorthopäden jahrelang viel Geld verdient haben mit der Idee, man könne Zähne wie auf Schienen im Kiefer herumschieben. Lauter integre, intelligente Menschen. Was daraus entstand ist ein Alptraum, der ebenfalls ausschließlich durch Verzerrungen der Wahrheit passierte. Über zahlreiche Partner, die alle nur das Beste wollten, schaukelte er sich mit viel Spannung zu dem auf, daß nun auch noch die mächtigsten Partner unserer Gesellschaft geldgierig und ignorant zugreifen und das für wahr halten, was sie für wahr halten wollen. Ich rechne jeden Tag mit einer Suizidnachricht und könnte hier noch lustig 1.000 weitere tragische, spannende Geschichten dranhängen.

Aber schon das hier ist Off Topic, wenn man nur ein bißchen angenehm fachsimpeln möchte. Sorry, aber genau deshalb halte ich es für sehr wichtig, wenigstens in Situationen, die brenzlig werden könnten, sich an der Wahrheit zu orientieren, also an der wirkliche Wahrheit. Nicht an dem, was jeder für die Wahrheit hält, der sich im Machtgefüge unserer Gesellschaft mit Wahrnehmungsverzerrungen schon weit nach oben kämpfen konnte.

Ipsissimus
Dämmerung
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Mi 2. Mär 2011, 11:24 - Beitrag #126

Roban, erstens verwechselst du auf konzeptueller Ebene Wahrheit mit Wirklichkeit. Zweitens verfolgst du ein naiv-idealistisches Konzept von Wahrheit, das eigentlich seit dem 19ten Jahrhundert obsolet ist. Drittens wird im CERN nicht nach der Wahrheit gesucht, sondern nach belastbaren Indizien für Elementarteilchen-Theorien

Was wir aus mehr oder weniger egoistischen Wahrnehmungen der Ereignisse (der Wahrheit!) machen ...
Wahrnehmungen sind nicht egoistisch; erst ihre Interpretation und vor allem Schlussfolgerungen, die aus ihnen gezogen werden, können egoistischen Zielen dienen. Wobei der Begriff des "Egoismus", so negativ besetzt er in christlichen Wertesystemen auch sein mag, eigentlich eine Selbstverständlichkeit beschreibt. JEDER Mensch ist das Zentrum seines Universums und legt daher eine auf ihn selbst zentrierte Perspektive an die "Ereignisse" an. Die allerwenigsten Menschen bringen es fertig, die Welt aus den Perspektiven anderer Menschen zu sehen, und die meisten sind schon damit überfordert, sich auch nur vorzustellen, geschweige sich innerlich darauf einzustellen, dass es überhaupt andere Perspektiven als ihre eigenen gibt. Und da kommst du dann mit deiner einfach-naiven "Wahrheit" der Ereignisse, als wären die von einer absoluten Warte aus in ihrem definitiven Sosein absolut feststellbar, und als würde diese "Wahrheit" im Vergleich mit den Absichten, die Menschen verfolgen, irgendetwas Relevantes bedeuten.

... wird so oft mißbraucht von den jeweils Mächtigeren gemeinsamer Aktivitäten, daß wir ein weiteres Desaster nur verhindern, wenn möglichst viele begreifen, wofür ein verbesserter Umgang mit Wahrheit wichtig ist ...
Gleichwertigkeit ist ein löbliches Ideal; indes, dass sie ein Ideal ist, verweist schon darauf, dass sie in der Realität eher Anspruch denn Wirklichkeit ist. Und selbst wo es sie, für Augenblicke, geben mag, ist sie selten mehr als ein Fließgleichgewicht, das zerstört wird, wenn es nicht permanent intelligent nachgeregelt wird. Der Normalfall menschlicher Beziehungen aber ist die Machthierarchie. Und im Rahmen der damit umrissenen Problematik ist "die Wahrheit" bestenfalls eine skurrile Randnotiz.

... und was genau uns so große Schwierigkeiten dabei macht ...
... ist der Umstand, dass wir es nicht ertragen, dass die von uns selbst empfundene Bedeutungsträchtigkeit unser Ansichten für alle anderen Menschen bis auf wenige Ausnahmen vollkommen gegenstandslos bleibt, so dass wir das Empfinden haben, uns widerfährt nicht die Anerkennung, die wir verdienen. Sorry, that´s life. Kampf der Interpretationen. Bis auf´s Blut. Immer. Like it or leave it, großflächig ändern wirst du nichts daran.

... daß wir Selbsttäuschungen und Lügen schon längst als unvermeidliche Begleiter unseres Lebens akzeptiert haben.
sicher gibt es das, Selbsttäuschungen und Lügen. Da wir die im Normalfall aber nicht nur "akzeptiert" haben, sondern selbst lügen und uns selbsttäuschen, also in dem Spiel selbst als Akteure auftreten, ist das völlig belanglos. Von über den eigenen Anspruch hinausgehendem, also gesellschaftlichem Belang ist nur noch, ob Lügen und Selbsttäuschungen noch sozialkompatibel bleiben oder nicht.

So einfach ist Wahrheit^^

Roban
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Mi 2. Mär 2011, 16:23 - Beitrag #127

Zitat von Ipsissimus:Roban, erstens verwechselst du auf konzeptueller Ebene Wahrheit mit Wirklichkeit. Zweitens verfolgst du ein naiv-idealistisches Konzept von Wahrheit, das eigentlich seit dem 19ten Jahrhundert obsolet ist. Drittens wird im CERN nicht nach der Wahrheit gesucht, sondern nach belastbaren Indizien für Elementarteilchen-Theorien
Vermutlich bilde ich mir seit Jahren ein, es wäre gerade mein Anliegen, auf die massenhaft verbreitete Verwechslung der Wirklichkeit mit dem hinzuweisen, was die meisten für die Wahrheit halten: ihre Wahrnehmungen. Aber vermutlich hast Du recht. Denn mir macht es auch überhaupt nichts aus, ein naiv-idealistisches Konzept zu verfolgen, in dem ein von weitverbreiteten, machtvollen Wahrnehmungstäuschungen verschont bleibender Wahrheitsbegriff eine große Rolle spielt. Nach meinem einfachen Verständnis halte ich nämlich auch für obsolet, daß wir uns munter weiter massenhaft umbringen. Würden wenigstens mal intelligente Vernunftwesen die Erkenntnis ernst nehmen, auf die Mladi Voj einige Posts zuvor hingewiesen hat, könnte uns tatsächlich bald die blutrote Tinte für die Geschichtsbücher der Menschheit ausgehen. Denn es gibt eine einfach anwendbare Methode, mit der man dieses vernunftwesentliche Manko beseitigen kann. Daß diese Methode funktioniert, konnte ich schon vor mehr als 30 Jahren nachweisen in einem größeren Konflikt zwischen Unternehmern aus D und CH. Die Schweizer haben daraus gelernt ... Ich auch.

Der Ursprung des Wortes "wahr" bedeutet "anderen eine Gunst, eine Freundlichkeit erweisen"! Das Wissen der Dudenredaktion zu diesem Begriff ist nicht wahrer geworden zu jener, die 1970 folgendes meinte "1. mit dem wirklichen Geschehen übereinstimmend]Wahrnehmungen sind nicht egoistisch; erst ihre Interpretation und vor allem Schlussfolgerungen, die aus ihnen gezogen werden, können egoistischen Zielen dienen. Wobei der Begriff des "Egoismus", so negativ besetzt er in christlichen Wertesystemen auch sein mag, eigentlich eine Selbstverständlichkeit beschreibt. JEDER Mensch ist das Zentrum seines Universums und legt daher eine auf ihn selbst zentrierte Perspektive an die "Ereignisse" an. Die allerwenigsten Menschen bringen es fertig, die Welt aus den Perspektiven anderer Menschen zu sehen, und die meisten sind schon damit überfordert, sich auch nur vorzustellen, geschweige sich innerlich darauf einzustellen, dass es überhaupt andere Perspektiven als ihre eigenen gibt. Und da kommst du dann mit deiner einfach-naiven "Wahrheit" der Ereignisse, als wären die von einer absoluten Warte aus in ihrem definitiven Sosein absolut feststellbar, und als würde diese "Wahrheit" im Vergleich mit den Absichten, die Menschen verfolgen, irgendetwas Relevantes bedeuten.[/QUOTE] Natürlich sind Wahrnehmungen nicht egoistisch! Wie konnte ich so dumm sein! Jetzt, wo Du es sagst, fällt mir vieles wie Schuppen von den Augen. Wie konnte ich nur. Vermutlich funktionierte auch all das gar nicht, was ich mit so viel Dummheit erreicht habe? Habe ich das nur in mich hineininterpretiert? Kann man mit "egoistischen Wahrnehmungen" vielleicht auch genau das meinen, was Du hier komplizierter ausdrückst, um mich zu belehren? Dem Rest von dir kann ich nur zustimmen, weil genau dies Anlaß für mich war, einfache Möglichkeiten zu entwickeln, um wenigstens jenen zu helfen, uns in ihr Universum miteinzubeziehen, die von uns was wollen und wir von ihnen. Insofern kann ich dich natürlich auch verstehen, wenn Du etwas für unmöglich hältst, was jedoch in sehr vielen Partnerschaften hervorragend funktioniert. In vielen funktioniert es auch nicht. Z. B. in der Partnerschaft "zu Guttenberg und Führungsjournalismus". Es geht genau um die Nutzung fundamentaler Mechanismen, die weitgehend unbewußt und automatisch ablaufen und deshalb in bestimmten Situationen auch versagen und all das anrichten, was nur die Menschenwelt in den kontrollierten Schwachsinn bis hin in den unkontrollierbaren Wahnsinn treibt.

Zitat von Ipsissimus:Gleichwertigkeit ist ein löbliches Ideal]
Gleichwertigkeit ist für mich kein löbliches Ideal, weil mir bewußt ist, daß dies egoistischen Interpretationen unterliegt und Gleichheit als Voraussetzung braucht. Gleichheit aber ist absolut unmöglich, weil nur Ungleichgleichheit Voraussetzung für Entwicklung war.

Auch in einer Machthierarchie läßt sich das, was Du "Fließgleichgewicht" nennst, permanent nachregeln, denn es gibt keine Statik im komplexen, vielschichtigen Miteinander aller. Machthierarchien sind hochdynamisch und beziehen ihre Energie aus permanenten Nachregelungsversuchen. Dummerweise bleiben die oft erfolglos, weil die jeweils darum Bemühten von dem keine Ahnung haben, was ich sehr genau weiß, viele Jahre außerordentlich erfolgreich experimentiert habe, aber nur mit sehr großen Schwierigkeiten ganz bestimmten Menschen begreiflich machen kann. Deshalb ist tatsächlich auch die Wahrheit, die ich meine, eine skurrile Erscheinung, die allerdings überall eine sehr große, wenn auch verdammt ignorierte Rolle spielt.

Zitat von Ipsissimus:[size=75]... ist der Umstand, dass wir es nicht ertragen, dass die von uns selbst empfundene Bedeutungsträchtigkeit unser Ansichten für alle anderen Menschen bis auf wenige Ausnahmen vollkommen gegenstandslos bleibt, so dass wir das Empfinden haben, uns widerfährt nicht die Anerkennung, die wir verdienen. Sorry, that´s life. Kampf der Interpretationen. Bis auf´s Blut. Immer. Like it or leave it, großflächig ändern wirst du nichts daran.
Mir geht es nicht darum, das zu erhalten, was ist. Shit happens. Man kann sich aber auch problemlos so verhalten, daß kaum jemand was davon wahrnimmt. Unrecht verhindern war schon immer gut. Und es gibt ja auch genug zufriedene bis glückliche Menschen.

Zitat von Ipsissimus:sicher gibt es das, Selbsttäuschungen und Lügen. Da wir die im Normalfall aber nicht nur "akzeptiert" haben, sondern selbst lügen und uns selbsttäuschen, also in dem Spiel selbst als Akteure auftreten, ist das völlig belanglos. Von über den eigenen Anspruch hinausgehendem, also gesellschaftlichem Belang ist nur noch, ob Lügen und Selbsttäuschungen noch sozialkompatibel bleiben oder nicht.

So einfach ist Wahrheit^^
Für die, die von Lügen und Selbsttäuschungen (vorübergehend) profitieren, sind sie belanglos. Was sonst? Wie krank wir mit diesem Phänomen umgehen, zeigt, daß wir Lügen und Selbsttäuschungen nicht ansatzweise sozialkompatibel beherrschen. Du kannst aber gerne eine Umfrage starten unter Leuten, die zu den Privilegierten, Dauererfolgreichen gehören. Die werden dir vermutlich nicht bestätigen, daß sie sich zunehmend in abgesperrte Bereiche zurückziehen müssen und Angst haben, ihnen würde einer beim Einkaufsbummel die Rübe einschlagen ...

Makeda
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Mi 2. Mär 2011, 16:45 - Beitrag #128

Wahrheit scheint also der Teil Wirlichkeit zu sein der übrigbleibt nachdem das meiste bereits entfernt wurde


Dazu fällt mir nur ein, wer das heute nicht kann dieses Aussortieren und dann noch fälschlich interprtiert wird als AD(H)Sler bezeichnet.

Kann man diese Analogie ziehen? Da es doch die Erkrankung eines Adhslers ist, dass er zu wenige Andockstellen für seine Tranzmiter hat und aus dem was ankommt, nicht "richtig" sotieren kann was wichtig ist und was nicht. Deswegen nehmen einige dann Aufputschmittel um das übliche Normale hinzu bekommen.

Ipsissimus
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Mi 2. Mär 2011, 17:30 - Beitrag #129

Vermutlich bilde ich mir seit Jahren ein, es wäre gerade mein Anliegen, auf die massenhaft verbreitete Verwechslung der Wirklichkeit mit dem hinzuweisen, was die meisten für die Wahrheit halten: ihre Wahrnehmungen.
wie auch immer es sich damit verhält, hier hast du bisher ziemlich undifferenziert von "Wahrheit" geredet. Mag sein, dass du es dir anders und differenzierter denkst, aber da die wenigsten hier professionelle Gedankenleser sind, bleibt das, was sich nur in deinen Gedanken abspielt und hier keinen schriftlichen Niederschlag findet, dein privates Geheimnis. Und nein, ich lese nicht in deinen anderen Postings quer, um heraus zu finden, ob dein Gesagtes auch dein Gemeintes ist.

Zu deinen weiteren Ausführungen möchte ich nur noch anmerken, dass es theoretisch wohl so sein kannst, dass du ein verkanntes Genie bist, das alle Probleme der Welt im Prinzip gelöst hat. Die gekränkte Empörung, mit der du auf die Zurückweisung der Mischung aus gequirltem Quark und gelegentlich korrekten, wenn auch zumeist haarsträubend interpretierten Beobachtungen, die du als der Weisheit letzter Schluss darstellst, reagierst, lässt allerdings auch ganz andere Rückschlüsse zu, die zudem durch die von dir dargelegten Ergüsse deutlich besser unterstützt werden. Belastbare Indizien eben, ob du verstehst, was das ist, oder nicht. Du scheinst nicht diskutieren sondern bekehren und Proselyten gewinnen zu wollen.

Und abermals muss ich dich fragen, wenn du international denkst und ausgerichtet bist und die Luft einsichtiger schweizerischer und deutscher Unternehmen atmest, was treibt dich dazu, deine Zeit auf einem unbedeutenden, verbohrten kleinen Forum zu verschwenden, das sich so uneinsichtig in dein Genie zeigt?

Gehe hin, versammle deine Jünger - ich empfehle für´s erste ex-Suender und Ernesto - und rette die Welt! Die wartet auf deine Einsichten. Nicht wie wir verbohrten Ignoranten hier.

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