Hm.
Also Seelenfrieden ist für mich ebenfalls, wie irgendwo oben angesprochen, ein absoluter Ruhemoment, wenn ich mit meinem gesamten Sein (körperlich/geistig), dem Leben, dem Universum und dem Rest in Einklang stehe.
Das ist ungefähr so häufig wie eine totale Sonnenfinsternis, und hält auch ungefähr genau so lange vor.

Es sind tatsächlich so kurze Momente des stillen Glücks, wenn das Zeitgefühl verloren geht, das Denken, Fühlen, Streben ruht. Keine Euphorie. Kein Schmerz. Kein Wünschen, kein Wollen, kein Sehnen. Einfach nur: SEIN.
In einem solchen Zustand kann man gar nicht längere Zeit verharren, denn er ist Stillstand. Leben ist Bewegung. Ich müsste sterben, um in diesem Zustand zu bleiben, in der Voraussetzung, dass danach noch etwas von mir übrig ist, das stilles Glück im Stillstand erfahren kann.
Etwas anderes ist Zufriedenheit mit dem allgemeinen Dasein. Das Leben ist wie ein Puzzlespiel, dass sich aus unzähligen Momenten zusammensetzt. Manche sind düster, manche sind strahlend hell, viele haben keine eindeutige Farbe.
Mensch hat Bedürfnisse.
Zum einem die Grundbedürfnisse, um überhaupt existieren zu können:
Luft zum atmen
ausreichend zu trinken und essen
Gelegenheit zum schlafen
Sicherheit
Wärme
Gesundheit
Danach speziellere Bedürfnisse:
Gemeinschaft (in irgendeiner Form, egal ob Mensch oder Tier, darunter kann man auch den Instinkt, sich fortzupflanzen einordnen)
Sinnhaftigkeit (Ziele, zu denen man hinstreben kann, in irgendeiner Form)
Spiritualität (nicht ausdrücklich Religion, aber eine Beschäftigung mit den Fragen des Kommens und Gehens und Warum überhaupt)
Das Leben beschäftigt sich ununterbrochen damit, all diese Bedürfnisse zu erfüllen. Je mehr davon erfüllt sind, desto wohler fühlen wir uns. Je weniger erfüllbar sind, desto größer ist der Stress, unter den uns das setzt.
Es gibt positiven und negativen Stress. Positiv ist alles das, was wir als Herausforderung betrachten. Etwas, dem wir uns gewachsen fühlen. Ohne ausreichend positiven Stress kann das Bedürfniss nach Sinnhaftigkeit gar nicht erfüllt werden, denn ohne Herausforderung gibt es keine Ziele, zu denen wir streben können.
Negativer Stress ist alles das, was uns überfordert. Etwas, dem wir uns nicht gewachsen fühlen. Zuviel negativer Stress macht krank.
Was ein Mensch als negativen Stress empfindet, ist sehr individuell, jeder hat seine eigene Schmerzgrenze, dazu ist die Tagesform noch mitentscheidend. Wenn es mir ansonsten rundum gut geht, erschüttert mich so schnell nichts. War der Tag schlecht, können kalte Füße ausreichen um mich völlig zu erschüttern.
e-noon: Deine schwankende Stimmung und Unruhe kann viele Gründe haben.
Vielleicht körperliche - bist du gesund, oder schiebst du seit einigen Wochen Kopfschmerzen etc. vor dich her?
Vielleicht belastet dich irgendetwas in deinem persönlichen Umfeld, was du gar nicht wirklich zulassen willst, aber irgendwann lässt es sich nicht mehr unterdrücken?
Vielleicht beschäftigen dich Zukunftsängste, die du dir nicht so recht bewusst machst - berufliche Orientierung?
Vielleicht steckst du gerade in einer physischen Entwicklungsphase? Du bist noch nicht 21, dein körperliches Wachstum ist noch nicht abgeschlossen, das Hormonsystem hat noch nicht Perfektion erreicht, dein Gehirn befindet sich immer noch in der Synapsen - Umsortierung (auch, wenn das Schlimmste schon hinter dir liegt in der Sache).
Vielleicht auch eine psychische Entwicklungsphase? Abnabelung von Zuhause, Suche nach neuen spirituellen Anregungen, neuen Zielen?
Irgendetwas bewegt sich in dir, und das ist völlig normal.
