Ich bin hier neu und das ist mein allererster Beitrag. Ich wollte gleich mal mit einem Thema anfangen, zu dem ich was zu sagen habe.
Ich glaube nicht an Gott. Für mich ist der Glauben an Gott in der Naivität vergleichbar mit dem Glauben an den Weihnachtsmann :s2: Ich kann mir nicht erklären, wie einige Menschen ihrem "gütigen" und Gott die gerechten Sachen, die passieren, zuschreiben, und bei eindeutig ungerechten die Augen verschließen. Ein aktuelles Beispiel von vielen, bei dem ich glaubte, ich spinne, als ich das gesehen hab:
nach den Anschlägen in New York gab es einen Gottesdienst für die Opfer. Der brave Ami-Pfarrer stimmte ein: "Herr, wir bedanken uns für die 5 Überlebenden, die bisher in den Trümmern gefunden wurden!" Aber dazu, dass sein "Herr" zuvor zugelassen hat, dass 6500 unschuldige Menschen verbrennen, ersticken oder zerquetscht werden, sagte er natürlich nichts. Was soll er denn auch sagen. Weiter noch besser. "Herr, wir danken Dir für die mutigen Feuerwehrmänner, die ihr Leben für die anderen riskieren!" Toll, vielleicht sollte man sich lieber bei denen direkt bedanken. Der "Herr" hat damit nichts zu tun. Er (den es eigentlich nicht gibt) hat stattdessen noch viele tapfere Männer von den nachrutschenden Trümmern erdrücken lassen! Gott ist nämlich nicht nur ein Voyeur (wie Al Pacino in "Im Auftrag des Teufels" sagte), Gott gibt es nicht. Religion ist ein Überbleibsel aus dem Mittelalter.
Ich finde, jeder Mensch, der einigermassen gesunden Verstand hat, sollte seine Augen objektiv aufmachen und erkennen, wie die Welt wirklich funktioniert. Es gibt in der Natur keine Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist ein Begriff, der nur in den Köpfen der Menschen existiert. Diese Welt funktioniert willkürlich, sie kocht vor sich hin, ohne dass eine bewusste Kraft sie lenkt. Sonst würde vieles anders laufen. Ein Mensch, der total fromm lebt, kann mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in einen tödlichen Unfall geraten, wie ein Massenmörder. Es ist in der Geschichte millionenfach passiert, dass Kinder (die noch keine Schuld auf sich geladen haben) sterben mussten, während woanders Despoten mit Millionen Menschenleben auf dem Gewissen (z. B. Stalin) glücklich und ungestraft bis an ihr natürliches Lebensende lebten. In dieser Welt ist nämlich alles möglich.
Leben nach dem Tod? Entschädigung/Bestrafung in einer anderen Welt? Diese vertröstenden Märchen können die einem anderen erzählen. Nach dem Tod kommt nämlich das gleiche Nichts wie vor der Geburt. Das ist mehr als logisch, denn unser Ich ist unser Gehirn. Warum haben wir keine Erinnerungen an die Zeit vor unserer frühen Kidnheit? Die Seele ist doch ewig? Nein, weil jeder weiß, dass Erinnerungen natürlich an die Existenz des Gehirns gebunden sind. Unsere ganze Persönlichkeit setzt sich gerade aus Erinnerungen, Erfahrungen, Gedanken zusammen, die wir uns im Laufe des bisherigen Lebens gemacht haben. Das alles ist ausschließlich mit der Existenz unseres Gehirns verbunden. Sobald das Gehirn sich zersetzt, sind wir komplett weg. Es gibt nichts mehr. Dass es vor der Geburt auch nichts gab, ist ein Beweis dafür.
Was ist aber mit der Seele? Gibt es sie? Ich seh keinen Anlass das zu glauben. Das Gehirn ist der einzige Mechanismus, der das Denken ermöglicht, und wer nicht denkt, der existiert nicht. Das Gehirn ist auch die einzige Speichermöglichkiet für die Persönlichkeit mit all ihren Komponenten. Wie soll Seele nach dem körperlichen Tod das alles vererbt bekommen? Wenn sie wegfliegt, kann sie nur ein leeres Gebilde sein, das seine ganze individuelle Prägung im Gehirn zurückgelassen hat. Sind Seelen also nichts als gleiche, serienmäßige "Kleiderständer" auf die bei Wiedergeburten mal die und mal die Individualität aufgehängt wird? Das kann's wohl auch nicht sein. Die Seele gibt es folglich nicht. Das Ich ist das Gehirn. Und wenn man sich das genau überlegt, ist es auch gar nicht so utopisch.
Kein Leben nach dem Tod -> keine Gerechtigkeit -> keine göttliche Weltordnung. Die Welt entwickelt sich unbeaufsichtigt vor sich hin und wird nur willkürlich vom Zufall und von uns selbst gelenkt.
Man braucht also nur ein bisschen gesunden Menschenverstand und rationales Denken um zu erkennen, wie die Welt wirklich fünktioniert.
So seh ich das und würde gerne eure Meinungen dazu erfahren.