Nicht Determinismus, sondern...?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Do 12. Jul 2007, 12:38 - Beitrag #41

Zitat von Ipsissimus:Räder sind zu speziell, auf zu spezielle Nischenbedingungen beschränkt, deswegen konnte analoge Organe sich in der Evolution nicht durchsetzen, falls es sie je gegeben haben sollte

Einen kleinen Knackepunkt hat dann die Evolutionstheorie auch noch, der da mit reinspielt: Es wird immer gesagt, die Lebewesen würden dadurch im Ergebnis immer die Eigenschaften haben, mit denen sie optimal an ihre Umwelt angepasst sind.
Der Satz impliziert oder wird zumindest oft so verstanden, daß es für die jeweilige Lebensform nur eine einzige optimale Konfiguration gebe, daß alles andere suboptimal sei. Das sehe ich zumindest für nicht bewiesen an. Ich denke da eher an einen dünnen Strauß denkbar möglicher Varianten, die jeweils optimal wären, von denen aber nur jene real Wirklichkeit werden können, die vor dem Hintergrund der evolutiv entstandenen genetischen Struktur möglich sind. Letztlich kann man also auch hier Kontingenz erblicken.

Zitat von e-noon:@janw: Darf ich deine Bemerkung zu "das musste ja so kommen" so verstehen, dass du auch ein deterministisches Weltbild hast?

Nein, nicht wirklich, nur eine prägende Umwelt, in der deterministische Floskeln wegen ihrer Einfachheit etwas übermäßig verwendet wurden, in Verbindung mit theistischen Kategorien à la "Schicksal". Mir ist im Laufe der Zeit die Bedeutung der Wahrscheinlichkeit klar geworden, und nun vor recht kurzem die Kontingenz als Beschreibungsmöglichkeit bekannt geworden. Die riecht nur noch etwas fremdartig^^

Hältst du alles für determiniert oder schließt du es nur nicht aus? Was verstehst du genau unter Determinismus?

Wie gesagt, ich halte alles für wahrscheinlichkeits- bzw. möglichkeitsgesteuert...alles? Nein, ein kleines Dorf von Naturgesetzen wehrt sich seit Urzeiten...^^
Aus der Kombination von naturgesetzlichen Grundlagen, Wahrscheinlichkeitsbereichen und "Brüchen" dieser Wahrscheinlichkeitsbereiche ergibt sich für mich ein eher kontingent gesteuerter Prozess.
Determinismus wäre für mich eben klare Steuerung der Zukunft durch einen bestimmten Anfangszustand.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Mo 23. Jul 2007, 15:19 - Beitrag #42

e-noon, um das noch zu beantworten, ich würde den Wurf der Maschine für determiniert halten, wenn es keine Quantenereignisse gäbe, und wenn in der Konfiguration des Maschinenwurfs jede Zufallsvariable ausgeschlossen wäre.

Vorherige

Zurück zu Philosophie

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast