Atheists only

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
e-noon
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Do 13. Aug 2009, 09:11 - Beitrag #41

Na das meinte ich doch :D Aber kritisches Nachfragen ist was anderes, als aus Prinzip dagegen zu sein und im Gegenzug davon auszugehen, dass die Erde 6000 Jahre alt ist -.-*

Maglor
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Do 13. Aug 2009, 22:15 - Beitrag #42

Alles ist eine Glaubensangelegenheit und das ist das Problem. Ich glaube zum Beispiel nicht an Homäopathie dafür aber an den Placebo-Effekt. Eine nicht geringer Teil der Bevölkerung unseres Landes glaubt an ein internationales Finanzjudentum. e-noon glaubte wahrscheinlich bis vor kurzem auch noch an die Vernunft des Menschengeschlechts. :crazy:
Ich bin immer wieder beeindruckt davon, dass Verschwörungstheorien und Esoterik sich in den gleichen Hirnen findet. Gemein ist beidem, dass Argumente nicht zählen. Im Grunde geht nur um das Empfinden und natürlich um die eigenen Vorurteile, die mehr zählen als Natugesetze oder Logik. Wieso sollte man da noch sachlich argumentieren, wenn jemand ankommt und einfach ein Weltbild in Frage stellt?
Aber um auf diesen Gott zurückzugekommen: Die Frage ist die, ob eine Gottesvorstellung allein schon mit all dem Mist einhergeht. Überhaupt sind Gottesvorstellungen zu unterschiedlich um sie über einen Kamm zu scheren. Deismus hat im Grunde mehr mit Atheismus zu tun als mit Theismus. ;)

e-noon
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Do 13. Aug 2009, 22:40 - Beitrag #43

Zitat von Maglor: e-noon glaubte wahrscheinlich bis vor kurzem auch noch an die Vernunft des Menschengeschlechts. :crazy:

Hä, was wofür hältst du mich denn? Absurd! :crazy: ("Pass auf, irgendwann bleibt dein Gesicht so stehen!")

Ich bin immer wieder beeindruckt davon, dass Verschwörungstheorien und Esoterik sich in den gleichen Hirnen findet.


Siehst du da einen qualitativen Unterschied?
Aber um auf diesen Gott zurückzugekommen: Die Frage ist die, ob eine Gottesvorstellung allein schon mit all dem Mist einhergeht.
Ich denke eher, es ist ein Indiz und eine Folge eines (in Teilen) unkritischen/überkritischen Geistes. ODER Erziehung.

Überhaupt sind Gottesvorstellungen zu unterschiedlich um sie über einen Kamm zu scheren.
Hm. Also meiner Meinung nach gibt es so viele Religionen, wie es Menschen gibt (minus Atheisten). Dh. sobald jeder eine Religion hat, ist es seine eigene. Auch ein hochgradig religiöses Ehepaar, das seit 40 Jahren gemeinsam jeden Tag wenig anderes tut, als die Bibel zu lesen, wird wahrscheinlich bei getrennter Befragung in irgendeiner Frage des Glaubens verschiedene Antworten produzieren (Achtung haltlose Vermutung).
ABER und das ist das entscheidende, in vielen Punkten überschneiden sich gewisse Religionen und bilden damit Kontrastpunkte, die es mit möglichst vielen Toten auf der jeweils anderen Seite auszugleichen gilt (Achtung ich polemisiere verzerrend).
Jedenfalls was ich, glaube ich, eigentlich sagen wollte: Die Argumente sind immer die gleichen und immer gleich wenig überzeugend für mich. Natürlich kann man geltend machen, dass Religion eine emotionale Angelegenheit und somit mit kalter Logik nicht zu vermitteln sei, aber Liebe und Freundschaft sind auch emotionale Angelegenheiten, und da orientiert man sich auch an Fakten und nicht an Wunschdenken (wenn mich mein Freund 10 Mal betrügen würde und immer wieder versprechen würde, es nie wieder zu tun, würde ich beim 11. Mal berechtigte Zweifel daran hegen).

EDIT: Vielleicht noch ein kleiner Hinweis dazu, was ich mit "Fakten" meine:

Rabbi Dovid Gottlieb supports a similar position, arguing further that the evidence for an old universe[3] is strong: "The bones, artifacts, partially decayed radium, potassium-argon, uranium, the red-shifted light from space, etc. – all of it points to a greater age which nevertheless is not true."
:wand:

Maglor
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Di 5. Mär 2013, 23:10 - Beitrag #44

Zitat von e-noon:Siehst du da einen qualitativen Unterschied?

Die Verschwörungstheorie und die Esoterik sind die Kehrseiten einer Medaille.
Die Verschwörungstheorie drückt vor allem die eigene Ohnmacht, mehr noch die des eigenen Geschlechts, gegenüber der Welt und der Wirklichkeit aus. Es ist eine allgemeine Hoffnungslosigkeit und vor allem die Idee einer geheimen Herrschaft des Bösen. Interessant ist, dass diese Idee der geheimen Herrschaft des Bösen bei sogenannten Sekten besonders ausgeprägt ist. Sehr anschaulich findet sich der verschwörungstheoretische Ansatz bei den Zeugen Jehovas, die die geheime Herrschaft des Teufels, zur zentralen Deutung der Gegenwart erhoben haben.

Im Gegensatz dazu wäre die eigentliche Esoterik - ja die Bildung eines Geheimbundes - zu sehen, sprich eine Gegenverschwörung. Das ist zwar auch sehr typisch für Religionen, aber ich benutzte eigentlich wohl einen verflachten oder zeitgenössischen Esoterikbegriffs.
Mit Esoterik ist hier der Glaube Astrologie, Wuderheilung, Magie etc. Diese steht natürlich der Hoffnungslosigkeit der Verwörungstheorie entgegensetzt, bietet sie doch dem Esoteriker eine bescheidene Hoffnung auf Heil. Der Esoteriker glaubt durch sein Handeln (oder seinen Konsum) Einfluss auf die höheren Mächte und vor allem auf die physisch greifbare Wirklichkeit zu haben.
Magisches Denken finde ich sehr grenzwertig. Wenn jemand fünfmal am Tag, getrennte Töpfe für Fleisch und Milch verwendet, den seltsamen Zwang verspürt die Vorhaut seiner Söhne zu verstümmeln oder an die Verwandlung oder an die Wunderkraft von Hostien und Weihwasser glaubt, ist das in meinen Augen irgendwo im Bereich der Zwangsstörung oder der Schizophrenie einzuordnen. (Die Verschwörungstheoretiker ist allerdings nicht weniger krank.) In meinen Ohren klingen noch die Worte von Paul Watzlawik, der sagte, einem Yogin würde in Deutschland katatone Schizophrenie diagnositiziert werden, in Indien gelte er hingegen als anerkanntes Mitglied der Gesellschaft. Umgekehrt ist es auch in Deutschland: Fremde Religionen werden als wahnhafte und gefährliche Sekten betrachten. Die eigene kulturelle Prägung verhindert häufig jedoch den kritischen Blick auf die eigenen Rituale.

Es gibt also eine Unterschied zwischen Esoterik und Verschwörungstheorie, aber es fällt mir schwer dort qualitativ zu urteilen - besser zu verurteilen. Ich weiß auch nicht so genau, was nun gefährlicher ist, befürchte aber, dass die Verschwörungstheorie sich gegen andere Menschen richtet, während sich der Esoteriker selbst schadet.
Eine Religion ohne Esoterik und Verschwörungstheorie wäre natürlich gar nicht so schlimm, aber irgendwie auch ohne Substanz.

Ipsissimus
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Mi 6. Mär 2013, 00:30 - Beitrag #45

Die Verschwörungstheorie und die Esoterik sind die Kehrseiten einer Medaille.


Die Verschwörungstheorie und die Esoterik und die Wissenschaft und die Weltanschauung sind die Seiten eines Quadrats, das da heißt: Prämissensystem. Sind die Prämissen erst verinnerlicht - und somit sakrosankt - funktionieren ihre Ableitungen innerhalb jedes der vier Bereiche in analoger Weise, das heißt, sie erfüllen für die Anhänger eines Bereiches dieselben Funktionen wie ihre Äquivalente in den anderen Bereichen für deren Anhänger.

Wir nennen Wissen, was zu wissen wir nur glauben. Und wir tun dies, weil wir den Prämissen, die wir verinnerlicht haben, trauen. Das ist schon die ganze Welterklärung.

Maglor
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Do 14. Mär 2013, 22:06 - Beitrag #46

Hier nun der Beweis für Ipsis These von der Quadratur.
Parawissenschaften als Studienfach Die Zauberschule an der Oder. TAZ
[INDENT]Walachs Auslegung der Quantentheorie eignet sich nicht nur, um nutzlosen Arzneien Heilung anzudichten. In der Masterarbeit soll sie auch das Hellsehen plausibel machen. Die Ergebnisse des Absolventen sind inzwischen publiziert: in der Zeitschrift für Anomalistik, einem Journal für Themen wie Ufo-Sichtungen, Nahtod-Erfahrungen, Reinkarnation und Astrologie. [/INDENT]
Papier ist bekanntlich geduldig. Die Erklärungsmuster moderner Esoterik erinnern unweigerlich an Star Trek, wo ja auch jede Menge Quatsch mit Physik erklärt wurde. :(

janw
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So 17. Mär 2013, 22:06 - Beitrag #47

Zitat von Ipsissimus:Die Verschwörungstheorie und die Esoterik und die Wissenschaft und die Weltanschauung sind die Seiten eines Quadrats, das da heißt: Prämissensystem. Sind die Prämissen erst verinnerlicht - und somit sakrosankt - funktionieren ihre Ableitungen innerhalb jedes der vier Bereiche in analoger Weise, das heißt, sie erfüllen für die Anhänger eines Bereiches dieselben Funktionen wie ihre Äquivalente in den anderen Bereichen für deren Anhänger.

Wir nennen Wissen, was zu wissen wir nur glauben. Und wir tun dies, weil wir den Prämissen, die wir verinnerlicht haben, trauen. Das ist schon die ganze Welterklärung.

Gläubige, Esoteriker wie Wissenschaftler sind damit in analoger Weise arme Irre?^^

Ipsissimus
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So 17. Mär 2013, 22:35 - Beitrag #48

so streng würde ich das nicht ausdrücken, Jan. Es gibt überall Menschen, die sich der Bedingtheiten und des axiomatischen Charakters der Grundlagen ihrer Überzeugungen bewusst sind - und sogar im Hinterkopf behalten, was das besagt^^ -, und andere, die einfach nur arme Irre sind, selbst wenn es sich dabei um Wissenschaftler handelt^^

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