Was würdest Du tun?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
e-noon
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Mo 15. Feb 2010, 12:21 - Beitrag #21

Insbesondere, da ja Licht und Ton wegfallen ^^ Da ist der Unterschied zum stillen Kämmerlein auch nicht mehr so groß...

Ich würde möglichst schnell einen großen Vorrat an schmerzstillenden und letalen Medikamenten zusammenstellen, die ich wohl immer mit mir rumschleppen würde ^^ für die Aliens, die vielleicht in 3509328 Jahren mal vorbeischauen, würde ich vielleicht auch versuchen, eine Zusammenfassung des Geschehenen in Stein zu meißeln oder äquivalentes. Ob irgendjemand (weibliches) versuchen würde, in Spermienlager einzubrechen und die Menschenheit a la Adam&Eva als Inzestfamilie weiterzuführen? Die Mutter einer komplett neuen Erdbevölkerung zu sein klingt doch nicht schlecht.

Im übrigen finde ich es...

...übereilt, zu behaupten, dass JEDER Mensch früher oder später Selbstmord begehen würde. Es gibt bekanntlich auch heute bereits Menschen, die den Kontakt zu Artgenossen scheuen; vielleicht würden diese es nicht einmal merken, wenn der Rest der Menschheit geräuschlos verschwinden würde.

Lykurg
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Mo 15. Feb 2010, 13:18 - Beitrag #22

e-noon, immerhin ist es meistens kein Kämmerlein, hat viele bequeme Sitze zu bieten (die man allerdings wohl Stück für Stück verfeuern müßte, um das Ding zu heizen), und mit ein bißchen Glück liegt noch ordentlich zertretenes Popcorn auf dem Boden - welch ein Genuß. Bild

Immerhin könnte - wichtiger Einfall übrigens, und ziemlich provokant in seinen Konsequenzen - die neue Eva mit größtmöglicher Anzahl von Vätern einen relativ großen Gen-Pool sicherstellen (z.B. gezielt auf gemischte Zwillinge setzen), vorausgesetzt, es gibt keine Komplikationen bei den allein durchgeführten Geburten. Bild Und natürlich vorausgesetzt, das kostbare Gefriergut bleibt frisch.

e-noon
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Mo 15. Feb 2010, 18:51 - Beitrag #23

Die Sitze sieht man aber nicht im Dunkeln :D das Popkorn wird so auch schwer zu finden.
Und man kann immer nur auf einem gleichzeitig sitzen, ihre Vielheit ist also kein gutes Argument. Jedenfalls nicht für Möchtegernschauspieler, für Sitzophile vielleicht doch.

Ausreichend viele Spermien (die dann wohl manuell eingeführt werden müssten... vielleicht in Verbindung mit Fruchbarkeit stimulierenden Hormonen?) könnten eventuell für ausreichend viele Nachkommen sorgen. Um die Chancen zu erhöhen, müsste es natürlich eine junge, gesunde Frau sein, die sich da ans Werk macht, geschlechtsreif + allein überlebensfähig, möglichst weit von den Wechseljahren entfernt. Außerdem sollte sie wohl nicht erzkatholisch sein :D Da sie ja mit den Spermienträgern wohl nicht verheiratet ist (andererseits hat sie auch nicht im eigentlichen Sinne Sex mit ihnen ^^ jungfräuliche Geburts gibt's im Kühlregal ^^).
Gut wäre natürlich, wenn sie dann mehr Töchter als Söhne bekommt; die Söhne müssten im Idealfall an einem anderen Ort aufgezogen werden und nicht erfahren, dass die anderen ihre Schwestern sind. Klingt nicht gerade einfach! Man könnte ein Matriarchat aufbauen ^^ oder man könnt's auch lassen. Wenn dagegen ein Mann der letzte Überlebende ist, hat sich's eh erledigt.

Warum denken wir überhaupt darüber nach, die Menschheit weiter zu führen? Sind wir alle Philanthropen? Arterhaltungstrieb? :D

Lykurg
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Mo 15. Feb 2010, 19:30 - Beitrag #24

Der von mir erwähnte Protagonist in Arno Schmidts Erzählung empfindet das Ende der Menschheit als unheimlich befriedigend. (Dagegen stranden in meiner gegenwärtigen Lektüre für die jeweils neue Generation hinreichend altersmäßig passende weibliche Schiffbrüchige auf der einsamen Insel, damit moralisch alles sauber vor sich gehen kann - besonders nett auch die beiden verlobten Schiffbrüchigenpärchen, die sich trennen, um getrennt heiraten und so Inzest verhindern zu können).
Warum sollte man? Weil man es möglicherweise kann (und sonst keiner da ist, der es könnte). Aber das war ohnehin deine Überlegung, ich falle hier als Mann biologisch aus, wie von dir schon angeführt (gewisse Fortschritte der Humanmedizin in den letzten Jahren einmal ausgenommen; das an sich selbst auszuführen, dürfte auch einem ideal qualifizierten Mediziner schwerfallen).

Vermutlich wäre es einfacher, das Popcorn im Foyer einzusammeln, da gibt es oft auch natürliches Licht.

Maglor
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Mo 15. Feb 2010, 22:21 - Beitrag #25

Die Sache mit der Endzeit wird natürlich interessanter, wenn man noch ein paar Mitmenschen für eigene Experimente zur Verfügung hat. Die Installation einer utopischen oder dystopischen Theokratie als Modell für die Zukunft des Menschengeschlechts ist natürlich äußerst reizvoll. Irgendetwas sagt mir aber, dass diese Mitmenschen bei der Errichtung der totalen Weltdiktatur nur störend sind. Warum sich nicht einfach die Zeit nehmen und verbotene Bücher, Kunstwerke etc. verbrennen? Als ob man nichts besseres zu tun hätte als die Vollstreckung des eigenen Gutdünkens? :crazy:

Was die Vereinsamung angeht: Dies mag bei Menschen tiefgreifende Störungen hervorbringen, aber warum sollte das zum Suizid führen. An der Stelle hätte man ja endlich die Möglichkeit ungestört alle Neurosen auszuleben und neue nach Lust und Laune zu erfinden.

Traitor
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Sa 20. Feb 2010, 13:23 - Beitrag #26

Als totaler Nichtphysiker stellt sich dann für mich die Frage, was passiert, wenn sich Angebot und Nachfrage sprunghaft reduzieren. Brechen Leitungen bzw. Verteiler zusammen? Brennen vielleicht sogar überforderte Generatoren durch?
Es gab ja bereits mehrfach Fälle, in denen Unterlast zu Stromausfällen geführt hat. Was da genau vor sich geht, weiß ich auch nicht, aber vermutlich eine lustige Kombination aus primitivem Spannungsabfall über das Gesamtnetz hinweg und amoklaufenden Regelkreisen. Damit wäre also wohl zu rechnen.

e-noon, zwei sehr gute Ideen, die Reevaisierung und vor allem, da sicherer und allgemeiner, die Ewigkeitsbibliothek. Steinmeißeln ist natürlich für einzelne Personen nur in geringstem Ausmaße machbar, nicht viel mehr als ein Rosettastein und eine Handvoll Grunddaten. In "Last and first men" beschäftigt sich ein ganzer letzter Volksstamm über Generationen hinweg mit dieser Aufgabe. Vielleicht schafft man es stattdessen ja, irgendeine Industrie- oder Laboranlage für Ätzen oder Laserinskription in Betrieb zu nehmen und automatisiert zu arbeiten. Oder findet heraus, wo es bereits während der Präkatastrophe entsprechende Projekte gab und setzt diese fort.

Lykurg
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Sa 20. Feb 2010, 19:34 - Beitrag #27

Technisch einfacher wäre, einen traditionellen Druckstock und Satz Lettern zu nehmen, mit dem man dann aber nicht auf Papier, sondern in Ton druckt. Das dann brennen und glasieren, und man hat die Information für einige tausend Jahre gesichert (vor allem, da es einfach ist, so ein Tontafelbuch dann gleich in mehreren Exemplaren zu drucken und an verschiedenen Orten einzulagern).

e-noon
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Sa 20. Feb 2010, 20:49 - Beitrag #28

Und wo wir grade bei Bibliotheken sind: In die vatikanische Bibliothek einzubrechen und mal zu gucken, was da wirklich so vorging, wäre sicher auch interessant. Auch könnte man gezielt in Häuser einbrechen und Tagebücher suchen oder ähnliches ^^

Alkohol oder Drogen sind dann wohl tabu... nicht auszudenken, wie die Folgen von beiden ohne ärztliche Betreuung (oder überhaupt irgendeine Betreuung) ausfallen würden.

Einmal Wikipedia durchlesen... Viel Musik hören... Lesen...

Ich hab's! Ich les einfach Twilight immer wieder :music: Dann fällt mir gar nicht auf, dass irgendwer weg ist... Edward ist ja da... ob man sich bei genügend extremen Bedingungen den perfekten unsichtbaren Freund imaginieren kann (öh *hust* merk grade, ganz offensichtlich ja... )? ^^

Lykurg
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So 21. Feb 2010, 15:46 - Beitrag #29

Naja, nichts im Übermaß, würde ich denken, weder das Lesen noch andere Drogen. Und wenn du dich mit einem hübschen paternalisierenden Vampir als imaginärem Freund wohler fühlst, meinetwegen^^ - ich kann mir aber auch noch schönere Arten vorstellen, sich um den Verstand zu lesen. Vatikanische Bibliothek - ja, Rom wäre eine mögliche Adresse, klimatisch nicht ungünstig. Allerdings könnte man sich fragen, inwieweit es sich überhaupt noch lohnt, eine andere Sprache zu lernen bzw. seine Kenntnisse darin zu verbessern. Andrerseits: Zeit hat man ja genug. Bild

e-noon
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So 21. Feb 2010, 19:09 - Beitrag #30

Wieso andere Sprache? :confused: Das meiste wird wohl auf Latein oder Griechisch sein, den Rest lässt man einfach weg.

"Hübsch" ist ja wohl mal voll untertrieben ... ^^

Lykurg
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So 21. Feb 2010, 21:11 - Beitrag #31

Ich weiß nicht, er ist nicht so mein Typ (ob mit oder ohne Glitzerfummel). Bild

Mit der anderen Sprache meinte ich das Italienische. Wenn ich irgendwohin zöge, würde ich hoffen, dort hinreichend Literatur zu allen wichtigen und unwichtigen Fragen des Lebens in einer mir gut verständlichen Sprache zu finden. Wäre schade, an einem Übersetzungsfehler in der Packungsbeilage eines Medikaments draufzugehen; schlimmer noch, wenn man eine wochenlange Reise antreten muß, weil der dritte Theil des soeben theilweise abgeschlossenen teutschen Barockromans in der Stadt nicht vorhanden ist.

e-noon
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So 21. Feb 2010, 21:45 - Beitrag #32

Guter Punkt: Medizinisches Wörterbuch. Mit italienischem Wörterbuch würde ich das wohl hinbekommen, und klimatisch ist es einfach eine gute Idee, in den Süden zu ziehen (wenn man es schafft, über die Alpen zu kommen... fällt mir grade so ein o_O).

Ipsissimus
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So 7. Mär 2010, 11:06 - Beitrag #33

an den Antworten fällt auf, dass sie sich alle damit beschäftigen, was die Betreffenden tun würden als letzter Mensch auf der Erde. Die Frage war aber eine andere, ich zitiere (fett von mir)

Wenn wir a-i verneinen würden. Wenn wir a-i tun während noch alle Menschen "da" sind. Inwieweit tun wir dann a-i wegen anderen Menschen


also wenn wir a-i tun, solange noch alle Menschen da sind, aber nicht mehr tun, sobald wir der letzte lebende Mensch sind, inwieweit machen wir die Dinge, die wir so tun, dann um anderer Menschen willen.

meines Erachtens ist das eine unbeantwortbare Frage. Menschen sind soziale Wesen, und als solche tun sie, was immer sie tun, wegen und trotz anderer Menschen, eine Mischung, die im Regelfall kaum zu entwirren sein dürfte. Ich würde als letzter Mensch sehr viele Dinge nicht mehr tun, die ich wegen anderer Menschen tue, z.B. zur Arbeit gehen, und stattdessen vielleicht andere Dinge tun, für die es derzeit keine Notwendigkeit gibt, z.B. aktiv nach weiteren Überlebenden suchen (wobei ich glaube, nach maximal einem halben Jahr der Verzweiflung und vielleicht auch dem Wahnsinn anheimzufallen).

Der dialektische Bezug eines Menschenlebens auf andere Menschenleben, in Anpassung und Verweigerung gleichermaßen, scheint mir jedenfalls evident und unaufhebbar.

e-noon
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So 7. Mär 2010, 11:29 - Beitrag #34

Die Frage habe ich aufgrund ihrer Ungenauigkeit nicht beantwortet ^^ wegen anderer Menschen, heißt das "für andere" oder "aufgrund der Erwartungen anderer Menschen" oder "aufgrund der Präsens anderer Menschen" oder "weil das unter der Bedingung des Vorhandenseins anderer Menschen das nützlichste ist"...

Wenn ich meinen Freund küsse, tue ich das natürlich nur, weil er da ist :rolleyes: Wenn ich zur Uni gehe, dann nur, weil ein bezahlter Beruf das Leben leichter macht, als wenn man sein Essen selbst jagen müsste (und es außerdem hygienischer ist etc...)

Ich finde die Frage schwer beantwortbar.

Traitor
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So 7. Mär 2010, 12:42 - Beitrag #35

Zumindest zweiteilig war die Eingangsfrage; der Teil, den wir bisher beantwortet haben, war auch enthalten.
An a)-i) fällt auf, dass es sich außer a), das die meisten sogar schon beantwortet haben, bei a)-i) um Freizeitaktivitäten handelt, die allesamt solitär ausgeführt werden können. So richtig stellt sich die Frage, ob sie von anderen Mitmenschen abhängen, also nicht. Eher ist die Frage, ob man sich in Abwesenheit aller Anderen nicht andere, spannendere, extremere, ungehörigere Aktivitäten als Ersatz zulegt. Private Aufzeichnungen lesen, wie e-noon sagt; Auto-Raserei; Vandalismus; Dinge anzünden und sprengen...

Ipsissimus
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So 7. Mär 2010, 13:57 - Beitrag #36

ich könnte mir vorstellen, dass es im Zuge der Anheimfallung (an die Verzweiflung) durchaus auch zu extremeren Verhaltensweisen kommen könnte, aber nur vorübergehend, weil alle Dinge, die mensch tun könnte, nichts mehr an der unabweisbaren Einsicht ändern könnten, nunmehr unabdingbar auf sich selbst zurückgeworfen worden zu sein. Niemals wieder wird irgendetwas noch irgendetwas bedeuten, wenn ich in mir die Kraft nicht finde, Bedeutung zu empfinden. Ich glaube nicht, dass Menschen im Mittel so stark sind, das länger als einige Monate durchzuhalten, aber das ist natürlich Meinung, nicht Wissen^^

e-noon
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So 7. Mär 2010, 15:45 - Beitrag #37

Im Mittel wahrscheinlich nicht (weswegen ja auch Endzeitgeschichten gerne besonders entschlossene Protagonisten haben). Aber was ist mit den Menschen, die auch vorher schon vollkommen autark lebten? Die das vielleicht gar nicht merken würden? ^^ Ich finde, das ist schon mal ein Gegenargument dagegen, dass es NIEMAND schaffen würde.

Lykurg
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So 7. Mär 2010, 15:55 - Beitrag #38

Ich stimme darin zu, verschiedene Menschen würden damit unterschiedlich gut zurechtkommen; ich kann mir zwar vorstellen, Einsamkeit zu ertragen, aber wissen kann ich es nicht, besonders angesichts der Extremerfahrung eines solchen Verlusts. Der Bezug des Menschen auf andere Menschen ist genetisch unaufhebbar, er kann aber (die Geschichte des Alexander Selkirk als ein zugegebenermaßen wenig belastbares Beispiel) jedenfalls einige Zeit vertröstet werden. Und vermutlich würde auch der Impuls, nach anderen Überlebenden zu suchen, lange anhalten, schon weil ja nicht zu erklären ist, warum man der einzige sein sollte.

Auch ich hatte den Nachsatz des Eingangsposts als nicht beantwortbar ignoriert. Meines Erachtens ging es dem Threadersteller im Nachsatz in irgendeiner Weise darum, eine Sinnlosigkeit unseres täglichen Handelns bereits heute aus deren fehlender Funktion nach Ende der Gesellschaft abzuleiten. Aber wie auch Traitor schon sagte, werden einige bzw. die meisten der genannten Dinge eben nicht "wegen anderen Menschen" getan. Entsprechend war in der auch von mir gewählte Antwortform die Überlegung enthalten, wie ein solches Verhalten ausgestaltet sein könnte, und damit auch, worin noch ein kurzfristiger Sinn liegen könnte. Daß in letzter Konsequenz nicht viel bleibt, steht auf einem anderen Blatt.

e-noon
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So 7. Mär 2010, 16:01 - Beitrag #39

Man könnte auch sagen "Wir sind anpassungsfähig und das ist auch gut so."
Allein schon, weil wir sonst wohl nicht so lange überlebt hätten ^^ keine der Aktivitäten, die ich so den lieben langen Tag ausübe, wurde vor 30.000 Jahren so ausgeführt. Trotzdem tue ich das nicht nur, weil es "modern" ist oder was auch immer, sondern weil es besser ist, etwas aufzuschreiben, als es in Stein zu meißeln, an Höhlenwände zu malen oder zu vergessen (jedenfalls für Einkaufslisten u.ä.).

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So 7. Mär 2010, 21:57 - Beitrag #40

Wie kommst du darauf, dass es besser ist? Wir könnten eine Menge Geld sparen, wenn nicht sogar Geld an sich, wenn wir keine Schrift hätten.
Und zum Thema Anpassungsfähigkeit: Die Steinzeitmenschen von einst können problemlos von Hartz IV oder RTL II leben, aber der Rollentausch andersherum funktioniert nicht. Die meisten modernen Menschen sind allergisch gegen so vieles, dass ihnen ein dauerhaftes Leben in freier Natur unmöglich ist. Hinzu kommt die zunehmende Abhängigkeit von pharmazeutischen Substanzen.

Was die Ausgangsfrage angeht, ob wir unseren bisherigen Alltag weiterführen würden, wenn es die anderen nicht mehr gebe, so lässt sich das wohl mit einem Nein beantworten. Der Grund hierfür ist die Entfremdung der heutigen Arbeitswelt von den existenziellen Bedürfnissen des Menschen. Tag X bedeutet eine Rückkehr zu den wirklich wichtigen Dingen des Lebens. Menschen werden sich ihr täglich Brot wieder im Schweiße ihres Angesichts verdienen, sei es indem zur Landwirtschaft zurückkehren oder Supermärkte plündern oder nach Taylor'scher Art Leichen zerlegen.

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