Eigenschaften in allem und jedem

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Monoceros
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Sa 23. Mär 2002, 01:21 - Beitrag #21

Die beste Verteidigung sein, nicht da sein... außerdem habe ich dazu gesagt, was ich dazu zu sagen habe, Padreic.

Monoceros

Ipsissimus
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Fr 13. Sep 2013, 14:57 - Beitrag #22

die Frage kann nicht beantwortet werden, solange nicht geklärt wird, was unter "alles, was existiert" zu verstehen ist. Sinnvoll ist so eine Frage ohnehin nur innerhalb einer ontologischen Ebene zu beantworten, also solange dieselbe ontologische Basis geteilt wird.

Aller Realexistenz gemeinsam zu eigen sind schwingende Felder^^ das ist schon alles

Padreic
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So 15. Sep 2013, 16:25 - Beitrag #23

Du hast es ja in letzter Zeit mit diesen Feldern ;). Sie sind halt ein Name/eine Interpretation eines mathematischen Konzepts innerhalb der Quantenfeldtheorie, genauso wie Wellenfunktion in der Quantenmechanik. [Manchen von diesen kann man treffenderweise den Namen 'Elementarteilchen' geben; es ist, denke ich, falsch zu denken, dass es nach heutiger physikalischer Theorie eigentlich keine Elementarteilchen mehr gibt, sondern nur noch Felder. Elementarteilchen haben eben nicht mehr die Eigenschaften, die man ihnen in der klassischen Physik zugeschrieben hat; genausowenig sind Felder das gleiche wie in der klassischen Physik.] Also kann bestenfalls sagen, dass die Ontologie einer herrschenden physikalischen Theorie aus Feldern besteht. Aber selbst das ist zweifelhaft; der Raum selbst dürfte auch in den üblichen Ontologien vorkommen.

Wie du schon sagst, hängt aber sicherlich die Antwort auf die Frage davon ab, was man mit 'es existiert' meint. Bei so etwas wie Gedanken ist es sehr unklar, inwieweit die physikalische Ontologie weiterhilft.... Und Gedanken existieren offensichtlich ;).

Ipsissimus
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Mo 16. Sep 2013, 10:17 - Beitrag #24

es ist mir wohl bewusst, Padreic, dass auch die "schwingenden Felder" - eigentlich müsste es heißen: wechselnde Anregungszustände primordialer Felder^^ - auch nur eine weitere Metapher dafür ist, dass "irgendwie" in der Raumzeit Kräfte zwischen Bereichen der Raumzeit mittels anderen Bereichen der Raumzeit zu weiteren Bereichen der Raumzeit übertragen werden^^ und dass möglicherweise auch damit noch längst nicht die Grundebene der Primordialität erreicht ist^^ es wäre sprachlich aber recht sperrig, das jedesmal in voller Länge zu wiederholen, daher sei mir bitte die Kurzformel "schwingende Felder" mit einem kleinen Ironie-Tag gestattet^^

und natürlich hast du recht, manche Kombinationen dieser schwingenden Felder können als "Elementarteilchen" aufgefasst werden, und wieder andere Kombinationen auch als "Tisch" oder andere Sachverhalte unserer Alltagswahrnehmung. Nur erfassen solche mittels Wahrnehmungskonventionen gefundene Bezeichnungen eben nicht, was diese Dinge sind, sie erfassen nur, wie wir sie uns konventionellerweise beschreiben. Ich gebe dir gerne zu, dass sich Erkenntnistheorie auch mit der Ebene dieser Beschreibungen beschäftigen soll und kann, aber im Sinne des Faust´schen Programms - "Wissen will ich, was die Welt im Innersten zusammen hält" - ist die Ebene der Beschreibungen aufgrund des mangelnden Auflösungsvermögens und Umfangs unserer Sinne eben auch die Ebene der Sinnestäuschung - der intrakulturell konsistenten Sinnestäuschung, das will ich gerne zugeben, aber eben doch der Sinnestäuschung.

Von den "schwingenden Feldern" ganz abgesehen gibt es durchaus auch Nutzanwendungen dieser Erkenntnis (der Wahrnehmungskonvention) in Bereich der Alltagswirklichkeit. Die General Semantics hat - bei aller Problematik ihrer theoretischen Fundierung - dazu einiges zu sagen, insbesondere das Konzept der "Abstraktionsleiter" ist sehr erhellend.

Ich finde es notwendig, nie zu vergessen, aus welcher Art von Treibsand unsere Existenz eigentlich besteht. Mag sein, dass andere lieber mit der Täuschung der Stabilität leben^^

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