Im Reich der Träume

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
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Mo 24. Jun 2002, 13:46 - Beitrag #1

Im Reich der Träume

Hy!

Ich würde die Traumdeutung als "Grenzwissenschaft" bezeichnen, deswegen poste ich hier.

Mich würde mal interessieren, wer von Euch sich schon mal genauer mit seinen Träumen auseinander gesetzt hat und zu welchem Schluß er für sich gekommen ist!

Ich führe seit über 2 Jahren ein Traumtagebuch und bin immer wieder überrascht, welch seltsame Dinge mir Nachts passieren. Eine "richtige" Traumdeutung ist mir jedoch verschlossen geblieben, ich muß auch gestehen, daß ich es aufgegeben habe, nach einem Schlüssel zu suchen.

Seit dem ich mich damit genauer befasse, sind Alpträume keine Alpträume mehr, will damit sagen, sie üben nicht mehr die alles beherrschende Angst auf mich aus.
Auch wenn sie manchmal äußerst blutrünstig sind und einem schlecht werden kann, wenn man drüber nachdenkt!

Bisher (von schätzungsweisen 300 aufgezeichneten Träumen) gibt es nur 5, die mich wirklich tief beeindruckt haben und mir ein Gefühl des inneren Friedens gegeben haben. Und das komische ist, ich kann mich immer noch sehr genau an jeden einzelnen Traum erinnen!

Ich weiß, daß dies ein Thema ist, mit dem man entweder kann, oder nicht. Ich habe schon viele Skeptiker getroffen, die nichts darauf geben - nächtliche Müllbeseitigung des Bewußtseins, so nennen sie es beispielsweise ...

Wie steht ihr dazu?
Ich für meinen Teil finde es großartig, diese nächtlichen Spaziergänge durch mein Unterbewußtsein! Ich freue mich meist auf die "andere Seite" - auch wenn ich nicht jede Nacht träume.

Es gibt viel Literatur zu diesem Thema. Angefangen bei Sigmund Freud, über Jung und viele andere ...

Gruss,
Seeker

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Mo 24. Jun 2002, 13:48 - Beitrag #2

Und noch ein kleine Anmerkung - der Begriff "Traumtagebuch" ist eigentlich falsch gewählt, oder?

Müßte es nicht "Traumnachtbuch" heißen? Nunja, man könnte jetzt behaupten, daß man die Notizen meist morgens, also am Tage niederschreibt. Ist nur so ein Gedanke ...

Gruss,
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syco23
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Mo 24. Jun 2002, 14:10 - Beitrag #3

"nächtliche Müllbeseitigung des Bewußtseins".. kann man auch schöner ausdrcken.. aber mehr ist es nicht. Doch trotzdem und gerde deswegen ist es nich uniteressat sich mit Träumen zu beschaffen, da kaum etwas anderes so tiefe Einblicke in die wahre Beschaffenheit der Psyche gibt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit Dingen, die mich psychisch schwer belasten erst endgültig aufgeräumt habe, wenn ich sie in einem zumindest nich unangenehmen Traum verarbeitet habe. Die Frage ist nun, ob der Traum in diesem Fall das Anzeichen ist, dass ich mit der Sache fertig geworden bin oder ich erst durch den Traum mit der Sache fertig geworden bin....

Frage: Wie funktioniert das bei dir mit der Aufzeichung? Schreibst du sofort nach dem Aufstehen deine Träume auf und vergisst du nicht schon während des schreibens wieder einen Teil (bei mir wird auf jeden fall - ich hab das ein paar mal versucht - das Ende immer unklarer während dem Aufschreiben)

Syco

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Di 25. Jun 2002, 09:43 - Beitrag #4

Ich glaube, daß wir träumen müssen, um zu lernen! Wie Du schon geschrieben hast, Du beschäftigst Dich im Traum mit einer Sache, bist Dir aber nicht sicher, ob Du sie durch das Träumen beendest, oder ob Du nach ihrer Beendigung träumst ...

Es ging mir so, daß ich in schwierigen Lebensumständen am intensivsten träumte.

Die Sache mit dem "Vergessen des Endes während des Aufschreibens" hat sich bei mir nur selten eingestellt. Meist schreibe ich so schnell es geht - am besten direkt nach dem Traum! Dann ist alles noch frisch im Gedächtnis.
D.h., wenn ich nachts um 3 nach einem Traum (denn nach jeder REM-Phase ist der Schlaf nicht sehr tief, meist wird man kurz wach!) erwache, mach ich mir den Umstand, sofort nach dem Notizbuch auf dem Nachttisch zu greifen und loszulegen. Ist natürlich ätzend und nicht so einfach, wie ich das gerne hätte. Es kam auch schon vor, daß ich zu faul war und am Morgen erkennen mußte, daß ich nichts mehr wußte! Zumindest schreibe ich alles auf, was ich noch weiß, auch wenns nur ein Wort ist ...
Und noch ein Tip: spiel den Traum nochmals im Kopf durch - je öfter, umso besser wird er Dir im Gedächtnis bleiben!

Mit der Zeit entwickelt man ein besseres "Traumgedächtnis".

Helfen kann es auch, wenn man vor dem Schlafen gehen etwas über das Thema Traum liest.

Natürlich gibt es kürzere und längere Perioden, in denen ich mir nichts merken kann, oder ich mir nichts notiere. Aber spätestens bei einem besonders beeindruckenden Traum greif ich zum Bleistift ...
Mir geht es dann immer so, daß ich diesen Traum besser im Gedächtnis halten kann und er über lange Zeit brach liegen kann, aber irgendwann (wahrscheinlich, wenn irgendeine Verknüpfung im Kopf mir irgendwas einhergeht) tritt er wieder an die Oberfläche meines Denkens. Es ist dann aber eher das Gefühl, an das ich mich richtig gut erinnere.

Gruss,
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Traitor
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Di 25. Jun 2002, 19:49 - Beitrag #5

Ich beschäftige mich eigentlich nie bewusst mit meinen Träumen, erinnere mich auch nur extrem selten beim Aufwachen an einen. Aber ich denke auch, dass es nicht viel mehr als "Aufräumen des Gedächtnisses" ist. Positive Wirkungen hat es aber, das bestreitet die Wissenschaft ja auch nicht, Träumen ist für sinnvolles Denken extrem wichtig, da es eben den Kopf aufräumt.

syco23
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Mi 26. Jun 2002, 02:16 - Beitrag #6

Dass Träumen die Gedanken aufräumt ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Ab und zu kann aber auch grade das Nicht-Träumen zur gedanklichen Klarheit führen. Mindestens 2mal im Monat mach ich eine Nacht durch. Meistens fühle ich mich dann einach nur einen Tag völlig matt und unansprchbar und schlaf die nächste Nacht dann 14 Stunden oder mehr. Manchmal ist aber auch genau das Gegenteil der Fall: Ich habe schon des öfteren erlebt, dass ich nach einer durchwachten Nacht nachdem ich auch den Tiefpunkt am Vormittag überwunden hatte, mich am Nachmittag plötzlich ganz seltsam fühlte. Meine Gedanken waren einfach klar und rein. Ich fühlte mich eins mit mir und der Welt, zufrieden und ausgeglichen, erhaben und weise.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Syco

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Mi 26. Jun 2002, 08:53 - Beitrag #7

Das kenne ich auch! Wenn man es schafft, über den toten Punkt hinaus wach zu bleiben, ist irgendwie die Wahrnehmung anders!
Das Licht ist weicher, die Geräusche kommen von weiter weg, die Gedanken gehen neue Wege ...

Ich denke aber, daß es mehr eine Streßreaktion des Körpers ist - irgendwas (sinds Endorphine?) werden ausgeschüttet und man fühlt sich "gedopt".

Was ich noch interessant fand, war folgendes:
Ich hatte eine Nacht durchgemacht und nichts anderes getan, als gelesen ...
Den folgenden Tag über habe ich mich immer wieder dabei erwischt, wie ich Satzfetzen vor mich hingedacht habe, mir die Formulierungen des Gelesenen aneignete und immer wieder von ganzen Kapiteln verfolgt wurde! Es war interessant, aber auch sehr verwirrend. Ich kam mir wie ein Zuschauer (besser gesagt, ein Gedankenzuleser - was für ein Wort!) vor, der nichts anderes macht, als zu beobachten, was sich in seinem Großhirn abspielt ...

Die Nächte nach der durchlesenen Nacht waren umso erholsamer und der Schlaf einer der tiefsten, die ich von mir kenne.

Einige Fragen hätte ich noch - ich hab grad was bei Beamie gelesen (Verrückte Träume), daß sie schon zweimal im Traum gestorben sei - wie ist das bei Euch? Schon mal erlebt? Ich bin es schon zweimal. Es war zuerst erschreckend, aber dann sehr aufregend - ich meine das, was danach kam ...

Hätte einer von Euch Interesse, ausgewählte Träume hier zu offenbahren? (ist ja was ziemlich Persönliches)
Auch interessieren mich Eure Erfahrungen mit der "Traumperspektive"!
Was ich damit meine?
Ich habe mehrere bei mir festgestellt:

Ich bin ich.
Ich schwebe über mir.
Ich schwebe über einem Fremden.
Ich bin ein Körperteil.
Ich bin eine Pflanze.
Ich bin ein Tier.
Ich bin zu Gast in einem fremden Körper und habe die Möglichkeit dessen Gedanken und Gefühle mitzuerleben.
Ich bin körperlos.
Ich bin in meinem Körper, habe keinerlei Kontrolle und bin fast blind.

Kennt das jemand von Euch?
Das sollte erst mal genügen - ich habe aber noch einige andere Fragen auf Lager ... :D

Gruss,
Seeker

syco23
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Mi 26. Jun 2002, 20:58 - Beitrag #8

Meine Träume ist in den letzten Jahren sehr schwammig, also sehr unklar, wage gworden... Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich im Druchschnitt 12 bis 14 Stunden schlafe, weil ich einfach morgens zu depressiv bin um aufzustehen.
Normalerweise bin ich ich selbst. Im Körper von jem. anderm steckte ich noch nie, Pflanze oder Stein war ich auch noch nie. Ich bin allerdings schon mal gestorben. Dabei sah ich mich von außen, was dem ganzen seien Schrecken nahm. Jetzt gerade fällt mir auch das Szenario ein: ich wurde von der U-bahn überfahren. Kurz später wachte ich auf.
Im letzten Jahren habe ich auffällig oft von Sex geträumt. Dabei war ich nicht so wie früher bei erotischen Träume nur zuschauer bei meinem eigenen Sex, sonern erlebte ihn selbst mit. Ein sehr seltsames Gefühl. Ich würde gerne wissen, was währendessen wirklich machte oder im Schlaf sagte:D

Syco

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Mi 26. Jun 2002, 21:44 - Beitrag #9

Träumerischen Sex erleben, ja, ja. Ist ne nette Sache! :s1:

Du schläft 12 bis 14 Stunden?!? Wow. Das habe ich nur an Wochenenden hinbekommen. Jetzt auch nicht mehr (eine Ratte und zwei Kater haben da was dagegen! :D )
Inwiefern bist Du depressiv? Warum willst Du nicht aufstehen?
Dämmerst Du morgens dann im halbwachen Zustand dahin? Ich frage, weil es gerade morgens, wenn man kurz wach wird und danach sofort wieder einschläft sehr gut möglich ist, bewußt zu träumen! Kennst Du das?

Gruss,
Seeker

syco23
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Mi 26. Jun 2002, 21:56 - Beitrag #10

Ja, du hast das richtig interpretiert. Wenn ich morgens aufwache will ich einfach nicht munter werden und dämmere noch einige Studen so dahin bis ich einfach nicht mehr schlafen kann. Die Träume sind gerade dann sehr schwammig und banal. Das ganze ist eine Mischung aus Nachdenken und Träumen. Wenn ich dann endgültig munter werden, fühle ich mich down und einfach müde, aber kann und will eben nicht mehr schlafen

Syco

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Do 27. Jun 2002, 07:26 - Beitrag #11

Manchmal hilft es, sich morgens aus dem Bett zu quälen! Vom langen Dösen wirds nicht besser ...

Gruss,
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Feuerkopf
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Do 27. Jun 2002, 09:00 - Beitrag #12

Ich bin z. Z. in Behandlung wegen massiver Schlafstörungen. Meine REM-Phasen waren und sind ständig von sogenannten Schlafapnoen unterbrochen. Wenn das über einen langen Zeitraum so geht, wird man richtig krank!
Ich war ständig müde und bin tagsüber, sobald es etwas ruhiger wurde, fast oder tatsächlich eingenickt. Ich habe buchstäblich mit offenen Augen geträumt. Das ist scheußlich! Meine Traumphasen nachts habe ich teilweise auch bewusst mitbekommen und das ist zutiefst unangenehm, da ich mich natürlich gegen "schlimme" Tauminhalte gewehrt habe.

Wenn das Gehirn nicht verarbeiten kann, was es tagsüber an Eindrücken speichert, so wird man körperlich krank. Um wach zu bleiben, muss man ständig im hohen Drehzahlbereich "arbeiten", das erhöht den Blutdruck und schädigt langfristig das Herz.

Durch die Behandlung holt mein Gehirn jetzt alles nach, was bedeutet, dass ich z. Z. durch ein Alptraumtal gehe, das ich gern bald hinter mir lassen würde.

Ich glaube, am besten kann man seine Träume selbst deuten. Sehr hilfreich ist, Assoziationsketten zu bilden, da ist man verblüfft, wie simpel manche Traumbilder gestrickt sind.

Seeker
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Do 27. Jun 2002, 09:21 - Beitrag #13

Das höre ich aber nicht gerne, Feuerkopf! Ich wünsch Dir auf jeden Fall "Gute Besserung!".:s9:

Wie lange sind Deine Atemstillstandphasen? hat es sich denn jetzt gebessert?
Mein Vater litt ebenfalls an diesen bis zu 20 Sekunden (bei ihm) lang andauernden Stillständen. Ich weiß jetzt aber auch nicht, wie er es in den Griff bekommen hat - muß ihn mal fragen.

Zu den Alpträumen:
Manchmal träume ich von Verfolgungen (ist ja nichts seltenes!). Wenn ich versuche immer weiter weg zu laufen, dann wird es für mich unerträglich und ich wache schweißgebadet auf.
So unangenehm das im Traum auch sein mag - wenn man sich dem Verfolger stellt, dann löst sich meist der Konflikt auf und man hat Ruhe - zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht!
Wenn ich also stehen bleibe und mich stelle, dann gibts bei mir bisher nur zwei Möglichkeiten, wie es weiter geht. Entweder sterbe ich und ein neuer Traum (der aber nicht das alte Problem betrifft) beginnt, oder ich sehe, was mich verfolgt und kann es besiegen, oder klar erkennen und somit verliert es das Gefühl der Gefahr für mich.

Du sagst, Du träumst bei vollem Bewußtsein! Dann ist Dir doch die Möglichkeit gegeben, Deine Träume unzugestalten! Du sagst Dir immer wieder, dies ist ein Traum, dies ist ein Traum ... und versuchst Dinge zu ändern (es funktioniert!). Sicher ist es damit wie mit allem - Übung macht den Meister!

Ich weiß ja nicht, was Dich unangenehm berührt. Verfolgungen? Ärzteträume? Verletzungen?
Vielleicht konnte ich Dir damit etwas helfen.

Was Du zum Thema eigene Assoziationsketten erstellen gesagt hast - das habe ich noch nicht richtig probiert. Nur ansatzweise. Vielleicht sollte ich etwas hartnäckiger im Verfolgen meiner Ziele sein!
:D

Gruss,
Seeker

Feuerkopf
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Do 27. Jun 2002, 10:19 - Beitrag #14

@Seeker
Nun, das mit der Traumkontrolle hat so seine Tücken:
Eine Psychologin erklärte mir, dass ich gerade damit die Aufarbeitung durch mein Gehirn behindere. Ich würde sogar versuchen, sogar mein Unbewusstes zu kontrollieren und das sei bestimmt ungesund. Leuchtete mir ein.

Ich weiß, dass ich meine Träume massiv beeinflussen kann. Ich lasse es nur inzwischen, damit ich die Aufräumarbeiten nicht unzulässig beeinträchtige. ;)

Die Apnoen, die letztlich zum gestörten Schlaf führen, habe ich durch ein Atemdruckgerät ganz gut im Griff. Die (Traum)Schlafattacken tagsüber sind fast völlig vorbei.

Seeker
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Do 27. Jun 2002, 13:42 - Beitrag #15

@Feuerkopf:
Von der Seite hab ich es noch gar nicht betrachtet ... als Versuch, mein Unbewußtes zu steuern! Hm ... zum Glück kommt es nicht oft vor. :D
Ich greife nur nach diesem Mittel, wenn ich es anders nicht mehr ertragen kann.
Es freut mich zu hören, daß diese unangenehmen Attaken vorbei sind. Wie lange dauerten die denn an? Hatte es Auswirkungen auf Deinen Tagesablauf? (Gedanken, Gefühle, Tätigkeiten?)
Ich weiß, ich bin sehr neugierig ... wenns stört, einfach sagen!

zum Atemdruckgerät:
wie habe ich mir das vorzustellen? Wirst Du die gesamte Nacht über praktisch "beatmet"? Ist sicher ein seltsames Gefühl, oder?

syco23
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Do 27. Jun 2002, 16:31 - Beitrag #16

Dann werde ich mich auch wieder mal in die Diskussion einschalten:

Wie dieses Atemgerät funktioniert würde ich auch gerne wissen. Apnoien habe ich selbst immer wieder, wenn ich angespannt bin und dann einfach auf das Atmen vergesse. Ob das im Schlaf auch so ist, weiß ich natürlich nicht. Wie wird sowas denn festgestellt? Ich könnte es mir aber gut vorstellen, da ich einige Jahre lang - so etwa mit 15, bin jetzt 19 - besonders in der Schule am Vormittag nur(!) geschlafen hab und oft schweißüberstörmt in der Pause aufgewacht bin. Gut, wenn es extrem war, lag das auch daran, dass vielleicht sehr wenig geschlafen habe, aber ich konnte auch nach 8 Stunden Schlaf die Augen nicht offen halten. Nachmittags habe ich in dieser Zeit auch oft geschlafen. Am Abend war allerdings immer putzmunter, was dann auch wieder das Schlafausmaß drückte.
Meine Traumphasen nachts habe ich teilweise auch bewusst mitbekommen und das ist zutiefst unangenehm, da ich mich natürlich gegen "schlimme" Tauminhalte gewehrt habe.

Vor 2 Jahren habe ich einen ganzen Sommer lange nicht schlafen können. Ich lag jede Nacht bis zum Sonnenaufgang wach, da mich meine Probleme einfach nicht losließen. Dann folgten meißt einige Stunden in einem sehr unangenehmen Dämmerzustnd, wo Traum, Wirklichkeint und angestrengtes Nachdenken verschmolzen. 3 bis 4 Stunden später war ich wieder auf den Beinen. Diese Zeite war die schrecklichste Phase, die ich in meinem ganzen Leben je durchgemacht habe. Was ich in dieser Zeit eigentlich nie erlebte, war der logelöste Zustand des Träumens - auch ein echter Abltraum, in dem man sich nicht bewusst ist zu träumen, ist ein Logelöster Zustand, doch auch das war mir nicht vergönnt...

Und nochwas zu den Verfolgungs-Albträumen: Die schlimmsten Albträume sind nicht typische Horrorgeschichten, sondern viel banaleres. Seeker hat schon Verfolgung geschrieben. Derartige Träume gehören mMn schon zu den schlimmsten Albträumen. Was aber das schrecklichste für mich ist, ist folgender Zustand: Ich will weiterkommen, ich habe irgendein Ziel und möchte dort hingehen. Doch ich komme einfach nicht weiter. Ich lehne mich schon fast 90% nachvor und stemme mich mit aller Kraft gegen eine unsichtbare Macht, die mich am fortkommen hindert, doch je mehr ich mich anstrenge, desto weniger kann ich ausrichten.
Ich weiß, was ich draus lernen kann: Nämlich, dass man manchmal erst durch nachgeben weiterkommt, dass man die Kraft des Gegners ohne eigene Anstrengung ausnutzen kann und auch, dass es vielleicht gar nicht nötig ist, weiterterzukommen - ganz im Sinne der chinesischen Philosophie... Aber diese Gedanken, kommen mir eben erst nach dem Erwachen..

Syco

Feuerkopf
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Do 27. Jun 2002, 22:20 - Beitrag #17

Kleiner Exkurs in Feuerkopfs Krankengeschichte:

Ich bin im Laufe der letzten Jahre immer müder geworden. Lange Zeit konnte ich das dadurch kompensieren, dass ich mich vormittags noch mal zwei Stunden hinlegte oder einen Mittagschlaf machte.
Seit ich allerdings studiere, habe ich diese Optionen nicht mehr. Und so wurde es schlimmer. Ich habe morgens in der 8 Uhr-Vorlesung gesessen und Schwierigkeiten gehabt, wach zu bleiben. Ich schlafe im Zug ein, ich kann nicht länger als vielleicht 45 Minuten Auto fahren, dann wirds langsam kritisch. Lernen war fast unmöglich, weil ich über den Büchern einschlief.
So habe ich mir einen Arzt gesucht und im Klinikum Bergmannsheil in Bochum gefunden. Schlaflabore gibt es allerdings etliche, das weiß ich. Man muss aber 3 - 6 Monate auf einen Termin dort warten, wenn der Arzt Verdacht auf Schlafapnoe stellt.
Nun, ich bin schlicht, während ich auf den Herrn Professor wartete, auf dem Gang eingeschlafen. ;) Das hat ihn so beeindruckt, dass ich innerhalb von zwei Wochen einen Labortermin hatte.

Ich bin drei Abende hintereinander massiv verkabelt worden (EEG, EKG, Augenbewegungen, Atemströme, Puls, etc. pp.)
Und siehe da: Meine REM-Schlafphasen waren massiv durch Apnoen unterbrochen. Alle 2-3 Minuten wurde ich fast wach.
Und das macht halt so kaputt.

Dann habe ich die Druckmaske bekommen. Ich sehe abends ein bisschen aus wie ein Tornado-Pilot. Die Nasenmaske ist mit einer elastischen Bänderkombination am Kopf fixiert, ein Atemschlauch führt zum Kompressor, der die Raumluft um 7 Millibar (auf mich eingestellt) verdichtet. Ich bekomme sozusagen eine Luftschiene für die kollabierenden Atemwege.
Inzwischen kann ich schon bis zu 6 Stunden mit dem Dingsbums schlafen.

Feuerkopf
wird schon von ihrer Schwester "Darth Vader" genannt. ;)

Ratte
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Fr 28. Jun 2002, 08:04 - Beitrag #18

Ich selbst habe eigentlich keine Probleme mit dem Schlafen und Träumen - zumindest nicht mehr, als durchschnittlich. Glaub ich wenigstens.

Aber Feuerkopf, ich hab da mal ne Frage: Ist das mit dem Atemdruckgerät als Therapie zu verstehen, d.h wirst Du irgendwann auch wieder ohne das Ding schlafen können? Oder mußt Du das jetzt immer benutzen? Was genau sind überhaupt die Ursachen für eine solche Apnoe?

Seeker
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Fr 28. Jun 2002, 08:42 - Beitrag #19

@syco23
Die Mischung aus Traum, Nachdenken und Wirklichkeit kenn ich nur von vereinzelten Ereignissen - aber ich fühle mich danach immer wie durch den Wolf gedreht! Ich versuche mir vorzustellen, wie es sein mag, wenn das der Dauerzustand ist ... :( schwere Übung ...

Zu den Atemstillständen:
Ich bin zwar kein Experte, aber Du schreibst, daß Du pro 24 h an die 12-14 h schläfst. Kann man das nicht als Indiz dafür nehmen, daß eine Apnoe vorliegt? Du sagst doch selbst, daß Du trotzdem noch müde bist.

"Nicht vorankommen, von einer unsichtbaren Macht festgehalten"
Dieses Gefühl rührt davon her, daß es während des Schlafens eine Phase gibt, in der der Körper fast vollständig gelähmt ist! Soweit ich mich recht erinnere, sinds die REM-Phasen - denn die Signale, die vom Gehirn weitergegeben werden, sind die gleichen, als wäre man wach - sprich, wenn man im Traum den linken Arm heben würde und der Körper wäre nicht gelähmt, dann würde man auch im Schlaf den Arm heben - ungeachtet der Tatsache, daß man im Bett liegt!
Wenn man zu dieser Zeit im Traum schnell laufen will, oder dergleichen gibt das Gehirn den Befehl dazu, aber der Körper kann nicht wirklich reagieren - das führt dazu, daß man denkt, man komme nicht voran, hänge fest.

Seit ich das in einem Buch über Traumforschung gelesen hatte, verfalle ich nicht mehr so schnell in Panik, wenn es im Traum mal wieder kaum voran geht.

@Feuerkopf
Danke für die ausführliche Beschreibung! Klingt ganz schön anstrengend! Ist bestimmt nicht leicht. Wie kommst Du damit klar? Und Deine Familie?

Was ich da von meinem Daddy geschrieben habe, muß ich wohl relativieren. Es ist wohl nicht so schlimm, er hat kein Beatmungsgerät und soo müde ist er auch schon lange nicht mehr.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall alles Gute und halt den Kopf oben!

Gruss,
Seeker

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Fr 28. Jun 2002, 10:49 - Beitrag #20

ICH

kriegs nie hin meine träume aufzuschreiben. manchmal merke ich mir fetzen. und manchmal komme ich durch situationen im alltäglichen darauf, was ich geträumt habe. so ne art deja vue? (sorry, kann kein französisch:) )
ich hab mal vom heiraten geträumt, mal schauen, was daraus wird :)

"Nicht vorankommen, von einer unsichtbaren Macht festgehalten" usw. was da halt noch steht...


ich denke schon, dass der körper drauf reagieren kann, dass is ja dann das schlafwandeln oder? das ist ja dann ein zwischending zwischen wach und schlaf...so weit ich das weiß. das gehirn is also halb wach und halb schlafend, sendet aber trotzdem signale, man soll, weiß ich, zum kühlschrank latschen oder sowas :)

und feuerkopf...ich kenn das auch mit dem müde sein. zum glück nicht so extrem. aber ich habe z.b. mittags so gegen 12-14 uhr so ne phase, da könnte ich problemlos mit meinem kopp auf die tischplatte knallen. und wenn ich 16 uhr langsam heim fahre bin ich dermaassen platt daheim, dass ich mich erstmal hinlege und so vorm fernseher döse. ab 17 uhr is dann alles wieder roger und ich könnte bis nachts, weiß der geier wann, wach bleiben ohne ein problem damit zu haben müde zu sein. is schon verzwickt. zum glück kann ich länger als 45 minuten auto fahren, alles andere wäre krampf. so sekundenschlaf kenne ich zum glück nich...das wäre ne katastrophe. mein freund hatte mal sekundenschlaf als ich daneben sass...hab nur die leitplanke immer näher kommen sehen und hab das lenkrad rumgedreht..also da bin ich fast gestorben. da bin ich weiter gefahren und keine ahnung...er is gleich weggeratzt...hm...

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