Mathematik als beschreibende Wissenschaft

Nun, der Themenname sagt schon vieles, fast alles, aber trotzdem möchte ich das ganze noch weiter erörtern und auch zur Diskussion stellen. Oftmals wird ja doch die Frage gestellt, was Mathematik ist und wie sie sich von anderen Wissenschaften unterscheidet, so ist es eben keine Naturwissenschaft im klassischen Sinne (diese Aussage ist teilweise revidierbar), aber auch keine klassische Geisteswissenschaft. Da man als Mathematiker/Physiker aus meist Niveaugründen das auch nicht sein, kümmere ich mich auch nicht daraum (Wissenschaften, in denen abgewogenen wird, wo Argumente unpräzise sind, sind für mich keine Wissenschaften. Wissenschaften müssen korrekte unzweifelbare Sätze liefern). Aber wie soll man Mathematik als deskreptive Wissenschaft betrachten, wenn sie doch auf die Welt keinen direkten Bezug nimmt? Kein Mathematiker nimmt Messungen vor, seine Ergebnisse erhält er durch reine Denkarbeit. Und wer hier zustimmt, ist auf dem Holzweg und kann vor allem eine Frage nicht beantworten: Wieso wir mit Mathematik abstrakt aber zutreffend Ereignisse in der Natur/Welt beschreiben können, sei es von der Betrachtung von Steinwürfen, Planeten bis hin zu Börsenereignissen. Ein Skeptiker und ich denke auch ein Rationalist und wohl auch ein Formalist kann diese Frage nicht beantworten. Hilbert hatte damals die Metamathematik eingeführt, auf der einen Seite war dann der math. Satz als rein log. Satz, ohne jeglichen Inhalt (Logik ist Wissenschaft des schließens aufgrund der Form allein), auf der anderen Seite die Metamathematik, die Aussagen über die Mathematik macht, alles mathematische in Hochkommas setzt und dann von Inhalten spricht (sprechen darf).
Aber ist es nicht eigentlich andersherum? Wir betreiben Mathematik, inhaltlich, aber auch als formales System. Das formale System ist ein Werkzeug, der Inhalt ist aber im System durch uns gegeben. Wir bilden das System, wir sehen, was wir tun. Der formale Anteil ist es, der der Geltung der Mathematik Probleme bereitet, aber der formale Anteil ist es, der Mathematik möglich macht, der sie abgrenzt. Anstelle der empirischen Sammlung von Informationen tritt das Sammeln von Informationen aufgrund von Schlussformen, aber unterliegen diese Schlussformen denn nicht unserer Welt (warum auch immer)?
Aber ist es nicht eigentlich andersherum? Wir betreiben Mathematik, inhaltlich, aber auch als formales System. Das formale System ist ein Werkzeug, der Inhalt ist aber im System durch uns gegeben. Wir bilden das System, wir sehen, was wir tun. Der formale Anteil ist es, der der Geltung der Mathematik Probleme bereitet, aber der formale Anteil ist es, der Mathematik möglich macht, der sie abgrenzt. Anstelle der empirischen Sammlung von Informationen tritt das Sammeln von Informationen aufgrund von Schlussformen, aber unterliegen diese Schlussformen denn nicht unserer Welt (warum auch immer)?