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die suche nach mehr...

Verfasst:
Di 28. Mai 2002, 01:25
von syco23
bei einer meiner endlosen nach-denk-sessions ist mir sozusagen als resumee folgenes eingefallen:
"es gibt sicher noch etwas... aber nicht außerhalb unseres universums sondern außerhalb unserer vorstellungskraft"
.. würde mich mal interessieren was ihr dazu sagt
syco

Verfasst:
Di 28. Mai 2002, 15:39
von Monoceros
Nun, es gibt sicherlich noch eine ganze Menge Dinge, die der Mensch nicht erfassen kann und vielleicht auch nie erfassen wird. Daher würde ich auch in diesem Spruch das Wort "Universum" eher als das für den Menschen fassbare bezeichnen und weniger als das Universum an sich. Wobei: Hier kann man auch noch die Theorie des Multiversums hinzuziehen, die davon ausgeht, dass in jedem Augenblick für jede mögliche daraus entstehende Situation ein "neues" Universum entsteht.
Monoceros

Verfasst:
Di 28. Mai 2002, 20:22
von syco23
das mit dem mulituniversum hab ich schon mal gehört... kann bei genauerem nachdenken zu sehr witzigen vorstellungen führen.
das wort "unversum" war schon bewusst so gewählt. ich sehe sozusagen als unser gefängnis. wenn ich sage, dass es nichts aúßerhalb des universums gibt, meine ich mit außerhalb den menschlichen räumlichen aspekt. es ist eben sehr schwer sich vorzustellen, dass das universum keine grenze hat und sich nichts außérhalb befindet...
syco

Verfasst:
Di 28. Mai 2002, 21:24
von Monoceros
Da hast du recht, irgendwie stört sich bei mir auch die Vorstellung daran... im Falle des Multiversums wäre dem dann auch praktisch nicht so. Wie das ganze dann aber mit dem "de Sitter-Raum" aussieht (einem Raum unendlicher Materie zwischen den einzelnen Universen), ist dann wieder eine andere Frage aber auch wieder eine, die sich derzeit schlicht und ergreifend nicht konkret wissenschaftlich erörtern lässt, das heißt da beginnt eher die Glaubensfrage... Bei der Vorstellung des Universums und seiner "Grenzen" finde ich das Ballon-Modell nicht schlecht, das auch eingesetzt wird, um den Drift der Galaxien zu beschreiben. In dem Fall ist das Universum eine Art Blase mit multidimensionaler Oberfläche, die sich seit der Entstehung immer weiter aufbläht (eventuell dann in einer Art de Sitter-Raum). Eine Grenze wird man, wenn man sich auf der "Oberfläche" dieser Blase befindet, nicht finden.
Monoceros

Verfasst:
Di 28. Mai 2002, 22:42
von syco23
modellvorstellungen gibt es viele, aber kannst das wissen das wir heute von der beschaffenheit des universums haben mit deiner subjektiven lage als teil des unviersums in deiner bildlichen vorstellung in einklang bringen.... oder anders gesagt dir die unendlichkeit des universums vorstellen bzw. die unendlichkeit des universums, dein blasenmodell, und das was dir deine sinne sagen in einen sinnvollen zusammenhang bringen...
stell dich mal in einer schönen nacht ins freie, schau dir die sterne an und denk über das ganze nach.. du wirst merken, dass alles was wir über das universum "wissen" rein subjektiv ist...
... oder nochmal anders wir können unser universum als teile des selben nicht objektiv betrachten.. und somit bleibt der größte teil für ewig verschlossen.. weil es einfach außerhalb unserer vorstellungskraft liegt..
syco

Verfasst:
Mi 29. Mai 2002, 01:00
von Monoceros
Das ist korrekt.
Monoceros

Verfasst:
Mi 29. Mai 2002, 10:16
von Traitor
Das stimmt leider, selbst in den "zurückhaltendsten" Theorien ist das Universum so gigantisch, dass man es sich nicht vorstellen kann. Und wenn es in anderen Theorien dann auch noch unendlich ist, ist es absolut umöglich.
das mit dem mulituniversum hab ich schon mal gehört... kann bei genauerem nachdenken zu sehr witzigen vorstellungen führen.
Was für Vorstellungen meinst du da?

Verfasst:
Mi 29. Mai 2002, 10:55
von Erdwolf
Es gibt immer noch etwas, solange man ein Subjekt abgrenzt. Und das ist der Fall, wenn man sich etwas vorstellt, denn dadurch ist es vom Betrachter getrennt. Somit gibt es immer etwas außerhalb unserer Vorstellungskraft.

Verfasst:
Mi 29. Mai 2002, 14:22
von Monoceros
Eine sehr interessante Argumentation, Erdwolf.
Monoceros

Verfasst:
Do 30. Mai 2002, 10:39
von Feuerkopf
Wie es der Zufall will, habe ich gestern erstmals etwas über die Multiversums-Theorie gelesen.
Sie basiert auf den Lehren der Quantenphysik, die selbst Nobelpreisträger dieser Forschungsrichtung gelegentlich zur Verzweiflung treiben.
Es wird letztlich vermutet, dass jede Situation immer zwei neue leicht verschiedene Universen schafft, somit gibt es unendlich viele...die aber irgendwie auch mit einander interagieren, was besonders befremdlich ist...
Haben wir jemanden hier, der zum Thema was sagen kann? Ich fand die Idee des "Quanten-Schaums" sehr schräg...


Verfasst:
Do 30. Mai 2002, 21:18
von syco23
das mit der interaktion ist mir neu.
witzig war vielleicht der falsche ausdruck, um die idee des multiuniversums zu beschreiben... wenn man ein bisschen darüber nachdenkt wirft es sehr viele interessante philosophische frgen auf...
z.b.: ist der syco, dem gerade der computer abgestürzt ist und der deshalb in seinem paralleluniversum diese zeilen gerade nicht schreibt noch derselbe wie ich, der ich gerade diesen post verfasse.
das interssanteste wäre für mich die gesamtheit dieser universen (auch ein problematischer begriff, da es sich ja um unendlich viele handelt) von "außen" zu betrachen und die auswirkungen kleinster änderungen von anfangsbedingungen zu beobachten....
syco

Verfasst:
Do 30. Mai 2002, 21:50
von Monoceros
*Puh* Das mit dem Quanten-Schaum ist eine komplizierte Sache... ich versuche mal, in der nächsten Zeit ein bisschen Material aufzutreiben.
Monoceros

Verfasst:
Fr 31. Mai 2002, 07:44
von Feuerkopf
Original geschrieben von syco23
das mit der interaktion ist mir neu.
witzig war vielleicht der falsche ausdruck, um die idee des multiuniversums zu beschreiben... wenn man ein bisschen darüber nachdenkt wirft es sehr viele interessante philosophische frgen auf...
z.b.: ist der syco, dem gerade der computer abgestürzt ist und der deshalb in seinem paralleluniversum diese zeilen gerade nicht schreibt noch derselbe wie ich, der ich gerade diesen post verfasse. ...
syco
Soweit ich verstanden habe, nein. Ihr seid zwar genetisch identisch, aber trotzdem verschieden.
Angeblich soll die Quantenphysik nichts mit den herkömmlichen physikalischen Gesetzen zu tun haben und jeden Menschen verrückt machen, der sie mit dem "gesunden Menschenverstand"
erklären will.
Wilde Vorstellung: Es gibt also eine Feuerkopf, die hier sitzt und schreibt, eine, die heute morgen aber im Bett geblieben ist und selig schläft, eine die eher aufgestanden ist und deshalb was ganz anderes tut etc. pp. Und das gilt für alles und jeden...

Verfasst:
So 2. Jun 2002, 14:58
von Traitor
Das mit der Interaktion habe ich auch noch nie gehört...
Angeblich soll die Quantenphysik nichts mit den herkömmlichen physikalischen Gesetzen zu tun haben und jeden Menschen verrückt machen, der sie mit dem "gesunden Menschenverstand" erklären will.
Es gibt eine Menge grundlegende Unterschiede, zB dass immer nur bestimmte Daten messbar sind (Unschärferelation), dass manche Teilchen quasi teleportiert werden können (Tunneleffekt), dass aus dem Nichts Materie bzw Materie-Antimaterie-Paare entstehen (Geisterteilchen) usw. Die meisten Physiker sagen auch, wirklich verstehen wird die Quantenwelt niemals ein Mensch können.

Verfasst:
So 2. Jun 2002, 20:20
von syco23
meiner meinung nach sind die quantenphysik und die klassische physik 2 aspekter der gleichen sache... dass man allerdings irgeneinmal beides unter einen hut bringen und die dahinterliegende "sache" somit verstehen und beschreiben wird glaube ich nicht.... wie gesagt es gibt eben dinge außerhalb unserer vorstellungskraft
syco

Verfasst:
So 2. Jun 2002, 23:15
von Monoceros
Nun, ob man es schaffen wird oder nicht, dass ist die Frage, aber man versucht es zumindest mit der Suche nach der Weltformel. Viele Kräfte hat man bereits vereinigt, vielleicht es auch nur noch eine Frage der Zeit, bis man auch Makrokosmos und Mikrokosmos in einer Theorie vereinigen kann... aber das kann nur die Zukunft (und können auch durchaus die nächsten tausend Jahre sein...) zeigen.

Verfasst:
So 2. Jun 2002, 23:31
von syco23
also ich bin da sehr skeptisch.. wenn, dann könnte ich mir eine lösung des problems nur bei einem völlig neuem denkansatz vorstellen... mit so hilfvorstellungen wie virtuellen teilchen wird das nix... soweit ich weiß hat sich einstein die letzten jahre, wenn nicht jahrzehnte selbst in das weltformel-problem verrennt... gefunden hat er nix..
syco

Verfasst:
Mo 3. Jun 2002, 00:11
von Monoceros
Die Skepsis ist sicherlich angebracht, aber an dieser Stelle möchte ich doch auch ganz klar darauf verweisen, dass auch das, was wir heute wissen (oder zu wissen glauben) die Vorstellungskraft der Menschen immer wieder zu neuen Höchstleistungen gezwungen hat. Nur zu oft hat man geglaubt, an die Grenzen zu stoßen bis schließlich nicht selten durch Gevatter Zufall Entdeckungen gemacht wurden, die diese Grenzen weit hinausschoben. Was heute für uns noch unvorstellbar ist, könnte daher für die Wissenschaftler der Zukunft Realität sein. "Nie" ist in Bezug auf wissenschaftliche Fragestellungen ein Wort, das man nur mit viel Bedacht einsetzen sollte. Gerade die Diskussion um die Quantentheorie bietet gerade zu an, hier auf ihren Begründer, Max Planck hinzuweisen, der genau mit solchen Grenzen zu tun hatte und das Tor zu einer Welt aufgestoßen hat, die nie ein Mensch zuvor auch nur erahnt hat.
Monoceros

Verfasst:
Mo 3. Jun 2002, 15:07
von Traitor
Das sehe ich auch so. Gerade die Physik hat oft genug gezeigt, dass oft genug abgeschlossen scheinende oder auch für nicht abschließbar gehaltene Themengebiete durch bestimmte Durchbrüche wieder zu neuem Leben erwachen.

Verfasst:
Di 4. Jun 2002, 14:29
von syco23
ja, erneuerungen wird es sicher noch geben... und zwar solange der mensch forscht. aber ich denke jede neuerung und jede "revolution" in einer wissenschaftssprarte ist nur eine weitere annäherung an die realität, die betonung liegt auf annäherung.
aber bei aller ratio in meinem denken... am nächsten kommen wir der wahren natur der natur immernoch wenn wir die augen schließen und einen moment nicht denken...
syco