Wünsche bezüglich des Menschen

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
janw
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So 14. Jul 2013, 15:26 - Beitrag #1

Wünsche bezüglich des Menschen

Angenommen, es gäbe eine Art Gott, und dieser frage Euch nun folgendes, was würdet Ihr antworten?

Was stört Euch am Menschen im allerhöchsten Maße, worin bestand der größte Fehler bei der Schaffung des Menschen, was müsste am Menschen unbedingt geändert werden?

Milena
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So 14. Jul 2013, 16:12 - Beitrag #2

..das sind sehr interessante fragen Jan^^...
mich stört am allermeisten meinen mitmenschen gegenüber die aggressivität und die ungerechtigkeit allen lebewesen gegenüber..
ich wünschte mir mehr liebe und empathie dbzgl...
hass, wut, eifersucht und neid sollte nur geringfügig im menschen vorkommen...
Gott hätte den menschen mit mehr viel liebe allem gegenüber ausstatten müssen, so dass erst gar nichts gegenteiliges entsteht....
viel mehr anteilnahme den armen gegenüber, viel mehr hilfbereitschaft und engagement...

e-noon
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So 14. Jul 2013, 21:39 - Beitrag #3

Ebenso wie Milena, eine weit größere Empathiefähigkeit hätte dem Menschen mitgegeben werden sollen; vielleicht gepaart mit größerer Schmerz/Frustrationstoleranz.

Maglor
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So 14. Jul 2013, 22:45 - Beitrag #4

Für mich selbst würde ich mir eher weniger Schmerz- und Frusttoleranz wünschen.
Wünsche bezüglich der Menschheit als ganzes fallen mir hingegen schwer. Ich bin mir aber ziemlich sich, dass die Menschen schlechtere Menschen wären, wenn sie wie Katzen wären und nicht wie Lemminge oder Nacktmulle.
Ansonsten wäre glaube ich vieles besser, wenn die Menschen die Fähigkeit hätten, mit sich selbst zufrieden zu sein, aber vielleicht haben dies ja manche.

Anaeyon
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So 14. Jul 2013, 23:02 - Beitrag #5

Mh, schwierige Frage. Ich würde mir jetzt Veränderungen wünschen, wie z.b. weniger Drang dazu, riesige Zivilisationen aufzubauen und stetig nach Wachstum zu streben. Aber von vornerein? Der männliche Sextrieb ist oft sehr schädigend, evolutionär aber definitiv ein Vorteil. Genauso warscheinlich nach aussen gerichtete Agression.

Ich wünschte, wir wären ein wenig fähiger, objektiver zu bleiben. Unsere vielen Gedanken die unser Hirn konstant erzeugt überdecken das, was eigentlich da ist, mit einer riesigen Schicht Ego. Aber warscheinlich ist auch dies evolutionär ein Vorteil gewesen..

Ipsissimus
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Mo 15. Jul 2013, 10:01 - Beitrag #6

Wir hätten auf den Bäumen bleiben sollen, oder besser gleich im Ozean.


Der größte Fehler bei der Schaffung des Menschen ist derselbe wie bei der Schaffung der Lebendigkeit überhaupt: In diesem Universum kann Leben nur bestehen, wenn es bereit und fähig ist, sich von anderem Leben zu ernähren. Alle Aggressivität hat ihren Ursprung in diesem schlichten Umstand. Von daher würde ich Gott empfehlen, beim nächsten Versuch eher auf Wesen zu setzen, die Energie direkt, ohne Umwege über andere Lebewesen, als Nahrung verwenden.

e-noon
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Mo 15. Jul 2013, 10:24 - Beitrag #7

Pflanzen?

Ipsissimus
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Mo 15. Jul 2013, 10:44 - Beitrag #8

Kommt darauf an. Ein Wald ist ein Kriegsgebiet mit einem erbitterten Ringen um den Zugang zu lichtbeschienenen Flächen und Nährstoffen im Boden. Bäume bilden Schatten, aber das heißt, sie nehmen kleineren Pflanzen das Licht weg. Und sie haben große Wurzeln, mit denen sie dem Boden mehr Nährstoffe entnehmen können als andere Pflanzen, so dass weniger Nährstoffe für diese anderen Pflanzen zur Verfügung stehen. Wenn aber genug Fläche für alle da ist, wäre das ein möglicher Ansatz, ja. Ich könnte mir allerdings auch Leben vorstellen, dass überhaupt nicht über einen Körper im uns gewohnten Sinne verfügt.

Milena
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Mo 15. Jul 2013, 11:02 - Beitrag #9

...vielleicht wäre es gut gewesen, affe geblieben zu sein ohne die weitere menschliche entwicklung...

Ipsissimus
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Mo 15. Jul 2013, 12:15 - Beitrag #10

tja, die Chance haben wir verpasst, Schatz^^

Traitor
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So 21. Jul 2013, 13:59 - Beitrag #11

Lange war ich der Ansicht, das wichtigste wäre mehr Intelligenz für alle. Eigentlich würden sich viele Probleme der Menschheit auflösen, wenn nur alle halbwegs rational denken würden.
Vermutlich reicht das aber nicht, da es doch zu viele Beispiele hochintelligenter Soziopathen gibt, und man braucht doch auch mehr Mitgefühl.

Den Drang nach mehr (@Anaeyon) zu senken, hielte ich jedoch für genau das Falsche; der ist für mich, was den Menschen definiert.

@Ipsissimus/e-noon: "sich von anderem Leben zu ernähren" und "anderem Leben zu schaden" sind aber schon noch zwei verschiedene Kategorien; Pflanzen oder Schwefelverarbeiter sind durchaus gültige Gegenbeispiele zum ersteren. Und prinzipiell ist es ja sogar möglich, einen biologisch unveränderten Menschen auf eine Nahrungskette umzustellen, die auf technischer Solar- oder Fusionsenergie und künstlicher Nährstofferzeugung basiert... wenn man Bakterien, Algen und Hefen ausklammert, sogar mit weitgehend etablierter Technik.

Anaeyon
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So 21. Jul 2013, 15:19 - Beitrag #12

Traitor: Das, was den Menschen definiert, muss nicht unbedingt erhaltenswert sein. Bild

Soziopathen können, wenn du "mehr" als gut betrachtest, ein wichtiger Bestandteil der Menschheit sein. Viele der größten CEOs sind Soziopathen.

Ein Fehlen von Empathie bedeutet nicht unbedingt, dass man nicht weis, wie andere behandelt werden wollen. Es bedeutet nicht, dass man nicht auf intellektueller Ebene versteht, was in anderen vor sich geht. Fehlende Empathie kann sehr nützlich sein in einer Person, die mit ihren eigenen Gefühlen klarkommt und dadurch keinen Drang hat, destruktiv zu handeln. Ich denke, für eine bessere Behandlung der Mitmenschen ist Empathie weniger wichtig als die Fähigkeit, mit sich selbst angemessen umzugehen.

Ipsissimus
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Mo 22. Jul 2013, 12:48 - Beitrag #13

Und prinzipiell ist es ja sogar möglich, einen biologisch unveränderten Menschen auf eine Nahrungskette umzustellen, die auf technischer Solar- oder Fusionsenergie und künstlicher Nährstofferzeugung basiert... wenn man Bakterien, Algen und Hefen ausklammert, sogar mit weitgehend etablierter Technik.
Derzeit schon? Als Zukunftsperspektve vielleicht, aber soweit mir bekannt sind wir noch lange nicht in der Lage, Nahrung vollständig zu synthetisieren.

Lykurg
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Mo 22. Jul 2013, 14:54 - Beitrag #14

Das hier klingt anders - offenbar ist es tatsächlich schon möglich, sich rein chemisch zu ernähren. Der Entwickler Rhinehart hat inzwischen ein Unternehmen gegründet, mit dem er sein Produkt verbreiten möchte. Der Name 'Soylent' ist nur eine ironische Anspielung, die tatsächlichen Inhaltsstoffe finden sich hier. Ich würde gern mal ein Glas davon probieren...

janw
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Mo 22. Jul 2013, 21:15 - Beitrag #15

Naja, ich denke schon, daß die Synthese der wesentlichen Nährstoffe funktioniert, ist bei den Massennährstoffen wie Kohlenhydraten und Fett aber aufwendiger als der Gewinn, da sind pflanzliche Grundstoffe vorzuziehen.
Aminosäuren lassen sich mit Hilfe von Bakterien synthetisieren, das passiert jetzt schon, z.B. für "Fitness"-Präparate und für Sondennahrung. Vitamine lassen sich auch herstellen und zugeben, da ist nur eine sorgfältige Dosierung nötig.

Traitor
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Di 23. Jul 2013, 10:01 - Beitrag #16

@Anaeyon: Muss es nicht, ist es für mich aber, da ich die Leistungen der Menschheit bewundere. Ja, auch nach Abwägung mit ihren Verfehlungen.
"Mitgefühl" benutze ich üblicherweise etwas allgemeiner als "Empathie", auch wenn es wörtlich so ziemlich das selbe ist. Vermutlich träfe "Menschenfreundlichkeit" eher das, worauf ich hinauswill, und Empathie ist nur ein Werkzeug, das zu ihr führen kann. Aber nichtmal muss, es kann auch menschenunfreundliche Empathen geben ("ich kann es nicht ertragen, ständig eure Gefühle zu erleben"), aber insbesondere auch unempathische Menschenfreunde (aus rein logischen Erwägungen).

@Nahrungsdiskussion: Technisch möglich, wie von L und J ausgeführt, aber ja, natürlich noch ineffizient. Mehr wollte ich an dieser Stelle auch nicht behaupten, wir sind ja im Philo-Bereich und ich sprach von "prinzipiell". Würde man es zum absoluten ethischen Gesetz erklären, keine anderen Lebewesen (außer erwähntem Kleinvieh) zu verspeisen, wäre einem die Energieineffizienz halt egal. Ist sie ja auch schon beim aktuellen ehernen Gebot "du sollst grillen". ;)

janw
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So 28. Jul 2013, 11:31 - Beitrag #17

Das Problem mit der synthetischen Nahrung ist, daß sie das ethische Problem nur etwas in der Lebewesen-Hierarchie abwärts verlagert. Wo vorher Säuger und Vögel starben, sterben nun Bakterien, und die sind sogar genmanipuliert.


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