Verbreitung von Gottglauben und Glaubensvorstellungen in Deutschland

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Maglor
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Di 5. Jan 2010, 20:10 - Beitrag #1

Verbreitung von Gottglauben und Glaubensvorstellungen in Deutschland

Hier mal interessante Ergebnisse zum Christentum in Deutschland, Studie im Auftrag der Giordano-Bruno-Stiftung.


Verbreitung des Atheismus innerhalb von Religionsgemeinschaften und Kirchen
Evangelische Kirchenmitglieder sind zu 20,6 % Atheisten
Mitglieder Evangelischer Freikirchen sind zu 7,9 % Atheisten
Katholische Kirchenmitglieder sind zu 9,0 % Atheisten
Andere Christliche Religionsgemeinschaften sind zu 2,0 % Atheisten
Nicht-Christliche Religionsgemeinschaften sind zu 9,9 % Atheisten
Konfessionslose sind zu 61,0 % - „ -


Für die Gesamtbevölkerung Deutschlands wird eine Atheisten-Quote von 25% veranschlagt.
Die sogenannte "Christenquote" beträgt hingegen nur 24%.
Unter einem "Christen" wurde hier die Minimal-Eigenschaft vorausgesetzt, dass Christen an einen persönlichen Gott glauben.

Auch interessant: In wie weit stimmen Christen in Deutschland mit dem apostolischen Glaubensbekenntnis überein.
Demnach glauben nur 28% der Protestanen an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Immerhin ganze 35% glauben, dass Jesus auferstanden ist.

Weitere Statistiken unter http://www.fowid.de.

Traitor
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Di 5. Jan 2010, 20:50 - Beitrag #2

Genauer habe ich mir die Studie jetzt nicht angesehen, um herauszufinden, welche methodischen Fehler sie alle so begonnen hat. ;)

Die höhere Atheistenquote unter Protestanten erscheint mir recht logisch, hat diese Konfession ja ein relativ aufgeklärtes Gedankengut, womit der Schritt zum Atheismus besonders leicht fällt. (Auch, wenn das wertend klingt und persönlich eigentlich auch so gemeint ist, sollte die Aussage auch bei wertneutraler Begriffsverwendung Bestand haben.)

Allerdings hätte ich bei den Freikirchlern einen signifikant niedrigeren Anteil als bei den Katholiken erwartet, da erstere sich zu einem sehr viel größeren Anteil durch bewusste Konversion rekrutieren. Vielleicht ist aber auch bei den Katholiken der Austrittsdrang besonders groß.

Sind Juden und Muslime Christen im Sinne der Minimal-Eigenschaft? Oder wird Selbstbezeichnung als Christ stillschweigend vorausgesetzt?

Padreic
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Di 5. Jan 2010, 22:10 - Beitrag #3

Für die Gesamtheit beträgt die Quote derjenigen die an einen persönlichen Gott glauben 25,2 %. Darin sind jedoch 6,9 % Angehöriger Nicht-Christlicher Religionen enthalten, die für die Christenquote Insgesamt herausgerechnet wurden.


Es würde mich interessieren, wie viel Prozent der Deutschen einem dezidiert christlichen Weltbild anhängen, also zumindest noch beinhalten sollte, dass Jesus Gottes Sohn ist (in irgendeinem Sinne) und nach seiner Kreuzigung von den Toten auferstanden ist.

Zumindest was die leibhaftige Auferstehung angeht, scheinen das mehr zu sein als ich erwartet hätte, nämlich ungefähr 20%: http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Auferstehung_Jesus_-_Ansichten__2004.pdf
Auffällig, aber nicht überraschend, ist sicherlich, dass dieser Prozentsatz negativ mit dem Bildungsgrad korrelliert (Wasser auf die Mühlen von e-noon? ;)).

e-noon
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Mi 6. Jan 2010, 13:50 - Beitrag #4

Wäre es wohl, wenn Maglor diesen Link nicht bereits gepostet hätte, und da bin ich recht sicher. Allerdings ist diese Tabelle auch alles andere als klar und die Antwortmöglichkeiten sind ein bisschen zu vielfältig und damit höchstwahrscheinlich nicht alles so ganz klar... ja/nein - Fragen finde ich da aufschlussreicher.

Ich denke auch, dass sich das mit der "leibhaftigen Auferstehung" mit den Jahren noch nach unten korrigieren wird, die Zahl der noch richtig mit Katechismus und Sonntagsschule indoktrinierten dürfte ja sinken. Bei mir war Katechismus jedenfalls schon nicht mehr Theologie und Morallehre, sondern eher Bildchenmalen, Kommunionstext auswendig lernen und sowas. Das einzige, was ich aus diesem halben Jahr Unterricht noch sicher weiß, ist, dass einmal ein Stuhl fehlte und ich die ganze Stunde lang stehen musste. Solange also das nicht in der Umfrage kommt...

@Traitor: Offenbar wurden nur christliche Gemeinschaften und Konfessionslose befragt, was die Christenquote angeht ;) für die 4,2 % Konfessionslosen wäre die Frage dann natürlich berechtigt.
* ) Für die Gesamtheit beträgt die Quote derjenigen die an einen persönlichen Gott glauben 25,2 %. Darin sind
jedoch 6,9 % Angehöriger Nicht-Christlicher Religionen enthalten, die für die Christenquote Insgesamt herausgerechnet
wurden.

Also... 25,2 % der Deutschen glauben an einen persönlichen Gott? :confused:

Außerdem ist die Studie von 2002, würde mich mal interessieren, wie es jetzt aussieht.

PS: Die Fowid wurde offenbar erst im Auftrag der Giordano Bruno Stiftung ins LEben gerufen. Das erklärt, warum auf der website Konfessionsfreie statt Konfessionslose steht ^^

e-noon
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Mi 6. Jan 2010, 14:11 - Beitrag #5

http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Religionszugehoerigkeit_Bevoelkerung__1950-2008.pdf

Von derselben Seite ein Überblick über die Religionszugehörigkeit von 1950-2008. Spannend!

Die einzigen Gruppen, die wachsen, sind offenbar Konfessionslose und Muslime (wobei Migranten aus muslimischen Ländern überwiegend als muslimisch eingestuft werden).

@Padreic: Jetzt wäre es interessant zu wissen, wer da befragt wurde... denn bei 25 % Atheisten kann es wohl kaum sein, dass maximal 21% sich gegen eine Auferstehung aussprechen. Ich nehme an, es wurden hierzu Mitglieder der Kirchen befragt, und dann ist 20 % doch recht wenig (zumal, wenn man die Altersverteilung bedenkt). Es wurden offenbar insgesagt 1005 Menschen befragt.

Padreic
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Mi 6. Jan 2010, 20:02 - Beitrag #6

Dass Jesus in den Herzen auferstanden ist, kann alles und nichts heißen.

e-noon
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Mi 6. Jan 2010, 20:06 - Beitrag #7

Hm stimmt auch wieder. Trotzdem finde ich für einen Atheisten die genannten Antworten naheliegender. Mehrfachantworten gab es ja wohl nicht.

Maglor
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Mi 6. Jan 2010, 20:56 - Beitrag #8

Über die AUferstehungs-Glauben in Deutschland gibt es noch dieses Stück Matrix.

e-noon, ich würde den den Atheisten nicht zu viel unterstellen. Die können ja trotzdem Jesus für einen netten Kerl halten, an Ufos, die Protokolle der Weisen von Zion und die Heilkraft von Halbedelsteinen glauben, ohne an Gott zu glauben. Und natürlich sind die auch für mehr Einhörner und Regenbögen. :crazy:

Interessanterweise sind Muslime eine Größe die immer noch nicht ins Gewicht fällt. 4-5% Muslime, ca. 2% orthodoxe Christen... Alles Peanuts. ;)

e-noon
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Do 7. Jan 2010, 13:16 - Beitrag #9

Ich halte Jesus auch für einen netten Kerl ^^ Aber wenn ich in einer Umfrage wählen müsste zwischen "Jesus ist tot" und "Jesus ist in den Herzen auferstanden", dann würde ich klar ersteres wählen, um Unklarheiten zu vermeiden. Gab es eigentlich auch einen Platz für eigene Antworten? Was wäre gewesen, wenn man keine Antwortmöglichkeiten gegeben hätte? Oder wenn man das "in den Herzen" weggelassen hätte? ^^

Hier mal eine etwas ältere Umfrage dazu:
http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Auferstehung_Jesu__1992.pdf

Zu den Muslimen, wie ja oben schon steht: jeder Immigrant aus muslimischen Landen wird als Muslim eingetragen, und solange Muslime keine Kirchensteuer von ihren Mitgliedern verlangen, wird das sicher auch so bleiben. Jedenfalls gibt es für Muslime wohl weniger Gründe, auszusteigen (von was auch?), als für Angehörige der Großkirchen. Nicht alle dieser Menschen sind (praktizierende/überzeugte/...) Muslime. In einer Hinsicht werden sie aber schon berücksichtigt: http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Homosexualitaet_verbieten_Religionszugehoerigkeit%2C%202000.pdf

Ich denke zwar, dass die Zahl zu gering ist, um repräsentativ zu sein, andererseits kann man sicher allgemein sagen, dass Männlichkeit für muslimische Einwanderer eher wichtiger ist und daher Homosexualität eher geächtet...

Lykurg
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Do 7. Jan 2010, 13:33 - Beitrag #10

Es gibt für Muslime keine Möglichkeit, auszusteigen. Wer einmal Muslim ist, bleibt es; und wenn er sich nicht konform verhält, ist er als Abtrünniger zu bestrafen, nicht wie ein Ungläubiger. Das wirkt sich entsprechend auch etwa auf Sanktionierung von Homosexualität aus, ja. Ziemlich tödlich.

e-noon
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Do 7. Jan 2010, 13:46 - Beitrag #11

Naja. Aus Sicht der katholischen Kirche gibt es auch keine Möglichkeit, die Taufe rückgängig zu machen; einmal Christ, immer Christ. Und bei uns wurden auf dem Entwicklungsstand, in dem sich muslimische Länder derzeit mehrheitlich befinden (leider mit Waffen des 21. Jahrhunderts) auch noch zahlreiche Ketzer getötet. Das Problem liegt imo nicht im Islam, sondern in der mangelnden Aufklärung und Säkularisierung desselben. Dennoch müsste der Staat imo im Sinne der negativen Religionsfreiheit auch Muslimen eine Möglichkeit bieten, in der offiziellen Statistik nicht mehr als solche zu erscheinen. Ob er/sie dann privat immer noch zur Moschee geht, um familiären Anfeindungen aus dem Weg zu gehen, ist Privatsache (zumindest bis es ein Straftatbestand wird).
Der Austritt aus der Kirche ist ja auch vom Staat geregelt, keinesfalls wird einem diese Möglichkeit von den Kirchen geboten; meines Wissens entbindet nicht einmal die Exkommunizierung von der Taufe, aber da mag ich mich irren.
Es gibt übrigens einen Zentralrat der Ex-Muslime ^^

Lykurg
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Do 7. Jan 2010, 15:24 - Beitrag #12

Das ist richtig, allerdings war mein Beitrag eher als Gegenwartsbeschreibung gedacht als im Sinne einer breiten historischen Untersuchung. Bekanntlich gehen aber sogar deutsche Gerichte in manchen Fällen dazu über, islamisches Recht bzw. muslimische kulturelle Praktiken für in Deutschland anhängige Verfahren mitheranzuziehen. Eine entsprechende Auswertungspraxis von Umfragen wäre also nicht weiter überraschend; vor allem habe ich aber nicht den Eindruck, daß sich die Autoren der Studie wesentlich für Muslime interessieren (es geht ihnen schließlich um christliche Bekenntnisse) und sich daher auch nicht um eine Differenzierung bemühen.

e-noon
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Do 7. Jan 2010, 15:37 - Beitrag #13

Schon klar, allerdings würde ich die Schuld hierfür eher dem Staat zuschreiben als den Muslimen. Der Vatikan würde sicher auch gerne homosexuelle Praktiken wieder verbieten, den fragt nur keiner (mehr). Die Muslime schaffen sich ihr Recht halt selber, wo der Staat nicht hinguckt; sie verfolgen ihre Interessen, und es ist die Schuld des Staates, wenn er seine eigenen Interessen (z.B. seinen Bürgern die Menschenrechte garantieren) nicht dagegen durchsetzt.

Es kommt sicher auch häufig zu Reaktionen, in denen schwule Muslime sich gegen Homosexualität aussprechen, aus Angst, dass ihr Geheimnis entdeckt wird. Und bisher sind Muslime einfach eine kleine Gruppe, auch wenn mittlerweile fast 10% der Kinder muslimische Eltern haben (und somit in 20 - 30 Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach Muslime etwa 20% der Bevölkerung oder mehr stellen werden... aber eben nur offiziell Muslime).

Lösung ist klar: Konfessionslose müssen mehr Kinder kriegen ^^ und der Austritt aus egal welcher Religion muss erleichtert werden, wie ja auch der Eintritt etwas ist, das schon Neugeborene problemlos bewältigen.

Edit zur Generationenfrage:
Wie das Statistische Bundesamt zum katholischen Weltjugendtag mitteilt, hatten von den rund 706 000 Kindern, die 2004 in Deutschland lebend geboren wurden, etwa 125 000 – rund 18% – ein römisch-katholisches Elternpaar. 83 000 [11,8%] waren Kinder eines katholisch-evangelischen Paares. Bei 37 000 Kindern [5,2%] war ein Elternteil katholisch und der andere gehörte keiner Glaubensgemeinschaft an. Bei 114 000 Kindern [16,1%] gehörten beide Eltern keiner Glaubensgemeinschaft an, 101 000 Kinder [14,3%]hatten eine evangelische Mutter und einen evangelischen Vater und die Eltern von 64 000 Kindern [9,1%]gehörten beide einer islamischen Religionsgemeinschaft an.

Quelle: destatis, Prozentangaben in [...] von mir. Alle Zahlen addiert ergeben 74,5% bzw. 524000 Kinder; zu 25,5% der Kinder gibt es also keine Angaben. Vermutlich andere Religionsgemeinschaften zuzüglich der Mischungen evangelisch - andere und islamisch - andere.
Zum Mitschreiben also:
44,1 % haben christlichen Vater und Mutter
5,2 % haben 1 katholisches, 1 konfessionsloses Elternteil
16,1 % haben konfessionslosen Vater und Mutter
9,1 % haben islamischen Vater und Mutter
25,5 % haben keine Angaben.

Maglor
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Do 7. Jan 2010, 20:23 - Beitrag #14

Am Ende entscheidet eben doch der Darwinismus. ;)

Ansonsten halte ich eine Unterscheidung von praktizierenden Christen nicht praktizierenden für äußerst müßig. Allerdings scheint mir symptomatisch, dass auf Grund von fehlender Indoktrination die christlichen Glauben der Personen immer weiter unterscheiden. Vor Jahrzehnten hat vielleicht noch regelmäßiger Kirchgang und eine stärkere Dogmatik eine Vereinheitlichung begünstigt. Die Differenzen scheinen mit aber inzwischen so groß, dass kaum mehr von einem einheitlichen Glauben gesprochen werden kannn. Kaum mehr als eine Art von Klubmitgliedschaft mit konfessionell teilweise verschiedener Folklore.
Im Christentum gibt es zumindest eine formelle Art der Klubmitgliedschaft, von den "Muslimen" in Deutschland gehört aber nur 20% irgendeinem islamischen Verein an.
Die Unterschiede zwischen deutschen Christen und Atheisten scheinen mir eher gering. Ihre Positionen zur Homosexualität, Religionsfreihet etc. unterscheiden sich geringfügig, von Ausnahmen natürlich abgesehen. Die passende Statistik erwähnt ja eine gewisse Übereinstimmung zwischen Muslimen und Anhängern der russischen Orthodoxie in ihrer Ablehnung der Homosexualität. Da ist doch offensichtlich der Unterschied zwischen christlichen Eingeborenen und christlichen Migranten durchaus größer als der zwischen christlichen und atheistischen Eingeborenen. In den unterschiedlichen Lehren der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche sind sie zumindest nicht begründet.

Ansonsten erinnere ich an die Existenz des Zentralrats der Ex-Muslime. Auch ein schönes Beispiel. Die Positionen wirken stellenweise eher kemalistisch als aufklärerisch...

e-noon
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Do 7. Jan 2010, 21:32 - Beitrag #15

Zitat von Maglor:Am Ende entscheidet eben doch der Darwinismus. ] Das hatten wir ja im Darwinismusthread schon festgestellt ^^
Ansonsten halte ich eine Unterscheidung von praktizierenden Christen nicht praktizierenden für äußerst müßig.
Zumindest in Deutschland ist der Unterschied in weltanschaulischen Fragen sicher nicht so weit von der nicht-konfessionellen Fraktion entfernt.
Allerdings scheint mir symptomatisch, dass auf Grund von fehlender Indoktrination die christlichen Glauben der Personen immer weiter unterscheiden. Vor Jahrzehnten hat vielleicht noch regelmäßiger Kirchgang und eine stärkere Dogmatik eine Vereinheitlichung begünstigt.

Was man ja auch an der Altersverteilung bezüglich der Auferstehungsfrage sehen konnte.
Die Differenzen scheinen mit aber inzwischen so groß, dass kaum mehr von einem einheitlichen Glauben gesprochen werden kann.
Man kann, wenn man es nur stark genug will :D Und viele wollen. Den meisten ist es allerdings wahrscheinlich egal. Es gibt neuerdings auch Leute, die die Bibel ablehnen, und die Kirche auch, die aber Jesus nachfolgen wollen, und vielleicht auch das Gegenteil (wird sogar häufiger der Fall sein).
Im Christentum gibt es zumindest eine formelle Art der Klubmitgliedschaft, von den "Muslimen" in Deutschland gehört aber nur 20% irgendeinem islamischen Verein an.
Trotzdem dürfte hier der Gruppendruck stärker sein als im christlichen "Verein".

Ansonsten erinnere ich an die Existenz des Zentralrats der Ex-Muslime
Ja, erinner da mal dran, vielleicht hat ja jemand meinen Hinweis, drei Beiträgen über deinem, schon wieder vergessen :D

Ich zitiere mal aus der Satzung:
Auf der Basis aufklärerisch-humanistischer Grundüberzeugungen tritt der Verein für folgende Ziele ein:
a) die Durchsetzung der allgemeinen Menschenrechte als unveräußerliche individuelle Rechte des einzelnen Menschen,
b) die Durchsetzung der Weltanschauungsfreiheit als Freiheit, sich öffentlich wie nichtöffentlich zu religiösen oder nichtreligiösen Anschauungen zu bekennen oder dies zu unterlassen,
c) die Durchsetzung einer konsequenten Trennung von Staat und Kirchen/Religion/Weltanschauung,
d) die Durchsetzung der individuellen Selbstbestimmung gegen traditionalistische Normen,
e) die Förderung der Völkerverständigung auf der Grundlage der allgemeinen Menschenrechte,
f) die Förderung des vernunftgeleiteten Denkens und der Erziehung zur Toleranz.

Ipsissimus
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Mo 3. Okt 2011, 16:59 - Beitrag #16

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janw
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Di 4. Okt 2011, 00:17 - Beitrag #17

Naja, nun ist "glauben" aber nicht ganz dasselbe wie "wissen", rationale Sicherheit, ist damit die Anwendung rationaler Kriterien auf das Glauben nicht etwas heikel?

Ipsissimus
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Di 4. Okt 2011, 12:35 - Beitrag #18

nun, wer auch immer mit Ryo kommunizierte, ließ sich im Bewusstsein seiner überlegenen Argumentation drauf ein^^ dass auf Ryos Taktik nur schlichtere Gemüter hereinfallen, dürfte offensichtlich sein, wie auch anzumehmen ist, dass diese schlichteren Gemüter nicht für lange stumm bleiben werden^^ aber in dem Moment hätte ich das Gesicht des anderen sehen wollen^^ unbezahlbar^^

davon abgesehen schreibt Ryo mehrmals von "glauben"^^ der andere hätte klüger argumentieren sollen, von daher kein Mitleid meinerseits

ich befürchte, mein Toleranzbedürfnis gegen religiöse Fundamentalisten ist nicht wirklich ausgeprägt^^ wenn sie dumm sein wollen, müssen sie halt damit leben, gelegentlich vorgeführt zu werden. Die Zumutungen, die von denen ausgehen, sind viel größer.

Maglor
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Di 4. Okt 2011, 21:36 - Beitrag #19

Die meisten Gläubigen sind wahrscheinlich auch nur Agnostiker und scheren sich nicht um Jesus, das Einhorn, das Lamm, den Löwen usf.
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Die Kirche vertuscht die christliche Lehre systematisch. Jesus Christus wird verleugnet, ehe der Hahn kräht. Die Zuversicht wird einfach zensiert.

Ipsissimus
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Mi 5. Okt 2011, 13:30 - Beitrag #20

interessante Flugbahn des Einhorns^^

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