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"Ordnung ist was für Dumme,....

BeitragVerfasst: Fr 25. Jan 2008, 13:17
von henryN
....nur das Genie beherrscht das Chaos"

keine Ahnung, wer das gesagt hat, aber ich stellte mir gerade die Frage, wie beherrscht denn das Genie das Chaos?

Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr hier jene Assoziationen, Bilder, Modelle, Hinweise, Verweise postet, die Euch oder Anderen helfen, das 'Chaos' zu durchschauen aber erst später(anderes Thema), wie es dazu kommt es auch zu 'beherrschen'.

BeitragVerfasst: Fr 25. Jan 2008, 15:30
von Ipsissimus
wenn ich wüßte, wie ich das Chaos beherrsche, wäre ich kein Genie, sondern ein Techniker^^ ich bin aber ein Genie^^ na gut, sagen wir, es ist mein Unterbewußtsein^^ aufgrund eines unglaublich brillianten und tiefgründigen Mustererkennungsalgorithmus, von dessen Wirkungsweise ich nicht die geringste Ahnung habe, vermag es mein Unterbewußtsein immer wieder, in dem mich umgebenden Chaos jene Muster aufblitzen zu lassen, die der Verwirklichung meiner situativen Absichten entgegenkommen, bis ich sie wieder vergessen habe. Das betrifft den Sedimentierungsplatz von DVDs genauso wie von Socken, alten Butterbroten, Kugelschreibern, Dokumenten, Pfaden zu wichtigen Dateien und vieles mehr^^ sogar den Weg ins Bad finde ich fast unmittelbar nach dem Aufstehen, eindeutig meine größte Leistung, und völlig denkfrei^^

BeitragVerfasst: Fr 25. Jan 2008, 18:04
von henryN
@Ipsi
darauf kann man auch sehr stolz sein, und nicht darüber nachdenken zu müssen, ist auch eine wunderbare 'Entspannungsübung'. ;):)

aber irgendwie ist es ja zu dieser Fähigkeit gekommen, die bunten Socken immer an ähnlichen Plätzen liegen zu lassen und wieder zu finden......

aber es gibt Menschen, denen das nicht so leicht gelingt und auch Situationen in denen die Socken nicht an ihrem Platz liegen, z.B. weil man sie nicht selbst dort hingelegt hat oder es eine fremde Wohnung mit fremden Socken ist.....

BeitragVerfasst: Fr 25. Jan 2008, 18:45
von abv
mh henry der satzt errinnert mich an den diskordianismus ^^

also ich find chaos ist immer relativ^^ oder da stellt sich die frage was wird als chaos angesehen, das was die gesellschaft als chaos sieht?
kann nicht alles chaos auch wieder ordnung sein und alle ordnung auch chaos? :crazy:

Unordnung und Ordnung sind nur vom Menschen entwickelte Begriffe und Konzepte. Sie versuchen zu beschreiben, was das menschliche Bewusstsein wahrnimmt. Oft werden sie als Wahrheit/Unwahrheit wahrgenommen. Diese Wahrnehmung erfolgt allerdings immer durch Fenster oder Filter, die zwar variieren können, aber nie das tatsächlich dahinter liegende reine Chaos zeigen können. Dieses reine Chaos kann man auch als absolute Wahrheit verstehen. Diese ist von keinem Menschen jemals erfahrbar, da Menschen ihre Umwelt limitiert durch ihre Sinne und Filter erleben. Alles ist Chaos. Durch die vom Menschen geschaffenen Fenster bzw. Filter wird es nur in Ordnung/Wahrheit und Unordnung/Unwahrheit unterteilt. Beispiele für Fenster/Filter sind: Erziehung, Kulturkreis, Glaube, Rechtssysteme, politische Haltung, Sprache.

BeitragVerfasst: Sa 26. Jan 2008, 17:47
von henryN
@abv vielen Dank für den Link. Humor ist immer etwas wundervolles, da in ihm eine Fixierung und Selbstreferenz sich so schön wie Staub im Wind auflösen lassen, um festzustellen, dass da zunächst nur Staub war, der aufgewirbelt werden konnte...... ;)

folge eher dem radikalen Konstruktivismus, worin ich aber auch noch so viele Dinge entdecke, in deren Ursprung der Wunsch immer noch Vater des Gedanken ist......

Mir geht es nicht darum Ordnung von Unordnung abzugrenzen. Da dies wie gesagt, eine relative Größe des wahrnehmenden Systems ist, die von seinen Aufmerksamkeitsfähigkeiten und Fähigkeiten der Verknüpfung von Wahrgenommenen abhängt.

Jedoch interessieren mich die 'unbewussten' Strategien, die zum einen eine 'diskrete Ordnung' schaffen, oder einfach die Fähigkeit verleihen mit einer quasichaotischen Situation klarzukommen.

Jeder Mensch benutzt bewusst systematische, wie auch intuitive Strategien, wovon nicht alle bewusst trainiert worden sind......

BeitragVerfasst: Sa 26. Jan 2008, 21:22
von C.G.B. Spender
Bei dem Titel dieses Themas mußte ich unwillkürlich schmunzeln. :-)

Dabei wurde ich an einige Passagen aus "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten" erinnert. Genau kann ich mich nicht entsinnen, aber es ging sich darum, welcher Mechaniker qualitativ besser sei:


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  • Jemand mit photographischem Gedächtnis, der seine Werkzeuge und Ersatzteile quer durch die Werkstatt verstreut ablegt, jedesmal woanders, sie dennoch am nächsten Tag wieder findet;
  • oder Einer, der alles genau ordnet, da er weiß, dass er die Dinge am nächsten Tag nämlich mangels gutem Gedächtnis nicht mehr wieder findet.
  • Der Haken dabei: Beide liefern bei der Wartung eines Motorrads gleich gute Arbeit ab, obwohl die Werkstatt von Nr.2 bei Kunden natürlich einen saubereren Eindruck hinterläßt.

    Darüber habe ich eine Weile nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, dass die meisten Menschen intellektuell irgendwo in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen anzusiedeln sind, d.h. bestimmte Dinge ordnen, bei anderen wiederum ein gewisses Chaos, also Unordnung akzeptieren.

    Arbeitet man im Team, so ist Nr. 2 natürlich auf jeden Fall zu bevorzugen, da andere schließlich nicht wissen können, wo man seine Sachen abgelegt.

    BeitragVerfasst: So 27. Jan 2008, 02:04
    von janw
    Arbeitet man im Team, so ist Nr. 2 natürlich auf jeden Fall zu bevorzugen, da andere schließlich nicht wissen können, wo man seine Sachen abgelegt.

    Hm, uns was, wenn Team bedeutet, dass die Mitarbeiter die diskreten Ablegegewohnheiten ihrer Mitarbeiter antizipieren?^^

    BeitragVerfasst: So 27. Jan 2008, 19:04
    von C.G.B. Spender
    Zitat von janw:Hm, uns was, wenn Team bedeutet, dass die Mitarbeiter die diskreten Ablegegewohnheiten ihrer Mitarbeiter antizipieren?^^
    Na, das ist natürlich der Idealfall eines organisierten Chaos. *g* Bei eingespielten Teams klappt so etwas...

    Herz-OP: "Hey, wo hast du das Spenderherz hingelegt? Das Organ hier sieht anders aus!"

    BeitragVerfasst: So 27. Jan 2008, 20:03
    von janw
    Spender, nein, anders:
    Bei der Herz-OP: "Heinz, wo gehst Du hin?" "Ich hol eben nur das Spenderherz, das hast Du sicher da und da abgelegt..."

    BeitragVerfasst: Mo 28. Jan 2008, 11:55
    von Ipsissimus
    aber irgendwie ist es ja zu dieser Fähigkeit gekommen, die bunten Socken immer an ähnlichen Plätzen liegen zu lassen und wieder zu finden......


    erstens trage ich nur schwarze Socken (erwähnte ich schon, dass ich alle Farben trage, sofern sie schwarz sind?^^)

    zweitens, wer spricht davon, dass die Socken immer an ähnliche Plätze wandern? Ich glaube, du ahnst nicht annähernd, wie es in meiner Wohnung aussieht^^

    drittens, ernsthaft^^ das Chaos, welches vom Genie angeblich beherrscht wird, ist eine Form von Ordnung; diese Ordnung ist nur nicht kompatibel zu den üblichen Ordnungsschemen nach Hausfrauenart. Trotzdem liegt ihr ein Ordnngsschema zugrunde, nur eben eines, dessen Kriterien sich nicht formalisieren lassen, sondern mit Eigenschaften des schieren Soseins des betreffenden Menschen korrespondieren. Sprich: Erkenne dich selbst, und du weißt, wo deine Socken sind^^ Erkenne den anderen, und du weißt, wo dessen Socken sind^^

    BeitragVerfasst: Do 31. Jan 2008, 02:40
    von janw
    Ipsi, bedeutet das, daß ein Eremit, der nur sich selbst in seiner Höhle und eine Schale für den täglichen Reis besitzt, mangels Entfaltungsmöglichkeiten diskreter Ordnungsstrukturen in seiner Möglichkeit zur Selbsterkenntnis gehemmt ist?^^

    Wäre es nicht spannend, das ganze um andersalsschwarzfarbige Socken zu bereichern?^^

    Ich muss sagen, dass der mich umgebende Zustand diskreter Ordnung auch immer wieder zu interessierten Äußerungen anderer Anlass gibt. "Und Du findest hier auch wirklich etwas wieder?"
    Ich muss zugeben, dass ich das eine oder andere dann doch erst finde, wenn ich gerade nach etwas anderem und gerade furchtbar wichtigem suche, und dann und wann treten archäologische Schätze zutage. Aber das kann zwanglos mit Fluktuationen der Genialität bzw. der hinreichenden Selbsterkenntnis erklärt werden. Muss da noch etwas dran üben^^

    BeitragVerfasst: Sa 2. Feb 2008, 13:25
    von Ipsissimus
    ob der Umkehrschluss wirklich funktioniert? Ich bezweifele es mal, wobei das natürlich mangels Empirie bloße Mutmaßung ist^^

    andererseits war ich schon immer der Ansicht, dass Eremiten es sich unzulässig einfach machen^^ Spiritualität, die alltagsuntauglich ist, ist es auch als Lebensgrundlage^^ aber auch das ist natürlich bloße Meinung^^

    das ganze um andersalsschwarzfarbige Socken zu bereichern?


    solange die andersalsschwarzfarbigen Socken vollständig schwarz sind, habe ich damit kein Problem^^

    BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 18:04
    von C.G.B. Spender
    Sind alle Schwarzsockenträger mal Eremiten gewesen? Bild Bild Bild Ich trug einst löchrige Socken, aber es waren nicht die erosierenden Eremiten, sondern die terminierenden Termiten.

    Außerdem springen meine alten Socken immer zwei Meter weit weg, wenn ich probiere sie wieder anzuziehen. "Hey, we've got a live one here!" - "KILL IT!"

    Spender,

    auf dem Ameisenhügel, ohne Ankh

    BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 20:55
    von Feuerkopf
    Ich finde, Socken sind ein ganz schlechtes Beispiel im Sachen Ordnung.
    Sie sind nämlich beseelt und neigen zum Verschwinden.
    Daher gibt es ja auch das "Phänomen der vagabundierenden Socken". Ich biete solchen Einzelgängern Obdach in einem separaten Beutel und mit Glück finden sich für diese einsamen Strümpflinge nach einiger Zeit die passenden Partner.

    BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2008, 17:30
    von henryN
    fasse ff. bisher genannte Ordungsprinzipien zusammen:

    - Selektion der Umweltinformation im Sinne von Relevanz
    - Vereinheitlichung (schwarze Socken, DIN,....)
    - Schubladen

    ist das alles? ;-)
    wie wäre es mit Semantik?

    BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2008, 22:12
    von Maglor
    Ich selbst halte mich da gern an die zynische Schule, werfe sämtliche Socken in die Tonne des Diogenes, anschließend lasse ich sie durch einen sich stets wandelnden Strudel schreiten und durch die Urkraft des Feuers reinigen. Wie dunkel die Schriften Heraklit auch sind, die Socken werden sauber. Nun schicke ich sie hinaus aus der Höhle und sie erfahren endlich das Licht der Sonne. Paarweise hänge ich sie nun an der Leine auf, die linken zu den rechten...
    MfG Maglor :crazy:

    BeitragVerfasst: Di 5. Feb 2008, 14:28
    von the hui
    Es ist ja bekanntlich so, dass wenn Männer zum Beispiel in ihrer Garage Zeug rumliegen haben, Frauen es immer wieder aufräumen müssen/wollen (bei manchen ist das ein Zwang^^)
    Jedoch der Mann am nächsten Tag nichts mehr findet, weil ja die Frau, wie sie halt so ist , alles so wegräumt das es für sie aufgeräumt erscheint. Der Mann aber hat davon eine ganz andere VOstellung und andere Plätze für die DInge die er benötigt. Somit ist der Mann verloren, sucht das Zeug was seien Frau weggeräumt hat und es ist wieder unordentlich. Ein Teufelskreis quasi.

    Also was tut man? Richtig, man lässt seien Frau nicht in seine heiligen eigenen 4 Wände weil sie ja den Rest des Hauses schon aufräumen kann.
    Jeder hat ne andere VOrstellung von aufgeräumt heit. Der eine hat STapelweise Blätter auf seinem Schreibtisch, sieht aber dennoch durch, der andere kriegt nen fieschten hals wenn er auch nur ein Blatt woanders hinlegt.
    Es gibt Menschen , wenn man bei denen z.B. den Schreibtisch aufräumt während sie im Urlaub sind, udn Ordner sortiert- sie wenn sie wieder da sind ganz von vorn mit ihrere Arbeit anfangen müssen, weil das was wir als chaos gesehen haben, für sie ein normalöes Ordnungssystem ist.

    Ich persönlich durchschaue mein Chaos nicht wirklich.
    Wer aufräumt ist zu faul zum suchen^^ Also ich finds toll, ich lege DInge imer dort hin, wo ich denke udn glaueb sie wieder fidnen zu können. Jedoch wenn ich sie dann suche fidne ich sie nicht da der Platz den ich vorher noch als erachtenswert fand, jetzt auf einmal von mir beim suchen nciht mehr in erwägung gezogen wird.
    SOmit fange ich immer wieder bei null an.
    Ich kann also versuchen noch so ordentlich und "Chaosdurchschauend " zu sein wie ich will, mein Hirn selektiert total beschissen,w enn ich das mal so sagen darf. Für mich sind so viele anderen DIneg wichtig, das ich mir darüber keien Platte mache, und machnmal mein Kopf alleine weiss wo was is udn ich dann einfach stupide durchn Raum wandel und DInge aus Ecken hole, von denen ich nie gewusst habe das es sie überhaupt in meinen unendlichen weiten des Zimmers gibt.

    Ich selber bin das MOdell für mich um das Chaos zu druchschauen, wie ich es beherrsche ist ne gute Frage.. da dnek ich macht das mein Kopf alleine mit sich aus.