ernesto, ich glaube, soo weit auseinander sind wir beide gar nicht - auf der inhaltlichen Schiene.
Mensch kann durchaus im Wachstum im Sinne einer individuellen Entfaltung der eigenen Möglichkeiten so etwas wie einen Sinn des Lebens sehen - wenn sich die Sinnfrage nicht schon aufgrund bestimmter Grundüberzeugungen gar nicht erst stellt. Diese Sinnerkenntnis liefe, und das macht sie für mich nicht unattraktiv, darauf hinaus, daß jeder Lebensabschnitt mit seinen eigenen Erfahrungsmöglichkeiten, die sich auch in sich wandelnden Hirnleistungsfähigkeiten äußern (von der kindlich-jugendlichen Lernfähigkeit zur eher erwachsenen Fähigkeit der synthetischen Gesamtschau) als erlebenswert wahrgenommen werden kann, entgegen dem verbreiteten Eindruck vieler älterer Menschen, die sich, wo die Kinder aus dem Haus sind, plötzlich "wertlos", "nutzlos" fühlen, für die das Leben eigentlich seinen Sinn verloren zu haben scheint.
Daß das Leben aber weitergeht, nun neue Möglichkeiten bietet, auf andere Weise gelebt werden kann, was für mich gleichbedeutend mit so etwas wie Wachstumsmöglichkeiten ist, wird viel zu vielen nicht klar, durch den gesellschaftlichen Jugendwahn oft genug sogar ins Gegenteil verkehrt.
Alles ist unendlich...nun, bei hinreichender Definition von "alles" vielleicht. was die Absolutheit betrifft...kollidiert die nicht mit dem Unendlichkeitsanspruch?
Du wirst uns hier noch etwas überzeugen müssen.
So viel zum Inhalt.
Zur Form muss ich sagen, daß Du irrst, wenn Du hier lauter Sich-Selbst-Durchsetzer und -Inszenierer vermutest. Eher Skeptiker, die für eine steile These nach einer guten Argumentation verlangen und die nicht unbedingt überzeugt werden wollen, sondern andere Sichten einfach nur kennen lernen möchten.
Mit Vorwürfen und Fürdummerklärungen wirst Du hier nicht einfach landen.
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