@Padreic: Ich stimme dir zu, dass man sich nicht über einzelne Lieder aufregen sollte, solange man dieses Recht allen Liedern zugesteht (bzw. denen aller Kulturen, nicht allen Liedern aller Kulturen). Bezüglich Anhänger einer Kultur meine ich genau das, was du geschrieben hast. Dennoch finde ich, dass es weit mehr gute Gründe für den Sonntag als freien Tag gibt als den, dass eine Handvoll Leute (es sind schon einige, aber mehr, die es nicht tun) in die Kirche geht. Beispielsweise die Internationalität dieses freien Tages und die Wichtigkeit für alle Bereiche des Lebens, einen möglichst gut abgestimmten freien Tag in einem sieben-tage-rhytmus zu haben, damit Familien, Freunde etc. gemeinsam entspannen können. Sicher haben auch die meisten Atheisten Lust, zur Weltrevolution des abgeschafften Sonntags aufzurufen; ich denke nicht, dass eine rationale Begründung des Sonntags ihm schaden würde, im Gegenteil.
Auch ist nicht jede verständliche Position eine begrüßenswerte ^^
Kirchenglocken, meiner Meinung nach, SIND etwas anderes als Muezzinrufe, und daher anders zu bewerten, nicht, weil sie "unserem" Gott besser gefallen bzw. aus der europäischen Tradition erwachsen statt einer anderen.
Mein Beispiel war keine Karikatur, sondern ein Beispiel eines Gegenentwurfes. Natürlich gibt es strittigere Fälle, an denen sich die Geister scheiden. Dennoch lässt sich gerade anhand von "Bewusstsein" natürlich sehr gut die Verschiedenartigkeit der Herangehensweisen aufzeigen.
Bewusstsein entsteht mit dem Gehirn und stirbt mit dem Gehirn. Bewusstsein lässt sich sichtbar machen - im Gehirn. Wir wissen nicht, wie Gehirn und Bewusstsein zusammen hängen, vielleicht werden wir es nie verstehen, aber man kann entweder als Naturalist davon ausgehen, dass Bewusstsein prinzipiell durch Materie und deren Gesetze bestimmt ist - oder man kann davon ausgehen, dass irgendetwas von der Materie unabhängiges, ideelles das Bewusstsein bildet, das auf geheimnisvolle Weise mit dem Gehirn interagiert und zufällig genau gleichzeitig alles doppelt macht (oder, um nicht zu karikieren: dass erst das Zusammenspiel zwischen Übernatürlichem Geistbewusstsein und natürlichen Gehirnprozessen das formt, was das Individuum als Bewusstsein wahrnimmt).
Welche Erklärung ist sparsamer? Wissenschaftlicher?
"Gott" in meinem Beispiel habe ich nicht definiert und damit implizit die gängige Verwendung einer personalen übernatürlichen Entität nahegelegt... Wenn ich Gott als Energie definiere oder als Kosmos, gut, dann bin ich schon näher am Naturalismus mit solchen Aussagen, aber dann sage ich das dazu
Wenn ich Gott also in meinem Beispiel als natürliche Gesetzmäßigkeit interpretiert hätte, inwiefern würde das einer nicht-naturalistischen Betrachtung näher kommen? Ich hätte nur den Begriff "Gott" umdefiniert, nichts anderes.